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Die Entstehung des irdischen Seins

Also, wenn du von mir erwartest das ich die Psyche mit wissenschaftlichen Methoden erforschen kann… dann muss ich dich enttäuschen, das kann ich nicht, somit kann ich auch keine Fakten liefern, aber ich kann aus meiner Erfahrung reden. Zum Beispiel ist es mir schon 2 oder 3 mal passiert, das man weiss, was der Andere denkt. Die logischste Erklärung ist, das es den „Anderen“ nicht gibt und dass das meine Gedanken waren, von einen Teil meiner „Ich’s“.

Das ist aber nun meine Erfahrung, Fakten kann ich dir keine liefern :)
Nein, das erwarte ich nicht von dir, sondern finde es super, dass du das schreibst, was du selbst denkst und erfahren hast und nicht das, was irgendwelche Fachleute vorgeben und als Fakten bezeichnen.

Mir ist es schon öfter passiert, dass ich die Gedanken des/der anderen lesen konnte, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es den/die anderen deshalb nicht geben würde und es meine Gedanken gewesen sein könnten. Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Menschen über ein einziges "Ich" verfügen und dass dadurch jeder ein einzigartiges Wesen ist. Ein Mensch kann zwar vielseitig sein und sich auch in unterschiedlichen Situationen verschieden geben, aber das würde ich als die jeweiligen Nuancen dieses einen "Ichs" bezeichnen. :)
 
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aber das würde ich als die jeweiligen Nuancen dieses einen "Ichs" bezeichnen. :)
Ich bezeichne es als die Stufe des "Selbst". Wenn ich dich nicht wahrnehme, sondern nur bin, dann bin ich nur auf der Ebene des Ich. Wenn ich einben Teil von mir (aus nem anderen Blickwinkel) in dir wahrnehme, dann bin ich auf der Ebene des Selbst. Was nicht weiß von "Wir" ist, obwohl wir uns nicht "kennen". Wir nehmen uns wahr.

z.B. Ich mag violette Krokusse, du magst weiße Nelken, ich mag keine weißen Nelken, doch wenn ich trotzdessen die weiße Nelken mitbringe, weil du mich eingeladen hast, dann hab ich dich wahrgenommen.

Und dann kann es sein, dass du aus dem Fenster blickst, und ich "sehe", was du gerade denkst. Ohne dich wahrzunehmen, würde es nicht gelingen, denn ich bin nicht Doyles Sherlock Holmes.,
 
Ich bezeichne es als die Stufe des "Selbst". Wenn ich dich nicht wahrnehme, sondern nur bin, dann bin ich nur auf der Ebene des Ich. Wenn ich einben Teil von mir (aus nem anderen Blickwinkel) in dir wahrnehme, dann bin ich auf der Ebene des Selbst. Was nicht weiß von "Wir" ist, obwohl wir uns nicht "kennen". Wir nehmen uns wahr.

z.B. Ich mag violette Krokusse, du magst weiße Nelken, ich mag keine weißen Nelken, doch wenn ich trotzdessen die weiße Nelken mitbringe, weil du mich eingeladen hast, dann hab ich dich wahrgenommen.

Und dann kann es sein, dass du aus dem Fenster blickst, und ich "sehe", was du gerade denkst. Ohne dich wahrzunehmen, würde es nicht gelingen, denn ich bin nicht Doyles Sherlock Holmes.,
Nun, ich würde zwar nicht unbedingt zwischen "Ich" und "Selbst" unterscheiden, aber sinngemäß stimme ich dir zu. Es hat m.E. etwas mit Feingefühl zu tun, ob man dazu in der Lage ist, andere (ohne Worte und/oder Gesten) wahrzunehmen und das Wahrgenommene richtig einzuordnen. Aber es hat auch etwas mit dem Charakter des Menschen zu tun, ob er das überhaupt möchte. Also, ein besonders ichbezogener Mensch, dessen Egoismus über ein gesundes Maß hinausgeht, wird nicht dazu in der Lage sein, solche Signale anderer wahrzunehmen, weil er nur auf sich selbst fixiert und mit sich beschäftigt sein wird. Ein solcher Mensch würde wohl die Blumen mitbringen, die ihm selbst gefallen und das auch nur dann tun, wenn er etwas Bestimmtes damit bezweckt.
 
