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Die Hard- und die Software des Menschen - sind wir alle glaich?

MysicalQuest

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1. Juli 2023
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441
Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte gerne eine höfliche Diskussion anregen und meinen Standpunkt zum Thema "Die Soft- und Hardware des Menschen" präsentieren. Oft wird gesagt, dass ein Mensch vor dem Gesetz (oder sogar vor Gott) gleich sei. Für mich besteht jedoch ein Unterschied zwischen der Hard- und der Software eines Menschen.

Die Hardware kann man als die materielle Grundlage betrachten, die den Menschen ausmacht - seine physische Existenz, sein Wesen und seine Person. In dieser Hinsicht sind wir alle gleich, denn wir bestehen aus denselben grundlegenden Bausteinen wie Atomen und Molekülen. Wir sind gleichwertig in unserer menschlichen Natur und verdienen gleiche Würde und Achtung.

Doch es gibt Unterschiede in der Software (= alles, was erzogen, erlernt, beigebracht wurde). Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Nehmen wir an, ein Mann wird in einem religiösen Umfeld hineingeboren, in dem die Vorstellung herrscht, dass Frauen weniger wert sind oder dass man leicht bekleidete Damen vergewaltigen dürfe. In Bezug auf seine Hardware ist dieser Mann genauso viel wert wie jeder andere Mensch. Seine physische Existenz und seine grundlegenden Eigenschaften sind gleichwertig.
Allerdings liegt der Unterschied in der Software, also in dem, was ihm beigebracht wurde. Die Überzeugungen und Werte, die er durch sein Umfeld und seine Erziehung vermittelt bekommen hat, können in diesem Fall als "minderwertig" betrachtet werden. Es ist wichtig zu betonen, dass ich dieses Beispiel lediglich zur Veranschaulichung gewählt habe und keinesfalls behaupte, dass dies generell zutreffend ist.

Die Software eines Menschen umfasst seine Denkweisen, seine Überzeugungen, seine Moral und seine Wertvorstellungen. Diese können von Person zu Person stark variieren und sind oft das Ergebnis individueller Erfahrungen und Erziehung. Es ist daher entscheidend, dass wir die Software jedes Menschen kritisch hinterfragen und uns bewusst machen, dass nicht alle Überzeugungen gleichermaßen gültig oder wertvoll sind.

Aus der Perspektive der Annahme, dass jeder Mensch gleich ist (Hardware), ergeben sich zwangsläufig klare Ausschlüsse bezüglich rechtsradikaler oder faschistioider Ideologien. Ebenso schließt sich die Möglichkeit, rassistisch zu sein, aus. Nichtsdestotrotz könnte ich durchaus Bedenken hinsichtlich einer unkontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen haben. Diese Bedenken gründen sich jedoch nicht auf einer geringeren Wertschätzung dieser Menschen, sondern beruhen auf meinen Erfahrungen, dass nicht überall auf der Welt dieselbe Ethik (Software) vorherrscht. Versteht ihr, in welche Richtung ich meine Gedanken lenke?

Ich bitte um eine respektvolle Diskussion zu diesem Thema.
 
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Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte gerne eine höfliche Diskussion anregen und meinen Standpunkt zum Thema "Die Soft- und Hardware des Menschen" präsentieren. Oft wird gesagt, dass ein Mensch vor dem Gesetz (oder sogar vor Gott) gleich sei. Für mich besteht jedoch ein Unterschied zwischen der Hard- und der Software eines Menschen.

Die Hardware kann man als die materielle Grundlage betrachten, die den Menschen ausmacht - seine physische Existenz, sein Wesen und seine Person. In dieser Hinsicht sind wir alle gleich, denn wir bestehen aus denselben grundlegenden Bausteinen wie Atomen und Molekülen. Wir sind gleichwertig in unserer menschlichen Natur und verdienen gleiche Würde und Achtung.

