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Bedingungsloses Grundeinkommen

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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

lieber muzmuz,
dein beispiel mit dem künstler ist natürlich gut. da gibt´s nix dran zu deuteln.
aber es gibt auch andere fälle:

  • künstler, die nicht die fähigkeit - oder vielmehr das glück hatten - eine gute vermarktungsagentur zu finden. die singen dann vielleicht nur deshalb in der badewanne, weil sie keine andere möglichkeit haben. (siehe casting-shows)


  • Ja, und wenn ich für mein Leben gerne in der Nase bohre, fehlt mir lediglich das Glück, dass niemand bereit ist, mich dafür zu bezahlen. Ist nun mal so.
    Auch abseits der Kunst ist das nicht anders. Es gibt sicher tausende Leute, die das selbe Geschick und den selben Enthusiamus hatten sowie den selben Einsatz brachten wie Bill Gates. Aber er hatte eben das Glück und kam groß raus. That's Life. Wenn du gewinnen willst, musst du etwas einsetzen. Wenn du etwas einsetzt, musst du aber nicht gewinnen. Nur wenn du nichts einsetzt, kannst du auch nichts gewinnen.

    [*]menschen, deren "kunst" sich auf andere gebiete erstreckt - ich möchte da als beispiel einen lieben freund bringen, der in seiner arbeit (administrativer beruf) ziemlich wenig zusammenbringt oder gar "erfolge" aufzuweisen hat. als älterer unkündbarer beamter hat er das glück, in seinem bereich weiter arbeiten zu dürfen - dennoch bringt er für die ganze abteilung einen wesentlichen nutzen: es herrscht immer gute stimmung und gutes arbeitsklima, wenn er da ist - denn seine fähigkeit ist eine zutiefst menschlich-ausgleichende. eine fähigkeit, die in einer erfolgs- und leistungsgesellschaft nicht wirklich nachgefragt ist - aber wesentlich zum erfolg eines ganzen teams beitragen kann.

    Ja, in der Regel bekommen solche Menschen ihre 'Belohnung' auf andere Weise - sie werden gemocht. Falls ihm das nicht genügt, hat er zweierlei Möglichkeiten. Entweder er stellt seine diesbezüglichen Tätigkeiten ein, oder er bleibt dabei, weil es "einfach seine Art" ist. Im letzteren Fall hat er die Möglichkeit, daraus auch Kapital zu schlagen, aber letztendlich kein Recht, irgendeine Belohnung nur für seine Art zu verlangen.

    [*]menschen, die schon so viel gemacht haben, dass sie mal aussetzen müssen. wenn sie nicht vorher schon in weiser voraussicht viel verdient haben (weil sie sich z.b. zu viel auf das ergebnis FÜR andere orientiert haben!!!), um sich das "leisten" zu können (z.b. weil sie vielleicht kinder und alte angehörige gepflegt haben), dann ist das sehr, sehr schwierig. psychisch gesehen kommt noch dazu, dass man sich in dieser psychisch-stressigen situation wiener nicht erlaubt, mal ganz auf sich zu schauen, um wieder zu kräften zu kommen - kräfte, die vielleicht später - und in einer anderen form - wieder anderen zugute kommen könnten. stattdessen läuft das system irgendwie weiter, bis der zusammenbruch unweigerlich kommt und man schlussendlich als ganz krank eingestuft und ausgemuster werden kann.

    Ja, deswegen ist es klug, vorzusorgen. Treten Schicksalsschläge ein, dann gibt es im Sozialsystem diverse Absicherungen, die den Sturz abfedern. Kommt der Absturz aber auf Grund grober Fahrlässigkeit (besoffen gegen den Baum fahren) oder gar Absicht (Selbstverstümmelung) dann ist wohl kaum einzusehen, dass jemand Anders die Rechnung zahlen müsste. Eine gewisse Nothilfe wie Lebensrettung und medizinische Notversorgung, klar- das muss sein. Aber weitere Folgen wie Einkommensverluste oder Ähnliches natürlich nicht mehr.

