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Die normopathische Gesellschaft

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Verhunze mal die deutsche Sprache nicht! Von "Patriotie" habe ich noch nie etwas gehört, übrigens auch von "patriotistisch" nicht. Diese beiden von dir verwendeten Wörter gibt es laut Duden überhaupt nicht. Das Adjektiv von "Patriotismus" ist "patriotisch" (laut Duden). Und ich laß mir durchaus nicht neue Begriffe aufschwatzen.
Davon sehr überzeugt auszugehen, dass es Wörter, die nicht im Duden stehen, nicht gäbe, wirkt wahrlich normopathisch.
Davon sehr überzeugt auszugehen, dass Migration pauschal abzulehnen ist, wirkt wahrlich normopathisch.
Davon sehr überzeugt auszugehen, dass Gäste nicht bleiben dürfen, sondern zwingend wieder gehen müssen, wirkt wahrlich normopathisch.
Die Normalität wäre also: Der Einfachheit halber die Komplexität abschaffen. Das kann durchaus pathologisch werden, wenn es als Ideal begriffen wird.

Wer will, das alles so bleibt wie es ist, der will nicht dass es ist.
Zum Glück war es nie so und ist deswegen noch.
 
Aber wer bestimmt wie es ist bzw wie es werden wird ?
Früher waren das mal die Bürger.
Der Spruch zielt, wenn auch von den meisten so angenommen, nicht auf einen Ist-Zustand ab, der unveränderlich bestehen bleiben soll, sondern darauf, dass Leute etwas gerne so haben wöllten wie sie es haben wollen und es nicht so ist, sowie dass es, wenn es denn so ist wie sie es habe wollen, für immer unveränderlich so bleibt. Das wird "Ideal" (Ideal-Zustand) genannt. Ismen sind eine Formulierung eines Ideals. Ismen streben nicht nur ein Ideal an, sondern auch, dass es unveränderlich bestehen bleiben soll. Das ist die Krux an Ismen. Der "Ideal"-Zustand ist hingegen nicht etwas unveränderliches, sondern die stetige Veränderung, die Komplexität der Veränderungen, stetig neue Ideen anstatt Ideale.

Anders formuliert: Der angestrebte (utopische) Ist-Zustand wird als bereits gegeben angenommen und in diesem Gedankenzustand dessen Bestehen gefordert. Das ist bei einigen Leuten zu beobachten, die utopischen Ideen/Ismen verfallen sind. Sie leben im Jetzt in der/ihrer Utopie. Das hat auch irgendeinen Background, der mir momentan nicht geläufig ist. Also das was gefordert wird als bereits gegeben annehmen und aus dieser Situation die Konflikte zwischen Utopie-Zustand und Ist-Zustand erkennen und aufzeigen. Schlussfolgernd haben diese Leute ohne Ende Konflikte mit dem Jetzt. Das jetzt wird als "falsch" wahrgenommen (siehe Matrix, Verschwörungstheorien, etc.). Jeder solle aufwachen. Jeder solle sehen wie es wirklich ist. Dass eigentlich die Utopie die wahre Welt ist und der Ist-Zustand einfach nur falsch. Eigentlich genial eingefädelt aber letztendlich ziemlich schräg.
 
So gesehen würde ich dir zustimmen.
Die meisten Leute bestehen auf Status Quo - die ewige Wiederkehr (nach Nietzsche die Grundlage höchster Lebensbejahung. )
Aber mal eine Gedanke dazu :
Es ist durchaus verständlich dass man das vertraute als positiv erlebte aufrechterhalten will .
Tatsächlich ist die Forderung nach Status Quo eine Utopie.
Dennoch muss man festhalten dass die Welt sich in den letzten Jahren in einem so schnellen Tempo
verändert hat dass eine gewöhnliche Entwicklung eines sich langsam Veränderlichen gar nicht möglich war.
Würde man dies dystopisch bildlich machen könnte man die heutige Zeit als 3 Jahre nach Corona mit einer
neuen Zeitrechnung versehen.
 
Und hier ist eine direkte Gegenüberstellung von Rechts- und Linksextremismus.
Das muss jetzt genügen.
Die Statistiken von statista.com sehe ich mir immer recht gerne an. Sie zeigen, wie zum jeweiligen Zeitpunkt der Befragung das Gefühl einer Gefährdung in der Gesellschaft vorhanden ist, wie also eine Gefährdung wahrgenommen wird. In dieser von 2018 sahen rund 80% der Befragten eine Gefährdung durch den Rechtsextremismus als (sehr) groß an, das heißt aber nicht, daß sie sie als die größte Gefahr eingeschätzt haben müßten (wahrscheinlich taten das nur ca. 50%, denn ein Jahr später waren es definitiv 47%). Knapp 50% der Befragten sahen 2018 im Linksextremismus eine (sehr) große Gefahr (die größte Gefahr allerdings auch hier wahrscheinlich deutlich darunterliegend, ein Jahr später waren es 22%). Im Oktober 2022 sahen nur noch 20% der Befragten im Rechtsextremismus die größte Gefahr (die Tendenz ist also hier fallend). Zum Linksextremismus als die größte Gefahr ist jedoch merkwürdigerweise nicht mehr gefragt worden.
Was mir hingegen innerhalb der Statistik vom Dezember 2022 (zur Befragung ausschließlich bezüglich des Rechtsextremismus) als höchst erstaunlich aufgefallen ist, war die Tatsache, daß innerhalb der Parteienpräferenz von SPD-Wählern, Grünen- und Linken-Wählern (bei denen eine Gefährdung von rechtsextremer Seite zu knapp 90% gesehen wurde) eine große Gefährdung durch Rechtsextremisten von demnach reichlich 10% nicht gesehen wurde. Und selbst diejenigen, die eine große Gefahr in ihnen sahen (88-89%), müssen sie nicht als die größte empfunden haben.
 
