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Das Asperger-Syndrom

AW: Das Asperger-Syndrom

Aber, Baron, wie sollten sich jetzt Menschen mit Asperger-Syndrom verhalten? Du hast bis ja jetzt nur gegen die durchsetzungskräftigeren reagiert (gegen die Du von Mensch zu Mensch dich allzeit herabsetzend äußern möchtest); aber was möchtest und erwartest Du, wie die Dir begegnen?
 
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AW: Das Asperger-Syndrom

http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom

Niemand weiß es genau, vielleicht ist da wirklich was im Hirn verschaltet. Charakteristisch scheint mir nur das Unvermögen zu sein, zu fühlen, was der andere denkt.

Gruß,
Thorsten
Man kann immer nur vermuten, was ein anderer denkt, dieses vermeintliche Unvermögen kann kein Hinweis auf Asperger sein.

Ein betroffener Mensch fällt zweifellos aus der Norm, er passt sich nicht an.
Nun muss man unterscheiden, ob er sich nicht anpasst, weil er es bewusst nicht WILL, die Gesellschaft für krank hält zum Beispiel und deshalb jedes "normale" Verhalten verweigert oder aber, ob er es nicht KANN, weil seelische Barrieren das verhindern oder eine "andere" Wahrnehmung der Welt, die ihn unfähig macht, mit seiner Umwelt zu kommunizieren.
Ersteres zeichnet einen Rebellen aus, zweites einen Kranken.
So in etwa würde ich das definieren.

Warum aber, Thorsten, eröffnest du zwei Threads mit dem gleichen Thema kurz hintereinander?
Autismus und Asperger Syndrom sind doch miteinander verwoben!

Eine Frage, die vielleicht grenzüberschreitend ist und die du nicht beantworten musst - aber wir sind hier ja alle anonym:
Hat man bei dir Asperger oder Autismus diagnostiziert und versuchst du, über dieses Forum Kontakt mit der Umwelt aufzunehmen?
Das fände ich interessant!

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Aber, Baron, wie sollten sich jetzt Menschen mit Asperger-Syndrom verhalten? Du hast bis ja jetzt nur gegen die durchsetzungskräftigeren reagiert (gegen die Du von Mensch zu Mensch dich allzeit herabsetzend äußern möchtest); aber was möchtest und erwartest Du, wie die Dir begegnen?

es ist mir egal, wie sich Menschen mit "Asperger-Syndrom" verhalten. Hier ist niemand, der sagt, daß er ASS hat, also können wir das ganze Thema wieder einmal als Beitrag der Phantasie, die andere an irgendeinem Punkt zu provozieren versucht, verbuchen. Vielleicht sollten wir eher fragen, wie sich Psychotiker verhalten. Sind das diese Leute, die mitten in der Nacht mit mehreren Beiträgen auf eigene Beiträge antworten? Echte Begegnungen finden im Reallife statt, hier muß man nur nicken, wenn man den Bewohnern bei der täglichen Visite begegnet...

Hallo Thorsten, wie fühlen sie sich heute?

Der Rote Baron
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Soziale Fähigkeiten müssen eingeübt werden, das gilt für alle.

Die psychologische Forschung geht von einem Normbegriff aus, wie menschliches kommunikatives Sozialverhalten sich zu entwickeln habe - und der heißt Unterordnung. Besser: einfühlende Einordnung. Aber Autisten können sich nicht unterordnen (geschweige denn einen Begriff von Einfühlung in Strukturen entwickeln, denen sie sich unterzuordnen hätten. Aber warum auch!)

Generell heißt es ja, daß normale Leute ihr Verhalten der Gruppe/Meute/Masse - den Anderen anpassen, und daß dieses Anpassungsverhalten normal sei. Für den Asperger-Autisten gilt: beobachten - vorsichtig sein, lieber durch Leistung auffallen als durch Durchsetzungkraft (im Klartext schwer zu begreifen: sich in der Reserve lassen!):

Das Asperger-Syndrom ist ja gerade deswegen so interessant, weil bei näherer Beschäftigung jeder Einzelne Merkmale davon an sich selbst feststellen kann, aber was ist davon zu halten?



Unterordnen und Einordnen sind aber zwei ganz verschiedene Paar Stiefel.
Wenn 's ums Unterordnen geht, bin ich eindeutig eine Autistin - aber einordnen kann ich mich ganz leicht, wenn ich die gegebenen Strukturen als sinnvoll und hilfreich für alle Beteiligten wahrnehme und empfinde!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

redbaron schrieb:
Vielleicht sollten wir eher fragen, wie sich Psychotiker verhalten. Sind das diese Leute, die mitten in der Nacht mit mehreren Beiträgen auf eigene Beiträge antworten? Echte Begegnungen finden im Reallife statt, hier muß man nur nicken, wenn man den Bewohnern bei der täglichen Visite begegnet...

Hallo Thorsten, wie fühlen sie sich heute?

Danke der Nachfrage. Quite well, I must say. Interessant, was Sie berichten. Im "reallife" servieren Sie mir dann höflicherweise den Kaffee?
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Danke der Nachfrage. Quite well, I must say. Interessant, was Sie berichten. Im "reallife" servieren Sie mir dann höflicherweise den Kaffee?

Im "Reallife" habe ich mir das Kaffetrinken mit Fremden abgewöhnt. Jedenfalls mit Leuten aus dem Internet. Aufgrund schlechter Erfahrungen. Nicht wegen der durchgeknallten Anrufe auf meinem AB nach Mitternacht. Auch nicht, weil ich was gegen soziale Randgruppen hätte. Auch nicht, weil ich nun gar keinen Spaß verstehen würde, wenn mal wieder jemand meint, ein fremder PC sei öffentlicher Allgemeinbesitz und das deutsche Strafrecht sei nur ein Witz... nein nichts von alledem. Ich bin einfach nur der Meinung, daß manche einen Arzt nötiger hätten, als einen Kaffee...

