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Das Asperger-Syndrom

AW: Das Asperger-Syndrom

genauso erlebe ich das auch, und das wrong-planet-feeling scheint dadurch gekennzeichnet zu sein, daß die anderen für einen wie ein schwammiger roter Fleck auf einem ansonsten recht aufgeblasenen Planeten sind...


Hm - klingt, als ob du stark kurzsichtig wärst! :confused:


was Neugeborene und Kleinkinder unbedingt brauchen, ist Stille, und da ist es natürlich ein traumatisches Erlebnis, dann hier auf eine fast ausnahmlos laute Umwelt zu treffen. Es entwickeln sich schnell unübersehbare Traumata, die in einen fortschreitenden Prozeß der Hospitalisierung münden. Die dann unmündige Angst vor Hospitälern überflutet einen auf dramatische Weise, und zur Kompensation machen dann bereits Babys ihre Ärzte zu Opfern, verweigern die Medikamentenaufnahme und fristen ein trauriges Dasein in ihrer autistischen Welt...


Ja, sie brauchen Stille. Aber auch immer mal wieder volle Aufmerksamkeit, also wahrgenommen werden, gestillt werden, wenn sie hungrig und durstig sind, sanfte Berührung und dass man mit ihnen spricht und ihnen die Welt erklärt.


da kämpft der Rüffel um jeden Trüffel...

Der Rote Baron


Ach, bist du wieder nett heute Morgen! :D


LG


EarlyBird :)
 
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AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo Uninonah,
ich überlege immer noch, was bei dir so "anders" sein soll/kann/ist als bei anderen.
Inwieweit ein Mensch "normal" ist oder nicht - wie kann er es beurteilen? Dazu müsste man mal in die Haut anderer Menschen schlüpfen, um Abweichungen oder Gemeinsamkeiten feststellen zu können.
Wie man auf Nachbarn reagieren muss, jemanden nach dem Weg fragen, wie man auf fremde Menschen zugeht, usw. habe ich erst in den letzten 10 Jahren gelernt. Eine grosse Hilfe dabei war die Altenpflege und der Kommunikationsunterricht der damit verbunden war. Das erste Telefon habe ich mir mit 36 Jahren zugelegt, bei fremden Anrufern bin ich immer noch extrem nervös, kurz angebunden,
Das erkenne ich als eine Art sozialer Ungeschicklichkeit eines gehemmten Menschen.
Was ich vermutlich nie lernen werde ist, anderen nicht ins Wort zu fallen, weil ich absolut nicht einschätzen kann ob jemand fertig mit seinem Satz ist oder nur Luft holt, nicht nur am Telefon.
Diese Unsitte legen sehr viele Menschen an den Tag, aber nicht, weil sie nicht wissen, wann der andere fertig ist mit seinem Satz, sondern weil sie den Drang spüren, sich selber so schnell wie möglich einzubringen.
Die meisten Menschen hören lieber sich selber als andere reden.
Ich wirke auch durch anderes unhöflich, wenn ich beschäftigt oder nervös bin schnappt meine Stimme ohne dass ich es merke in eine höhere Tonlage über, weis ich von meiner Freundin.
Kann ich schlecht beurteilen!
Ich habe ein bisschen gelesen und frage mich, wie man feststellen kann, ob ein Mensch das AS hat oder einfach nur "er selber" ist!
Das einzig Abweichende, wirklich Beklemmende, sind für mich Aussagen wie:
ich habe gelernt zu simulieren und vorzutäuschen, wie andere zu sein.
Bedeutet das im Klartext, Spontaneität, Empathie, Gefühle zu simulieren, die man bei anderen beobachtet, die man aber selber nicht spürt?
Lernt man das Nachahmen, wenn man "behandelt" wird oder lernt man, diese Gefühle zu entwickeln - falls das geht?!
Mir fällt da spontan das Buch "Das fünfte Kind" von Doris Lessing ein. Kennst du das?
Dieser Ben wäre für mich ein Autist, gefangen in einer Psyche, die er nicht ändern kann, unfähig, in der Welt zu funktionieren oder besser, in einem gewissen Grad mitzuschwingen.
Klar "Scheisse" hab ich schon vor langer Zeit gelesen!!!
d050.gif

