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Das Wesen des Menschen

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
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AW: Das Wesen des Menschen


Noch 'ne Frage: Wie steht 's mit dem "Verhältnis von Philosophie" zur Mystik? :dontknow:

Transponation - Das Wort findet sich nicht unter wikipedia.. ich hab es aus der Musik entlehnt:

http://www.cosmiq.de/qa/show/1840729/Transponation/

Auch bezüglich Mystik wurde natürlich sehr viel aus der Philosophie, vor allem aus dem Neuplatonismus transportiert, transformiert und transponiert.

Bei Plotin ist der Aufstieg zum Einen ein Erkenntnisakt. Andererseits kann der Erkenntnisakt nicht vollständig gegeben werden, denn das Eine ist unerkennbar. Es braucht so etwas wie gnadenhafte Momente, eine mystische Schau, indem man das eigentlich unerkennbare Eine erkennen kann und hier gibt es 2 Konzeptionen, die auch im Christentum wirksam werden. Nach der einen Konzeption kann man hinabsteigen in den eigenen Seelengrund und diesen Funken des Einen in sich selber erkennen, zB bei Meister Eckhart oder Augustinus. Bei der anderen Möglichkeit müssen wir unsere körperliche Existenz überschreiten und den Körper hinter uns lassen.

lg
 
AW: Das Wesen des Menschen

...
Nach der einen Konzeption kann man hinabsteigen in den eigenen Seelengrund und diesen Funken des Einen in sich selber erkennen, zB bei Meister Eckhart oder Augustinus. Bei der anderen Möglichkeit müssen wir unsere körperliche Existenz überschreiten und den Körper hinter uns lassen.

lg

Ja, z.B. auch C.F. von Weizsäcker hat die eine und/oder
die andere Möglichkeit immer wieder ausprobiert. :)
 
AW: Das Wesen des Menschen

Sowohl Hegel als auch Jaspers stellen die Philosophie dem Mythos gegenüber.

Die griechische Philosophie wird als eine Überwindung des Mythos gesehen, was richtig ist, weil in dem Moment, wo das Fragen aufbricht, der Mythos in seiner ursprünglichen Gestalt nicht mehr Orientierung geben kann. Wenn etwas fraglich wird, kann man nicht mehr zurück in eine Fraglosigkeit.

Dennoch ist das traditionelle Verhältnis mythos zu logos problematisch, weil die mythischen Traditionen selbst, gewaltige Leistungen einer Weltdeutung gebracht haben, die durchaus als eine Leistung menschlicher Vernunft angesehen werden können.

Daher ist es sinnvoll die griechische Philosophie nicht als ein Fortschritt vom Mythos zum Logos zu beschreiben, sondern als Prozess, indem sich Mythos und Logos transponieren.

Es sollte daher nicht mit Thales als esten Philosophen begonnen werden, wie seit Aristoteles üblich, sondern mit Homer und Hesiod.

Es ist besser das Verhältnis von Philosophie zum Mythos als ein Transponationsgeschehen zu sehen.

lg

Sehr interessant, aber bereits getauter philosophiegeschichtlicher Schnee von gestern (Jaspers ) und vor-gestern (Hegel)...:lachen::lachen::lachen:

Gruß, moebius
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ich versuch mich dem Ganzen anzunähern:

Ein erster Schritt war die Erklärung der Menschenrechte 1948 mit dem Ziel die Menschen von Furcht und Not zu befreien, um zB zu verhindern, dass Menschen gefoltert werden, dass sie wie in totalitären Regimen üblich, plötzlich in der Nacht abgeholt oder ins Gefängnis geworfen werden usw...

lg

Und der Artikel 1 dieser Menschenrechtserklärung lautet:

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen."

Und der Artikel 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949 lautet:

"(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht."


