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Das verteufelte Geschlecht

Wie lautet die Eingangsfrage auf die du dich beziehst, und von was zu was wechselt die Funktion ?

Hier die Eingangsfrage:

" Ich bin stolz darauf ein Mann zu sein ! "

kann ein Mann in der heutigen Gesellschaft so etwas in der Art äussern ohne gleich ..... zu werden?

Die Funktion des Stolzes wechselt davon, Grund/Ursache/Quelle des Selbstwertgefühls zu sein zu einer bewahrenden Funktion des Selbstwertgefühls.
 
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Dann wechselt der Stolz aber seine Funktion, der Verlierer ist nicht mehr stolz auf etwas, wie es die Eingangsfrage formuliert, sondern trotz etwas, wie von mir formuliert, womit wir beim Übergang vom Stolz zur Würde angelangt wären. :)
Darin sehe ich auch den Unterschied: Stolz, im Sinne von würdevoll, zeugt von Selbstwertgefühl, während stolz auf etwas oder jemanden zu sein, eher auf einen Mangel an Selbstwertgefühl hindeuten kann.
 
Der Verlierer ist Stolz auf die Art, wie er den Kampf geführt hat bzw führen konnte. Alleine das reicht schon, um stolz AUF SICH zu sein. Ein Sieg im Kampf hätte vielleicht zu zusätzlichem Stolz geführt, aber der Stolz auf das eigene Kampfverhalten ist davon unabhängig.
Von was zu was wechselt die Funktion ?

Der Stolz auf die Art und Weise wird sich aber nicht spontan einstellen, sondern erst in der Reflexion. Wenn jemand erhobenen Hauptes das Spielfeld räumt, dann entspringt dies einem guten Selbstvertrauen oder der Verachtung des Gegners.
 
Die Funktion des Stolzes wechselt davon, Grund/Ursache/Quelle des Selbstwertgefühls zu sein zu einer bewahrenden Funktion des Selbstwertgefühls.

Woran willst du hier den Unterschied zwischen den beiden festmachen, wenn du nur das Objekt betrachtest ?
Mir erscheint die Unterscheidung nur per willkürlicher Definition, dass der eine Stolz eine Quelle sei und der andere "nur" bewahren würde.
Wenn man argumentieren will, dass der Stolz auf sein Geschlecht oder sonstige Identität eben früher da ist und deswegen die Quelle, und der Stolz auf eine Leistung später aufkommt und daher höchstens erhalten könnte, dann liegt der Unterschied nicht in der Art des Stolzes, sondern lediglich im Zeitpunkt des Eintretens.

Das wäre aber widerlegt, wenn ein Transsexueller der nicht stolz auf sein Geschlecht ist, vor der Umwandlung stolz auf eine Kampfleistung ist.
 
Der Stolz auf die Art und Weise wird sich aber nicht spontan einstellen, sondern erst in der Reflexion. Wenn jemand erhobenen Hauptes das Spielfeld räumt, dann entspringt dies einem guten Selbstvertrauen oder der Verachtung des Gegners.

Das ist beim Stolz auf seine Identität auch so. Tiere zeigen keine Art von diesem Stolz, auch wenn man ihn ihnen oft gerne andichtet. Wenn man einen Hund mit einem Leckerli foppt, das man ihm nie gibt, hört er auf wenn er gelernt hat, dass er das Leckerli nicht bekommt. Er ist aber nicht gekränkt oder beleidigt. Auch das "Stolz wie ein Pfau" kommt aus der menschlichen Interpretation des Verhaltens eines Pfaus, wenn er ihn beobachtet.

Sieht man auch in der Entwicklung von Kindern. Ihr Stolz ist auch nicht gottgegeben, sondern stellt sich erst mit der Entwicklung der Selbstreflexion ein.
 
Hochmut ist eine weitere Stufe; da ist kein Selbstwertgefühl mehr im Spiel, sondern Selbstüberschätzung.

Vielleicht, wobei die Selbstüberschätzung lediglich be- bzw empfunden und nicht real sein muss.
Ich denke aber auch, Hochmut kann ein Versuch sein, Selbstwertgefühl zu erlangen. Demnach wäre es sehr wohl "im Spiel".
Aber, es hält sich kaum einer selbst für hochmütig, es sind immer die Anderen die einen dafür halten.
 
Vielleicht, wobei die Selbstüberschätzung lediglich be- bzw empfunden und nicht real sein muss.
Ich denke aber auch, Hochmut kann ein Versuch sein, Selbstwertgefühl zu erlangen. Demnach wäre es sehr wohl "im Spiel".
Aber, es hält sich kaum einer selbst für hochmütig, es sind immer die Anderen die einen dafür halten.
Wer ist schon das, was er glaubt zu sein… Und die Anderen bewerten einen auch mit anderen Kriterien als sich selbst…;)
…und trotzdem gibt es welche, die stolz auf einen sind…:)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Woran willst du hier den Unterschied zwischen den beiden festmachen, wenn du nur das Objekt betrachtest ?

Ich betrachte nicht das Objekt, sondern spüre der Sprache nach.

Die Sprache "weiß", dass ein Verlierer nicht stolz das Spielfeld verlässt, sondern würdig, fair oder gelassen, der angeblich stolze Verlierer ist eine Konstruktion des Verstandes, wie das stolze Tier eine Projektion des Gefühls ist.
 
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