Denkst du wir haben keinen Humor? Dann guck mal:
Warum denkst du, dass ich das denke :reden: ! Ich verstehe deine Reaktion nicht und rekapituliere:
Du meintest, Menschen mit AS werden nie richtig erwachsen, du lachtest gern, seiest gern albern und hättest Wünsche und Träume wie ein Teenie.
Was im Umkehrschluss bedeuten würde, die "Normalos" seien in der Beziehung anders.
Daraufhin meinte ich, dass wir das nicht unbedingt seien!
Aber doch nicht, dass "ihr" keinen Humor hättet!
Ist DAS nun ein Beispiel für ein anderes Reagieren oder einfach nur ein Missverständnis, wie es andauernd unter Menschen vorkommt?
Da lässt sich leider nichts dran ändern, ich wäre froh wenn ich was behandelbares hätte, schon wegen meiner Kinder.
Weisst du mir liegt absolut nichts dran ob ihr mir glaubt oder nicht, ich persönlich habe keinen Vorteil davon, schon weil ich absolut anonym bleiben will.
Ich glaube dir alles, was du schreibst, finde aber bis jetzt nichts besonders ungewöhnlich, allenfalls ein wenig sozialphobisch.
Warum ich mich überhaupt an euch gewand habe ist, ich möchte für uns alle ereichen dass ihr uns akzeptieren lernt wie wir sind.
Jeder Jeck is anners, sagen die Kölner!
Du würdest mir wahrscheinlich nicht als "anders" auffallen im RL.
Ihr habt sicher schon oft mit Menschen zu tun gehabt die euch nicht ganz normal erschienen sind. Wenn ihr euch mit dem Thema gründlich beschäftigt seit ihr in der Lage zu erkennen ob jemand nicht will oder nicht kann.
Es ist schwierig, mit einem Menschen zu kommunizieren, der nie eine Miene verzieht und wie eine Art Roboter funktioniert und wie aufgezogen - Staccatogang - herum geht.
Vier Menschen, die ich für autistisch halte, bin ich beruflich schon begegnet.
Ich tue in solchen Fällen unbefangen, lächele und verhalte mich entgegenkommend, egal, was die Gegenseite bringt oder bringen kann. Ich bin ich selbst.
Dabei habe ich erlebt, wie andere versuchten, so einen Menschen "aus sich heraus zu locken" und wenn das nicht gelang (es gelingt nie!), verärgert oder verunsichert waren.
Es waren/sind Männer in technischen Berufen.
Dem Staat liegt nichts daran uns zu helfen, aber ihr könnt das.
Aber wie!?
Ich habe ja gerade geschildert, wie schwierig das sein kann!
Wir sind auch nicht therapeutisch geschult - wobei sicher auch Therapeuten unfähig sein können.
Ich glaube, du überschätzt die Unterschiede von "uns" zu "euch", zumindest, wenn alles so uneindeutig ist und man nicht weiß, ist ein Mensch schüchtern, ist er stur oder arrogant oderfurchtbar gehemmt? Was ist los mit ihm, warum ist er nie locker und warum reagiert er nie spontan!?
Man ist sehr schnell überfordert und es kommt hinzu, dass jeder auch eigene Probleme hat.
Der Staat? Dem liegt eh nix an seinen Bürgern, er tut nur so auf Wahlplakaten kurz vor Wahlen ... anschließend ist er, wie gehabt, nur noch für sich selber da.
Weisst du mir geht es im Vergleich mit vielen anderen von uns inzwischen recht gut, ich erwarte für mich nichts von euch.
Na, ein bisken aber doch oder :zunge3: ? Zumindest Reaktionen, mit denen du etwas anfangen kannst?
Aber wenn ich an die Zeit vor der Diagnose zurückdenke ... ich stand kurz vorm Selbstmord, ohne meine Kinder wäre ich warscheinlich nicht mehr.
Letzteres ist happig, aber auch wiederum nicht so ungewöhnlich.
Denkst du wirklich, die meisten "Normalen" seien voll kompetent in allen Lebenslagen, ohne jede Angst, immer gut drauf?
Ja wir sind nicht wenige, ev. ist ja sogar der Eine oder Andere von euch dabei.
Unter uns gibt es auch einige die keinen Psychologen brauchen, die im Leben erreicht haben was sie wollten, aber auch die brauchen wir, die könnten uns mit Rat und Tat zur Seite stehen, so wie z.B. Dr. Peter Schmitt, oder Axel Brauns.
Nach wie vor denke ich, der Mensch ist komplex und jeder ist anders gestrickt, wir sind keine Roboter.
Bis jetzt hat du für mich kein absolut ungewöhnliches Verhalten geschildert.
Den Test werde ich auch machen, obwohl ich solche Tests anzweifle ...

