Ich glaube, das ist so: Jeder Mensch sieht sich immer als ein Ganzes. Er handelt als etwas Ganzes, er denkt als etwas Ganzes - mit all den möglichen Fähigkeiten, die er zur Verfügung hat.
Doch da ist nun auch das Unterbewusstsein vorhanden, das oft eine große Rolle spielt - aber, und das ist es, der Mensch hat so gut wie keinen Zugriff auf sein eigenes Unterbewusstsein oder seine unterbewussten Welten und Verhältnisse.
Um hier ein wenig Licht zu schaffen, ist immer eine ganze Reihe von Psychoanalysen notwendig - in psychoanalytischen Sitzungen oder Therapiestunden beim Nervenfacharzt, bzw. Psychologen. Das bringt oft sehr viel, aber nie absolute und letzte Klarheit. Das psychologisch Unterbewusste ist sozusagen eine fortlaufende Schnur ohne Ende. So gesehen kann man sich selber nicht überholen. Man kann nur bis zu einem gewissen Punkt gehen - und dann in neue unterbewusste Bereiche weitergehen.
Auf der Erde hat dies mit dem Sterben ein Ende.
Das Berücksichtigen von religiösen Gesichtspunkten öffnet aber viel weitere und umfassendere Möglichkeiten. Denn ein echt religiös denkender und fühlender Mensch "weiß", dass das Sterben nur ein Abschied von der Erde und das Verlassen des Körpers ist.
Wiewohl es da wiederum eine Unmenge von Vorstellungen gibt, angefangen von der Reinkarnation bis zum direkten Eintritt in die qualvolle Hölle, wo man gebraten und geschmort wird, über das wunderbare Schlauraffenland bis hin zur Belohnung im Paradies oder gar dem ewigen Himmelreich - so denke ich, dass das vielfach nur leere These und Theorie ist.
Doch was ich nun von mir gebe, das ist mein echter Glaube:
Am ehesten geht es konkret so weiter, dass ich im Jenseits eine Welt antreffe, die ganz meinem verlassenen Diesseits entspricht. Also meine Heimat, bewohnt mit den voraus gegangenen Verwandten und Freunden. Vielleicht bemerke ich als Verstorbener gar nicht, dass ich gestorben bin, wenn ich in Altersschwäche einschlafe. Mein Unterbewusstes, genauer gesagt meine Seele, lebt und gestaltet eine für mich reale Welt.
Und weil die oben erwähnte Schnur des Unterbewussten nie ein Ende hat, kann ich im Zusammenspiel meines klaren Bewusstseins mit der immer offener vor mir liegenden Unterbewusst-Welt immer weiter gehen, von einem Ort zum andern, von einer Welt zur andern, von einer Stufe zur andern. Wohin und wie schnell - das bleibt mir überlassen und das bestimme ich selber. Das heißt aber wiederum auch, dass ich nie über mich selber springen oder mich selber überholen kann.