AW: Christlicher Glaubensausdruck
Nun, ich werfe nun einmal Folgendes als meinen christlichen Glaubensausdruck ein:
Will man vom Leben nach dem Tod sprechen, dann ist die Auswahl der Grundlagen groß. Die eigenen Überlegungen brauchen aber immer eine
Grundlage, und die orientiert sich je nach Interesse und Zugänglichkeit an modernen Erkenntnissen, an der Reinkarnationslehre, an verschiedenen religiösen Vorstellungen und nicht zuletzt an der Bibel.
Heute ist die Reinkarnation in aller Munde. Sie beruft sich auf das Lehrgebäude des Buddhismus, auf die Rückführungstherapien, auf lebhafte Rückerinnerungen. Die Auskunft der Bibel bezüglich Reinkarnation gilt im Allgemeinen als nicht zureichend.
Ich glaube, es wird in der Bibel kaum eine geeignete Stelle in der Form zu finden sein, wo definitiv festgehalten ist: Ja - es gibt Reinkarnation. Es gibt auch keine Stelle wo es heißt, dass du so und so oft wieder zur Erde kommen musst, um ins Himmelreich einzugehen.
Eine Stelle etwa, die das wie ein genau eingegrenzter Paragraph in einem Gesetzbuch festlegen würde. Wäre das gut? Nein, dieses wäre von einer verheerenden Wirkung. Die Freiheit des Glaubens und der Entwicklung eines Menschen würden komplett geknebelt werden.
Die Bibel ist in erster Linie ein Buch für Glaubensinhalte, ein Orientierungsbuch, das sowohl Überlegung als auch Interpretation will und fordert. Deshalb kann man an der Aussage, dass Johannes der Täufer der wiedergekommene Elias sei - einen sehr positiven Schluss für die Reinkarnation ziehen. Natürlich nur dafür, dass es Reinkarnation gibt.
Desweiteren spricht die Bibel nirgends davon, dass Reinkarnation eine Lüge des Teufels sei und dass der Mensch in der Hölle landen würde, wenn er das glaubt. So gesehen kann der Glaube an die Reinkarnation noch immer gut in ein christliches Leben eingebunden werden.
Die Bibel ist eben kein einfaches Buch. Sie bedarf eines feinen Findens, weil der Mensch fein denken und fein fühlen lernen soll.
Ich gebe hier ein Beispiel:
Mat 25:1-13 Alsdann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Die, welche töricht waren, nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen.
Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Gehet aus, ihm entgegen!
Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen.
Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen.
Die Klugen aber antworteten und sagten: Nicht also, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche; gehet lieber hin zu den Verkäufern und kaufet für euch selbst.
Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward verschlossen.
Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde.---------
Ja, es spricht sehr viel dafür, wach aber nicht furchtsam zu sein. Das hat zwar nur wenig mit dem Leben nach dem Vorgang des Sterbens oder mit direkt Reinkarnation zu tun, ist aber trotzdem lehrreich.
LG - reinwiel