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Die Entstehung des irdischen Seins

Meiner Meinung nach ist es eher so, dass wir das werden, was wir denken und woran wir glauben.
Ich meine nicht so sehr die konkreten Gedanken, die zwar auch, aber vielmehr das, was uns bewegt, was uns umtreibt, wofür wir einstehen.
Es gibt so etwas wie ein Leitprinzip, einen Grundsatz, dem wir anhaften. Dieser Grundsatz bestimmt unser Denken und Fühlen und unser Handeln. Es ist uns in der Rgel nicht bewusst. Aber wenn wir es uns bewusst machen - durch Reflektion und Meditation - dann gelangen wir zu einem höheren Bewusstsein. Dann sehen wir, wie wir wirklich sind und können an uns arbeiten.

Es wäre vielleicht gut zu wissen, was das Bewusstsein (für dich) überhaupt ist, bzw. wozu es d.M.n. dient und was du dir unter einem höheren Bewusstsein vorstellst?! Was versprichst oder erhoffst du dir denn davon, ein höheres Bewusstsein zu erlangen? Glaubst du, dass es dein Leben verbessern oder vereinfachen würde, dass du glücklicher und zufriedener sein könntest, wenn du es erreichen würdest? Wenn es darum geht, herauszufinden, wer man wirklich ist, ist ein bewusstes Sein nötig und das beginnt wohl damit dass man sich selbst so (an)nimmt, akzeptiert und liebt, wie man ist und sich eben nicht verändern zu müssen glaubt. Im oder bei dem höheren Bewusstsein geht es aber m.E. nicht mehr um die Selbstfindung, sondern um den Zugang zu einer anderen "überirdischen Dimension", in der das irdische Sein (an sich) keine Rolle mehr spielt, Ich glaube jedenfalls, dass man ein solches "höheres oder überirdisches Bewusstsein" nur durch die Loslösung vom irdischen Sein, also seinem Ich oder Ego und von genau den Gedanken erreichen kann, durch die viele es zu finden glauben und/oder erhoffen.
 
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Früher war das Leben zwar nicht unbedingt leichter, aber es gab doch einen anderen Zusammenhalt als heute, wo die meisten Menschen nur noch an sich selbst und ihre Vorteile denken und viele zu glauben scheinen, dass sie der Mittelpunkt der Erde wären.
Das sind natürlich auch Zeichen der Zeit.
Früher waren die Menschen - von den Herrschenden einmal abgesehen - in ihren Möglichkeiten stark beschränkt.
Alle Anstrengungen waren auf das Überleben gerichtet. Der Kampf um das tägliche Brot stand an erster Stelle und so waren andere Spielräume kaum vorhanden.
Die Ausrichtung auf dieses Leben begann früh. Kinderarbeit, ob inder Landwirtschaft, im Bergbau oder so vielen anderen Bereichen waren gang und gäbe.
Das sind äußere Umstände, die heute keiner mehr haben und erleben will.
Insbesondere die Frauen (und mit ihnen natürlich die Kinder) waren sehr abhängig vom Wohlwollen und sozialen Gebaren des Mannes.
Ehen (Familien) waren für immer, wie unglücklich sie auch gewesen sein mögen.
Auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, ein “Ausstieg” undenkbar.
Die Gegenwart sieht Gott sei Dank anders aus.
Die Menschen sind kein Herdenvieh mehr. Sie sind Individualisten geworden bzw. haben sie zumindest die Möglichkeit dazu.
Menschen treffen eigene Entscheidungen ihren Gelderwerb, ihre Partnerschaft und ihre Interessen betreffend.
Sie können ein Lebensmodell entsprechend ihrer Veranlagung oder Leidenschaft wählen.
Sie können es sich finanziell leisten als Single zu leben, zu reisen, den Wohnort zu wechseln etc.
Freiheit und Unabhängigkeit sind hohe Güter geworden.
Die Gemeinsamkeiten sind aber allen gleich geblieben.
Der Wunschzettel beinhaltet:
- ich möchte gesehen werden
- ich möchte beachtet werden
- ich möchte geschätzt werden
- ich möchte geliebt werden
Das klappt nicht immer und eigentlich nie genug.
Aber es klappt vor allem dann, wenn ich in meinem Umgang mit anderen berücksichtige, dass sie die selben Wünsche haben wie ich.
Liebevoller Umgang mit anderen bringt (ohne Garantie) die Wahrscheinlichkeit eines liebevollen Umgangs der anderen (mit mir) mit sich.
Dass es so viel trennendes gibt, was die Menschen in empfundene Isolation treibt, hat mehrere Ursachen. Eine davon ist der Vergleich. Wenn ich mich ständig mit anderen vergleiche, sitze ich schon in der Falle. Ich beurteile und bewerte andere und sortiere sie nach: ´unter mir´, ˋneben mir´ und ´über mir´.
So entstehen Überheblichkeit, Hochmut, Geringschätzung, Rivalität, Neid, Eifersucht u.s.w.
Da die Kriterien meist materiellen Bezug haben oder auf anderen Äußerlichkeiten wie Attraktivität, Bildung, Ansehen etc. beruhen, ist meist viel Kopf und wenig Herz im Spiel.
Der Einzelne hat die Chance, dieses Spiegelbild der Gesellschaft, als seine Lebensmaxime hinter sich zu lassen.
In eine Leistungsgesellschaft, die relativ viel Freiheit bietet aber auch viel Kälte produziert, ein anderes, herzlicheres Lebensgefühl hineinzutragen, gelingt nur durch ein verändertes Bewusstsein der Individuen.
Liebe in sich wachsen lassen, Liebe zu allen und allem Normalität werden lassen, die Herzen öffnen und offen auf das Leben zugehen, wird vielleicht nicht jedem gelingen, aber jeder der das schafft, leistet einen großen Beitrag.
Empfundene Einsamkeit, kann von der Gesellschaft nicht behoben werden und so macht es auch keinen Sinn, die äußeren Umstände verantwortlich zu machen. Die eigene Isolation zu beenden kann nur der Einzelne selbst und da bildet die neue Zeit (unsere Gegenwart) reichlich Möglichkeiten.

