ja, das klingt paradox, ist es aber nicht, wenn wir berücksichtigen, dass ein Minimum, das ein Überleben auf Sparflamme immer garantiert wurde, seitdem ich lebe. Ausgerechnet jetzt, wo wir wirtschaftlich so erfolgreich sind, wie nie zuvor, soll das ein Problem sein? Dazu wird es nur durch die blödsinnige Verteilung der Arbeit im Land, die nur ganz Wenigen nutzt. In unserem Land leben sehr viele Leute, von denen ich dir eine ganze Reihe namentlich benennen könnte, die vom Sozialtransfer seit Jahrzehnten leben und meistens sogar gut. Viele haben außer kurzen Versuchen, etwa eine Lehre zu machen, nie "richtig" gearbeitet, sondern allenfalls schwarz. Auch das würde sich durch ein sinnvolleres Steurrecht erledigen. Teilweise haben sie ihr Leben in sonnigen Ländern als Lebenskünstler verbracht und kommen nun, da die Alterserscheinungen medizinischer Behandlung bedürfen, die sie sich dort nicht leisten könnten, wieder heim ins Deutsche Reich. Sie bekommen hier Sozialleistungen, die u.U. höher sind, als meine Rente, die auf 35 Jahren Beitragsleistung beruht. Eigentlich müsste ich ganz deiner Meinung sein und es ihnen missgönnen - mache es aber nicht, weil ich weiß, dass dies nicht zu mehr Gerechtigkeit führen würde, sondern zu mehr Elend und Schnüffelei. Daher mein Ansinnen, diese Leistungen so niedrig anzusetzen, wie möglich. Es soll das Überleben ohne Schikane sichern, mehr nicht. Dass in der Regel per innerfamiliärem Finanzausgleich dabei oft ein komfortables Leben herauskommt, weiß ich auch.