Die Rechtsanwälte schützen nicht die Rechtsextremisten, sie vertreten sie vor Gericht, wenn sie eine Straftat begangen haben, weil das der Rechtsstaat so vorsieht.
Sie schützen sie durchaus, indem sie sie verteidigen, und zwar in maximal möglicher Weise. Ich hingegen verteidige lediglich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung (übrigens nicht nur deren Recht, sondern auch das aller anderen), meine Inschutznahme ist da durchaus geringer zu veranschlagen.
Wenn der Anwalt einen Mörder vor Gericht vertritt, dann steht er noch lange nicht im Verdacht, dass er die Tat seines Klienten gutheißt.
Siehst du, schon wieder sind wir uns einig. Wer sich schützend vor jemanden stellt und deren Rechte verteidigt, muß noch lange nicht deren Ansichten teilen. Bravo, endlich hast du es verstanden!
Du nimmst die Rechtsextremisten in Schutz, weil du dich selbst angesprochen fühlst, wenn sie aus deiner Sicht ungerecht behandelt werden. Bei ihren Demos marschierst du schließlich mit und du sprichst hier von deinen persönlichen Erfahrungen, etwas anderes kauft dir keiner ab.
Ich marschiere durchaus nicht bei allen Demos mit. Die such ich mir schon aus. Und ich nehme auch diejenigen Demos in Schutz, die blockiert werden und bei denen ich nicht dabei bin.
Und das soll kein Relativierungsversuch sein?
Falls du dich erinnerst, sehe ich die größte Gefahr für unseren Staat im Islamismus, die zweitgrößte Gefahr im linken Terrorismus der ANTIFA, und die drittgößte Gefahr mit großem Abstand zu den Vorgenannten im Rechtsextremismus (andere mögen die Gewichtung anders setzen). Ich vernachlässige die Gefahr des Rechtsextremismus in meiner Betrachtung also durchaus nicht. Nur, du glaubst eben bestimmen zu müssen, daß gefälligst alle im Rechtsextremismus die größte Gefahr zu sehen haben. Das steht dir aber überhaupt nicht zu. Ganz nebenbei sehen lediglich 20% der Bevölkerung im Rechtsextremismus die größte Gefahr (gemäß der Statistik vom Oktober 2022, in der von 2019 waren es noch 47%).
Aber nicht jede von dir erfundene Benennung. Die einzige Benennung, die für meine Einstellung zutreffen würde, wäre die eines Gegners des Extremismus jeglicher Couleur und die eines Verehrers der Demokratie.
Dann bist du mit den Jakobinern in guter Gesellschaft. Auch die waren Verehrer der Demokratie, und haben alle, die davon abwichen schärfstens bekämpft.
Ich muss keins von beiden für mich gepachtet haben, um sie zu verteidigen. Es genügt meine Wertschätzung dieser beiden Begriffe, um mich gegen ihren Missbrauch einzusetzen.
Nein, andere dürfen das auch, selbst ich. Menschenwürde betrifft alle, selbst die von Rechts-Außen. Und Demokratie schließt auch sie mit ein!
Sie wählen die effektivere Art: sie übertönen euch und dadurch muss niemand euer Gesabber ertragen.
Sie haben ein Recht darauf, gehört werden zu dürfen. Ein Übertönen ist also gar nicht erlaubt. Man kann als Gegner durchaus seinen Unmut zum Ausdruck bringen, aber nicht übertönen. Ich war bei einer Pegida-Demo in Dresden dabei, bei welcher Lutz Bachmann das Übertönen durch die Gegendemonstranten polizeilich unterbinden ließ. Er hat der Polizei 10 Minuten Zeit gegeben, um es durchzusetzen, und es hat funktioniert. Ansonsten hätte es derbe Strafzahlungen gegeben.
Wenn er nicht negativ belastet wäre, würdet ihr ihn ja auch nicht als Kampfbegriff verwenden.
Nimm ihn doch als Auszeichnung! So mache ich es jedenfalls: egal wie man mich betitelt, ich nehme es als Ehrung.
Wenn unsere Demokratie nicht so gut funktionieren würde, dann hättet ihr ganz andere Probleme als nur die Behinderungen bei euren Demos. Das ist der einzige Grund, warum dir unsere Demokratie so gut passt.
Nein, sie paßt mir ja als Ideal nicht gut. Ich nehme sie als ganz passabel hin. Wäre die Monarchie in Deutschland erhalten geblieben, ginge es den Menschen besser.
Für eine Tyrannei in Deutschland und Europa hat nur eure Ideologie im letzten Jahrhundert gesorgt, das scheinst du vergessen zu haben - oder doch verdrängt?
Mit der Ideologie, die ich vertrete, war Deutschland um 1910 die führende Kraft in der Welt. Heut ist Deutschland nur noch besseres Mittelfeld (mit Trend nach unten).