    [*]menschen - es wurde schon mehrfach gesagt -, die ein großes psychisches problem haben. (welches mMn - gut ich gebe zu, ich bin gewissermaßen "esoterikerin" - für ein größeres kollektiv ausgetragen wird.)
    so ein mensch bringt in die bestehende gruppe ein, dass sie sich darin übt, wie sie mit diesem speziellen menschen und seinem thema umgehen kann.
    das ist ein fall ähnlich einer überflutung eines stromes nach erfolgter regulierung: die menschen haben daran zu lernen und zu reifen
    a) besser acht zu geben, dass überflutungen nicht in diesem maße vorkommen müssen und
    b) daranzugehen zu verbessern, was zu verbessern ist.
das ist mal nur das, was mir auf die schnelle dazu eingefallen ist.

Für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen, insbesondere unverschuldet, nicht erwerbsfähig sind, bekommen diese Grundversorgung ja. Ist dann eben durch Ihre Erwerbsunfähigkeit bedingt. Falls aber die Aussicht besteht, dass sie mit ihrem Zutun in Zukunft wieder erwerbsfähig werden können, sind sie verpflichtet, dazu beizutragen. Ähnlich wie beim Krankenstand, wo man auch verpflichtet ist, alles zu seiner Genesung beizutragen. Tut man das nicht, verliert man den Anspruch.

viele der "professionellen denker" vergangener jahrhundert hatten das privileg, sich nicht primär um ihr auskommen sorgen zu müssen. deswegen waren sie frei für ihren "müßiggang", der ihnen das denken erlaubte.
nicht dass ich glaube, dass in jedem fließbandarbeiter ein einstein steckt - doch ich bin mir sicher, dass da weit mehr potential (in alle nur möglichen richtungen) vorhanden ist, das augenblicklich weit unter seinem "wert" durch den (heutzutage immer noch!!!) alltäglichen überlebenskampf verschütt geht.

liebe grüße
kathi

Ja, ist klar - wer Glück hat und ohne eigene Zutun reich ist, der hat es in gewissen Belangen leichter. Aber, ich denke nicht, dass Reichtum viel mit Glück zu tun hat. Außerdem, es gibt andere Vor- und Nachteile, die verschiedene Menschen einfach haben, man denke an generelle Attraktivität, grundsätzliche Gesundheit, etc... . Erscheint natürlich nicht gerecht, aber wiederum: 'that's life'.

Zum Arbeiter, dieser steckt mitnichten im Überlebenskampf ! Wie bei Muskeln ist es auch beim Hirn. Nicht jeder ist bereit, sein Potential auszuschöpfen. Das liegt zum Großteil am Betroffenen selbst, nicht an jemand Anderem.

lg,
Muzmuz
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

ich glaube nicht, dass in der heutigen, schnelllebigen zeit - wo noch dazu alle sehr alt werden - EIN beruf alle lebensalter und zeiträume abdecken kann.

Ja, und ist man früher 10 Jahre mit dem selben Auto gefahren, sind es heute nur noch 5. Nicht, weil die Autos schlechter geworden, sondern weil die Ansprüche gestiegen sind. Jetzt bietet das System die Möglichkeit, mit 40 noch seinen Beruf zu wechseln. Vor 40 Jahren war das nicht so einfach. Worüber also beschweren ?

ich selber hab meinen ersten beruf sehr gerne ausgeübt.
dann aber kinderpause gemacht (die entscheidung, zuhause zu bleiben, würde ich jederzeit wieder treffen!).
danach konnte ich in den alten beruf gar nicht mehr zurück, weil sich darin viel zu viel verändert hatte... und ich mich auch... er also gar nicht mehr zu mir passen würde.
glücklicherweise bin ich durch meinen mann versorgt und kann es mir "leisten", mich selber um andere betätigungsfelder umzusehen.
seitens des aktuellen systems werde ich in keiner weise dabei unterstützt - deren vorschläge wären sogar kontraproduktiv bei mir - und andererseits tu ich ihnen das nicht an, noch eine karteileiche zu haben. ;)

Ja, du hast eine Entscheidung getroffen, und musstest dafür die Konsequenzen tragen. Schön für dich, dass die Folgen durch deinen Mann abgefedert wurden - du hattest Glück.

mit einem grundeinkommen wäre ich "als mensch in dieser gesellschaft" weit besser gestellt - und auch anerkannt. und das auch dann, falls meine ehe nicht so gut funktionierte, wie sie es glücklicherweise tut. ;)