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo Early Bird:)
Du zuerst.
Hab mich getraut:


Und nun? :confused:
Es war nicht meine Absicht jemanden zu erschrecken, tut mir Leid, ich habe garnicht an die Folgen gedacht die so ein Ergebniss ev. für einen Einzelnen haben kann. sorry!!

Du bist verdammt mutig dass du dir traust das hier so offen zu posten.

Tja wie gehst du damit um?
Stell dir am Besten erst mal folgende Fragen:
Hast du den Platz im Leben den du möchtest, geht es dir gut? Dann ist es egal ob du der Sache Beachtung schenkst oder nicht.
Bist du auf der Suche nach dir? Dann solltest du es als Wegweiser betrachten.
Geht es dir mies? Dann komm zu uns ins Forum, melde dich an und geh erst mal zum Lesen in den Unsichtbarmodus. Falls du bei uns schreiben willst lies die Foren Regeln sehr gründlich, auch unter uns gibt es Solche und Solche. Mobbing von Neuen, die sich aus Unkenntniss falsch ausdrücken, ist zur Zeit 'n ziemlich grosses Thema.

LG u.:)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

was Cosima schreibt, kann ich nur unterstreichen. Ich hatte mal im Reallife, weil ich mich für das Thema interessiert hab', zu einem diagnostizierten Aspie Kontakt. Der hatte sich zuvor als "extrem langweilige" Person beschrieben. Trotz allem guten Willen und einem "Bonus" aufgrund des Vorwissens, mit einem Aspie zu tun zu haben, gelang es mir nicht, diesen Menschen zu ertragen. Tatsächlich hab' ich selten einen so langweilig wirkenden Menschen getroffen und daher auf Wiederholungen verzichtet.
Ich bin auch extrem Langweilig, wenn es kein gemeinsames Thema gibt, dann rede ich fast nicht.
Meine Freundin sagt über mich: "Die sagt nie viel, aber wenn 'se was sagt das sitz!" "Der kannst du alles sagen, nur widersprechen darfst'e nicht!"

Andererseits war an diesem Aspie irgendwie nichts erkennbar, was nicht auch viele andere - mehr oder weniger - an Eigenschaften haben. Extrem langweilige Menschen gibt es viele. Und irgendwie hängt das Empfinden des Kontakts ja auch von der "Chemie" zwischen den Beteiligten bzw. den Erwartungen ab, was ja nun generell bei Menschen so ist und keine "Störung" o.ä. bedeutet.
Ich falle in ersten Moment auch nicht auf, erst wenn ich viel reden muss.

Nachdem ich eine Weile auch selber mit einer möglichen "Eigendiagnose Aspie" gespielt habe, hat sich dieses Thema in Nichts aufgelöst. Allerdings kann ich als jemand, der das wrong-planet-feeling sehr ausgeprägt hat, gut nachvollziehen, daß es diese besondere Erfahrung des "Angekommenseins" geben kann. Ich sehe in dieser Erfahrung allerdings mehr einen allgemeinen - und eben dann positiv stimulierenden - Effekt des "sich-mit-etwas-identifizierens".
Ist schon lange her, ich habe euch schon entdeckt, als ich noch auf der Suche nach mir war, ihr wart bei den alten Griechen verlinkt, da hat mal einer ziemlich laut ins Forum geschrieen:
"Ihr müsst doch alle Autisten sein!"
Ich konnte damals mit dem Satz noch nichts anfangen, jetzt schon, ihr seid Menschen die oft anders Denken als die "graue Masse", so wie wir auch.

Bei dir, uinonah, kann ich hier bislang keine Besonderheiten in der Art des Ausdrucks oder der Reaktionen erkennen. Aber das muß natürlich auch nicht viel bedeuten...
Ist mir klar, Schriftlich ist was anderes als Münlich, und ihr wisst noch fast nichts von mir.

Auf konkret gestellte Fragen kann ich auch konkret antworten, so weis ich oft nicht was ihr wissen wollt. Also Fragt!

