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Das Wesen des Menschen

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Das Wesen des Menschen

Vielen Dank für die umfassende Darstellung. ich hab gar nicht gewusst, dass sich auch Plotin mit der Bibel beschäftigt hat.

In der Sache hat moebius sicher recht, dass das aus heutiger Sicht keine Relevanz mehr hat.

Deine Vermutung, dass im real existierenden Christentum, nur ein toter Mensch ein guter Mensch ist, kommt nicht von ungefähr.

Für moebius, Dich und eine große Anzahl an Menschen in Mitteleuropa hat die christliche Religion an Glaubwürdigkeit und damit an Bedeutung verloren. Doch das ist nicht auf der ganzen Welt so und dort, wo der christliche Glaube einen hohen Stellenwert einnimmt, dort können sich auch die Spätfolgen der Lehre Plotins, Augustinus gravierend auswirken. Wenn der Körper gepeinigt wird, das Leben hier auf der Erde verachtet wird oder Frauen (die Frau als mehr mit der Materie verbunden gedacht) schlechter behandelt werden...

Darüberhinaus glaube ich, dass die Esoterik, deren Bedeutung in Europa in steigendem Maße zunimmt, von diesem Leib-Geist Dualimus inklusive körperverachtendem Gedankengut nicht freigeblieben ist.
 
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AW: Das Wesen des Menschen

.....

Für moebius, Dich und eine große Anzahl an Menschen in Mitteleuropa hat die christliche Religion an Glaubwürdigkeit und damit an Bedeutung verloren. ....

Für moebius sind alle Religionen des Mono-Theis-mus (Juden-tum, Christen-tum und Islam) getauter Schnee von vor-vor-gestern, auch wenn immer noch viele gläubige Anhängerinnen und Anhänger mit diesen Ideologien identifiziert sind ...., :ironie: soll ich im Auftrag von moebius an dieser Stelle ein für allemal klar stellen ....:lachen:
 
AW: Das Wesen des Menschen

Für moebius sind alle Religionen des Mono-Theis-mus (Juden-tum, Christen-tum und Islam) getauter Schnee von vor-vor-gestern, auch wenn immer noch viele gläubige Anhängerinnen und Anhänger mit diesen Ideologien identifiziert sind ...., :ironie: soll ich im Auftrag von moebius an dieser Stelle ein für allemal klar stellen ....:lachen:

Meinst du mit Ideologie, nach wikipedia ein "Gebäude, das zur Verschleierung und damit zur Rechtfertigung der eigentlichen Machtverhältnisse dient" oder einfach nur Weltanschauung?

http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie
 
AW: Das Wesen des Menschen

Meinst du mit Ideologie, nach wikipedia ein "Gebäude, das zur Verschleierung und damit zur Rechtfertigung der eigentlichen Machtverhältnisse dient" oder einfach nur Weltanschauung?

http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie

Ich meine den Ideologie-Begriff, wie er in der Kritischen Theorie (z.B. am Frankfurter Institut für Sozialforschung) entwickelt worden ist:

"Ideologie ist heute der Bewußtseins- und Unbewußtseinszustand der Massen als objektiver Geist, nicht die kümmerlichen Produkte, die ihn nachahmen und unterbieten, um ihn zu reproduzieren. Zur Ideologie im eigentlichen Sinn bedarf es sich selbst undurchsichtiger, vermittelter und insofern auch gemildeter Machtverhältnisse. Heute ist die zu Unrecht wegen ihrer Kompliziertheit gescholtene Gesellschaft dafür zu durchsichtig geworden."