Doch es gibt Unterschiede in der Software (= alles, was erzogen, erlernt, beigebracht wurde). Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Nehmen wir an, ein Mann wird in einem religiösen Umfeld hineingeboren, in dem die Vorstellung herrscht, dass Frauen weniger wert sind oder dass man leicht bekleidete Damen vergewaltigen dürfe. In Bezug auf seine Hardware ist dieser Mann genauso viel wert wie jeder andere Mensch. Seine physische Existenz und seine grundlegenden Eigenschaften sind gleichwertig.
Allerdings liegt der Unterschied in der Software, also in dem, was ihm beigebracht wurde. Die Überzeugungen und Werte, die er durch sein Umfeld und seine Erziehung vermittelt bekommen hat, können in diesem Fall als "minderwertig" betrachtet werden. Es ist wichtig zu betonen, dass ich dieses Beispiel lediglich zur Veranschaulichung gewählt habe und keinesfalls behaupte, dass dies generell zutreffend ist.

Die Software eines Menschen umfasst seine Denkweisen, seine Überzeugungen, seine Moral und seine Wertvorstellungen. Diese können von Person zu Person stark variieren und sind oft das Ergebnis individueller Erfahrungen und Erziehung. Es ist daher entscheidend, dass wir die Software jedes Menschen kritisch hinterfragen und uns bewusst machen, dass nicht alle Überzeugungen gleichermaßen gültig oder wertvoll sind.

Aus der Perspektive der Annahme, dass jeder Mensch gleich ist (Hardware), ergeben sich zwangsläufig klare Ausschlüsse bezüglich rechtsradikaler oder faschistioider Ideologien. Ebenso schließt sich die Möglichkeit, rassistisch zu sein, aus. Nichtsdestotrotz könnte ich durchaus Bedenken hinsichtlich einer unkontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen haben. Diese Bedenken gründen sich jedoch nicht auf einer geringeren Wertschätzung dieser Menschen, sondern beruhen auf meinen Erfahrungen, dass nicht überall auf der Welt dieselbe Ethik (Software) vorherrscht. Versteht ihr, in welche Richtung ich meine Gedanken lenke?

Ich bitte um eine respektvolle Diskussion zu diesem Thema.
Also gut. Du erklärst uns, dass die Hardware das Gefäß und die Software der Inhalt ist. Dem kann man folgen.
Etwas kompliziert wird es aber im Software-Bereich. Dort gibt es die bewussten und die unbewussten Anteile. Die Emotionalität wirkt vorwiegend aus dem Unbewussten heraus und bestimmt das "Wesen" des Menschen entscheidend. Da der Mensch seine Schatten auch ins Unbewusste verbannt hat, schwappen von dort nicht nur edle Gefühle nach oben.
Das Unterbewusstsein bezeichnet Bereiche der Psyche, die unserem Bewusstsein nicht direkt zugänglich sind.
Es steuert über 90 Prozent von dem, was wir täglich tun und denken.
C.G. Jung sagt dazu: Bis du dem Unbewussten bewusst wirst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen.
Es ist die Bewusstwerdung die große Aufgabe des Menschen.
Von ˋIch bin, wie ich bin´ bis zu ˋIch bin, wie ich entscheide zu seinˋ ist es ein langer Weg und in diesem Weg liegt der Sinn des Lebens.
LG * Helmfried
 
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Die Hardware kann man als die materielle Grundlage betrachten, die den Menschen ausmacht - seine physische Existenz, sein Wesen und seine Person. In dieser Hinsicht sind wir alle gleich, denn wir bestehen aus denselben grundlegenden Bausteinen wie Atomen und Molekülen. Wir sind gleichwertig in unserer menschlichen Natur und verdienen gleiche Würde und Achtung.

