Es gilt heutzutage als uncool, Autoritäten anzuerkennen, aber da mir der gegenwärtige Zeitgeist sowieso komplett gegen den Strich geht, habe ich kein Problem damit, auch hier ein Querdenker zu sein. Ich halte Dinge wie Hierarchien, Idole und Vorbilder durchaus für natürlich und wertvoll. So kann man zum Beispiel auch die Figur des Jesus Christus als ein Metaideal ansehen, an das man sich annähern kann. Solche psychologischen Auslegungen der Bibel sind zwar meines Erachtens immer noch fast materialistisch, aber sie sind jedenfalls besser als nichts.
Eine Autorität zu sein oder als solche anerkannt zu werden, setzt aber voraus, dass die Person etwas zu sagen hat und nicht, dass sie der Meinung ist, bzw. war (weil sie schon längst verstorben ist), andere Menschen von ihren ganz persönlichen Ansichten und Vorstellungen überzeugen zu wollen. Deine Idole haben jedoch nichts anderes als das getan und waren, (bzw. sind) zu ihren Lebzeiten alles andere als eine Autorität gewesen. Dass du sie als solche bezeichnest, zeigt nur auf, wie leichtfertig du Begriffe verwendest, die etwas ganz anderes bedeuten, als du es annimmst.
Die geistige Welt ist der Bereich der Wirklichkeit [...]
Ich habe dich
gar nicht darum gebeten, mir die "geistige Welt" zu erklären, bzw. das was Steiner als solche bezeichnet hat und du seinen Ausführungen entnommen hast, sondern ich wollte von dir nur wissen,
welche übersinnlichen Erlebnisse er hatte. Und mir davon einige zu nennen, hätte weniger Text benötigt, als die Erklärung, die du stattdessen angebracht hast. Also entweder hast du meine Frage nicht verstanden oder du weißt gar nicht, ob und welche übersinnlichen Erlebnisse er gehabt hat. Es ist also gut möglich, dass er gar keine solchen Erlebnisse hatte, denn sonst hättest du doch bestimmt davon gelesen und mir davon berichten können. Für mich sieht das alles jedenfalls nach viel heißer Luft aus, hinter der sich nichts Großartiges verbirgt.
... eigentlich schon bewiesen hast, dass du nicht an die objektive Existenz der geistigen Welt glaubst. Und dann wären auch jegliche weitere Ausführungen darüber, was Steiner in der geistigen Welt gesehen hat, überflüssig. Wenn es dich wider Erwarten doch interessieren sollte, kann ich dir dazu einen sehr informativen Vortrag verlinken.
Wie ich schon in einem meiner vorherigen Kommentare geschrieben habe, kann es gar keine objektive "geistige Welt" geben, weil das ein Objekt voraussetzen würde. Das Geistige setzt jedoch grundsätzlich das subjektive Fühlen, Denken und Interpretieren eines Menschen voraus und ist niemals allgemeingültig. So ist alles, was Steiner geglaubt und mitgeteilt hat, nichts anderes als seine subjektive Meinung, die er scheinbar nicht einmal gelebt hat. Denn sonst hätte er nicht ein so großes Geltungsbedürfnis gehabt und sich so sehr darum zu bemüht, sich von den anderen ("Einzelteilen" dieses "Gemeinschaftsbewusstseins") hervorzuheben und ihnen seine Ansichten näher zu bringen, sondern sich als ein Teil des angepriesenen "Gemeinschaftsbewusstseins" ganz dezent zurück gehalten. Dadurch, dass er das nicht getan hat, wird das Ganze für mich sehr fragwürdig, denn das was man predigt, sollte man zunächst einmal selbst leben.