LG u.:)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo klabautermann,

Ich bin zwar nicht thorsten und nicht redbaron, aber das kann ich dir einigermassen beantworten.

hallo thorsten,

du schreibst, autisten können sich nicht unterordnen, was jedoch für kommunikatives sozialverhalten notwendig wäre.
Stimmt, Hierarchien unterordnen ist so gut wie unmöglich, selbst Einordnen ist fast ausgeschlossen. Wir respektieren Wissen, Können und Logik, Status und Besitz haben für fast alle von uns keine Bedeutung.

wie ist es, wenn zwei autisten aufeinander treffen und sich beispielsweise unterhalten? können sie sich überhaupt unterhalten?
Nur wenn es ein oder mehrere gemeinsame Themen gibt, sonst ist Schweigen angesagt. Ich habe in nunmehr reichlich 1,5 Jahren Forum und SHG nur einen gefunden mit dem ich wirklich kann und dass auch nur in Abständen. Alles andere ist nur knapper Informationsaustausch.


hallo redbaron,

du schreibst, autisten würden juristen, lehrer, psychologen etc. um ihre armseligkeit überspielen zu können. irgendwie ist das komisch, aber deinen beitrag finde ich besonders armselig. bist du autist?
die frage muss ich zurücknehmen. habe soeben den gesamten verlauf gelesen.
dennoch ist es interessant, wie schnell du anderes äußerst, sobald du kurzzeitig mit so einer armseligen person kontakt hast und dann wieder umschwenkst, wenn du dich gedanklich in der vergangenheit befindest.

armselig finde ich es eigentlich, wenn jemand nur seine fahne in den wind hängen kann.

wollte ich mal kurz loswerden, weil es an sich auch amüsant war, so als nachtlektüre.
Ganz unrecht hat er nicht, wir brauchen Regeln, entweder vorgegebene, oder selbst aufgestellte. Offizier ist auch einer von den Berufen die in Frage kommen oder Arzt, Dozent, Professor, Buchhalter, Wissenschaftler.
Wenn es einer von uns schafft dann nur durch Wissen und Können.
Der grösste Teil von uns arbeitet allerdings in niederen Berufen, weil uns ein nach Oben arbeiten meist nicht möglich ist, durch unsere eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit. Schmeicheln, Ausreden benutzen, Komplimente machen, oder auch verstehen ist uns wenn überhaupt erst in höherem Alter möglich. Ich hab's in der Altenpflege gelernt, sonst übersehe ich wirklich ob jemand beim Frisör war oder eine neue Handtasche hat, weil das Dinge sind die für mich keine Bedeutung haben.

LG u.
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Ich hab schon ein bisschen in dem Aspie-Forum rumgeschnüffelt - muss sagen, es gefällt mir gut. Da muss man offensichtlich nicht um Verständnis kämpfen, es ist schon da. Allerdings fehlt mir was, wenn ich NICHT drum kämpfen muss..... :D
Ich brauch den Kampf auch, es kann aber auch mal zu viel werden wenn es ein Dauerkampf ist, bei mir ist jeder Tag kampf und das schon seit meiner Jugendzeit.


Hm, eins würde mich noch interessieren, als du angefangen hast an dieser Abeitsstelle zu arbeiten, hattest du da mit dieser Arbeit schon Erfahrungen oder war das alles ganz neu für dich?
Das erste Praktikum im ersten Pflegeheim war für mich absolutes Neuland, das einzige, ich kannte die Räumlichkeit und das Personal schon vom sehen, meine Oma war dort. Als Angehörige dort zu arbeiten war allerdings ein riesengrosser Vorteil. Nach den 4 Wochen wurde ich allerdings gebeten mich dort gleich um einen 1€-Job zu bemühen, was ich auch gemacht habe.
Ich hatte in den ersten 4 Wochen auch zwei super Pfleger an meiner Seite, ein Araber, der mit allen gescherzt hat und eine ältere Altenpflegerin, die eine absolut korrekte Arbeit gemacht und mir auch jedes Detail erklärt hat.

LG u.:)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo Early Bird:)
Du zuerst.

Es war nicht meine Absicht jemanden zu erschrecken, tut mir Leid, ich habe garnicht an die Folgen gedacht die so ein Ergebniss ev. für einen Einzelnen haben kann. sorry!!


Hehe, dankeschön, uinonah! :)

Es hat mich nicht erschreckt, ich weiß gar nicht mehr, wieviele verschiedene Diagnosen ich schon gekriegt habe. Es gab mal eine Zeit, in der ich noch gehofft habe, von der Schulmedizin Hilfe zu kriegen - Junge, Junge!
Auf jeden Fall bin ich schizophren, asozial und untherapierbar! :D


Du bist verdammt mutig dass du dir traust das hier so offen zu posten.


