„Was darf ich wissen?“. „Was soll ich tun?“. „Was darf ich hoffen?“. Mit diesen Fragen könnte man beispielsweise Kants philosophisches Programm bescheiden zusammenfassen. Noch bescheidener dagegen, stellt sich Dein naiver, über den irdischen Tod hinausgehend dotierter, obskurer Gottesglaube dar. Tatsächlich befindet sich unsere Welt in einer Zeit, in der es, anders als in der Vergangenheit, von immenser Bedeutung ist, sich immer schneller weiterzuentwickeln, mit der Masse Schritt zu halten und dabei, vielleicht aus Zeitmangel, nur noch den eigenen Vorteil, oder eigentlich die Angst vor dem eigenen Nachteil, vor Augen zu haben. Das Wohl der Gemeinschaft leidet darunter. In den kurzen Augenblicken, in denen wir Zeit zum Durchatmen und Umsehen haben, bemerken wir: Wir steuern auf eine ungewisse Zukunft zu, wir wissen nicht, was kommt. Dabei haben wir ein schlechtes Gefühl. Das beflügelt Angstszenarien, was unsere Zukunft betrifft. Schwarzmaler, obskure Heilsbringer und pessimistische Realisten haben jetzt wieder Hochkonjunktur. Und das ist damit alles andere, als das, was diese Welt jetzt benötigt.