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Der Sinn dieses Lebens

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Ob es einen Sinn des Lebns überhaupt gibt, frage ich mich...
Rein theoretisch könnte ich zuerst einmal festhalten, dass es keinen Sinn hat, nach einem Sinn zu forschen, wenn es einen solchen gar nicht gibt.

Oder besteht die Möglichkeit, dass der Sinn immer wieder davon läuft - obwohl es einen solchen vielleicht doch geben könnte?
 
Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann, aus meiner Sicht, nur als Pendant zur Frage nach dem Sinn des Todes gestellt werden.
 
Rein theoretisch könnte ich zuerst einmal festhalten, dass es keinen Sinn hat, nach einem Sinn zu forschen, wenn es einen solchen gar nicht gibt.
Oder besteht die Möglichkeit, dass der Sinn immer wieder davon läuft - obwohl es einen solchen vielleicht doch geben könnte?
Hm - das würde bedingen, dass dieser Sinn immer von außen kommt, und dass ich den in mein Leben nicht selbst hineinlegen kann -
ist das Deiner Meinung nach so :verwirrt1

@ Anideos -
ist es nicht möglich Sinn im Leben zu finden, selbst wenn der Tod keinen hätte?
 
@ Anideos -
ist es nicht möglich Sinn im Leben zu finden, selbst wenn der Tod keinen hätte?
Dem Leben einen Sinn zu geben, indem man den Tod außer Acht lässt, ist wohl möglich. Den Sinn des Lebens zu finden ohne vorher den Tod miteinbezogen zu haben, halte ich jedoch nicht für möglich. Leben und Tod bedingen einander und können nur miteinander einen Sinn ergeben. Es bedarf allerdings vorher der Definition beider Begriffe und genau da liegt das Problem.
 
.....Natürlich ist dies möglich! Da der Tod "nicht" Teil des Lebens ist, ist er für die "Sinnsuche/Sinngebung" genauso "irrelevant", wie die "Zeit vor" dem Leben!.....

meint plotin


Ah - da spricht mal wieder einer für die Allgemeinheit!

Für mich war der Tod bereits in meiner Kindheit für meine Sinnsuche relevant.
 
Hm - das würde bedingen, dass dieser Sinn immer von außen kommt, und dass ich den in mein Leben nicht selbst hineinlegen kann
Oh ja, so ist es wahrscheinlich, denn nicht wir erschaffen die Natur, sondern die Natur erschafft uns Menschen, nachdem der männliche Same in die Eizelle einer Frau vorgedrungen ist.

Dieser Ablauf geschieht automatisch und ist ein Naturvorgang, den man auf der Welt bei allem, was sich vermehrt, nachzeichnen kann. Aber der besondere Sinn liegt genau hier außerhalb des wissenschaftlichen Zugangs, ja sogar außerhalb des gewöhnlichen Begreifens. - Das betrifft nun in gleicher Weise die gesamte Natur.

Das heißt, der Einzelne muss über die Verhältnisse der Natur hinaus gehen, wenn er sich zum Sinn aufschwingen will. Und wenn er begreift, dass Sinn dem Gehalt nach eine immaterielle Vorstellung ist, dann ist die Stufe erreicht, alles was immateriell ist mit einzubeziehen.

Da gibt es zwar die immateriellen Gnomen, Nymphen, Geister, Engel und Erzengel - aber sie sind auch nur "geschaffen" und nicht der Grund für das Leben und seinen Sinn. Ob ich will oder nicht, die Sinnsuche führt mich zu Gott, als Urgrund alles Seins und damit für den Sinn des Lebens.

Die Vorstellung stockt hier fast immer allein an der Frage, ob es denn so etwas wie Gott gibt oder nicht. Und wenn ja, hat jemand Gott so erfahren, dass dessen Schrifttum das Warum und den Sinn des Lebens und der Schöpfung vernünftig andeuten könnte?

George Fox (1624 - 1649) war wohl der erste Mystiker, der bekundete, dass sich Gott unendlich einsam fühlte und vernünftige Wesen mit eigenem Willen haben wollte, die sein Alleinsein beendeten und mit denen er Gedankenaustausch pflegen konnte. Das sei der Grund der Schöpfung und der Sinn des menschlichen Lebens.

Wenn jemand sagt, dass es Gott nicht gibt oder wenn sich jemand abfällig, höhnisch, ironisch oder zynisch zu Gott äußert und über die Verhältnisse schimpft, dann tut er das mit Worten in einer geformten Rede - und das wiederum ist ein vom freien Willen gestaltetes Gespräch mit Gott, wobei die Antwort Gottes in der schweigsamen Geduld liegt. Gott hat den längeren Arm - und er liebt seine selbständigen Kinder, die hier auf der Erde die Selbständigenschule besuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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der Einzelne muss über die Verhältnisse der Natur hinaus gehen, wenn er sich zum Sinn aufschwingen will. Und wenn er begreift, dass Sinn dem Gehalt nach eine immaterielle Vorstellung ist, dann ist die Stufe erreicht, alles was immateriell ist mit einzubeziehen.