Danke. :)


Tja wie gehst du damit um?
Stell dir am Besten erst mal folgende Fragen:
Hast du den Platz im Leben den du möchtest, geht es dir gut? Dann ist es egal ob du der Sache Beachtung schenkst oder nicht.
Bist du auf der Suche nach dir? Dann solltest du es als Wegweiser betrachten.
Geht es dir mies? Dann komm zu uns ins Forum, melde dich an und geh erst mal zum Lesen in den Unsichtbarmodus. Falls du bei uns schreiben willst lies die Foren Regeln sehr gründlich, auch unter uns gibt es Solche und Solche. Mobbing von Neuen, die sich aus Unkenntniss falsch ausdrücken, ist zur Zeit 'n ziemlich grosses Thema.

LG u.:)



Das sind gute Fragen, die du mir vorgibst! :)

Zur 1.: Es schwankt, mal geht es mir gut, mal nicht - aber ich stelle auch gar nicht mehr den Anspruch, dass es mir immer gut zu gehen hat.

Zur 2.: Ich hab einen Platz, für den ich mich selber entschieden habe, mit Licht- und Schattenseiten. Solange ich keinen anderen finde, wo es mich hinzieht, bleibe ich da! :)

Zur 3.: Nein, ich habe mich soweit gefunden, dass ich angekommen bin, fühle mich jetzt nicht mehr fremd auf der Erde. Ich weiß, dass ich hier eh nur zu Besuch bin und ich weiß auch ungefähr, warum ich hier bin. :)

Zur 4.: Hm, ist wie hier im Denkforum und in anderen auch. Da werden Neulinge auch oft gleich wieder rausgemobbt. Ich hab mir da auch schon öfter Gedanken drüber gemacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass jedes Forum mit der Zeit eine Gemeinschaft wird, die sich zusammengehörig fühlt und instinktiv das Revier für sich beansprucht. Neulinge müssen dann erst mal beweisen, dass sie stark genug sind, um sich zu behaupten. Ich denke, das ist noch ein Überrest aus der Frühzeit des Menschen, als es noch ums Überleben ging.


LG

EarlyBird :)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Ich brauch den Kampf auch, es kann aber auch mal zu viel werden wenn es ein Dauerkampf ist, bei mir ist jeder Tag kampf und das schon seit meiner Jugendzeit.


Stimmt, jeden Tag, das ist wirklich zuviel. Zum Glück hatte und habe ich immer wieder Zeiten, in denen ich mich dem Kampf entziehen kann und nur dann kämpfe, wenn ich auch will.


Das erste Praktikum im ersten Pflegeheim war für mich absolutes Neuland, das einzige, ich kannte die Räumlichkeit und das Personal schon vom sehen, meine Oma war dort. Als Angehörige dort zu arbeiten war allerdings ein riesengrosser Vorteil. Nach den 4 Wochen wurde ich allerdings gebeten mich dort gleich um einen 1€-Job zu bemühen, was ich auch gemacht habe.
Ich hatte in den ersten 4 Wochen auch zwei super Pfleger an meiner Seite, ein Araber, der mit allen gescherzt hat und eine ältere Altenpflegerin, die eine absolut korrekte Arbeit gemacht und mir auch jedes Detail erklärt hat.

LG u.:)


Na, dann ist es ja auch kein Wunder, wenn du vielleicht erst mal was falsch gemacht hast, obwohl du dich bemüht hast, Aspie hin oder her!
Hm, soviel ich weiß, ist die Situation in sehr vielen Pflegeheimen aus gutem Grund extrem angespannt. Da genügt dann wohl oft ein kleiner Auslöser, um sich Einen rauszupicken und den Dampf an IHM auszulassen! :(


LG

EarlyBird :)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo Uninonah,
ich überlege immer noch, was bei dir so "anders" sein soll/kann/ist als bei anderen.
Inwieweit ein Mensch "normal" ist oder nicht - wie kann er es beurteilen? Dazu müsste man mal in die Haut anderer Menschen schlüpfen, um Abweichungen oder Gemeinsamkeiten feststellen zu können.
Du kannst nur lesen was ich schreibe.



Das erkenne ich als eine Art sozialer Ungeschicklichkeit eines gehemmten Menschen.
Die einzige Hemmung die ich habe, ich kann nichts und niemanden absichtlich verletzen. Ansonsten muss man mir noch erklären was Hemmung ist.
Die andere Seite ist aber die dass mir schon oft gesagt wurde, dass ich verbal verletze. Weil ich oft nicht weis was man sagen darf und was nicht.