Ja, dann würden Andere für deine Entscheidungen zahlen. Stellst du dir das Leben als mündiger Mensch so vor - dass Andere die Verantwortung für deine Entscheidungen tragen müssen ?
Außerdem: was verstehst du hier unter "anerkannt" ? Wird man automatisch anerkannt, wenn man nur genug Geld geschenkt bekommt ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ja, und wenn ich für mein Leben gerne in der Nase bohre, fehlt mir lediglich das Glück, dass niemand bereit ist, mich dafür zu bezahlen. Ist nun mal so.
Auch abseits der Kunst ist das nicht anders. Es gibt sicher tausende Leute, die das selbe Geschick und den selben Enthusiamus hatten sowie den selben Einsatz brachten wie Bill Gates. Aber er hatte eben das Glück und kam groß raus. That's Life. Wenn du gewinnen willst, musst du etwas einsetzen. Wenn du etwas einsetzt, musst du aber nicht gewinnen. Nur wenn du nichts einsetzt, kannst du auch nichts gewinnen.
ja - aber glück ist halt schon ein faktor, der mir zu viel mitbestimmend ist - zumal dieses "glück" ja doch oft "menschengemacht" ist.
oder wie kann man den fall "van gogh" sehen, derselbst von seiner kunst und seinem ruhm fast gar nichts hatte - und an dessen schaffen und leid sich andere "künstler" bereichern konnten...

Ja, in der Regel bekommen solche Menschen ihre 'Belohnung' auf andere Weise - sie werden gemocht. Falls ihm das nicht genügt, hat er zweierlei Möglichkeiten. Entweder er stellt seine diesbezüglichen Tätigkeiten ein, oder er bleibt dabei, weil es "einfach seine Art" ist. Im letzteren Fall hat er die Möglichkeit, daraus auch Kapital zu schlagen, aber letztendlich kein Recht, irgendeine Belohnung nur für seine Art zu verlangen.
ja - so ist es jetzt.
aber es könnte in zukunft auch anders sein - anders gesehen werden.
teamheitlicher. gemeinschaftlicher.
lebensfroher und fröhlicher...
und menschen, deren talente auf (ich sag´s nochmal:) "ideelleren" gebieten liegen, könnten innerhalb einer gruppe ganz anders "wirken". ;)

Ja, deswegen ist es klug, vorzusorgen. Treten Schicksalsschläge ein, dann gibt es im Sozialsystem diverse Absicherungen, die den Sturz abfedern. Kommt der Absturz aber auf Grund grober Fahrlässigkeit (besoffen gegen den Baum fahren) oder gar Absicht (Selbstverstümmelung) dann ist wohl kaum einzusehen, dass jemand Anders die Rechnung zahlen müsste. Eine gewisse Nothilfe wie Lebensrettung und medizinische Notversorgung, klar- das muss sein. Aber weitere Folgen wie Einkommensverluste oder Ähnliches natürlich nicht mehr.

natürlich muss der einzelne mensch die verantwortung für sein eigenes tun bzw. fehlverhalten tragen.
aber benachteiligt geboren zu werden (z.b.als einwandererkind) oder mit einem defizit (z.b. als psychisch labiles kind) MÜSSTE in einer reifen gesellschaft kein benachteiligungsgrund hinsichtlich einer grundversorgung sein.

Für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen, insbesondere unverschuldet, nicht erwerbsfähig sind, bekommen diese Grundversorgung ja. Ist dann eben durch Ihre Erwerbsunfähigkeit bedingt. Falls aber die Aussicht besteht, dass sie mit ihrem Zutun in Zukunft wieder erwerbsfähig werden können, sind sie verpflichtet, dazu beizutragen. Ähnlich wie beim Krankenstand, wo man auch verpflichtet ist, alles zu seiner Genesung beizutragen. Tut man das nicht, verliert man den Anspruch.
das ist im grunde okay so.
aber es zeigt sich, dass das system grobe mängel hat: manches kind, das seitens des elternhauses ungenügend oder falsch gefördert wurde, bleibt erfolglos im arbeitsleben - und wird nix rechtes.
nicht nur, dass seiner von vorneherein bestehenden benachteiligung durch unser heutiges gesellschaftssystem nicht entgegengewirkt werden kann, so bleiben auch die talente dieses kindes ungehoben.
ob das a la longue gut ist für eine gesellschaft lass ich mal dahingestellt...
ganz abgesehen von der "menschlichen" komponente.

