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Die Würde des Menschen...

Mir ist nebulös was du überhaupt wissen willst ! Aus deiner Überschrift geht zwar hervor, dass es etwas mit der Menschenwürde zu tun hat. Aber der Zusammenhang und Kontext scheint völlig aus der Luft gegriffen, sofern ich deinen Anmerkungen im Threadverlauf richtig verstehe. Geht es dir darum im praktischen Sinne den Begriff der Menschenwürde zu hinterfragen bzw. an deren Umsetzbarkeit zu zweifeln ? Oder willst du einen theoretischen Rahmen geliefert bekommen, welcher entweder die Situation einer anderen Person rechtfertigt oder wie dieser zu helfen ist ?

Nun, ich habe einige klare Fragen gestellt, aus denen hervorgeht, was ich wissen möchte. Und soweit ich weis, ist es in der Philosophie durchaus üblich, die Dinge, um die es geht, zu umschreiben. Inwieweit ein anderer den Sinn einer solchen Umschreibung erkennen kann, ihn versteht und vielleicht auch darauf eingehen kann, liegt in seinem ermessen. Mich interessieren immer die eigenen Ansichten der anderen und die Situation, in der sich die Person, um die es mir geht, befindet, ist so aussichtslos, dass man ihr nicht (mehr) helfen kann.
 
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Für den Staat bist du eine Art finanztechnischer Pfand, Nutztierchen und Konsument. Mit schwindender Leistungsfähigkeit oder Konsumfähigkeit sinkt sein Interesse an dir...

Das ist klar. Der Staat würde aus finanziellen Gründen gern Sterbeanstalten errichten, in denen man glücklich entschlummern darf, wenn man alt ist, und dann auch noch Soylent Green aus einem machen, um zum Schluss noch am Tod der Person zu kassieren.

Würde er, - kann er aber nicht, weil er sich selbst ethische Grenzen gesetzt hat. Okay, wenn wir vielleicht eines Tages einen AfD-Bundeskanzler haben, mag sich das ändern. Aber vorerst nicht.
 
Neben den formalen Erfordernissen empfehle ich, die Patientenverfügung mit dem Hausarzt, Verwandten und Freunden abzusprechen.

Das ist ein sehr guter Rat, aber offenbar ist selbst diese gute Vorsorge keine Garantie dafür, dass der Wille des Menschen und seine Patientenverfügung tatsächlich geachtet und anerkannt wird. Es scheint keine Seltenheit zu sein, dass Sterbende gegen ihren Willen am Leben erhalten werden und die Ärzte und Kliniken sehr viel Geld damit verdienen. Nun könnte man ja sagen, dass dieses Geld dringend benötigt und letztlich dazu verwendet wird, um anderen Menschen mit guten Heilungschancen zu helfen, aber darf man das wirklich auf Kosten der Würde eines sterbenden Menschen tun?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht unbedingt. Der Staat sieht das Leben als einen hohen Wert an. Das Recht, sein eigenes Leben zu beenden, stellt ein geringerwertiges Rechtsgut dar. Du kannst natürlich trotzdem Selbstmord begehen, nur wird dir niemand dabei helfen, sonst geht er nämlich in den Knast.

Soweit ich weis, ist es einem Arzt auch in Deutschland erlaubt, einem Patienten die erwünschte tödliche Dosis eines Medikamentes zur Verfügung zu stellen, sofern dieser sie selbstständig einnehmen kann. Das bezeichnet man m.E. dann als passive Sterbehilfe, die nicht ausdrücklich verboten ist. Ich finde gerade die Seiten, auf denen ich das gelesen habe, nicht wieder, aber Strafbar ist in Deutschland, m.E. nur die aktive Sterbehilfe, die man auch für fragwürdig halten kann.

Wie verhält es sich aber dann, wenn ein Patient ohne die künstliche Beatmung und Ernährung, Bluttransfusionen, Kreislaufstabilisierende und Schmerz, bzw. Sedierende oder Narkotisierende Mittel und Medikamente, die er verabreicht bekommt, nicht mehr überleben, sondern auf natürliche Weise sterben würde und diese Behandlungen in seiner Patientenverfügung ausdrücklich untersagt hat, also, wenn das Leben gegen seinen Willen künstlich verlängert wird?

Also ich würde mich weigern, jemanden auf Verlangen zu töten, auch wenn seine Prognose denkbar schlecht ist. Stell dir vor, der schwer kranke Stephen Hawking hätte mit 25 sterben wollen, weil er geglaubt hätte, dass er in spätestens 3 Jahren einen grausamen Tod erleidet. Hättest du ihm dann das Gift gegeben? :(

Ich würde niemanden auf Verlangen töten oder ihm Gift geben, mit dem er sich selbst töten könnte. Aber, ich würde auch niemanden am Leben erhalten, der es nicht möchte, sondern ihn menschenwürdig sterben lassen, wenn es soweit ist und seinem Wunsch entspricht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es scheint keine Seltenheit zu sein, dass Sterbende gegen ihren Willen am Leben erhalten werden
Mir wurde gesagt, daß viel mehr (rechtwidrige) Sterbehilfe !! sorgsam geleistet wird als an die Öffentlichkeit dringt und die von Ihnen aufgezeigte Problematik auf unklare Rechtsverhältnisse zurückzuführen ist.
 
Soweit ich weis, ist es einem Arzt auch in Deutschland erlaubt, einem Patienten die erwünschte tödliche Dosis eines Medikamentes zur Verfügung zu stellen, sofern dieser sie selbstständig einnehmen kann.
Das kann sein. Ist aber bestimmt ein Sonderfall. Anders wird es wohl sein, wenn dich ein Freund fragt, ob du ihm dein Seil leihst, weil er sich erhängen will. Müsste man mal nach entsprechenden Fällen suchen. Frag @KANTIG , der kennst sich in juristischen Themen gut aus. :)
 
Das ist klar. Der Staat würde aus finanziellen Gründen gern Sterbeanstalten errichten, in denen man glücklich entschlummern darf, wenn man alt ist, und dann auch noch Soylent Green aus einem machen, um zum Schluss noch am Tod der Person zu kassieren.

Würde er, - kann er aber nicht, weil er sich selbst ethische Grenzen gesetzt hat.

Die etischen Grenzen, die der Staat sich selbst gesetzt hat, stehen
also deiner Meinung nach über seinen finanziellen Interessen?
Das würde mich wirklich sehr wundern.
 
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