Diese Unsitte legen sehr viele Menschen an den Tag, aber nicht, weil sie nicht wissen, wann der andere fertig ist mit seinem Satz, sondern weil sie den Drang spüren, sich selber so schnell wie möglich einzubringen.
Die meisten Menschen hören lieber sich selber als andere reden.
Deshalb wird es uns ja auch als Unhölichkeit ausgelegt.


Kann ich schlecht beurteilen!Ich habe ein bisschen gelesen und frage mich, wie man feststellen kann, ob ein Mensch das AS hat oder einfach nur "er selber" ist!
Wenn man es genau kennt merkt man es sehr schnell. Sonst bemerkt man nur komisch.


Das einzig Abweichende, wirklich Beklemmende, sind für mich Aussagen wie:
ich habe gelernt zu simulieren und vorzutäuschen, wie andere zu sein.
Bedeutet das im Klartext, Spontaneität, Empathie, Gefühle zu simulieren, die man bei anderen beobachtet, die man aber selber nicht spürt? Lernt man das Nachahmen, wenn man "behandelt" wird oder lernt man, diese Gefühle zu entwickeln - falls das geht?!
Ja!! Ich selber kann nur Gefühle nachvollziehen die ich selber kenne.

In meiner Familie gab es 33 Jahre keinen Todesfall, als dann die Mutter meiner Freundin gestorben ist habe ich bemerkt wie schlecht es ihr geht, ich war nicht im Stande sie zu trösten und das mit 35J., verstanden hab ich es erst als meine Mutter gestorben ist. Sie war sofort da, das war eine grosse Hilfe, jetzt weis ich was zu tun ist.
Inzwischen weis ich auch das es egal ist woher seelische Schmerzen kommen sind da und müssen beachtet werden. Das tue ich wann immer ich es bemerke und so gut wie ich es kann.
Was Gefühle im allgemeinen angeht, weis ich aus dem Forum, dass es sich ungefähr die Waage hält, zwischen Autisten die zu wenig fühlen oder denen die hochsensibel sind. Ich gehöre zu den Hochsensiblen, kann Gefühle aber nicht richtig zum Ausdruck bringen. Mein Jüngster hat z. B.kein Temperaturgefühl, er richtet sich mit der Kleidung nach dem Thermometer.
Man wird bei Schmerzen z. B. nicht ernst genommen, ich habe jetzt "Gott sei Dank" eine Ärztin die mir glaubt wenn ich krank bin, das war früher oft nicht so.

Mir fällt da spontan das Buch "Das fünfte Kind" von Doris Lessing ein. Kennst du das?
Nein. Werd mich mal umsehen ob's die Biblio. hat.

Warum denkst du, dass ich das denke :reden: ! Ich verstehe deine Reaktion nicht und rekapituliere:
Du meintest, Menschen mit AS werden nie richtig erwachsen, du lachtest gern, seiest gern albern und hättest Wünsche und Träume wie ein Teenie.
Was im Umkehrschluss bedeuten würde, die "Normalos" seien in der Beziehung anders.
Daraufhin meinte ich, dass wir das nicht unbedingt seien!
Aber doch nicht, dass "ihr" keinen Humor hättet!
Ist DAS nun ein Beispiel für ein anderes Reagieren oder einfach nur ein Missverständnis, wie es andauernd unter Menschen vorkommt?
Ich denke wir haben uns hier gegenseitig nicht richtig verstanden, ich hatte es ehr als Frage nach Humor verstanden und selber gemeint dass unser Humor ein wenig anders aussieht. Jetzt klar? :)


Ich glaube dir alles, was du schreibst, finde aber bis jetzt nichts besonders ungewöhnlich, allenfalls ein wenig sozialphobisch. Jeder Jeck is anners, sagen die Kölner!
Ich habe als Kind vor anderen Menschen tatsächlich oft Panik bekommen z.B. wenn der Schulbus gerammelt voll war und Fremde neben mir gestanden haben. Ansonsten habe ich keine Angst vor Menschen. Seit ich weis wie traue ich mir jeden anzusprechen, der mich nicht aus irgend einem Grund abstösst, eine Alkoholfane z.B., ist für mich echt eklig. Es war auch vorher keine Angst sondern nur ein nicht wissen wie, was muss ich sagen.


Du würdest mir wahrscheinlich nicht als "anders" auffallen im RL.
Auf den ersten Blick warscheinlich nicht, nach dem ersten Gespräch ev. Die Psychologin die unsere SHG leitet hat nicht lange gebraucht, ich hatte damals noch nichts schriftliches, nach 'nem 1/2 stündigen Gespräch durfte ich in die SHG.

