Hab kurz reingehört. Es begegnet mir die These, die Welt ist, so wie sie ist, nicht "gut" und daraus gezogene Schlussfolgerungen über Gott. Was aber bedeutet "gut"? Ist etwas nur gut, wenn es zB kein Leiden beinhaltet? Darüber kann man diskutieren und das was Drewermann unter "gut" versteht ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß.
Kurz darauf die Annahme, wir sind einer Welt ausgeliefert, die Naturgesetzen unterworfen ist, die kein Mitleid und kein Erbarmen, keine Güte usw kennt und Gott greift nicht in Liebe ein.- Die Theologen finden keine Antwort darauf....
Die Theologen finden sehr wohl eine Antwort darauf, ist doch das Wesen des Christentums der Glaube, dass Gott sich offenbart hat und weiterhin offenbart. Möglicherweise lehnt der eine oder andere den Glauben an Christus als Sohn Gottes ab, aber ich glaube, wenn er es übt, in sein Innerstes zu hören, spürt er eine Kraft, die er mit dem Göttlichen in Verbindung bringen kann, dass er nicht allein ist bzw dass nach dem physischen Tod etwas, jemand auf ihn wartet.... (das beantwortet auch die Frage, ob man nur dann von einem Eingreifen Gottes sprechen kann, wenn er unmittelbar ein leidvolles Ereignis abwendet, oder bereits seine spürbare Existenz eine Antwort Gottes ist) Der Mensch kann darüberhinaus es vermeiden, Gott und sein Verhalten zu bewerten, sondern annehmen, was ihm begegnet und es begenet ihm sicher nicht nur Leidvolels, sondern auch hin und wieder großes glück, zb indem er einen Menschen kennenlernt, dessen Kontakt ihm Freude bereitet.
Um ins Paradies zu kommen, kann man vielleicht selbst etwas beizutragen, zb Bewusstmachung und Ordnung seiner Gedanken, Änderung der Perspektive (zB Verhalten das einem widerfährt, aus einer anderen Brille zu betrachten), sich einmal auf das Tatsächliche konentrieren, das, was wirklich da ist, beobachtet werden kann und nicht gleich in Interpretationen zu verfallen, Wahrnehmungsräume zu eröffenen, indem man schaut, reagiert mein Körper und schränkt dadurch meine wahrnehmung ein (durch Gedanken und Bewertungen, die ihn aus dem Unbewussten steuern) oder kann ich frei im Hier und Jetzt mich etwas/jemandem öffenen.
Schon allein die Frage, ist die welt ein Paradies ja oder nein, ist eine Frage der Bewertung, Interpretation. Besser ist es (für mich) mich mit tatsächlich Beobachtbarem zu beschäftigen und es zu erforschen, nicht sofort in einen Bewertungsmodus zu verfallen und offen zu bleiben. Das schützt auch vor Krankheiten und ist Teil der Selbstheilung.