Ein bisschen Spaß ist ja ok, aber ich beschäftige mich immer noch mit der Frage, was der Grund für das Übel der Menschheit ist, also ob der Verstand oder ob die Gefühle dafür verantwortlich sind, dass Menschen böse Taten begehen.
Diese Frage ist aber nicht so eindeutig
zu beantworten, wie ich gehofft hatte.
Denn genauso wie es gefühlvolle Menschen gibt, die sehr klug sind, so gibt es auch gefühlvolle Menschen, die dumm sind und gefühllose Menschen, die klug oder dumm sind. Und in beiden Gruppen finden sich Menschen, die Böses oder/und Gutes tun. Daher scheint man diese beiden Kriterien nicht so strikt voneinander trennen zu können, wie ich es Anfangs getan habe.
Aus diesem Grund deutet auch vieles darauf hin, dass das jeweilige Ich, bzw. der angeborene Ur-Charakter des Menschen, das entscheidende Kriterium sein könnte, welches ausschlaggebend dafür ist, ob der Mensch Gutes oder Böses tut. Und zwar unabhängig davon, wie er erzogen wurde, was er erlebt hat und wie gefühlvoll, gefühllos, klug oder dumm er ist.
Doch, da man den Charakter eines Menschen durch Erziehung allenfalls ein wenig formen kann, könnte man meinen, dass man es eben einfach hinnehmen muss, dass es Menschen mit guten und schlechten Charaktereigenschaften gibt, die Gutes und Böses tun. Das müssen wir wohl auch, aber es gibt auch Menschen, die die Meinung vertreten, dass "Dummheit ein gefährlicherer Feind des Guten ist, als Bosheit". Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer, hat unter dem Titel “Von der Dummheit” einen sehr interessanten Text darüber geschrieben, der für den ein oder anderen klugen Kopf lesenswert sein dürfte.
Also, hier der Link zu dem Artikel:
https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/thema/philosophische-grundlagen/
Ich gehe zwar davon aus, dass nicht nur die Charaktereigenschaften der Menschen angeboren sind, sondern auch die Intelligenz und Leistungsfähigkeit des Gehirns, aber mir ist natürlich klar, dass man, genauso wie man den Charakter eines Menschen etwas formen und positiv oder negativ beeinflussen kann, auch die angeborene Ur-Intelligenz des Menschen fördern oder drosseln kann. Der oben erwähnte evangelische Theologe schreibt dazu z.B.:
Zitat: Von Dietrich Bonhoeffer
[…] Dabei gewinnt man weniger den Eindruck, dass die Dummheit ein angeborener Defekt ist als dass unter bestimmten Umständen die Menschen dumm gemacht werden, bzw. sich dumm machen lassen. Wir beobachten weiterhin, dass abgeschlossen und einsam lebende Menschen diesen Defekt seltener zeigen als zur Gesellung neigende… […]
Ausschlaggebend für das Übel der Menschheit scheint demzufolge nicht das Denken an sich zu sein, sondern die Qualität des Denkens, bzw. die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Da die Gefühle bei dem Ganzen eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen, sieht es also doch so aus, als ob das Denken für das Übel der Menschheit verantwortlich ist.