AW: Die Weltwirtschaftskrise: Was tun? / !-
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Angesichts dieses hier erwähnten "Klima - Crashes" - mit seinen
überdimensionalen Folgen - ist diese Weltwirtschaftskrise nur ein kleines Vorspiel.
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DIE WELT: Sie haben als Mann der ersten Stunde in der internationalen Umweltszene immer zu den Pragmatikern gehört.
Was veranlaßt Sie jetzt, in Ihrem neuen Buch "The Revenge of Gaia" den Weltuntergang zu prophezeien?
James Lovelock: Da gibt es schon ein Schlüsselerlebnis.
Die Vorhersagen der Klimaforscher sind in ihren Einzelaussagen durchaus solide.
Doch keiner der daran beteiligten Experten fragt sich:
Was passiert eigentlich, wenn all die Prognosen wirklich eintreffen, wie wirkt das vor allem zusammen?
Vor zwei Jahren waren ich und meine Frau in unserem berühmten Klimaforschungszentrum Hadley in Exeter eingeladen.
Wir waren in allen Labors für Klimasimulationen. In einem sahen wir, wie die Gletscher
rund um die Welt verschwinden, im anderen, wie die Polkappen schmelzen, im dritten,
wie die tropischen Regenwälder sich in Wüsten verwandeln, weil bei einer Erwärmung um vier Grad
schon dort mehr Wasser verdunstet, als an Regen herabfällt. Und ich erzählte von meiner
eigenen Forschung, davon, daß die Algen im Meer vergehen, wenn es wärmer wird, und deshalb kein CO2 mehr aufnehmen können.
Alles zusammen aber ist ein positiver Regelkreis, der sich selbst verstärkt.
Ich zählte also eins und eins zusammen und stellte fest, daß sich schon in
unserem Jahrhundert die globale Temperatur um acht Grad erhöhen könnte.
WELT: Was kommt da auf uns zu?
Lovelock: Die Länder rund um die Arktis, Grönland und der Norden Sibiriens und Kanadas
dürften die Reste unserer heutigen Zivilisation beherbergen. Womöglich noch in diesem Jahrhundert.
Nur dort wird die Landwirtschaft gedeihen können, und nur die nördlichen Meere
werden noch nährstoffhaltig und ertragreich sein. Auch die Britischen Inseln
könnten bewohnbar bleiben nach unseren heutigen Standards. Die Abkühlung durch
das Ende des Golfstroms dürfte da die allgemeine Erderwärmung ausgleichen.
Allerdings wird es sich dann eher um einen Archipel handeln, nicht mehr um nur zwei Hauptinseln wie heute.
WELT: Wie hoch könnten die Meere ansteigen?
Lovelock: Um höchstens 80 Meter, mehr Wasser gäbe das schmelzende Eis Grönlands
und der Antarktis nicht her. Das ließe noch viel Land übrig, könnte man meinen.
Doch die Hitze läßt die Produktivität der heutigen Ackerflächen und des Meeres schwinden.
Zwei Vergleiche sollten uns die Augen öffnen: Während der letzten Eiszeit,
als die nördliche Erdhalbkugel Tausende Meter dick mit Eis bedeckt war, lag der
Meeresspiegel 120 Meter tiefer als heute. Zweitens haben wir heute etwa genausoviel Kohlenstoff
in die Atmosphäre entlassen, wie dort zu Beginn des Eozän vorhanden war, vor etwa 55 Millionen Jahren.
Damals wurde es in unseren Breiten auch um acht Grad wärmer - ein stabiler Zustand, der etwa 200 000 Jahre anhielt.
WELT: Was heißt das für unser Überleben?
Lovelock: Es wird letztlich kein Platz sein für alle Milliarden Menschen, die heute leben.
Deshalb müssen wir aufpassen, daß wir die Zivilisation retten, das wichtigste Gut für uns - und auch für unseren Planeten.
Damit wir uns nicht in Stammesgesellschaften auseinanderleben, von Warlords beherrscht, wie es heute in Afghanistan der Fall ist.
Die Menschheit stirbt nicht aus, manche werden immer stark genug sein, sich fortzupflanzen
und letztlich auch zu überleben. Die Frage ist nur, wie. Ich will damit übrigens nicht sagen,
daß sich weitere Anstrengungen gegen die Erderwärmung gar nicht mehr lohnen würden.
Es sieht zwar so aus, als ob wir dabei sind, eine Schwelle zu überschreiten,
die uns den Rückweg zum Bisherigen verwehrt. Aber auch wenn wir bereits hinter der Schwelle sind,
können wir mit der Reduzierung unserer Treibhausgase den Anstieg der Temperatur
und des Meeresspiegels verlangsamen, und es würde länger dauern, bis die
Erde ihren nächsten stabilen, aber sehr viel wärmeren Zustand erreicht hat."
James Lovelock
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Dank an Steffen für diesen Hinweis.
Freitag, 10. August 2007
"Gaia stirbt"
Die Gaia Hypothese:
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http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2008/08/gaia-stirbt.html
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