Ja - selbstverständlich ist der Sinn eine immaterielle Vorstellung (ebenso wie Vieles - wenn nicht Alles -
was unser Gehirn so konstruiert) - eben deshalb denke ich man sollte nicht erwarten dass der einem von
außen dargeboten wird... :)


George Fox (1624 - 1649) war wohl der erste Mystiker, der bekundete, dass sich Gott unendlich einsam fühlte und vernünftige Wesen mit eigenem Willen haben wollte, die sein Alleinsein beendeten und mit denen er Gedankenaustausch pflegen konnte. Das sei der Grund der Schöpfung und der Sinn des menschlichen Lebens.

Wenn jemand sagt, dass es Gott nicht gibt oder wenn sich jemand abfällig, höhnisch, ironisch oder zynisch zu Gott äußert und über die Verhältnisse schimpft, dann tut er das mit Worten in einer geformten Rede - und das wiederum ist ein vom freien Willen gestaltetes Gespräch mit Gott, wobei die Antwort Gottes in der schweigsamen Geduld liegt. Gott hat den längeren Arm - und er liebt seine selbständigen Kinder, die hier auf der Erde die Selbständigenschule besuchen.

Das ist eine interessante (und durchaus sympathische) Hypothese des Gründervaters der Quäker - wenn
man die Existenz Gottes annimmt. Mir fällt da eine andere 'Hypothese' ein, die etwa 2.000 Jahre älter ist,
aber gewisse Ähnlichkeiten aufweist - sie stammt aus den Reden des Buddha. Hier ein Auszug:

Patika Sutta (Digha Nikaya 24)

Es gibt, Bhaggaver, manche Asketen und Priester, die einen Herrn als Grundlage, einen Brahma als Grundlage ihrer Lehre vom Voranfang aufstellen. Zu denen bin ich herangetreten und habe gefragt: ... Hatten sie mir diese Frage mit 'Ja' beantwortet, so hab' ich sie dann gefragt: ... Auf diese Frage sind sie nicht eingegangen, ohne darauf einzugehn haben sie vielmehr an mich Fragen gerichtet; und so hab' ich ihnen auf ihre Bitte erklärt:
Es kommt wohl, ihr Brüder, eine Zeit vor, wo sich da wieder einmal, im Verlaufe langer Wandlungen, diese Welt zusammenballt. Wann die Welt sich zusammenballt, ballen sich die Wesen zumeist als Leuchtende zusammen. Die sind dann geistförmig, genießen Wonne, kreisen selbstleuchtend im Raume, bestehen in Schönheit, lange Wandlungen dauern sie durch.
Es kommt wohl, ihr Brüder, eine Zeit vor, wo sich da wieder einmal, im Verlaufe langer Wandlungen, diese Welt auseinanderballt. Wann die Welt sich auseinanderballt, kommt ein öder Brahmahimmel zum Vorschein. Aber eines der Wesen, aus Mangel an Kraft oder Mangel an Güte dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, sinkt in den öden Brahmahimmel herab. Auch das ist noch geistförmig, genießt Wonne, kreist selbstleuchtend im Raume, besteht in Schönheit, lange Wandlungen dauert es durch.
Nach einsam dort lange verlebter Frist erhebt Unbehagen und Unruhe sich in ihm: 'O daß doch andere Wesen noch hier erschienen!' Und andere der Wesen noch, aus Mangel an Kraft oder Mangel an Güte dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, sinken in den öden Brahmahimmel herab, gesellen sich jenem Wesen zu. Auch diese sind noch geistförmig, genießen Wonne, kreisen selbstleuchtend im Raume, bestehen in Schönheit, lange Wandlungen dauern sie durch.
Da ist, ihr Brüder, jenem Wesen, das zuerst herabgesunken war, also zumute worden: 'Ich bin Brahma, der große Brahma, der Übermächtige, der Unübermächtigte, der Allsehende, der Selbstgewaltige, der Herr, der Schöpfer, der Erschaffer, der Höchste, der Erzeuger, der Erhalter, der Vater von allem was da war und sein wird: von mir sind diese Wesen erschaffen. Und woher weiß ich das? Ich habe ja vordem gewünscht: das war mein geistiges Begehren, und diese Wesen sind hier erschienen.' Die Wesen aber, die da später herabgesunken sind, auch diese vermeinen dann: 'Das ist der liebe Brahma, der große Brahma, der Übermächtige, der Unübermächtigte, der Allsehende, der Selbstgewaltige, der Herr, der Schöpfer, der Erschaffer, der Höchste, der Erzeuger, der Erhalter, der Vater von allem was da war und sein wird: von ihm, dem lieben Brahma, sind wir erschaffen. Und woher wissen wir das? Ihn haben wir ja hier schon früher dagesehn, wir aber sind erst später hinzugekommen.'
Darauf haben sie gesagt: "Grade so, Bruder Gotamo, haben wir's gehört, wie eben der ehrwürdige Gotamo es verkündet hat." Den Voranfang, Bhaggaver, versteh' ich wohl, und verstehe was darüber hinausreicht; bei diesem Verständnisse beharr' ich aber nicht: und weil ich dabei nicht beharre, hab' ich eben in mir Einkehr gefunden, ein Verstehen, bei dem der Vollendete nicht in die Schiefe gerät.
 
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