LG * Helmfried
 
Das sind natürlich auch Zeichen der Zeit.
Früher waren die Menschen - von den Herrschenden einmal abgesehen - in ihren Möglichkeiten stark beschränkt.
Alle Anstrengungen waren auf das Überleben gerichtet. Der Kampf um das tägliche Brot stand an erster Stelle und so waren andere Spielräume kaum vorhanden.
Die Ausrichtung auf dieses Leben begann früh. Kinderarbeit, ob inder Landwirtschaft, im Bergbau oder so vielen anderen Bereichen waren gang und gäbe.
Das sind äußere Umstände, die heute keiner mehr haben und erleben will.
Insbesondere die Frauen (und mit ihnen natürlich die Kinder) waren sehr abhängig vom Wohlwollen und sozialen Gebaren des Mannes.
Ehen (Familien) waren für immer, wie unglücklich sie auch gewesen sein mögen.
Auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, ein “Ausstieg” undenkbar.

Du scheinst an ein anderes "Früher", bzw. an eine andere Zeit zu denken,
als Wiliwili gemeint hat und als die Zeit, auf die ich mich bezogen habe.

Vor unserer Zeitrechnung und weiter davor gab es keine Ich-Menschen so wie heute, wo sich jeder seine eigenen Gedanken macht, sondern damals machten sich alle, die in einem Stammensverbund lebten, dieselben Gedanken über etwas. Jemand, der etwas anderes dachte, galt als Verräter,
wurde geächtet, aus dem Verbund ausgeschlossen. Die Sippe war dasselbe wie heute das Individuum, war eine Stimme, ein Gedanke, eine Person. In gewisser Weise erinnert es an das Zusammenleben von Herdentieren. Der Vorteil ist, dass man sich getragen weiß von der Gemeinschaft. Auch hat man die ganze Verantwortung nicht allein zu tragen, weder für sich noch für andere. Der Gruppengeist ist dafür zuständig.
Deswegen musste man auch nicht so viel mit einander reden - man verstand sich sozusagen ohne Worte. Jeder wusste, was der andere denkt und fühlt.

Also ich habe ihn jedenfalls so verstanden, dass er dabei an die Zeit dachte, als die Menschen noch in kleinen isolierten Gruppen gelebt haben und als es noch keine Vernetzung dieser Gruppen und auch keinen Handel zwischen ihnen gab. Ich möchte diese Zeit gar nicht schönreden, denn sie war bestimmt hart und schwer für die Menschen, aber sie haben garantiert mehr zusammengehalten, als wir es heute tun und gemeinsam um ihr überleben gekämpft.

