Die Statistiken von statista.com sehe ich mir immer recht gerne an. Sie zeigen, wie zum jeweiligen Zeitpunkt der Befragung das Gefühl einer Gefährdung in der Gesellschaft vorhanden ist, wie also eine Gefährdung wahrgenommen wird. In dieser von 2018 sahen rund 80% der Befragten eine Gefährdung durch den Rechtsextremismus als (sehr) groß an, das heißt aber nicht, daß sie sie als die größte Gefahr eingeschätzt haben müßten (wahrscheinlich taten das nur ca. 50%, denn ein Jahr später waren es definitiv 47%). Knapp 50% der Befragten sahen 2018 im Linksextremismus eine (sehr) große Gefahr (die größte Gefahr allerdings auch hier wahrscheinlich deutlich darunterliegend, ein Jahr später waren es 22%). Im Oktober 2022 sahen nur noch 20% der Befragten im Rechtsextremismus die größte Gefahr (die Tendenz ist also hier fallend). Zum Linksextremismus als die größte Gefahr ist jedoch merkwürdigerweise nicht mehr gefragt worden.
Was mir hingegen innerhalb der Statistik vom Dezember 2022 (zur Befragung ausschließlich bezüglich des Rechtsextremismus) als höchst erstaunlich aufgefallen ist, war die Tatsache, daß innerhalb der Parteienpräferenz von SPD-Wählern, Grünen- und Linken-Wählern (bei denen eine Gefährdung von rechtsextremer Seite zu knapp 90% gesehen wurde) eine große Gefährdung durch Rechtsextremisten von demnach reichlich 10% nicht gesehen wurde. Und selbst diejenigen, die eine große Gefahr in ihnen sahen (88-89%), müssen sie nicht als die größte empfunden haben.