Doch es gibt Unterschiede in der Software (= alles, was erzogen, erlernt, beigebracht wurde).
Das Körperlich als Hardware zu sehen, ist einleuchtend. Aber, das Wesen und die Person dazu zu zählen ? Das erscheint mir suspekt.
Im Moment des Todes bleibt die Hardware ziemlich unverändert, jedoch erfährt das Wesen und die Person ein jähes Ende.
Das Wesen, die Person (wobei ich hier zwei Begriffe für so ziemlich dasselbe sehe) ergibt sich aus Hard- und Software. Sowohl
unterschiedliche bzw zusätzliche Erfahrungen verändern diese, aber auch unterschiedliche Hardwareingriffe (z.B. Hormonhaushalt)
verändern jene temporär oder auch permanent.

Dies aber sehe ich nur teilweise im Zusammenhang mit dem Werteschema. Dass alle Menschen gleich seien, ist ein weitreichender und allgemeiner Grundsatz, der aber nicht wörtlich zu nehmen ist. Natürlich sind alle Menschen NICHT gleich, nicht einmal eineiige Zwillinge. Jener Grundsatz heißt also vielmehr "Jeder Mensch ist als gleichwertig zu sehen". Und auch hier natürlich nicht in jedem Aspekt, sondern umfassend "als Mensch".
Also als das, was man als Mensch ist. Niemand sei mehr oder weniger Mensch als ein anderer.

Unabhängig davon zu betrachten ist, was ein Mensch TUT - im Gegensatz zu dem, was ein Mensch IST. Menschliche Taten können, dürfen und wohl auch müssen sehr wohl bewertet werden.
Daher: auch wenn man vereinfacht nicht unterscheiden zwischen dem, was jemand tut und dem was jemand ist, und dabei womöglich auch nur eine einzige Tat für relevant hält (z.B. dieser Verbrecher wird nur als Verbrecher gesehen, weil er in seinem Leben einmal ein Verbrechen begangen hat) und sämtliche anderen Aspekte jenes Menschen außer Acht lässt, dann führt diese Abstrahierung zur Entmenschlichung, und diese birgt enorme Gefahren für alle.
 
Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte gerne eine höfliche Diskussion anregen und meinen Standpunkt zum Thema "Die Soft- und Hardware des Menschen" präsentieren. Oft wird gesagt, dass ein Mensch vor dem Gesetz (oder sogar vor Gott) gleich sei. Für mich besteht jedoch ein Unterschied zwischen der Hard- und der Software eines Menschen.

Die Hardware kann man als die materielle Grundlage betrachten, die den Menschen ausmacht - seine physische Existenz, sein Wesen und seine Person. In dieser Hinsicht sind wir alle gleich, denn wir bestehen aus denselben grundlegenden Bausteinen wie Atomen und Molekülen. Wir sind gleichwertig in unserer menschlichen Natur und verdienen gleiche Würde und Achtung.

Doch es gibt Unterschiede in der Software (= alles, was erzogen, erlernt, beigebracht wurde). Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Nehmen wir an, ein Mann wird in einem religiösen Umfeld hineingeboren, in dem die Vorstellung herrscht, dass Frauen weniger wert sind oder dass man leicht bekleidete Damen vergewaltigen dürfe. In Bezug auf seine Hardware ist dieser Mann genauso viel wert wie jeder andere Mensch. Seine physische Existenz und seine grundlegenden Eigenschaften sind gleichwertig.
Allerdings liegt der Unterschied in der Software, also in dem, was ihm beigebracht wurde. Die Überzeugungen und Werte, die er durch sein Umfeld und seine Erziehung vermittelt bekommen hat, können in diesem Fall als "minderwertig" betrachtet werden. Es ist wichtig zu betonen, dass ich dieses Beispiel lediglich zur Veranschaulichung gewählt habe und keinesfalls behaupte, dass dies generell zutreffend ist.

Die Software eines Menschen umfasst seine Denkweisen, seine Überzeugungen, seine Moral und seine Wertvorstellungen. Diese können von Person zu Person stark variieren und sind oft das Ergebnis individueller Erfahrungen und Erziehung. Es ist daher entscheidend, dass wir die Software jedes Menschen kritisch hinterfragen und uns bewusst machen, dass nicht alle Überzeugungen gleichermaßen gültig oder wertvoll sind.

