Und was ist mit den Kindern von alleinerziehenden Mütter/Väter? Werden die auch um eine natürliche Kindheit betrogen?
Ja, diese Frage habe ich mir auch gestellt. Allerdings muss ich das Gegenargument einsehen, dass die meisten alleinziehenden Mütter/Väter dies ungewollt, also durch das Schicksal sind.
Und rechtlich ist "etwas geschehen lassen" nicht das gleiche wie "etwas aktiv herbeiführen". Siehe auch passive versus aktive Sterbehilfe. Jetzt könnte man meinen, zumindest Frauen können ja auch gewollt alleinerziehende Mütter werden (will ein Kind, aber keinen Mann und lässt sich daher in dieser Absicht künstlich oder natürlich befruchten). Wie es bei künstlicher Befruchtung in diesem Fall aussieht kann ich nicht sagen, eventuell ist diese hier auch untersagt, aber zumindest beim natürlichen Weg hält sich das Gesetz raus. Es wird einen Teufel tun, Frauen auf ihre Motivation hin beim Geschlechtverkehr zu befragen und ggf die Befruchtung verbieten.
Abgesehen davon, Pflegekinder dürfen sie haben. Ist bei diesen Kindern der Betrug nicht so groß?
Ich denke, bei Pflegekindern wird davon ausgegangen, dass die Pflege zeitlich begrenzt statt findet. Daher auch der Einfluss, welcher auch immer, nicht so groß ist wie bei einer Adoption.
Denn sämtliche Studien ergaben, dass sich Kinder von homosexuellen Paaren genau so positiv entwickeln wie Kinder in "normalen" Familien.
Ich denke auch, dass Kinder bei homosexuellen Paaren an sich schlechtere Entwicklungsmöglichkeiten haben. Allerdings ist hier nicht nur das Kind in seiner Person, sondern auch in seiner Situation zu berücksichtigen. Folgendes Gedankenspiel, indem man entscheiden muss, ob man das Kind zu einem homo- oder einem heterosexuellen Paar gibt, das alleinige Kriterium ist das voraussichtliche Kindswohl. Vorausgesetzt, beide Paare lieben das Kind auf gleiche Art und können von sich aus das gleiche "Leben bieten". In der Gesellschaft gibt es aber immer noch zumindest unterschwellige Repressionen gegen Homosexuelle und deren Umfeld. Es ist also durchaus denkbar, dass das "Schwulen"- bzw "Lesbenkind" in der Schule deswegen gehänselt wird und daher leidet. Unter diesen Umstände spräche ein Argument, für das die Homosexuellen selbst nichts können, sondern selbst opfer sind, gegen sie und mangels anderer Argumente wäre das heterosexuelle Paar vorzuziehen.
Wer meint, dass das ungerecht wäre, hat durchaus recht. Aber, wenn hier alles dem Wohl des Kindes untergeordnet werden muss, können eben auch Ungerechtigkeiten gegenüber anderen Parteien nicht ausgeschlossen werden. Ähnliche Fälle gibt es bei Kinderentführungen seitens eines Elternteils. Man mag zwar der Gerechtigkeit wegen fordern, dass der Entführer bzw die Entführerin kein Anrecht mehr auf das Kind haben sollte, aber oft steht genau das dem Kindswohl entgegen.
Aber, oft ist das so in der Rechtsprechung und ich meine, eigentlich meistens. Beide Parteien haben ein Recht auf etwas und der Richter muss urteilen, welches Recht höher einzuordnen ist.