Der Einzelne hat die Chance, dieses Spiegelbild der Gesellschaft, als seine Lebensmaxime hinter sich zu lassen.
In eine Leistungsgesellschaft, die relativ viel Freiheit bietet aber auch viel Kälte produziert, ein anderes, herzlicheres Lebensgefühl hineinzutragen, gelingt nur durch ein verändertes Bewusstsein der Individuen.
Liebe in sich wachsen lassen, Liebe zu allen und allem Normalität werden lassen, die Herzen öffnen und offen auf das Leben zugehen, wird vielleicht nicht jedem gelingen, aber jeder der das schafft, leistet einen großen Beitrag.
Empfundene Einsamkeit, kann von der Gesellschaft nicht behoben werden und so macht es auch keinen Sinn, die äußeren Umstände verantwortlich zu machen. Die eigene Isolation zu beenden kann nur der Einzelne selbst und da bildet die neue Zeit (unsere Gegenwart) reichlich Möglichkeiten.

Wenn es so einfach wäre, sein Glück und seine Zufriedenheit zu finden, frage ich mich, warum die Anzahl der psychisch kranken Menschen gerade in unserer zivilisierten Welt so dramatisch zunimmt. Und zwar nicht nur bei den älteren oder alten Menschen, die durch ihren Ruhestand soziale Kontakte und auch ihre Selbstbestätigung verlieren, die durch Todesfälle von Freunden und Ehepartnern in die Einsamkeit geraten, sondern die Anzahl von Depressionen nimmt in allen Altersgruppen zu. Und da heraus zu kommen, ist leider nicht so einfach, wie du es hier schilderst.

Ich habe gestern Abendd einige Artikel gefunden, zu denen ich hier verlinken werde:


Im folgenden Artikel wird sogar von der "Generation Einsamkeit" geredet. Und gemeint sind die jungen Menschen, bei denen man das eigentlich nicht erwarten würde, dass sie einsam sind oder sich einsam fühlen, weil sie noch viele Kontakte zur Familie und zu anderen Kindern haben, also nicht alleine sind, wie die alten Menschen, die entweder alleine zu Hause oder in Altersheimen vereinsamen, - auch wenn sie liebevolle Menschen sind.


Den letzten Absatz aus dem nächsten Artikel stelle ich hier ein:

Zitat:

"Ist selber Schuld, wer einsam ist?


Die Annahme, die diese kleine Studie nahelegt, kann den Eindruck hinterlassen, dass Menschen, die einsam sind, die Verantwortung dafür selbst tragen – wer nicht mit den eigenen Gefühlen klarzukommen weiß, lebt eben isoliert. Doch eine solche Verknüpfung wäre vereinfachend, generalisierend, vorschnell und falsch. Zum einen ist der kausale Zusammenhang, dass eine Person einsam bliebe, weil sie keine Hilfe annehmen wolle oder ihre Gefühle unterdrücke, keineswegs gesetzt, sondern lediglich eine mögliche Interpretation der Ergebnisse dieser Studie. Genauso gut könnten wir beispielsweise vermuten, dass einsame Menschen aufgrund ihrer Isolation verunsichert sind und nicht genug Selbstvertrauen haben, um Hilfe zu suchen, zuzulassen oder zu ihren Gefühlen zu stehen.

Zum anderen sind Gefühlsbewältigungsstrategien in der Regel nicht selbst gewählt, sondern ergeben sich aus der Erziehung, Persönlichkeit, Erfahrung und vielem mehr. Wir können sie zwar mit sehr viel Geduld und Willen ändern, wenn wir feststellen, dass sie uns im Weg stehen oder krank machen. Doch niemand entscheidet sich dazu, Schwierigkeiten mit der Emotionsverarbeitung zu haben.

Selbst wenn außerdem ein einsamer Mensch erkennt, dass er sich in sich zurückzieht und verschließt, und selbst wenn er dann noch die Kraft aufbringt, sich zu ändern und auf andere zuzugehen, ist es in der Praxis und Lebenswirklichkeit oft alles andere als einfach, Anschluss zu finden und aus der Isolation hinauszukommen. Schließlich sind die meisten einsamen Menschen umgeben von gut integrierten, nicht einsamen Menschen, die nur bedingt Wert darauf legen, ihr soziales Netz um neue Bekanntschaften zu erweitern, nur damit niemand zurückbleibt.