Es ist schwierig, mit einem Menschen zu kommunizieren, der nie eine Miene verzieht und wie eine Art Roboter funktioniert und wie aufgezogen - Staccatogang - herum geht.
Na ganz so ist es nicht, vielen von uns sieht man einen eigenartigen Gang an, wir alle haben weniger Mimik, aber die meisten von uns lachen mit Mimik, ich auch, ich kann auch richtig lächeln wenn mir danach ist, was ich nicht kann ist ein bestimmtes Gesicht auf Bestellung ziehen, für Fotos muss ich an was lustiges denken, dann klappts. Viele andere Gesichtszüge kann ich absolut nicht nachmachen obwohl ich sie Situationsbezogen deuten kann und oft vor dem Spiegel versucht habe.


Vier Menschen, die ich für autistisch halte, bin ich beruflich schon begegnet.
Ich tue in solchen Fällen unbefangen, lächele und verhalte mich entgegenkommend, egal, was die Gegenseite bringt oder bringen kann. Ich bin ich selbst.
Das ist gut so denke ich, gut wäre es aber wenn du entscheiden könntest ob es einer wissen muss weil es ihm schlecht geht, oder ob er mit seinem Leben zufrieden ist und es vielleicht gar nicht wissen will, die gibt es auch.


Dabei habe ich erlebt, wie andere versuchten, so einen Menschen "aus sich heraus zu locken" und wenn das nicht gelang (es gelingt nie!), verärgert oder verunsichert waren.
Ja das kenne ich auch, es ist sehr unangenehm, weil man auf Bestellung einfach nicht kann, es ist oft auch äusserst nervend, vor allem wenn es immer wieder versucht wird. sowas hat mich schon richtig fertig gemacht, es ist Stress pur weil man nicht weis wie man damit umgehen soll vor allem wenn man nicht weis warum. Man will doch nur einfach man selbst sein, warum kann das nicht akzeptiert werden???
Heute ziehe ich ein aufgesetztes Grinsen und frage ob es recht ist, danach hab ich meist Ruhe, krieg höchstens noch 'ne blöde Bemerkung in Richtung "übler Laune" oder so ähnlich, das ist mir dann aber auch egal.


Es waren/sind Männer in technischen Berufen. Aber wie!?
Das passt.


Ich habe ja gerade geschildert, wie schwierig das sein kann!
Wir sind auch nicht therapeutisch geschult - wobei sicher auch Therapeuten unfähig sein können.
Die sind auch auf alles Mögliche geschult nur nicht auf Autismus.
Ich habe seit Dez. eine ganz junge Psychologin, wegen Depression, ich hatte ihr gleich zu Anfang gesagt dass ich im Januar einen Termin zur AS Diagnose habe, als ich dann mit der Diagnose bei ihr ankam meinet sie: "Das hätte ich aber nicht gedacht, sie reden doch mit mir!"
Das sagt alles oder?

Ich glaube, du überschätzt die Unterschiede von "uns" zu "euch", zumindest, wenn alles so uneindeutig ist und man nicht weiß, ist ein Mensch schüchtern, ist er stur oder arrogant oderfurchtbar gehemmt? Was ist los mit ihm, warum ist er nie locker und warum reagiert er nie spontan!?
Man ist sehr schnell überfordert und es kommt hinzu, dass jeder auch eigene Probleme hat.
Klar hat man eigene Probleme und unsereins ist auch oft nur genervt wenn man andauernd gefragt wird: "Du guckst so traurig, was ist denn los?"
es gibt aber genug andere Dinge an denen es auffällt, eigenartige Sprache z. B., motorische ungeschicklichkeit, das kann von komischem Gang bis Sauklaue oder einfach nur auffällige Langsamkeit reichen, der Kollege der Minutenlang mit seinem Tablett in der Hand in der Kantine steht, nur weil sein Stammplatz besetzt ist oder eine Fremder mit am Tisch sitzt, der Kollege der nervös wird wenn jemand seine Ordnung auf dem Schreibtisch stört und das sofort wieder in "seine Ordnung" bringt, (das muss für dich nicht ordentlich aussehen), der Kollege der immer die gleiche oder ganz ähnliche Kleidung trägt (nicht weils modisch ist), der kollege der fast immer das gleiche isst oder trinkt. Einer an dem sich ausser Älterwerden kaum was verändert. Bei Frauen ist es oft nicht so eindeutig, wir wissen dass wir ein wenig nach der Mode gehen müssen, aber nicht immer. Zum Anlass unpassende Kleidung, passiert mir auch immer noch, inzwischen lass ich mich bei wichtigen Anlässen beraten.


