• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das Wesen des Menschen

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
Werbung:
AW: Das Wesen des Menschen

Etwas kompliziert ausgedrückt ist es so. Aber allein schon die praktische Begegnung unter den Menschen zeigt, dass man in einen Menschen nie bis auf die letzten Gründe hineinsehen kann. Auch der einzelne Mensch kennt kaum die letzten Gründe seines Handelns, seiner Gedanken usw. Alles liegt wie hinter dem siebenfachen Schleier der Isis.
Religiös gesehen ist das so: Gott ist ein unerforschliches Wesen - und weil dieser den Menschen als Ebenbild von sich ins Dasein gerufen hat, so ist der Mensch, bzw. jeder Mensch ein nie auszulotendes Wesen -- für die Ewigkeit.

Aber der Mensch hat die Möglichkeit, sich als Ganzes vor sich zu bringen. Überholt er sich dabei selbst?

Was bedeutet diese Fähigkeit in religiöser Hinsicht?
 
AW: Das Wesen des Menschen

Aber der Mensch hat die Möglichkeit, sich als Ganzes vor sich zu bringen. Überholt er sich dabei selbst?
Ich glaube, das ist so: Jeder Mensch sieht sich immer als ein Ganzes. Er handelt als etwas Ganzes, er denkt als etwas Ganzes - mit all den möglichen Fähigkeiten, die er zur Verfügung hat.

Doch da ist nun auch das Unterbewusstsein vorhanden, das oft eine große Rolle spielt - aber, und das ist es, der Mensch hat so gut wie keinen Zugriff auf sein eigenes Unterbewusstsein oder seine unterbewussten Welten und Verhältnisse.

Um hier ein wenig Licht zu schaffen, ist immer eine ganze Reihe von Psychoanalysen notwendig - in psychoanalytischen Sitzungen oder Therapiestunden beim Nervenfacharzt, bzw. Psychologen. Das bringt oft sehr viel, aber nie absolute und letzte Klarheit. Das psychologisch Unterbewusste ist sozusagen eine fortlaufende Schnur ohne Ende. So gesehen kann man sich selber nicht überholen. Man kann nur bis zu einem gewissen Punkt gehen - und dann in neue unterbewusste Bereiche weitergehen.

Auf der Erde hat dies mit dem Sterben ein Ende.
Was bedeutet diese Fähigkeit in religiöser Hinsicht?
Das Berücksichtigen von religiösen Gesichtspunkten öffnet aber viel weitere und umfassendere Möglichkeiten. Denn ein echt religiös denkender und fühlender Mensch "weiß", dass das Sterben nur ein Abschied von der Erde und das Verlassen des Körpers ist.

Wiewohl es da wiederum eine Unmenge von Vorstellungen gibt, angefangen von der Reinkarnation bis zum direkten Eintritt in die qualvolle Hölle, wo man gebraten und geschmort wird, über das wunderbare Schlauraffenland bis hin zur Belohnung im Paradies oder gar dem ewigen Himmelreich - so denke ich, dass das vielfach nur leere These und Theorie ist.

Doch was ich nun von mir gebe, das ist mein echter Glaube:

Am ehesten geht es konkret so weiter, dass ich im Jenseits eine Welt antreffe, die ganz meinem verlassenen Diesseits entspricht. Also meine Heimat, bewohnt mit den voraus gegangenen Verwandten und Freunden. Vielleicht bemerke ich als Verstorbener gar nicht, dass ich gestorben bin, wenn ich in Altersschwäche einschlafe. Mein Unterbewusstes, genauer gesagt meine Seele, lebt und gestaltet eine für mich reale Welt.

Und weil die oben erwähnte Schnur des Unterbewussten nie ein Ende hat, kann ich im Zusammenspiel meines klaren Bewusstseins mit der immer offener vor mir liegenden Unterbewusst-Welt immer weiter gehen, von einem Ort zum andern, von einer Welt zur andern, von einer Stufe zur andern. Wohin und wie schnell - das bleibt mir überlassen und das bestimme ich selber. Das heißt aber wiederum auch, dass ich nie über mich selber springen oder mich selber überholen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das Wesen des Menschen

Zu 1.:
Wie kann er das bewerkstelligen ..:dontknow:

Zu 2.:
:ironie: Ja - wenn er mit :ironie: Lichtgeschwindigkeit fliegt ....:lachen::lachen::lachen:

zu 1.: Indem er das sich selbst fremd Sein vor sich bringt (siehe reinwiel: "Auch der einzelne Mensch kennt kaum die letzten Gründe seines Handelns, seiner Gedanken usw. Alles liegt wie hinter dem siebenfachen Schleier der Isis.") Der Mensch kann sich soviel er will, selbst thematisieren ohne sein Wesen letztlich dechiffrieren zu können.

zu 2.: Danke für diesen Spaß! Ich habe es so gemeint: Indem der Mensch sein Wesen (=mehr als die Summe dessen was die empirischen Wissenschaften an Daten über ihn angeben können = sich als Ganzes) vor sich bringt und sich selbst in Frage stellt, ob er sich dadurch, durch die Radikalität der Frage, selbst überholt? Die Frage, die unweigerlich auf die Hingeordnetheit auf das Absolute verweist.
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ich habe es so gemeint: Indem der Mensch sein Wesen..sich selbst in Frage stellt, ob er sich dadurch, durch die Radikalität der Frage, selbst überholt? Die Frage, die unweigerlich auf die Hingeordnetheit auf das Absolute verweist.
Ich glaube, nur ein Nihilist stellt sich in Frage. Nicht einmal das "Ich denke - also bin ich" erlangt für ihn eine solche Bedeutung, dass er sich als wirkliche Existenz sieht.

Für mich ist klar: Ich lebe, ich bin - und zwar ein Kind Gottes. Geplant als unerforschliches Wesen. Ein Zufall kann mich nie und nimmer hervor gebracht haben. Schon gar nicht als ein Wesen mit Seele.
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ich glaube, nur ein Nihilist stellt sich in Frage. Nicht einmal das "Ich denke - also bin ich" erlangt für ihn eine solche Bedeutung, dass er sich als wirkliche Existenz sieht.

Für mich ist klar: Ich lebe, ich bin - und zwar ein Kind Gottes. Geplant als unerforschliches Wesen. Ein Zufall kann mich nie und nimmer hervor gebracht haben. Schon gar nicht als ein Wesen mit Seele.

Für jeden ist klar, was für ihn klar ist ....:schnl:
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ich habe es so gemeint: Indem der Mensch sein Wesen (=mehr als die Summe dessen was die empirischen Wissenschaften an Daten über ihn angeben können = sich als Ganzes) vor sich bringt und sich selbst in Frage stellt, ob er sich dadurch, durch die Radikalität der Frage, selbst überholt? Die Frage, die unweigerlich auf die Hingeordnetheit auf das Absolute verweist.


Meinst du "sich überholen" im Sinne von "an sich selbst vorbeifahren" oder im Sinne von "sich durchchecken und wieder in Schuss bringen"?
Für Ersteres müsste man zwei sein, Einer allein kann sich nicht überholen! :nein:
 
AW: Das Wesen des Menschen

Meinst du "sich überholen" im Sinne von "an sich selbst vorbeifahren" oder im Sinne von "sich durchchecken und wieder in Schuss bringen"?
Für Ersteres müsste man zwei sein, Einer allein kann sich nicht überholen! :nein:

kennst du das nicht - wenn taten gedanken überholen (oder umgekehrt)?
 
Werbung:
Zurück
Oben