Sich um einen gesunden, konstruktiven Umgang mit den eigenen Gefühlen zu bemühen, ist niemals verkehrt, und möglicherweise finden einige Menschen leichter Anschluss, wenn sie ihre Emotionsregulierungsstrategien ändern. Doch Einsamkeit kann jede:n treffen, auch emotional intelligente, lustige, kluge Personen, die sehr viel zu geben haben. Von daher wäre es in unser aller Interesse, darauf hinzuwirken, dass das Phänomen Einsamkeit in Zukunft doch eher rückläufig wird, anstatt sich ausbreiten."



Es gibt viele Ursachen für Einsamkeit und es ist ganz bestimmt nicht so einfach zu verhindern, dass man da hineingerät und sicher noch viel schwerer, da wieder herauszufinden, wie du es zu glauben scheinst. Ich denke, dass wohl jede Zeit sein Gutes und Schlechtes hat, finde aber nicht, dass es heute so viel besser ist, wie du es in deinem Kommentar beschrieben hast.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Obwohl Einsamkeit von den meisten Betroffenen als unangenehm oder sogar qualvoll empfunden und auch von der Gesellschaft so wahrgenommen und interpretiert wird, kann sie durchaus auch positives bewirken. So hat ein kanadisches Forscherteam die ganz spezifischen Auswirkungen von Einsamkeit auf unser Gehirn untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Areale im Gehirn, die für Gedankenprozesse wie die Erinnerung, Vorausplanung und Vorstellungskraft zuständig ist, bei einsamen Menschen besonders stark vernetzt sind und ein Nervenbündel, das den Hippocampus, also den Gehirnteil, der unsere sensorischen Informationen verarbeitet und mit dem Ruhezustandsnetzwerk verbindet, stärker ausgebildet ist. Einsamkeit kann demnach die Phantasie eines Menschen verstärken. Und das halte ich persönlich für sehr positiv.


Bei Buddha hat der freiwillige Rückzug in die Einsamkeit sogar dazu geführt, dass er die Erleuchtung gefunden oder erreicht hat. Bevor er sich für lange Zeit in die Einsamkeit zurückgezogen hat, war er sehr unzufrieden mit seinem Leben und vielleicht sogar das, was wir heute depressiv nennen, obwohl er (Siddhartha Gautame) im Alter von 28 Jahren eine Frau und ein Kind hatte und nicht einsam war. Ganz alleine und unter einem Baum sitzend, erlebte er eine tiefe Verwandlung, die sein Leben grundlegend veränderte und aus dem jungen Mann den ersten Buddha machte, aus dem später der Buddhismus entstanden ist
 