Na, ein bisken aber doch oder :zunge3: ? Zumindest Reaktionen, mit denen du etwas anfangen kannst?
Wenn du das nur auf die Reaktionen beziehst dann hast du recht, ist aber auch sehr anstrengend, ich bin sonst gar nicht so kommunikativ, aber ev. kann ich ja was für uns alle erreichen. :)
Letzteres ist happig, aber auch wiederum nicht so ungewöhnlich.
Denkst du wirklich, die meisten "Normalen" seien voll kompetent in allen Lebenslagen, ohne jede Angst, immer gut drauf?
Nobody is perfekt, das ist mir schon lange klar, deshalb auch keine soziale Phobie.

Nach wie vor denke ich, der Mensch ist komplex und jeder ist anders gestrickt, wir sind keine Roboter.
Klar wir auch.

Bis jetzt hat du für mich kein absolut ungewöhnliches Verhalten geschildert.
Wenn man die durchschnittliche Quote nimmt 1/110 dann sind wir auch nicht ungewöhnlich, kommt nur drauf an wie tief man im Spektrum ist, welche konkreten Störungen man hat, wie hoch der IQ ist, ob Angststörungen dazu kommen, wieviel man lernen kann damit man nicht ständig schon beim ersten Satz aneckt. Eins ist auf jeden Fall fakt, für mich ist ein einstündiges Gespräch mit einem wenig oder gar nicht bekannten Menschen bei dem ich nicht auffallen möchte, so anstrengend wie ein Arbeitstag.

Den Test werde ich auch machen, obwohl ich solche Tests anzweifle ...
Der Test ist auch keine Diagnose, so wie ich schon geschrieben hatte er kann allenfalls ein Wegweiser sein.
Und irgendwer hatte auch geschrieben: !Jeder Mensch hat einige Autistische Züge.", der Meinung sind wir auch, es kommt nur auf die Komplexizität des ganzen an.

LG u.:)
 
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AW: Das Asperger-Syndrom

Zur 3.: Nein, ich habe mich soweit gefunden, dass ich angekommen bin, fühle mich jetzt nicht mehr fremd auf der Erde. Ich weiß, dass ich hier eh nur zu Besuch bin und ich weiß auch ungefähr, warum ich hier bin. :)
Und was glaubst du, warum du hier bist?
*neugierigfrag*
Kannst mir auch privat antworten!
Zur 4.: Hm, ist wie hier im Denkforum und in anderen auch. Da werden Neulinge auch oft gleich wieder rausgemobbt.
Och nö!
Das passiert nicht so schnell! So lange bin ich auch noch nicht hier und niemand hat mich gemobbt! Dumm angemacht schon eher, aber der eine ist weg, die andere wird ignoriert.
Allen kann man sowieso nicht gefallen, vor allem in Foren. Da genügt schon oft EIN Wort, das jemand als Reizwort auffasst und sich angegriffen fühlt!
Kommt sicher auch darauf an, wie man auftritt. Und da haben manche eine denkbar ungeschickte Art.
Wer gleich von oben herab den Leuten mehr oder weniger deutlich sagt, er fände sie bekloppt, der hat natürlich nicht die besten Chancen!
So einen hatten wir hier vor kurzem.
Trotzdem haben einige versucht (unter anderem ich, auch privat) mit ihm vernünftig zu reden, aber das ging einfach nicht. Er war hergekommen, um die Sau raus zu lassen.
Ein anderer wurde abgelehnt, weil er seltsames Nazi Gedankengut verbreitete.
Mit Recht wollte den keiner haben!
Ich hab mir da auch schon öfter Gedanken drüber gemacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass jedes Forum mit der Zeit eine Gemeinschaft wird, die sich zusammengehörig fühlt und instinktiv das Revier für sich beansprucht. Neulinge müssen dann erst mal beweisen, dass sie stark genug sind, um sich zu behaupten. Ich denke, das ist noch ein Überrest aus der Frühzeit des Menschen, als es noch ums Überleben ging.
Das mag in einigen Foren so sein, aber dieses Forum ist so klein, dass man jeden, der dazu kommt, erstmal freudig begrüßt.
Oder fühlst DU dich ausgegrenzt?
ICH habe nichts gegen dich, sooo furchtbar kommst du mir nämlich nicht vor :zunge3: !

LG
Cosima :blume1:
 
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