Im Dialog mit AfD-Sympathisanten hilft an dieser Stelle auch der Einwurf nicht weiter, dass die Zahl der Morde und schweren Straftaten in Deutschland vor zehn Jahren größer war als heute. Es geht ihnen darum, dass ausgerechnet die Menschen, denen wir helfen wollten, nun relativ häufig zum Messer greifen und zum Mörder werden. Es dürfte sogar eine Mehrheit der Bürger sein, die gegenüber einer Gewaltbedrohung durch einzelne Asylbewerber weniger duldsam ist als bei vergleichbarem Verhalten von Inländern. Das muss man nicht teilen, so zu denken ist aber auch nicht rassistisch. Wer Hilfe in Anspruch nimmt, muss dem Helfenden ein Mindestmaß an Achtung entgegenbringen. Hilfesuchende zurückzuweisen, die die Regeln unserer Gesellschaft grob missachten, ist ein Gebot der Selbstachtung. Auch unser Staat muss diese Grenze ziehen, wenn er das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger dauerhaft rechtfertigen will.
Dafür tut der Staat leider zu wenig. Nicht nur der irakische Hauptverdächtige von Chemnitz, sondern auch der Mörder von Susanna in Wiesbaden und der vermeintlich minderjährige Sexualmörder von Freiburg hatten eine kriminelle Vorgeschichte. In sehr vielen Fällen sind Asylbewerber, die schwere Straftaten begehen, schon lange polizeibekannt, ohne dass dies spürbare Konsequenzen hat.