Dein Alter, die Dauer, deine Reife oder die Farbe deiner Katze spielen da in meinen Augen keinerlei Rolle. Und eine Liebe, die das ganze Leben andauert, mag schön und selten sein, aber wenn ich sowas erwarte, wird es nicht kommen. Mach dein Herzchen auf, nicht nur für den Traummann, sondern auch für deine schlankeren Rivalinnen und, um es drastischer zu sagen, für den Baum vor deinem Häuschen...also für das Leben, dann kommt die Liebe von ganz allein.
Ich finde, eine "große Liebe" ist eine, auf die man sich richtig einlassen kann. Das kann bestimmt mehrmals im Leben sein, das kann bald enden, das kann ein Jeti sein, ich denke man darf sich da nicht so drauf versteifen und irgendwas mit der Brechstange erzwingen wollen, bzw. zu viel erwarten. "Die große Liebe" ist in meinem Verständnis eine Momentaufnahme und spiegelt weniger deinen Freund, als deinen aktuellen Seelen-Zustand wieder. Den Zustand, für den du aber vermutlich die Grundlagen auch schon legst, kurz bevor du "ihn triffst".
Liebe als persönliche Schwäche? Also ich finde, Liebe geben (weniger nehmen) zu können, also auch Freunden oder dem Opa oder dem Kollegen, das ist die Essens unserer psychischen Gesundheit. Es ist vielleicht die einzige Chance, unserer Welt dauerhaft mal was lebenswertes abzuringen. Das steht in unmittelbarer Wechselwirkung mit dem Gefühl geliebt zu werden, oder erwünscht zu sein (auf diesem Planeten). Hört sich bestimmt esotherisch an, aber ich merke mehr und mehr, dass das eine Stärke gibt, die körperliche Illusion von Stärke oder Gemeinheiten aller Art überwindet.
Das Problem dabei ist, das sich sowas zwar theoretisch abhandeln lässt, der wirkliche Aha-Effekt sitzt aber im Zulassen und erleben dieser Momente selbst. Liebe geben macht übrigens garnicht so verletzlich, wie man gemein hin glaubt.
Hoffe du findest irgendwann deine große Liebe. Es gibt sie.
Bernd