.................Wenn es so einfach wäre, sein Glück und seine Zufriedenheit zu finden, frage ich mich, warum die Anzahl der psychisch kranken Menschen gerade in unserer zivilisierten Welt so dramatisch zunimmt. Und zwar nicht nur bei den älteren oder alten Menschen, die durch ihren Ruhestand soziale Kontakte und auch ihre Selbstbestätigung verlieren, die durch Todesfälle von Freunden und Ehepartnern in die Einsamkeit geraten, sondern die Anzahl von Depressionen nimmt in allen Altersgruppen zu. Und da heraus zu kommen, ist leider nicht so einfach, wie du es hier schilderst..........
Ich weiß, dass es nicht einfach ist.
Allerdings ist mit der Aufzählung der widrigen Umstände und Zustände das Problem auch nicht gelöst.
Auch sollte vermieten werden, einiges zusammenzupacken, was einzeln betrachtet schon problematisch genug ist.
Der Betrachtungspunkt ˋLeiden unter der Einsamkeitˋ sollte nicht gleich vermengt werden mit Depression und psychischen Krankheiten, auch wenn das ´Gefühl der Isoliertheit´ die Vorstufe einer krankhaften Entwicklung sein kann.
Es gibt viele Ursachen für Einsamkeit und es ist ganz bestimmt nicht so einfach zu verhindern, dass man da hineingerät und sicher noch viel schwerer, da wieder herauszufinden, wie du es zu glauben scheinst. Ich denke, dass wohl jede Zeit sein Gutes und Schlechtes hat, finde aber nicht, dass es heute so viel besser ist, wie du es in deinem Kommentar beschrieben hast.
Ich gebe dir ja in vielen Dingen Recht und deine Beobachtungen sind auch die meinen; auch die Betrachtung der Gegenwart ist für mich recht ambivalent. Die derzeitigen gesellschaftlichen Erscheinungen haben jedoch - wie alle Dinge - mindestens zwei Seiten.
Die eine Seite ist, dass es für den Einzelnen - früher nie dagewesene - Möglichkeiten der individuellen Entfaltung gibt.
Die Entwicklung der Individualität ist eine echte Chance für die Persönlichkeit eines Menschen Erfüllung zu finden und eine Reife zu erlangen, die ihn auch eine gewisse Resilienz beschert.
Leider, und das ist die Kehrseite, ist Individualität etwas, was vielen immer noch suspekt ist. Ein selbstbewusstes, authentisches Leben zu führen, unabhängig von der Meinung der anderen zu sein, ist für viele, die das Leben in der Herde bevorzugen, ein Unding.
Nur sind die Herden eben nicht mehr so beständig, wie das früher der Fall war.
Arbeitsverhältnisse, Ehen (Familien), Lebensgemeinschaften, Freundschaften, Nachbarschaften sind einem wesentlich schnelleren Wechsel unterworfen und haben viel von ihrer Verlässlichkeit eingebüßt.
Da ist es schon als Fehler zu betrachten, wenn man sich als Bestandteil der äußeren Umstände definiert.
Auf die Frage ´wer bist du?´ zu antworten:
- ich bin die Mutter meiner Kinder
- ich bin die Oma meiner Enkel
- ich bin ein reiner Familienmensch
- ich arbeite viel ehrenamtlich
- ich bin die gute Seele in unserem Viertel
ist absolut in Ordnung, provoziert aber die Frage:
Was bist du denn noch, wenn die Kinder aus dem Haus sind (und sonst wo wohnen), die Enkel groß sind (und nur noch selten vorbei kommen), die Familie auseinanderfiel, die meisten aus der Nachbarschaft gestorben sind ?
Wenn das, was der Lebensinhalt war, auf einmal wegfällt, ist da auf einmal ein Riesenloch.
Menschen brauchen Zuwendung (um das Wort Liebe ersteinmal zu vermeiden).
Menschen, die gelernt haben genug Eigenliebe aufzubauen (und gelernt haben Liebe zu leben), werden durch die äußeren Umstände selten gebrochen. Wer in jungen Jahren gelernt hat zwischen Alleinsein und Einsamkeit zu unterscheiden und das Alleinsein schon immer auch genießen konnte, wird im Alter damit auch nicht so große Probleme haben.
Leider haben viele mit dem Alleinsein lebenslang Probleme und ein starkes Mangelempfinden, sobald es ruhig wird.
Die Menschen werden immer älter und ich beobachte, dass viel auch gute Wege gefunden haben, Kontakte zu pflegen.
So treffen sich viele Gruppen von ehemaligen Klassenkameraden zu wöchentlichen oder vierzehntägigen Zusammenkünften. Wandergruppen, die zweimal im Monat losziehen und so manche die zu zweit oder zu dritt unterwegs sind.
Mir ist schon klar, dass das nicht allen gelingt und mancher auch gar nicht mehr mobil genug ist.
Mir geht es darum, dass Menschen sich frühzeitig (solange sie noch "fit" sind) Gedanken machen sollten, wie sie das Älterwerden gestalten wollen und sich auf ein mögliches Alleinseinsein einstellen.
Viele Menschen schieben solche Gedanken ersteinmal weit weg, fühlen sich solange sie "in action" sind wichtig und gebraucht. Sobald der Trubel (der Job, Kinder, Enkel, Partner) vorbei ist, fängt die Leere an zu beißen.
Es ist und bleibt ein schwieriges Thema und ich bilde mir nicht ein Lösungen zu haben.
Früher haben die Menschen gearbeitet bis sie tot umfielen, da war nicht viel mit Altersruhestand. Heute hängen mal locker 25 Jahre Rentnerdasein hinten dran, nur die müssen rechtzeitig vorbereitet und sinnvoll gestaltet werden. Und das nimmt den Einzelnen niemand ab und auf der Strecke kann ich einiges tun.
LG * Helmfried

P.S.: Ich lese gerade deinen Beitrag über dem meinen und freue mich, dass du der Sache doch auch etwas positiver gegenübertreten kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
, Ich glaube jedenfalls, dass man ein solches "höheres oder überirdisches Bewusstsein" nur durch die Loslösung vom irdischen Sein, also seinem Ich oder Ego und von genau den Gedanken erreichen kann, durch die viele es zu finden glauben und/oder erhoffen.
Da hast du völlig recht, vorausgesetzt, dass ich dich so verstanden habe: Durch das Denken allein kommen wir nicht weiter.
Was müssen wir also tun, um weiterzukommen? Oder meinst du, das sei nicht möglich und auch nicht nötig? Dann liegst du aber falsch.
 
