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Bedingungsloses Grundeinkommen

AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Nur Erwerbstätigkeit wird in der Gesellschaft anerkannt. Wer Einkommen bezieht, ohne dafür zu arbeiten, wird verachtet.

Ich glaube, hier gibt es 3 verschiedene Typen zu unterscheiden.

Solche, die es nicht nötig haben zu arbeiten, beispielsweise reiche Erben.
Die Abneigung derer ist wohl auf Neid begründet.

Solche, die nicht arbeiten können. Beispielsweise unverschuldet Arbeitslose, Kranke, Kinder, Alte, Behinderte.
Die Abneigung derer hält sich zumeist in Grenzen, manchmal ist aber auch hier Neid im Spiel. Vergleichbar mit einem der einen Blinden sein gutes Hörvermögen neidet.

Solche, die nicht arbeiten könnten aber nicht wollen und trotzdem ein Einkommen fordern, weil sie es benötigen.
Das sind die Schmarotzer, deren Abneigung ich durchaus nachvollziehen kann.
Er fordert, dass andere für ihn arbeiten sprich, dass andere seine Arbeit erledigen. Er erhebt sich dadurch über die Anderen, wie es der Adel in der Feudalherrschafft zu tun pflegte. Da mussten auch die Bauern für den Adel arbeiten, einfach weil der Adel meinte er hätte Anspruch darauf.
Funktionierte, bis sich die Bauern auflehnten.....
 
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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ich glaube, hier gibt es 3 verschiedene Typen zu unterscheiden. ...

Ich glaube, es gibt wesentlich mehr Typen, z.B. solche, deren sogenannte Arbeit darin besteht, computergestützt im Sekundentakt zu kaufen und zu verkaufen, um dadurch einen sogenannten Gewinn zu erzielen.

Die Idee, daß Arbeit irgendeinen Nutzen für die Lebensqualität von Menschen haben müsste und daß nur die Erbringung eines solchen Nutzens eine Existenzberichtigung darstellte, ist überholt. Das galt für Jäger, Sammler und Kleinbauern.

Ich schätze, etwa 75 Prozent dessen, was heute als Arbeit gewertet wird, ist überflüssig oder schädlich und der Lebensqualität von Menschen abträglich. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde helfen, den Wahn zu beenden, auf Teufel komm raus irgendeinen Schwachsinn verzapfen zu müssen, um dafür Geld zu erhalten.
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ich glaube, es gibt wesentlich mehr Typen, z.B. solche, deren sogenannte Arbeit darin besteht, computergestützt im Sekundentakt zu kaufen und zu verkaufen, um dadurch einen sogenannten Gewinn zu erzielen.

Zähle ich nicht dazu, weil es um Typen ging die Einkommen beziehen ohne zu arbeiten.
Wenn jemand, sei es nun computerunterstützt oder nicht, kauft und verkauft, so ist das ebenfalls Arbeit. Falls du anders denkst, hättest du prinzipiell ein Problem mit allen, die im Handelsgewerbe arbeiten.
Natürlich kannst du meinen "das ist doch keine richtige Arbeit". Diese Ansicht hört man mitunter von mannchen körperlich tätigen Arbeitern wenn sie ihre Chefitäten den ganzen Tag am Computer sitzen, telefonieren und in Besprechungen sehen. Aber ich glaube nicht, dass wir uns hier in diese Richtung bewegen sollten.

Ob eine Arbeit überflüssig, schädlich oder der Lebensqualität abträglich ist, kann oft nur hinterher, falls überhaupt, gesagt werden. Finde ich in diesem Punkt auch nicht wichtig, weil hier von Bezug von Einkommen sprechen. Insofern ist Arbeit dann Arbeit, wenn irgendjemandem die Verrichtung Wert ist ein Einkommen dafür zu bezahlen.
Und sei es auch nur, dass der Arbeitnehmer dafür nur in die Luft schauen muss. Oder schlafen. Oder flatulieren. ;)
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

von Wilhelm: Steuerberater, Chefs von Krankenkassen usw, Redakteure müssen auch arbeiten, sogar sehr viel. Die Arbeit erledigt sich nicht von alleine.

Das Problem ist halt, dass die Hypnotisierten solche "Arbeiten" nicht von für die Gesellschaft wertvollen Arbeiten unterscheiden können.

Wenn du ein Problem oder ein System erfindest, damit sich einige damit "beschäftigen" können, dann haben die zwar den Eindruck, sie tun etwas...gibst du ihnen dafür Geld, denken die sogar, sie arbeiten... ich kann mich gut an meine Kindergartenzeit erinnern, wir hatten Mittwochs eine Stunde "Beschäftigung", bei der wir uns mit einem Thema "beschäftigten". Daher kommt unter Erwachsenen wahrscheinlich der Begriff "Beschäftigte". Sie befinden sich etwa in diesem Stadium.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

...
Ob eine Arbeit überflüssig, schädlich oder der Lebensqualität abträglich ist, kann oft nur hinterher, falls überhaupt, gesagt werden. Finde ich in diesem Punkt auch nicht wichtig, weil hier von Bezug von Einkommen sprechen. Insofern ist Arbeit dann Arbeit, wenn irgendjemandem die Verrichtung Wert ist ein Einkommen dafür zu bezahlen.
Und sei es auch nur, dass der Arbeitnehmer dafür nur in die Luft schauen muss. Oder schlafen. Oder flatulieren. ;)

Das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht:

Heute wird Arbeit genannt, was einen Geldfluss auslöst. Wer für sein Flatulieren Geld bekommt, der arbeitet und wer arbeitet, der ist nützlich, hat seine Existenz verdient, wird geschätzt und geachtet. Der Geldfluss macht heute die Handlung zur Arbeit und veredelt notfalls auch den Pups zur Arbeit.