Aus der Perspektive der Annahme, dass jeder Mensch gleich ist (Hardware), ergeben sich zwangsläufig klare Ausschlüsse bezüglich rechtsradikaler oder faschistioider Ideologien. Ebenso schließt sich die Möglichkeit, rassistisch zu sein, aus. Nichtsdestotrotz könnte ich durchaus Bedenken hinsichtlich einer unkontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen haben. Diese Bedenken gründen sich jedoch nicht auf einer geringeren Wertschätzung dieser Menschen, sondern beruhen auf meinen Erfahrungen, dass nicht überall auf der Welt dieselbe Ethik (Software) vorherrscht. Versteht ihr, in welche Richtung ich meine Gedanken lenke?

Ich bitte um eine respektvolle Diskussion zu diesem Thema.

Ich vermisse in Ihrer Aufzählung ("erzogen, erlernt, beigebracht") Fähigkeiten, die Menschen von ihren Vorfahren mitbrachten, "erbten":
Temperament, Aufmerksamkeit, Neugierde, Signalverarbeitungsqualität, Intelligenz, sprachliche, mathematische, geometrische, sportliche, künstlerische Begabung.
Diese geerbten Fähigkeiten und Charakterzüge sind jedoch Vorrausetzung um jegliches erlerntes Wissen, jegliche Fertigkeit, aber auch Lebenserfahrung, sinnvoll und nachhaltig zu verinnerlichen, um daraus dann auch Früchte ziehen zu können.

Nun stellt sich die Frage, ob diese nicht extern erworbenen sondern internen genetisch mitgegebenen Begabungen der menschlichen Software oder Hardware zuzuordnen sind, oder anders gefragt, kann menschliche "Hard-" und "Software" wirklich so streng voneinander getrennt werden?

Traditionell wird ja der Nachwuchs in seinem Aussehen gerne und liebevoll mit Mutter, Vater, Opa, Oma, Tante, Onkel, verglichen ("hat er nicht die Nase von Papa und die Augen von Oma?..").

Dagegen ist es mangels Gerätschaft Eltern nicht möglich, aber auch das Bedürfnis wie auch die Vorstellungskraft sind wohl kaum vorhanden, dass auch geerbte Ähnlichkeiten der inneren Organe, deren Form, Lage, Größe (damit auch deren Leistungsfähigkeit), bestehen.
Vielleicht gibt es mal Smartfonds mit eingebautem Ultraschallgerät, dann wird es bestimmt auch eine Gaudi sein, Ähnlichkeiten der Nieren, Leber oder Hirn des Nachwuchses mit denen der Vorfahren zu vergleichen.

Aber jenseits der Forschungsinstitute ist es für Eltern eher unmöglich, die vererbte "Verdrahtung" und Gefäßstruktur des Hirns, dessen "Chemie-" und "Hormonhaushalt" und dessen sich daraus ergebene "Hirn-Effektivität" zu vergleichen.

Bei all dem mag deutlich werden, dass Mensch wohl dazu neigt, Dinge, die er nicht unmittelbar sieht, hier also "Körper-Innerlichkeiten" als nicht existent oder mindestens irrelevant zu betrachten.

Ich vertrete die Auffassung, dass nicht ausschließlich, aber überwiegend genetisch geerbte Begabungen am Ende die Fähigkeiten eines Menschen bestimmten.
Sie können durch Fördern, was voraussetzt dass Eltern und Pädagogen die Begabungen auch erkennen, durch Vorleben, Erziehung, Wissens- und Fertigkeiten-Vermittlung, bereichert und gefestigt werden.

Bei getrennt aufwachsenden Geschwistern oder gar Zwillingen, wurde wohl schon beobachtet, dass sich deren Begabungen auffallend ähnelten.
Diese Erfahrung habe ich sogar persönlich machen können (fünf überwiegend getrennt aufgewachsene Geschwister).