Gruß, moebius
 
AW: Das Wesen des Menschen

Transponation - Das Wort findet sich nicht unter wikipedia.. ich hab es aus der Musik entlehnt:

http://www.cosmiq.de/qa/show/1840729/Transponation/

Auch bezüglich Mystik wurde natürlich sehr viel aus der Philosophie, vor allem aus dem Neuplatonismus transportiert, transformiert und transponiert.

Bei Plotin ist der Aufstieg zum Einen ein Erkenntnisakt. Andererseits kann der Erkenntnisakt nicht vollständig gegeben werden, denn das Eine ist unerkennbar. Es braucht so etwas wie gnadenhafte Momente, eine mystische Schau, indem man das eigentlich unerkennbare Eine erkennen kann und hier gibt es 2 Konzeptionen, die auch im Christentum wirksam werden. Nach der einen Konzeption kann man hinabsteigen in den eigenen Seelengrund und diesen Funken des Einen in sich selber erkennen, zB bei Meister Eckhart oder Augustinus. Bei der anderen Möglichkeit müssen wir unsere körperliche Existenz überschreiten und den Körper hinter uns lassen.

lg

es geht nicht darum, dass ENTWEDER die eine konzeption gefunden wird ODER die andere.
es geht darum, BEIDE in sich selbst zu VERBINDEN.
einsteils indem mensch in sich selbst hineinSPÜRT - und den eigenen funken fühlt - und fortan danach lebt und handelt.
andernteils, indem erSie sich über alle körperliche existenz GEISTIG erhebt und erkennt, dass körper nur die eine seite der medaille ist - und das "erkennen der welt" die zweite.

gnade aber ist, das wissen um die 3. seite der medaille - den rand, der alles zusammenhält.
und dass es letztlich auch auf das ankommt, was den sinnen, dem denken und dem wollen des menschen unzugänglich bleibt - nämlich GOTT*.

* oder wie mensch diese universelle kraft nennen möchte. ;)
 
AW: Das Wesen des Menschen

Wie kann ein Zusammenleben der Menschen gewährleistet werden, in dem ein gelingendes Leben aller Menschen möglich ist und alle gemäß ihrer Würde behandelt werden?

lg

durch LIEBE.

aber das dauert mAn noch ein weilchen, bis die stark genug ist, der mehrheit der menschen dabei zu helfen.
noch ist sie - zumindest in unseren breiten - etwas schwach ausgeprägt. ;)
 
AW: Das Wesen des Menschen

Jeder Mensch hat angeborene, schon durch die Vernunft einleuchtende Rechte und ist daher
als eine Person zu betrachten. Sklaverei oder Leibeigenschaft und die Ausübung einer darauf
sich beziehenden Macht wird in diesen Ländern nicht gestattet.
(§ 16 ABGB 1811)

lg
 
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AW: Das Wesen des Menschen

EU - GRUNDRECHTSCHARTA

I. WÜRDE DES MENSCHEN

Art. 1. Würde des Menschen
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen.
Art. 2. Recht auf Leben
(1) Jede Person hat das Recht auf Leben.
(2) Niemand darf zur Todesstrafe verurteilt oder hingerichtet werden.

Art. 3. Recht auf Unversehrtheit
(1) Jede Person hat das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit
(2) Im Rahmen der Medizin und der Biologie muss insbesondere Folgendes beachtet werden:
- die freiwillige Einwilligung der betroffenen Person nach vorheriger Aufklärung entsprechend den gesetzliche festgelegten Modalitäten,
- das Verbot, den menschlichen Körper und Teile davon als solche zur Erzielung von Gewinnen zu nutzen,
- das Verbot des reproduktiven Klonens von Menschen
Art. 4. Verbot der Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung
Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.

Art. 5. Verbot der Sklaverei und der Zwangsarbeit
(1) Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden.
(2) Niemand darf gezwungen werden, Zwangs- oder Pflichtarbeit zu verrichten.
(3) Menschenhandel ist verboten.

siehe auch http://www.castelligasse.at/Politik/Menschenrechte/menschenrechte.htm

lg
 
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