An Soraya:
Bei der Frage nach dem Woher bist du vom allgemein angenommenen Urknall ausgegangen. Andere haben eine andere Vorstellung. Wirklich wissen tut es niemand. Genauso ist es mit der Aussage, der Erdkern sei fest. Wirklich wissen kann es niemand und doch wird es von allen geglaubt. Wenn aber einer sagt, es gibt einen Gott, wird das von vielen bezweifelt. Mit welchem Recht? Wissen tut es keiner, aber leugnen. Man kann doch nichts leugnen, was man gar nicht sicher weiß! Was ist das für eine Denkweise? Aber so ist die Denkweise der Menschen. Sie beruht auf puren Vermutungen und Annahmen. Vieles von dem, was wir in der Schule gelernt haben, ist heute schon überholt. (Zumindest trifft das für meine Generation zu). Aber wie können wir etwas unterrichten und als wahr vermitteln, das wir nicht sicher wissen?
Mit anderen Worten, deine Frage nach dem Woher ist eine Frage, auf die es keine verstandesmäßige, logische Antwort gibt. Alles, was darüber gesagt wird, ist reine Spekulation. Wir müssen daher einen anderen Weg einschlagen, um ans Ziel zu kommen.
Dieser Weg heißt "Entwicklung".
So wie du es im "Experiment Mensch" beschrieben hast, entsteht ja aus der Vereinigung des Einzelmenschen mit der leuchtenen Wolke ein intelligentes Wesen, genannt Mensch. Habe ich das richtig im Kopf? Also aus einer Verschmelzung geht erwas Neues hervor. So wie bei der Erzeugung eines lebenden Organismus immer etwas Neues entsteht. Und so ist es bei allem in unserem Leben und so war es von Anfang an. Ich persönlich gehe von geistigen Energien aus, wie die gesamte Welt im Grunde ein Geistiges ist. Die sichtbaren Welten musst du dir so vorstellen wie wenn Luft zu Wasser kondensiert. Wasser ist sichtbar gewordene Luft. Der wirkliche Zustand der Weltenkörper aber ist ein geistiger, ein für unsere Augen unsichtbarer Zustand.
Auf dieser Ebene musst du nun weiterdenken. Dann lösen sich deine Fragen wie von selbst.
 
Ich weiß, dass es nicht einfach ist.
Allerdings ist mit der Aufzählung der widrigen Umstände und Zustände das Problem auch nicht gelöst.
Auch sollte vermieten werden, einiges zusammenzupacken, was einzeln betrachtet schon problematisch genug ist.
Der Betrachtungspunkt ˋLeiden unter der Einsamkeitˋ sollte nicht gleich vermengt werden mit Depression und psychischen Krankheiten, auch wenn das ´Gefühl der Isoliertheit´ die Vorstufe einer krankhaften Entwicklung sein kann.

Naja, ich halte es immer für sinnvoll, nach den Ursachen eines Problems zu suchen, bevor man versucht es zu lösen. Einsamkeit kann zu Depressionen führen, muss es aber nicht. Warum ein Mensch depressiv wird, ist oft unklar und es kann auch genau umgekehrt sein, also dass jemand durch eine bereits vorhandene Depression einsam wird.

Ich gebe dir ja in vielen Dingen Recht und deine Beobachtungen sind auch die meinen; auch die Betrachtung der Gegenwart ist für mich recht ambivalent. Die derzeitigen gesellschaftlichen Erscheinungen haben jedoch - wie alle Dinge - mindestens zwei Seiten.
Die eine Seite ist, dass es für den Einzelnen - früher nie dagewesene - Möglichkeiten der individuellen Entfaltung gibt.
Die Entwicklung der Individualität ist eine echte Chance für die Persönlichkeit eines Menschen Erfüllung zu finden und eine Reife zu erlangen, die ihn auch eine gewisse Resilienz beschert.
Leider, und das ist die Kehrseite, ist Individualität etwas, was vielen immer noch suspekt ist. Ein selbstbewusstes, authentisches Leben zu führen, unabhängig von der Meinung der anderen zu sein, ist für viele, die das Leben in der Herde bevorzugen, ein Unding.