Hier ist sich die Gesellschaft jedoch nicht einig, wobei auch Ideologie mitspielen mag.
Da kam es mir aufgrund Beobachtungen als Elternsprecher manchmal so vor, als ob Eltern nicht wahrhaben wollten, dass deren Kinder weniger Naturbegabung mitbrachten und deshalb der Meinung zugeneigt waren, Begabungsvererbung gäbe es nicht, oder würde zumindest für die Erlangung von Wissen und Fähigkeiten eine sehr geringe oder keine Rolle spielen.
Hier mag auch eine gewisser Ärger und Neid über andere Familien mitspielen, deren Kinder bessere Vorraussetzungen mitbringen.

Dazu kommen dann auch noch Praktiken, wie die einer Musiklehrerin, die auch privat Musikunterricht gab und alle Eltern anrief, ihre Kinder seien musikalisch begabt, sie würde sie gerne zusätzlich privat unterrichten.
Damit suchte sie sich Einkommensquellen, erweckte aber bei den Eltern falsche Hoffnungen.

Nicht selten fehlt die Einsicht, dass mangels genannter Vorraussetzungen nicht jeder Mensch studieren kann, aber auch der Übersättigung bei Berufen wegen, die sich etwa mit "irgendwas mit Sprache oder Sozialem" beschäftigen.
Auch fehlt dann die Einsicht dass auch handwerkliche Berufe erfüllend sind und gebraucht werden und es den Kindern nicht auf Teufel komm heraus "mal besser gehen soll" als den Eltern.

Das alles mag auch mit dazu geführt haben, dass akademische Titel heutzutage zuweilen nicht mehr sonderlich beeindrucken, wenn bei nicht wenigen "Studierten" offensichtlich wird, dass sie überfordert und fehlbesetzt sind und sie vielleicht auch glücklicher wären, wenn sie den ihnen zugestandenen Luxus-Büro-Sessel besser selbst als gelernte Handwerker hergestellt hätten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermisse in Ihrer Aufzählung ("erzogen, erlernt, beigebracht") Fähigkeiten, die Menschen von ihren Vorfahren mitbrachten, "erbten": Temperament, Aufmerksamkeit, Neugierde, Signalverarbeitungsqualität, Intelligenz, sprachliche, mathematische, geometrische, sportliche, künstlerische Begabung.
Diese geerbten Fähigkeiten und Charakterzüge sind jedoch Vorrausetzung um jegliches erlerntes Wissen, jegliche Fertigkeit, aber auch Lebenserfahrung, sinnvoll und nachhaltig zu verinnerlichen, um daraus dann auch Früchte ziehen zu können.

Weiß nicht, ob das alles so "vererbt" ist. Während meiner Arbeit bilde ich junge Menschen aus, die diese Fähigkeiten offenbar nicht in einem gewünschten Maße "geerbt" haben. Bei manchen kann man vielleicht eine Ursache dafür zuordnen (mutmaßliche neuronale Schädigung in der frühen Kindheit), bei den meisten jedoch nicht.
Im Großen und Ganzen bezweifle ich nicht, dass es begabtere und weniger begabte Menschen gibt (und das ist es ja wohl, was der Begriff "Begabung" bedeutet: Anlagen, die bereits mit der Geburt vorhanden sind).

Allerdings verfügt ein jeder von uns über jeweils die Hälfte der Gene von Mutter und Vater, die in einem Zufallscocktail individuell neu vermischt wurden. Derzeit kann noch niemand genau sagen, was dabei eigentlich heraus kommt (was auch ganz gut so ist). Ganz so simpel ist es mit der "Vererbung" also nicht. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass man bei Defiziten solcher Fähigkeiten durch geeignete Programme auch noch Einiges gewinnen könnte. (1)

Traditionell wird ja der Nachwuchs in seinem Aussehen gerne und liebevoll mit Mutter, Vater, Opa, Oma, Tante, Onkel, verglichen ("hat er nicht die Nase von Papa und die Augen von Oma?..").