In: Band 4 der Soziologischen Exkurse, im Auftrag des Instituts für Sozialforschung herausgegeben von Theodor W. ADORNO und Walter DIRKS, 4. Auflage Frankfurt/M. 1968, S. 170.​
 
AW: Das Wesen des Menschen

@reinwiel
Bemerkenswert, dass du als religiöser Mensch beim Thema Selbsterkenntnis gleich ans Sterben denkst ;
Das ist der Haken am real existierenden Christentum, dass nur ein toter Mensch ein guter Mensch ist.
Oder versteh ich das falsch?
"Selbsterkenntnis":
Die Selbsterkenntnis macht als ersten Schritt immer die Endlichkeit des Menschen bewusst: wir sind klein, haben ein kurzes Leben, können uns nur beschränkt bewegen. Und man beim Lösen von Problemen vom eigenen Intelligenzquotient abhängig. Immer stößt man auf irgendeine Grenze: "Bis hierher und nicht weiter". Hat man genug gegessen, dann meldet der Magen: "Schluss jetzt. Jetzt bis du bereits voll und satt."
Und wenn die philosophische Frage lautet: "Ist es möglich, den eigenen äußersten Punkt zu überspringen, also sich zu überspringen, so stößt man in absolute Zusammenhänge vor, oder überhaupt ins "Absolute". Denn das "Absolute" kennt keine Grenzen.

Und nun macht die Selbsterkenntnis den zweiten Schritt, wenn man es so will. Ich muss es nicht, aber ich kann die Tatsache ins Blickfeld rücken, dass es in einem selbst unendlich viele Möglichkeiten gibt. Das ist, wenn man es so will, der Sprung über die Endlichkeit schon hier im Jetzt.
Nein, die Gedanken sind nie beschränkt - und wenn sie logischen Wegen weiter folgen, verlassen sie an einem selbst die nur Berücksichtigung des materiellen Körpers. Man bemerkt Empfindungen, Wünsche, anziehende und abstoßende Kräfte. Die Selbsterkenntnis bemerkt dies bewusst und schließt daraus, dass es eine Seele gibt. Also habe ich eine Seele - mit der Tendenz, ein Stück vom Absoluten mein Eigen zu nennen. Und das Absolute ist ewig - sonst wär es ja nicht absolut.

Als Selbsterkenntnis folgt daraus: Ich bin körperlich zwar klein und beschränkt, seelisch aber ohne Ende. Als zweifache Einheit, mit starker oder minderer Verbindung zum Körper - oder überhaupt nicht. (Ohnmacht, Narkose usw.) Und ich meine, das hat nichts damit zu tun, ob ich ans Sterben denke oder nicht. Aber das ist trotzdem gut, denn das Sterben und der Tod sollten werden ihrer Häufigkeit kein Tabu sein, über das man nicht spricht.

Aber die Qualifikation, dass nur ein toter Mensch ein guter Mensch ist, braucht nicht einmal einen Gedanken zu wert sein, denn das ist ein ganz anderer Schuh.
 
AW: Das Wesen des Menschen

religionen sind doch tot.die wissenschaft ist in
wir sind doch nur geborene der liebe und was danach kommt weiß niemand
das wesen des menschen,was soll man suchen,jeder ist einzigartig für sich
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ich meine den Ideologie-Begriff, wie er in der Kritischen Theorie (z.B. am Frankfurter Institut für Sozialforschung) entwickelt worden ist:

"Ideologie ist heute der Bewußtseins- und Unbewußtseinszustand der Massen als objektiver Geist, nicht die kümmerlichen Produkte, die ihn nachahmen und unterbieten, um ihn zu reproduzieren. Zur Ideologie im eigentlichen Sinn bedarf es sich selbst undurchsichtiger, vermittelter und insofern auch gemildeter Machtverhältnisse. Heute ist die zu Unrecht wegen ihrer Kompliziertheit gescholtene Gesellschaft dafür zu durchsichtig geworden."

In: Band 4 der Soziologischen Exkurse, im Auftrag des Instituts für Sozialforschung herausgegeben von Theodor W. ADORNO und Walter DIRKS, 4. Auflage Frankfurt/M. 1968, S. 170.​

Da haben die Herren allerdings recht, dass die Gesellschaft zu Unrecht wegen ihrer Kompliziertheit gescholten wird, angesichts solcher Sätze ;-)
 
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