AW: Das schönste Gefühl der Welt.
Ist nur eine von vielen Sichtweisen.
Wenn ich im kreativen Prozess bin, fühle ich mein Selbst bzw. bin ganz selbst.
Ganz speziell selbstlos.
Wenn ich ein gelungenes Bild signiere, frage ich nicht vorher einen Buddhisten, ob ich das auch darf.
Die Bibel verbietet mir zu malen ("Du sollst dir kein Bildnis machen"), was ich nicht verstehe.
Die Buddhisten glauben an keine unsterbliche Seele bzw an kein unvergängliches bleibendes Selbst.
Wenn ich mein Wesen mit dem vergangener Jahre vergleiche, stelle ich fest, dass ich mich verändert habe, dass das, was ich früher für mein Selbst gehalten habe, nicht identisch ist mit meinem heutigen Zugang zu meinem Selbst bzw dem Wesen meiner Seele.
Ich glaube auch, dass viele/die meisten Menschen von ihrem Selbst, ihrem Wesen bzw das was ihre Seele ausmacht, eine falsche (feste) Vorstellung haben bzw sich mit etwas identifizieren, was sie nicht sind. Mein Zugang dazu ist ein offener, ich bin auf der Suche.
Dennoch lehne ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Vorstellung des Buddhismus, dass es keine Existenz einer unsterblichen Seele gibt ab, denn ich glaube, dass es soetwas wie eine unsterbliche Seele gibt, die jedoch nicht identisch ist mit dem, was gemeinhin für das wahre Selbst bzw die Seele gehalten wird.
Vielleicht ist gerade im künstlerischen Prozess am ehesten das spürbar, was duch den scheinbaren Widerspruch Selbst - Selbstlos von Dir angedeutet wurde.- eine Ahnung des wahren Selbst bzw eigenen Wesens.
Das Bilderverbot, das sich in den 10 Geboten wiederfindet (in der röm.kath und lutherischen Tradition werden das Götterverbot und Bilderverbot anders als zb in der anglikanischen, orthodoxen bzw einiger reformierter Kirchen als ein Gebot gezählt) dürfte ihren Grund darin haben, dass die Autoren der Texte, welches dieses Bilderverbot enthalten, die spezielle Andersartigkeit bzw erhabene Unterschiedenheit, kurz Einzigartigkeit ihres Gottes JHWH hervorheben wollten. Zu den Zeiten, als die Bilderverbote in biblische Texte erstmalig Eingang gefunden haben, gab es noch keinen strengen Monotheismus. Das heißt, man nahm an, es gibt neben JHWH noch andere Götter und es war in allen Kulturen Tradition, dass von den Göttern Bilder, Statuen usw angefertigt wurden. Man wollte die Einzigartigkeit JHWHS durch das Bilderverbot wahrscheinlich dadurch besonders betonen, indem man versucht hat, ihn nicht mit diesen Göttern auf eine Ebene zu stellen.
Ich danke Dir für Deinen spaßvollen Beitrag weiter oben und hoffe Du kannst mit meinen Ausführungen in diesem Beitrag was anfangen.
Liebe Grüße und schönen Sonntag!
Manfred