Ein solcher Mensch würde wohl die Blumen mitbringen, die ihm selbst gefallen
Genau das. Vielleicht hilft dir der Begriff "Selbstwahrnehmung" etwas, weshalb ich zwischen Ich & Selbst unterscheide. Du nimmst wohl gerne "Selbstreflexion", was schon eine Stufe weiter ist. Doch da muss man erst mal hinkommen. Wenn das "Ich" zu lange unterdrückt wurde, sich gar nicht entwickeln konnte, dann gibt es schon gar keine Chance mehr, weil erst mal das Ich sogar in hohem Alter entwickelt werden muss, um es dann zum Selbst hin zu überwinden. Wie vieles darfst zu z.B. als Kind erst mal nicht "selbst". Selbstverwirklichung ist auch so ein Wort, das vor oder während dem Ich gar nicht zum tragen gibt. Dann kommt wieder eins, die "Selbstverantwortung". Diese ist nicht identisch mit der "Eigenverantwortung", denn die Eigenverantwortung ist ganz allein nur für mich "ohne dich". Wenn du mir "eigen" wärst, dann wärst du möglicherweise mein "Sklave".

Oh ja - Feingefühl ist hier sehr wichtig und vor allem auch das Fehlen der Eintopferei. Alles "Eins sein" ist nicht das "selbe", wie "alles ist gleich". Bei "alles gleich" fehlt die Verbindung miteinander, die für das Einssein, das Selbst, wichtig ist..

Wenn ich Hunger habe und satt werden will, und mir "unsicher" bin, dann ist es der Charakter, ob ich dir was anbiete, auch wenn du bereits satt, ablehnst. Doch befinde ich mich in der Selbstwahrnehmung, dann könnte ich sehen, dass du statt Hunger, vielleicht Durst hast.
 
Wenn das "Ich" zu lange unterdrückt wurde, sich gar nicht entwickeln konnte, dann gibt es schon gar keine Chance mehr, weil erst mal das Ich sogar in hohem Alter entwickelt werden muss, um es dann zum Selbst hin zu überwinden.
Diesen Punkt möchte ich gerne etwas vertiefen, weil es m.E. sehr entscheidend ist, wie sich ein "irdisches Sein" entwickelt, das in der Kindheit unterdrückt wurde. Dabei ist es nicht ausschlaggebend, warum die Eltern oder Erziehungsberechtigten das/die Kind/er an einer "gesunden Entwicklung" hindern, sondern entscheidend ist das Ergebnis einer solchen Unterdrückung, die, so nebenbei gesagt, ja gerade auf die meisten Bevölkerungen der verschiedenen Länder angewandt wird. Das Problem dabei ist, dass man erwachsene Menschen, die sich frei entfaltet und zu einem selbstbewussten Menschen entwickelt haben, nicht so leicht unterdrücken kann, wie ein Kind und wie Erwachsene, die schon seit ihrer Kindheit daran gewöhnt sind, das zu tun und sogar zu denken, was ihnen vorgegeben wird. Denn solche Menschen sind so verunsichert, dass sie ohne diesen "Halt" kaum lebensfähig sind.

Sie sind m.E. nicht nur unfähig, die verschiedenen Signale anderer Menschen zu empfangen, sondern sind auch davon überzeugt, dass sie immer Recht haben und alle, die eine andere Meinung vertreten, natürlich falsch liegen müssen. Sie hinterfragen die vorgegebene Wahrheit nicht, sondern nehmen sie einfach an und verteidigen sie in Diskussionen so, als wäre es ihre eigene.

Weil das "Ich" solcher Menschen nur sehr schwach entwickelt ist, können sie ihr Leben lang keine Eigenverantwortung übernehmen und werden auch Berufe ausüben, in denen sie den strikten Vorgaben ihrer Vorgesetzen Folge zu leisten haben. Es scheint eine Art Schutzmaßnahme von ihnen zu sein, dass sie, obwohl sie tatsächlich sehr unsicher sind, selbstsicher auftreten und anderen gegenüber sogar überheblich sind. Ich sage ja oft, dass "man sich Arroganz leisten können muss", denn wenn eine besonders schwache Persönlichkeit arrogant auftritt, verdeutlicht sie nur, dass sie dadurch ihre Unsicherheit zu verbergen versucht, - und in den meisten Fällen sogar davon überzeugt ist, dass es funktioniert, - auch wenn die Außenstehenden das vollkommen anders sehen.