Es stimmt, dass wir heute viel mehr Möglichkeiten haben, uns individuell zu entfalten, als es früher der Fall war und das finde ich persönlich auch sehr gut, selbst wenn es das Leben nicht unbedingt leichter macht. Doch nicht jeder hat den Wunsch (und die Kraft), sich von seiem "Herdendasein" loszulösen und von der Meinung der anderen unabhängig zu machen und das ist m.E. auch in Ordnung. Denn letztlich steht es jedem frei, ob er individualistisch sein und leben oder lieber ein Teil einer Gemeinschaft sein möchte, die ihm den Halt gibt, den er sich wünscht und/oder den er braucht.

Nur sind die Herden eben nicht mehr so beständig, wie das früher der Fall war.
Arbeitsverhältnisse, Ehen (Familien), Lebensgemeinschaften, Freundschaften, Nachbarschaften sind einem wesentlich schnelleren Wechsel unterworfen und haben viel von ihrer Verlässlichkeit eingebüßt.
Da ist es schon als Fehler zu betrachten, wenn man sich als Bestandteil der äußeren Umstände definiert.
Auf die Frage ´wer bist du?´ zu antworten:
- ich bin die Mutter meiner Kinder
- ich bin die Oma meiner Enkel
- ich bin ein reiner Familienmensch
- ich arbeite viel ehrenamtlich
- ich bin die gute Seele in unserem Viertel
ist absolut in Ordnung, provoziert aber die Frage:
Was bist du denn noch, wenn die Kinder aus dem Haus sind (und sonst wo wohnen), die Enkel groß sind (und nur noch selten vorbei kommen), die Familie auseinanderfiel, die meisten aus der Nachbarschaft gestorben sind ?
Wenn das, was der Lebensinhalt war, auf einmal wegfällt, ist da auf einmal ein Riesenloch.
Menschen brauchen Zuwendung (um das Wort Liebe ersteinmal zu vermeiden).
Menschen, die gelernt haben genug Eigenliebe aufzubauen (und gelernt haben Liebe zu leben), werden durch die äußeren Umstände selten gebrochen. Wer in jungen Jahren gelernt hat zwischen Alleinsein und Einsamkeit zu unterscheiden und das Alleinsein schon immer auch genießen konnte, wird im Alter damit auch nicht so große Probleme haben.
Leider haben viele mit dem Alleinsein lebenslang Probleme und ein starkes Mangelempfinden, sobald es ruhig wird.
Die Menschen werden immer älter und ich beobachte, dass viel auch gute Wege gefunden haben, Kontakte zu pflegen.
So treffen sich viele Gruppen von ehemaligen Klassenkameraden zu wöchentlichen oder vierzehntägigen Zusammenkünften. Wandergruppen, die zweimal im Monat losziehen und so manche die zu zweit oder zu dritt unterwegs sind.
Mir ist schon klar, dass das nicht allen gelingt und mancher auch gar nicht mehr mobil genug ist.
Mir geht es darum, dass Menschen sich frühzeitig (solange sie noch "fit" sind) Gedanken machen sollten, wie sie das Älterwerden gestalten wollen und sich auf ein mögliches Alleinseinsein einstellen.
Viele Menschen schieben solche Gedanken ersteinmal weit weg, fühlen sich solange sie "in action" sind wichtig und gebraucht. Sobald der Trubel (der Job, Kinder, Enkel, Partner) vorbei ist, fängt die Leere an zu beißen.
Es ist und bleibt ein schwieriges Thema und ich bilde mir nicht ein Lösungen zu haben.
Früher haben die Menschen gearbeitet bis sie tot umfielen, da war nicht viel mit Altersruhestand. Heute hängen mal locker 25 Jahre Rentnerdasein hinten dran, nur die müssen rechtzeitig vorbereitet und sinnvoll gestaltet werden. Und das nimmt den Einzelnen niemand ab und auf der Strecke kann ich einiges tun.
LG * Helmfried