Davon sehr überzeugt auszugehen, dass es Wörter, die nicht im Duden stehen, nicht gäbe, wirkt wahrlich normopathisch.
Sicherlich, jeder kann sich neue Wörter ausdenken, wie es ihm beliebt (Kinder machen das besonders gern - die berühmte Kindersprache). Aber es gibt eben Regeln, an die man sich zu halten hat, gerade auch in der Sprache (ganz besonders sogar in der Sprache). Denn ansonsten redet man ja aneinander vorbei.

Davon sehr überzeugt auszugehen, dass Migration pauschal abzulehnen ist, wirkt wahrlich normopathisch.
Davon sehr überzeugt auszugehen, dass Gäste nicht bleiben dürfen, sondern zwingend wieder gehen müssen, wirkt wahrlich normopathisch.
Normopathisch ist all das ja eben gerade nicht, weil das genaue Gegenteil heutigentags als gesellschaftlich konform gefordert wird.

Die Normalität wäre also: Der Einfachheit halber die Komplexität abschaffen. Das kann durchaus pathologisch werden, wenn es als Ideal begriffen wird.
Pathologisch wäre ein weltweiter Einheits-Misch-Masch, der an seine jeweilige Gegend nicht mehr angepaßt wäre.

Wer will, das alles so bleibt wie es ist, der will nicht dass es ist.
Zum Glück war es nie so und ist deswegen noch.
Ganz im Gegenteil: es war zigjahrtausende so, ansonsten hätten sich die Völker gar nicht biologisch unterschiedlich entwickeln und an die jeweilige Gegend klimatisch anpassen können, taten sie aber. Meere, große Gebirge, Wüsten, Eiszeit-Gletscher waren nahezu unüberwindlich, und trennten die unterschiedlichen Menschen-Gruppen auf lange Zeit hin, in tatsächlich isolierender Weise. Nachbarvölker, die eventuell nur durch einen Fluß getrennt lebten, bei denen mag es sehr wohl einen gewissen Austausch gegeben haben, der sich aber in Grenzen hielt. Völkerwanderungen, die es alle paar Jahrtausende mal gab, führten meistens zur Ausrottung der ansässigen Bevölkerung, selten zur Vermischung.
 
Der "Ideal"-Zustand ist hingegen nicht etwas unveränderliches, sondern die stetige Veränderung, die Komplexität der Veränderungen, stetig neue Ideen anstatt Ideale.

Anders formuliert: Der angestrebte (utopische) Ist-Zustand wird als bereits gegeben angenommen und in diesem Gedankenzustand dessen Bestehen gefordert. Das ist bei einigen Leuten zu beobachten, die utopischen Ideen/Ismen verfallen sind. Sie leben im Jetzt in der/ihrer Utopie. Das hat auch irgendeinen Background, der mir momentan nicht geläufig ist. Also das was gefordert wird als bereits gegeben annehmen und aus dieser Situation die Konflikte zwischen Utopie-Zustand und Ist-Zustand erkennen und aufzeigen. Schlussfolgernd haben diese Leute ohne Ende Konflikte mit dem Jetzt. Das jetzt wird als "falsch" wahrgenommen (siehe Matrix, Verschwörungstheorien, etc.). Jeder solle aufwachen. Jeder solle sehen wie es wirklich ist. Dass eigentlich die Utopie die wahre Welt ist und der Ist-Zustand einfach nur falsch. Eigentlich genial eingefädelt aber letztendlich ziemlich schräg.
Es geht nicht primär um die krampfhafte Erhaltung des Ist-Zustandes, sondern um die Angepaßtheit bestimmter Völkergruppen an die jeweiligen Gegenden und damit deren Funktionstüchtigkeit und Tauglichkeit für genau diese Gebiete. Die Natur hat da über die Jahrtausende schon gute Arbeit geleistet, und man sollte nicht sonderlich korrigierend ihr ins Handwerk pfuschen und herumdoktorn. Um die Menschen jedoch noch perfekter an ihre Umwelt anzupassen, könnte es sich vielleicht lohnen (rein hypothetisch), z.B. den idealen tropischen Menschen der Zukunft aus Zentralafrikanern und Menschen aus Papua-Neuguinea zu kreuzen, die an sich schon für die Tropen ganz gut geeignet sind. Die Amazonas-Indianer hingegen sind wohl noch zu kurz in den Tropen ansässig, um schon mit den anderen genannten in dieser Hinsicht mithalten zu können. Der perfekte Hochlandmensch müßte (etwa in Tibet) unbedingt Schlitzaugen haben, wegen der hohen Sonneneinstrahlung und der geringen Schutzabsorbtion der dünnen Atmosphäre. Wenn man dann eine funktionale Perfektheit der Menschen durch gezielte Kreuzung geschaffen hat, kann man von Ideal in bezug auf Aufgabenverteilung der Menschentypen sprechen, aber eben nicht bei einer beliebigen Durchmischung der Individuen. Das ist nämlich eine völlige Bastardisierung der Menschheit und kann nicht im Sinne der Natur sein.
 