Da kann man sich aber, wie so oft im Leben, auch Einiges vormachen. Einbildung ist eben auch eine Bildung.
Man schätzt, dass rund 10% aller Kinder in Wahrheit Kuckuckskinder sind: Der gesetzliche Vater ist dann also nicht der biologische Vater, und folgerichtig fallen "die Nase von Papa" und "die Augen von Oma (väterlicherseits)" unter den Tisch, denn mit diesen Menschen ist das Kind nicht verwandt. (2)

Ich vertrete die Auffassung, dass nicht ausschließlich, aber überwiegend genetisch geerbte Begabungen am Ende die Fähigkeiten eines Menschen bestimmten.

Schon möglich, nur ist im Grunde nicht sonderlich klar, woher diese genetisch geerbten Fähigkeiten eigentlich stammen. Manche Begabungen scheinen auch mal eine Generation zu überspringen, andere manifestieren sich nicht, obwohl die Eltern möglw. überdurchschnittlich begabt sind, genauso wie es vorkommen kann, dass vergleichsweise durchschnittliche Eltern hochbegabte Kinder haben.
In jedem Fall bleibt es ein genetischer Cocktail, der für jeden individuell verschieden ist und teils unklarer Herkunft.
Es mag genetisch vererbte Begabungen geben, aber es bleibt letztlich eine Art Würfelspiel, woher sie denn eigentlich stammen.
So gesehen ist die Frage der "Vererbung" von Begabungen am Ende bedeutungslos.

Hier ist sich die Gesellschaft jedoch nicht einig, wobei auch Ideologie mitspielen mag.
Da kam es mir aufgrund Beobachtungen als Elternsprecher manchmal so vor, als ob Eltern nicht wahrhaben wollten, dass deren Kinder weniger Naturbegabung mitbrachten und deshalb der Meinung zugeneigt waren, Begabungsvererbung gäbe es nicht, oder würde zumindest für die Erlangung von Wissen und Fähigkeiten eine sehr geringe oder keine Rolle spielen.

Möchte eher mal meinen: Da prallen zwei Ideologien aufeinander.

Dazu kommen dann auch noch Praktiken, wie die einer Musiklehrerin, die auch privat Musikunterricht gab und alle Eltern anrief, ihre Kinder seien musikalisch begabt, sie würde sie gerne zusätzlich privat unterrichten.
Damit suchte sie sich Einkommensquellen, erweckte aber bei den Eltern falsche Hoffnungen.

Vielleicht lag die Musiklehrerin, Eigeninteresse hin oder her, damit auch gar nicht so falsch. Es gibt zweifellos herausragende musikalische Begabungen, "Wunderkinder", aber deren Zahl ist klein. Möglicherweise ist jeder Mensch hinreichend begabt, um ein Musikinstrument zu erlernen, wenn er/sie es auch will. Die Musikgeschichte ist voll mit Menschen, die man in ihrer Kindheit dazu "angehalten" hat, ein Musikinstrument zu erlernen, dies geschieht noch immer und keineswegs immer "freiwillig". (3)

Nicht selten fehlt die Einsicht, dass mangels genannter Vorraussetzungen nicht jeder Mensch studieren kann, aber auch der Übersättigung bei Berufen wegen, die sich etwa mit "irgendwas mit Sprache oder Sozialem" beschäftigen.
Auch fehlt dann die Einsicht dass auch handwerkliche Berufe erfüllend sind und gebraucht werden und es den Kindern nicht auf Teufel komm heraus "mal besser gehen soll" als den Eltern.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich viele kognitive Berufe erledigt haben werden. Man wird sie noch immer brauchen, aber nicht mehr in dieser Anzahl. Das Homeoffice wird sich bald erledigt haben, denn was Menschen im Homeoffice tun können, das werden Künstliche Intelligenzen tun.
Unverzichtbar werden hingegen die Handwerker u.a. körperlich arbeitende Menschen sein, denn ihre Tätigkeiten wird man noch lange Zeit nicht durch Roboter ersetzen können.

