scriberius
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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen
nein, keine volle Zustimmung. Muzmuz, wie mir scheint, erkennst du die Hintergründe nicht richtig. Natürlich ist eine Mietpreiserhöhung von 10% noch kein Weltuntergang, wird es aber jedes Jahr gemacht, während das Realeinkommen sinkt, dann wird den Leuten zurecht mulmig, denn es geht nicht nur ums physische Überleben. Es ist die Summe der Trends, die zeigen, dass es immer enger wird. Gut, wenn man sich damit begnügt, irgend ein Dach überm Kopf zu haben und irgend etwas zu essen, dann ist ja gut. Hieß es aber nicht gerade, dass der Mensch etwas mehr bräuchte, als das? Eine Aufgabe zum Beispiel? Oder einen Beruf, der ihm liegt? Genau das ist immer häufiger nicht mehr der Fall. Du darfst dich entweder voll einbringen, ohne dass dir ein Privatleben bleibt, oder du wirst aussortiert. Insofern halte ich Fluus Aussage für die typisch eingeengte Sichtweise von Leuten, die gut davon leben, dass der Normalo den angerichteten Bockmist hier nicht mehr erträgt. Es ist absurd! Erst wird den Leuten gesagt: Wir sind eine Leistungsgesellschaft! Wer nicht arbeitet, ist ein Schmarotzer!!! Dann machen sie mit, bis sie zusammenbrechen. Dann heißt es: "Du hast ein mentales Problem! Dein Überleben ist gesichert. Du musst nur eine kleine Umprogrammierung vornehmen (durch Psychotherapie), weil nun für dich andere Bedingungen gelten. Das ist krank und zynisch, denn ihr wisst ganz genau, dass es tief drin steckt. Den Satz "bevor ich zum Sozialamt gehe, hänge ich mich auf" habe ich bereits mehrfach gehört. So, wie es derzeit läuft, ist es schlicht entwürdigend. Ein Leben lang holt sich der Staat die Beiträge direkt ab. Wird man selbst bedürftig, muss man sich in die Unterhose schauen lassen und um das Geld kämpfen und wird behandelt wie ein Bittsteller. Und kein Wort davon, dass all das nur die Folge von einseitiger Bevorteiligung ist im Dauerstreit Mensch vs. Geld, dessen Grundsatzproblematiken tabu sind, und immer nur an den Symptomen herumgedoktert wird, wie beim Arzt auch. Gerade habe ich einen Brief von der Rentenanstalt bekommen: Ab diesem Monat gibt es wieder weniger, wird ein Teil der letzten Erhöhung wieder einkassiert, wegen Erhöhung der Pflegeversicherung. Die Herde muss sich selbst tragen. Die Bauern werden daran nicht beteiligt, sie brauchen die Profite zum Erwerb neuer Äcker im Ausland dringender.
Für mich ist klar: das bedingungslose Grundeinkommen darf nicht zu hoch angesetzt werden, es muss ein Anreiz zum Arbeiten bleiben.
Wer in Deutschland und Österreich Existenzangst hat, hat ein psychisches Problem und kein materielles denn für Wohnung, Kleidung und Essen ist gesorgt auf Nachfrage hin,
das Leben ist gesichert, niemand muss auf der Straße verrecken. Wer trotzdem Existenzangst hat braucht kein Geld sondern Lebensberatung.
Sehr richtig, volle Zustimmung.
Weil aber "Existenzangst" eher Mitleid auslöst als die korrekteren Termini "Verlustangst", "Delogierangst", "Autohergebeangst", "Wenigerurlaubangst", "Markenkleidungnichtmehrleistenkannangst", "Daciastattopelfahrangst" und es auch der Dramaturgie dienlich ist, muss halt der Begriff herhalten.
Mieterhöhungen um 10% sind KATASTROPHAL, der Benzinpreis, um 10 Cent angehoben, verursacht APOKALYPTISCHE Zustände, blablabla. Man sollte sich nicht blenden lassen und vor allem nicht ohne die Hintergründe zu bedenken und zu verstehen, die gesamte Gesellschaft verändern wollen.
nein, keine volle Zustimmung. Muzmuz, wie mir scheint, erkennst du die Hintergründe nicht richtig. Natürlich ist eine Mietpreiserhöhung von 10% noch kein Weltuntergang, wird es aber jedes Jahr gemacht, während das Realeinkommen sinkt, dann wird den Leuten zurecht mulmig, denn es geht nicht nur ums physische Überleben. Es ist die Summe der Trends, die zeigen, dass es immer enger wird. Gut, wenn man sich damit begnügt, irgend ein Dach überm Kopf zu haben und irgend etwas zu essen, dann ist ja gut. Hieß es aber nicht gerade, dass der Mensch etwas mehr bräuchte, als das? Eine Aufgabe zum Beispiel? Oder einen Beruf, der ihm liegt? Genau das ist immer häufiger nicht mehr der Fall. Du darfst dich entweder voll einbringen, ohne dass dir ein Privatleben bleibt, oder du wirst aussortiert. Insofern halte ich Fluus Aussage für die typisch eingeengte Sichtweise von Leuten, die gut davon leben, dass der Normalo den angerichteten Bockmist hier nicht mehr erträgt. Es ist absurd! Erst wird den Leuten gesagt: Wir sind eine Leistungsgesellschaft! Wer nicht arbeitet, ist ein Schmarotzer!!! Dann machen sie mit, bis sie zusammenbrechen. Dann heißt es: "Du hast ein mentales Problem! Dein Überleben ist gesichert. Du musst nur eine kleine Umprogrammierung vornehmen (durch Psychotherapie), weil nun für dich andere Bedingungen gelten. Das ist krank und zynisch, denn ihr wisst ganz genau, dass es tief drin steckt. Den Satz "bevor ich zum Sozialamt gehe, hänge ich mich auf" habe ich bereits mehrfach gehört. So, wie es derzeit läuft, ist es schlicht entwürdigend. Ein Leben lang holt sich der Staat die Beiträge direkt ab. Wird man selbst bedürftig, muss man sich in die Unterhose schauen lassen und um das Geld kämpfen und wird behandelt wie ein Bittsteller. Und kein Wort davon, dass all das nur die Folge von einseitiger Bevorteiligung ist im Dauerstreit Mensch vs. Geld, dessen Grundsatzproblematiken tabu sind, und immer nur an den Symptomen herumgedoktert wird, wie beim Arzt auch. Gerade habe ich einen Brief von der Rentenanstalt bekommen: Ab diesem Monat gibt es wieder weniger, wird ein Teil der letzten Erhöhung wieder einkassiert, wegen Erhöhung der Pflegeversicherung. Die Herde muss sich selbst tragen. Die Bauern werden daran nicht beteiligt, sie brauchen die Profite zum Erwerb neuer Äcker im Ausland dringender.
Für mich ist klar: das bedingungslose Grundeinkommen darf nicht zu hoch angesetzt werden, es muss ein Anreiz zum Arbeiten bleiben.