Ja, wer sich nicht als er selbst, sondern "nur" als Mutter/Vater, Großmutter oder Großvater der Kinder oder Enkel, etc. sieht, wird es natürlich schwer haben, wenn diese "Rolle" wegfällt. Das ist bei Positionen im Beruf, durch die man sich identifiziert, ähnlich, weshalb auch das Ende des Berufslebens dazu führen kann, dass sich jemand nutzlos fühlt und darunter leidet. Und das kann der erste Schritt in eine Depression sein. Aber es gibt auch Menschen, die froh sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wenn sie endlich aus dem Berufsleben ausscheiden und mehr Zeit haben, ihren Hobbys nachzugehen. Dabei spielt eine gewisse Eigenliebe sicher eine große Rolle, denn nur wer sich selbst liebt, wird etwas dafür tun, sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, - und das sicher auch schon während seiner Zeit als Mutter/Vater, Oma/Opa oder seiner Berufstätigkeit.

Der Wunsch, von anderen geliebt, angenommen und anerkannt zu werden, steckt jedoch auch in jedem von uns und dieses Bedürfnis kann nur durch andere Menschen befriedigt werden. Das müssen nicht viele Menschen oder eine "Herde" sein, aber ganz ohne andere Menschen ist es nicht möglich. Ich denke, dass jeder Zeit braucht, in der er alleine ist, aber Alleinsein ist etwas ganz anderes als Einsamkeit. Denn einsam kann man auch sein, wenn man sich unter vielen Menschen befindet. Und das betrifft eben leider nicht nur ältere oder alte Menschen, sondern auch immer mehr junge Menschen, die noch mitten im (Berufs)-Leben stehen und Kinder, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Ich sehe darin tatsächlich ein gesellschaftliches Problem, das sich kontinuierlich zu verschlimmern scheint und befürchte, dass sich diese Entwicklung nicht mehr aufhalten oder umkehren lässt.

P.S.: Ich lese gerade deinen Beitrag über dem meinen und freue mich, dass du der Sache doch auch etwas positiver gegenübertreten kannst.

Ich persönlich habe kein Problem mit Einsamkeit, sondern lebe schon lange sehr zurückgezogen und für deutsche Verhältnisse auch ziemlich bescheiden, weil ich mich ganz bewusst und freiwillig dazu entschieden habe, aber ich sehe oft, wie fürchterlich Menschen darunter leiden, unfreiwillig einsam zu sein, denn nicht jeder weiß seine stärker ausgeprägte Phantasie, die er durch die Einsamkeit erlangt, zu nutzen oder findet in der Einsamkeit die "Erleuchtung", die Buddha erlebt hat. Und die Tatsache, dass die Zahl der Menschen, die unfreiwillig darunter leiden, immer mehr zunimmt, ist m.M.n. sehr besorgniserregend.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Da hast du völlig recht, vorausgesetzt, dass ich dich so verstanden habe: Durch das Denken allein kommen wir nicht weiter.
Was müssen wir also tun, um weiterzukommen? Oder meinst du, das sei nicht möglich und auch nicht nötig? Dann liegst du aber falsch.

Ich habe das Gefühl, dass du mich in diesem Punkt missverstanden hast und nehme an, dass es daran liegen könnte, dass wir von verschiedenen "Bewusstseinsebenen" reden, bzw. dass wir andere Vorstellungen davon haben. Deshalb habe ich dir auch in meinem letzten Kommentar an dich die Fragen gestellt, was du dir überhaupt unter dem Bewusstseinszustand, den du anzustreben scheinst, vorstellst und was du dir davon erhoffst und bedauere es sehr, dass du mir nicht darauf geantwortet hast. Wenn es dir darum geht, zu dir selbst zu finden, um deinem inneren Frieden zu finden, kann Meditation der richtige Weg für dich sein. Und auf diese Weise kann man auch einen anderen Bewusstseinszustand erreichen, der einem dabei hilft, seine Gedanken und Ansichten zu überdenken oder zu verändern, um eine innere Zufriedenheit zu finden.

Bei einer höheren "Bewusstseinsebene", denke ich jedoch an den Zustand, indem man das "weltliche Denken" verlässt, um sich in die "spirituelle Ebene" zu begeben. Und diese Ebene erreicht man eben m.M.n. nicht durch das Denken und die Selbstfindung, sondern durch die Loslösung vom eigenen Ich/Ego und dem weltlichen Denken.
 
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