Bibel
Heiliges Buch der Christen
Die Bibel ist kein Buch, sondern eine ganze Bibliothek von Büchern. Die jüdische Bibel, von den Christen „Altes Testament“ genannt, hat eine tausendjährige Geschichte - mehr dazu im Eintrag
Thora.
Was heute vorliegt, ist die Verschriftlichung und vielfache Überarbeitung ursprünglich mündlicher Überlieferungen. Darin sind Sprüche, Gebete und Lieder, historische Berichte und Gesetzestexte enthalten und in mehreren großen Blöcken zusammengefasst: An der Spitze des Alten Testaments stehen die Fünf Bücher des Mose (Pentateuch), für die Juden die
Thora, die wichtigste Grundlage ihres Glaubens. Sie enthält Schöpfung und Urgeschichte; Erzählungen über die Glaubensväter und -mütter: Abraham, Isaak, Jakob, Josef, Sara, Rebekka, Rahel, Lea; Mose und den Auszug aus Ägypten und die Wüstenwanderung; Offenbarung auf dem Berg Sinai, die Zehn Gebote und andere Gesetzessammlungen. Es folgen die 21 Geschichtsbücher, sieben Bücher der Weisheit und der Psalmen und 19 Prophetenbücher. Die Gesamtzahl schwankt jedoch.
Unterschiedliche Kanonbildungen
Die Kanonbildung, also die Entscheidung, was aus den vielen sonst noch kursierenden Schriften zur Bibel gehört und was nicht, erfolgte erst nach und nach und kam für die jüdische Bibel etwa um 100 n. Chr. zum Abschluss. Jedoch schon davor, ab etwa 250 v. Chr. wurde die hebräische Bibel von angeblich 70 Gelehrten (daher der Name Septuaginta und die Abkürzung LXX) in Alexandria ins Griechische übersetzt; diese Fassung enthält einige Texte mehr, als später in den Kanon aufgenommen wurden. Die römisch-katholischen Bibelausgaben richten sich nach der Septuaginta, die evangelischen nach dem jüdischen Kanon. Das Alte Testament gehört auch für Christen zur Heiligen Schrift, zumal es für Jesus und seine
Apostel die einzige Bibel war, auf die sie sich immer wieder beriefen.
Bibel für Christen glaubwürdiges Zeugnis
Die Bibel ist das glaubwürdige Zeugnis von Erfahrungen und Ereignissen der Heilsgeschichte, aber nicht das unmittelbare Wort Gottes, wie es der
Koran für die Muslime darstellt. Für Christen ist die Offenbarung in der Person
Jesu Christus geschehen, von dem das Neue Testament berichtet. Es enthält manche historisch zuverlässige Mitteilungen, aber seine Autoren waren nicht an Geschichtsschreibung interessiert. Vielmehr stellen sie auch dort, wo sie Fakten berichten, diese in den Zusammenhang ihres Interesses - nämlich die Botschaft ihrer religiösen Erfahrung mit Jesus weiterzuerzählen.
Die Autoren des Neuen Testaments wollten eine Überzeugung mitteilen, sie predigen – danach komponierten sie ihre Schriften, danach wählten sie aus oder ließen sie weg, ordneten sie die Ereignisse in neue Zusammenhänge. Sie konnten das umso leichter, als sie durchwegs nicht mehr Augenzeugen des Lebens Jesu waren, sondern aus vorliegendem schriftlich und mündlich überliefertem Material ein glaubwürdiges Gesamtbild gestalten wollten.
Egocentauri Messias Christi