Also, ich denke, dass das "irdische Sein" nicht dazu entstanden ist, um gehemmt oder sogar unterdrückt zu werden, aber es liegt natürlich auf der Hand, dass man die "Menge der einzelnen Seins" als Ganzes, irgendwie kontrollieren muss. Und dazu bedarf es Regeln, an die sich alle halten müssen. Aber das, was momentan auf der Welt geschieht, wird m.E. nicht zum gewünschten Erfolg führen, sondern letztendlich mehr Schaden anrichten, als den Verantwortlichen bewusst zu sein scheint. In diesem Zusammenhang fällt mir oft der Titel eines Films ein, den ich in Gedanken ein wenig umgeändert und statt des Originaltitels den Titel: "denn sie wissen nicht, was sie anrichten", verwendet habe.

Denn, offenbar wissen sie tatsächlich nicht, was sie tun und damit anrichten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und dazu bedarf es Regeln, an die sich alle halten müssen.
Hierzu 2 Sätze.

1) Regeln für alle, an die sich alle halten müssen
2) Regeln für einen Teil, an die sich alle halten müssen

Siehst du den Unterschied?

a) Was findet statt?
b) Was müsste stattfinden?

Das Unterdrücken findet auch im sich Unterordnen statt...
 
1) Regeln für alle, an die sich alle halten müssen
2) Regeln für einen Teil, an die sich alle halten müssen

Siehst du den Unterschied?
Ich kann mir schon denken, was du mit den beiden Sätzen ausdrücken möchtest, aber ich meinte in meinem Kommentar nicht die außerordentlichen Zwangsmaßnahmen, die zurzeit von der Politikern angeordnet werden, sondern die üblichen Regeln, die immer gelten und an die sich normaler Weise auch alle halten müssten. Zu diesen Regeln gehören aber nicht nur die Verbote, sondern auch die Grundgesetze, die den Bürgern ihre Rechte garantieren. Eine Gesellschaft funktioniert eben nur, wenn es Regeln gibt und es gibt auch kein Land auf der Erde, in dem sich die Bürger nicht an Regeln halten müssen.
a) Was findet statt?
b) Was müsste stattfinden?
Was momentan stattfindet, kann man m.E. kaum noch als gut funktionierende Regelwerke der jeweiligen Länder bezeichnen, sondern es hat den Anschein, als wüssten die Verantwortlichen wirklich nicht mehr was sie tun sollen und auch nicht, was sie mit dem was sie tun. anrichten. Denn durch ein solches Chaos, wie das derzeitige, werden alle beteiligten Staatsformen systematisch destabilisiert. Und das müsste eigentlich auch den Politikern auffallen.

Was man besser machen könnte, ist schwer
zu sagen, aber davon, dass man vieles besser
machen könnte, bin ich felsenfest überzeugt.
Das Unterdrücken findet auch im sich Unterordnen statt...
Naja, das kann man so nicht sagen, denn auf der einen Seite stehen diejenigen, die unterdrücken und auf der anderen Seite stehen diejenigen, die sich dem unterordnen müssen, wenn sie nicht ständig Ärger bekommen oder sogar hohe Strafen bezahlen möchten. D.h., man muss ja irgendwie seine Lebensmittel einkaufen und wenn man das ohne Maske nicht kann, zieht man eben eine an. Man muss aber nicht in ein Cafe, Restaurant, eine Bar, Disko oder zum Frisör gehen, wenn man seine persönlichen Daten nicht angeben möchte, sondern kann durchaus darauf verzichten und den Kaffe eben zu Hause trinken oder sich die Haare selbst schneiden. Und was meinst du, was passieren würde, wenn alle das so handhaben würden? Genauso ist es mit dem digitalen bezahlen, denn letztlich ist es jedem selbst überlassen, mit Bargeld zu bezahlen. Kritisch wird es m.E. erst, wenn es einen oder mehrere Impfstoffe gibt, sich aber nicht genügend Menschen freiwillig impfen lassen (möchten). Aber, soweit ist es ja noch nicht.
 
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