Zumindest sollte man
Die Statistiken von statista.com sehe ich mir immer recht gerne an. Sie zeigen, wie zum jeweiligen Zeitpunkt der Befragung das Gefühl einer Gefährdung in der Gesellschaft vorhanden ist, wie also eine Gefährdung wahrgenommen wird. In dieser von 2018 sahen rund 80% der Befragten eine Gefährdung durch den Rechtsextremismus als (sehr) groß an, das heißt aber nicht, daß sie sie als die größte Gefahr eingeschätzt haben müßten (wahrscheinlich taten das nur ca. 50%, denn ein Jahr später waren es definitiv 47%). Knapp 50% der Befragten sahen 2018 im Linksextremismus eine (sehr) große Gefahr (die größte Gefahr allerdings auch hier wahrscheinlich deutlich darunterliegend, ein Jahr später waren es 22%). Im Oktober 2022 sahen nur noch 20% der Befragten im Rechtsextremismus die größte Gefahr (die Tendenz ist also hier fallend). Zum Linksextremismus als die größte Gefahr ist jedoch merkwürdigerweise nicht mehr gefragt worden.
Was mir hingegen innerhalb der Statistik vom Dezember 2022 (zur Befragung ausschließlich bezüglich des Rechtsextremismus) als höchst erstaunlich aufgefallen ist, war die Tatsache, daß innerhalb der Parteienpräferenz von SPD-Wählern, Grünen- und Linken-Wählern (bei denen eine Gefährdung von rechtsextremer Seite zu knapp 90% gesehen wurde) eine große Gefährdung durch Rechtsextremisten von demnach reichlich 10% nicht gesehen wurde. Und selbst diejenigen, die eine große Gefahr in ihnen sahen (88-89%), müssen sie nicht als die größte empfunden haben.

Zumindest sollte man lobend hervorheben dass es ganz klar um Extremismus geht und dieser gleichwohl abzulehnen ist.
In dem derzeitigen Weltbild gilt für die Mehrheit schon der begriff eine "rechte" Einstellung zu haben negativ behaftet.
Ursprünglich kommt die Bedeutung "rechts" aus dem französischen Parlament und da waren die Rechten jenige
die konservativ und "dem Staat treu" waren.
Die Linken bildeten somit die Opposition und das ganze hatte eine klare Rolle.
Wer sich das heutige Bild anschaut wird feststellen das dort irgendwie ein "Hütchenspiel" vollzogen wurde :)
 
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Es geht nicht primär um die krampfhafte Erhaltung des Ist-Zustandes, sondern um die Angepaßtheit bestimmter Völkergruppen an die jeweiligen Gegenden und damit deren Funktionstüchtigkeit und Tauglichkeit für genau diese Gebiete. Die Natur hat da über die Jahrtausende schon gute Arbeit geleistet, und man sollte nicht sonderlich korrigierend ihr ins Handwerk pfuschen und herumdoktorn. Um die Menschen jedoch noch perfekter an ihre Umwelt anzupassen, könnte es sich vielleicht lohnen (rein hypothetisch), z.B. den idealen tropischen Menschen der Zukunft aus Zentralafrikanern und Menschen aus Papua-Neuguinea zu kreuzen, die an sich schon für die Tropen ganz gut geeignet sind. Die Amazonas-Indianer hingegen sind wohl noch zu kurz in den Tropen ansässig, um schon mit den anderen genannten in dieser Hinsicht mithalten zu können. Der perfekte Hochlandmensch müßte (etwa in Tibet) unbedingt Schlitzaugen haben, wegen der hohen Sonneneinstrahlung und der geringen Schutzabsorbtion der dünnen Atmosphäre. Wenn man dann eine funktionale Perfektheit der Menschen durch gezielte Kreuzung geschaffen hat, kann man von Ideal in bezug auf Aufgabenverteilung der Menschentypen sprechen, aber eben nicht bei einer beliebigen Durchmischung der Individuen. Das ist nämlich eine völlige Bastardisierung der Menschheit und kann nicht im Sinne der Natur sein.
....."Aufgewärmtes 19tes-Jahrhundert"... da simma "heut zum Glück" schon a bisserl weiter!!.....

meint plotin
 
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