Anmerkungen:

(1) Wenn man es nur will - und genau das sehe ich in meinem Umfeld derzeit nicht. Meine Auszubildenden, junge Erwachsene mit Lernbehinderung, haben erhebliche Defizite an Fähigkeiten, Bildung und Wissen, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausbildung sind.
Ein Betrieb kann diese Defizite im Rahmen einer betrieblichen Berufsausbildung aber kaum aufholen.
Früher hätten diese Menschen vielleicht überhaupt keine Ausbildung machen können - niemand hätte sie gewollt und es gab genügend andere Bewerber - heutzutage aber will man sie und man braucht sie auch (denn in manchen Branchen wird es in der Zukunft kaum andere Bewerber mehr geben).
Also ruft man "Inklusion" in den Raum und tut so, als wäre es damit getan. Das ist es aber nicht, denn man lässt die jungen Menschen mit ihren Defiziten allein. Es müsste Änderungen in den Ausbildungsverordnungen, vor allem aber Spezialprogramme geben, um diese Menschen besonders zu fördern, vllt. sogar mit mehr "experimentellen" Methoden. Daran scheint aber niemand ein Interesse zu haben.

(2) In den 2000ern, als DNA-Tests für Viele bezahlbar wurden, stürzten sich auch die Hobbyforscher der Ahnenforscher - vor allem in den USA - auf diese sensationelle und neue Methode, unklare Verwandtschaftbeziehungen zu erhellen.
Das haben sie dann aber auch schnell wieder seingelassen, denn zu oft deckten sie dabei jahrzehntelang verschwiegene oder unter den Teppich gekehrte Familiengehimnisse auf und lösten damit ernste Familienkrisen aus.
Da stellte sich also heraus, dass jemand erfährt, dass sein jahrzehntelang geschätzter und geliebter Vater gar nicht sein biologischer Vater gewesen sein kann: Face it, dein Vater war ein Hahnrei und deine Mutter eine Schlampe. Und die Nase, die mag er vllt. von seinem Opa (v) haben, aber nicht von dem, den er bislang für seinen Opa hielt.

(3) Neurologisch gesehen folgt das Erlernen eine Musikinstrumentes ohnehin anderen Prozessen als praktisch alle anderen Lernprozesse.
Denn für die Verarbeitung der Musik wird das ganze Gehirn genutzt und nicht etwa nur die eine oder die andere Hälfte. Tatsächlich lässt sich durch bildgebende Verfahren - traut man deren Aussagen, denn auch dies ist in den letzten Jahren in Zweifel gezogen worden - dann kann man aufgrund der Scans sogar feststellen, ob jemand Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi ist.
 
Man schätzt, dass rund 10% aller Kinder in Wahrheit Kuckuckskinder sind: Der gesetzliche Vater ist dann also nicht der biologische Vater, und folgerichtig fallen "die Nase von Papa" und "die Augen von Oma (väterlicherseits)" unter den Tisch, denn mit diesen Menschen ist das Kind nicht verwandt. (2)
Diese 10% geisterten von einiger Zeit mal herum, haben sich aber nicht bestätigt. In Wahrheit soll der Anteil der Kuckuckskinder deutlich darunter liegen, eher im Bereich von 1-2%.
 
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Nur weil du etwas zu wissen glaubst, sind meine Hinweise nicht obsolet.
Es ging nicht um "deine Hinweise", sondern um deinen speziellen in Posting #5.
Dieser ist nicht obsolet, weil ich etwas weiß oder nicht, sondern weil es allgemein bekannt ist, dass
in der Philosophie nicht auschließlich grundlegend dualistisch (Körper-Geist) gedacht sein muss.

Kannst du genauso sagen, dass man seinen Wecker nicht unbedingt auf 06:37 stellen muss. Auch jener
Hinweis ist zweifellos richtig, aber genauso obsolet. Aber manche müssen wohl mit Gewalt Eulen nach
Athen tragen, denn etwas Anderes passt nicht in ihr Gepäck.
 
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