Ja, ist klar - wer Glück hat und ohne eigene Zutun reich ist, der hat es in gewissen Belangen leichter. Aber, ich denke nicht, dass Reichtum viel mit Glück zu tun hat. Außerdem, es gibt andere Vor- und Nachteile, die verschiedene Menschen einfach haben, man denke an generelle Attraktivität, grundsätzliche Gesundheit, etc... . Erscheint natürlich nicht gerecht, aber wiederum: 'that's life'.

Zum Arbeiter, dieser steckt mitnichten im Überlebenskampf ! Wie bei Muskeln ist es auch beim Hirn. Nicht jeder ist bereit, sein Potential auszuschöpfen. Das liegt zum Großteil am Betroffenen selbst, nicht an jemand Anderem.

reichtum hat einerseits sehr wohl mit glück zu tun - auch aufgrund des einfachen umstandes, in welcher gesellschaftsschicht mensch geboren wird.
das besagen alle gängigen studien zur fortbildung unserer kinder!
und andererseits hat er mit gewissen ressourcen zu tun, inwieweit das TALENT der reichtumserhaltung und seine vermehrung dem jew. menschen nahegebracht und vermittelt wird.
wer nicht lernt, mit geld umzugehen, hat´s weit schwerer, als jemand, der es von den eltern vorgezeigt bekommt. das stimmt.
dennoch könnte eine reife gesellschaft, dieses wissen auch an andere weitergeben, die es nicht von den eltern lernen - ebenso wie das schifahren.
es ist eine frage des lehrsystems, welchen inhalten welche bedeutung beigemessen wird.

ich sehe grundsätzlich keinen fehler, in einem andersdenkenden system als wir es heute haben, menschen dabei zu helfen, mit jedweden defiziten oder schicksalssituationen besser umgehen zu lernen oder sie gar aufzulösen.

das macht unser jetziges system in einigen bereichen jetzt schon (z.b. bei kosmetischen korrekturen auf krankenschein etc.)
es bräuchte dieser ansatz doch nur auf andere themen ausgeweitet werden - wenn endlich erkannt wird, dass es auch viele psychische themen gibt, die den menschen hindern, sein potential zu ergreifen.
ebenso wie ganz einfach lehrtechnische mängel.

hier anzusetzen, wäre mAn eine wichtige sache.

ganz abgesehen von der grundeinkommensfrage.

aber es ist einfach der andere ANSATZ, der zu anderen ergebnissen führt.
nämlich der, dass man als gesellschaft den GANZEN menschen sieht und ihm das zukommen lässt, was ihm hilft, sich mehr zu entfalten. und dazu würde eine grundsicherung schon mal sehr viel beitragen.
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ja, du hast eine Entscheidung getroffen, und musstest dafür die Konsequenzen tragen. Schön für dich, dass die Folgen durch deinen Mann abgefedert wurden - du hattest Glück.

ja - ich hatte glück.
aber ich rede hier nicht von mir und beklage nicht mein schicksal - mir ist es egal, ob ich ein grundeinkommen bekomme - sondern ich rede hier grundsätzlich.
gerade weil ich glück habe, wäre es mir ein anliegen, dass unsere gesellschaft anderen hilft, die nicht so großes glück haben.

es braucht dazu mMn nur andere denkansätze.
 
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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Doch, dass Leben ist ein Wunschkonzert, nur wünscht sich jeder etwas anderes weil er etwas anderes braucht und
wenn man es ihm lässt oder sogar ermöglicht dann bekommt man selber auch was man braucht von den Anderen.
Bloß gut, dass im seelischen Bereich jeder etwas anderes braucht, bräuchte alle das Selbe würde es eng und langweilig werden.
Der Herdentrieb bei äußeren Sachen ist stark genug und alle blöken den selben Ton und wollen das selbe Ding haben.
Die innere Persönlichkeit ist so vielfältig wie es Personen gibt und so sollte sich jeder wünschen was er für die Qualität der Persönlichkeit braucht,
wenn er konsequent genug ist geht es in Erfüllung.
Es kann auch schief gehen, wünscht sich ein Mann aus versehen weil er an seine Mama und das Nuckeln denkt einen dickeren Busen
sollte er nicht aus Frust aggressiv werden wenn er ihn bekommt als Buckel auf dem Rücken.
 
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