Der Rote Baron
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Das Spektrum ist weit gefächert. Ich erlebe Betroffene, bei denen fast alle Symptome vorhanden sind. Aber auch solche, bei denen zwar einige Punkte zutreffen, andere aber völlig gegenteilig zu dem ist, was in den Listen steht.

Gemeinsam haben aber alle(soweit ich es bis jetzt erlebt habe), dass Schwierigkeit bis hin zu Unvermögen im sozialen Umgang mit anderen besteht.

Die Symthome der ICD-10 treffen auf uns alle zu, nur um so älter man wird um so besser kann man sie verbergen. Die meisten von uns sind Schauspieler, weil wir von kleinauf lernen müssen wie man sich "richtig" verhält. Motorische Ungeschicklichkeit kann man durch Training verbessern, die meissten von uns lernen auch im Laufe des Lebens einen Teil Mimik zu lesen und zu benutzen, nur komplett nachmachen werden es die Meisten von uns nie können.
Weitere Probleme bestehen darin Ironie zu erkennen und das gesagte nicht wörtlich zu nehmen. Ich selbst kann Ironie nur erkennen wenn sie sich häufig wiederholt, oder wenn sie der Logik absolut wiederspricht, bzw. wenn es offensichtlich ist.
Offensichtlich wäre z.B. wenn ich unter Gruftis in rosa auftauche und mir gesagt wird: "Hast dich aber fein gemacht."
Wenn ich Überstunden mache und die Kollegin fragt mich: "Hast'e 'ne feuchte Wohnung?" das verstehe ich inzwischen auch.
Ironie anwenden kann ich aber durchaus, ich hab das Prinzip verstanden.

Mimik kann ich nur grob einschätzen, ich sehe wenn jemand lacht oder ein trübes Gesicht macht, den Rest muss ich erfragen. Gestik kann ich auch nur sehr grob einschätzen. In Gesprächen fällt es mir sehr schwer auf die Worte und das Nonverbale gleichzeitig zu achten, meisst bekomme ich nur Eins von Beiden mit.

So und nun könnt ihr fragen was immer ihr wissen wollt.

PS: Jeder von uns ist anders, Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, kein Autist gleicht dem anderen. Ich bin nur eine!

LG uinonah
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Offensichtlich wäre z.B. wenn ich unter Gruftis in rosa auftauche und mir gesagt wird: "Hast dich aber fein gemacht."
Wenn ich Überstunden mache und die Kollegin fragt mich: "Hast'e 'ne feuchte Wohnung?" das verstehe ich inzwischen auch.
Ironie anwenden kann ich aber durchaus, ich hab das Prinzip verstanden.

:lachen::lachen::lachen:

geiles Zimmer...

Der Rote Baron
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo Uninoah,

dein Posting hat rein gar nichts mit dieser Krankheit zu tun!
Ich verstehe nicht, wie einige hier der Waechterin, die direkt von Asperger durch ein Familienmitglied betroffen ist, partout einreden wollen, dass wir ja "alle irgendwie autistisch" sind.
Warum machst du das?
Bist du Arzt oder wenigstens Krankenpfleger, ein Mensch, der sich auskennt?
Autismus und Asperger sind diagnostizierte Ernst zu nehmende Krankheiten.
Sie als Normalbefindlichkeit und/oder verursacht durch falsche Erziehung abzutun, ist wirklich respektlos und nicht achtend vor der mit Sicherheit schweren Aufgabe, die die Angehörigen eines solchen Betroffenen haben!
Warum darf diese Krankheit denn nicht sein?
Weil man sie den Betroffenen nicht ansieht?
Bei einem Menschen mit Down Syndrom, ebenfalls angeboren, käme niemand auf die Idee zu sagen: wir sind doch alle ein bisschen langsam und begreifen vieles nicht, ist doch ganz normal!
Ich finde, man sollte darüber auch keine albernen Witze reißen, weil das roh ist und man andere damit unter Umständen schwer verletzt.
Das muss doch nicht sein!

LG
Cosima :blume1:
 
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AW: Das Asperger-Syndrom

Hallo Cosima!:)

dein Posting hat rein gar nichts mit dieser Krankheit zu tun!
Ich verstehe nicht, wie einige hier der Waechterin, die direkt von Asperger durch ein Familienmitglied betroffen ist, partout einreden wollen, dass wir ja "alle irgendwie autistisch" sind.
Wie kommst du darauf dass mein Posting nichts mit Autismus zu tun hat?
Das hat er sehr wohl, ich habe mich vielleicht für euch oder dich nicht verständlich genug ausgedrückt, aber nicht so schlimm, das bin ich gewohnt.
Die sind eben diese ewigen Missverständnisse zwischen euch und uns. :)
Du fragst:
Bist du Arzt oder wenigstens Krankenpfleger, ein Mensch, der sich auskennt?
Ja, seit 48 Jahren und seit knapp zwei Jahren weiss ich warum mein Leben so ist wie es ist.
Ich bin diagnostizierte Asperger Autistin.

Das ist kein Scherz!!

Da ich dieses Thema bei euch gefunden habe, nehme ich an dass es euch interessiert und ich möchte mich sehr gern mit euch darüber austauschen.


Wenn du/ihr hier lest versteht ihr ev. mehr.
Asperger-Syndrom
Forum von Aspies ev.

Es gibt, denke ich vieles was dazu beitragen könnte das Verstehen zwischen uns leichter zu machen. *Hoffnung*

Wenn du/ihr mögt erzähle ich gern mehr über mich/uns.

LG :)
 


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