Wer aber Nützliches und Gutes tut, ohne dafür Geld zu erhalten, der kann sich bestenfalls noch auf ehrenamtliche Arbeit herausreden und entbehrt allgemeine Werschätzung und Anerkennung, zumindest kann er/sie sich dafür nichts kaufen.

Hier drängt sich mir die Frage auf, wer oder was denn den Geldfluss steuert, der das Kriterium der menschenfreundlichen Nützlichkeit aus meiner Sicht irgendwie vermissen lässt. Ist die höhere Intelligenz, die gerne auch Markt genannt wird, wirklich so hoch und intelligent, daß der Pups als wesentlich und nützlich anerkannt werden muss, während die Lebensqualität einer Mehrheit von Menschen zur Nebensache wird?
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht:

Heute wird Arbeit genannt, was einen Geldfluss auslöst. Wer für sein Flatulieren Geld bekommt, der arbeitet und wer arbeitet, der ist nützlich, hat seine Existenz verdient, wird geschätzt und geachtet. Der Geldfluss macht heute die Handlung zur Arbeit und veredelt notfalls auch den Pups zur Arbeit.

Wer aber Nützliches und Gutes tut, ohne dafür Geld zu erhalten, der kann sich bestenfalls noch auf ehrenamtliche Arbeit herausreden und entbehrt allgemeine Werschätzung und Anerkennung, zumindest kann er/sie sich dafür nichts kaufen.

Hier drängt sich mir die Frage auf, wer oder was denn den Geldfluss steuert, der das Kriterium der menschenfreundlichen Nützlichkeit aus meiner Sicht irgendwie vermissen lässt. Ist die höhere Intelligenz, die gerne auch Markt genannt wird, wirklich so hoch und intelligent, daß der Pups als wesentlich und nützlich anerkannt werden muss, während die Lebensqualität einer Mehrheit von Menschen zur Nebensache wird?

Es bezahlt ja zumeist der, der den Nutzen hat. Wenn Herr Meier Herrn Huber fürs Flatulieren zahlt, kann es dem Rest der Welt egal sein, es wird durch das Geschäft nicht berührt. Offensichtlich hält Herr Meier die Flatulenz für bezahlenswert und das steht ihm ja frei. Es lässt sich ja auch schwer erklären, dass der Gesang eines gewissen Herrn Williams Millionen wert sein soll, während jener von Pepi Schirlmeier es nicht ist. Über einen 'Nutzen für die Menscheit' beider Gesänge nachzudenken führt wohl kaum auf einen grünen Zweig. Entscheiden werden letztendlich die, die dafür bereit sind zu bezahlen - oder auch nicht ;)
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Es bezahlt ja zumeist der, der den Nutzen hat. Wenn Herr Meier Herrn Huber fürs Flatulieren zahlt, kann es dem Rest der Welt egal sein, es wird durch das Geschäft nicht berührt. Offensichtlich hält Herr Meier die Flatulenz für bezahlenswert und das steht ihm ja frei. Es lässt sich ja auch schwer erklären, dass der Gesang eines gewissen Herrn Williams Millionen wert sein soll, während jener von Pepi Schirlmeier es nicht ist. Über einen 'Nutzen für die Menscheit' beider Gesänge nachzudenken führt wohl kaum auf einen grünen Zweig. Entscheiden werden letztendlich die, die dafür bereit sind zu bezahlen - oder auch nicht ;)

Ja, über Wert und Unwert, Sinn und Unsinn, Arbeit oder Pups entscheidet der Geldfluss. Aber wer oder was entscheidet über den Geldfluss? Warum hat Herr Meier das Geld, während Herr Huber und viele andere sich von ihm demütigen lassen? Warum lebt Herr Williams im Luxus, während Pepi und andere singfähige Menschen sich keine eigene Dusche leisten können, um darunter zu singen? Muss das so sein?
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ja, über Wert und Unwert, Sinn und Unsinn, Arbeit oder Pups entscheidet der Geldfluss. Aber wer oder was entscheidet über den Geldfluss? Warum hat Herr Meier das Geld, während Herr Huber und viele andere sich von ihm demütigen lassen? Warum lebt Herr Williams im Luxus, während Pepi und andere singfähige Menschen sich keine eigene Dusche leisten können, um darunter zu singen? Muss das so sein?

Würde ich so nicht behaupten. Sozialleistungen sind auch Geldflüsse und Ehrenämter haben einen Wert, auch wenn sie nicht mit direkten Geldflüssen einhergehen. Somit trifft das Statement nur dann zu, wenn man Geld als den einzigen Maßstab von Wert heranzieht. Wenn du dich aber auf vorige Aussage stützt dass Arbeit irgendwas ist, wofür man nur bezahlt wird, dann entscheidet der Geldfluss nur darüber, ob eine Tätigkeit Arbeit ist oder nicht. Nicht aber, ob eine Tätigkeit einen Wert hat oder nicht.

Geld, oder auch andere materiellen Werte kann man sich verdienen, sie fallen einem zu oder werden geschenkt. Warum Herr Meier das Geld hat ist eigentlich nur von akademischem Interesse. Ich weiß nicht, worauf der Punkt mit "demütigen" hinauslaufen soll. Ist Geldverdienen gleichzusetzen mit Demütigung ? Klar, in verdienen steckt 'dienen', aber ich denke, dienen und sich demütigen lassen sind zwei verschiedene Dinge.

Warum Herr Williams in Luxus lebt fragst du am Besten die, die ihm letztendlich das Geld geben - also die Fans, CD-Käufer und Konzertbesucher. Frag sie, warum sie Geld für Herrn Williams Gesang ausgeben und nicht für den von Pepi, wo es doch er anscheinend nötiger hätte und auch singen kann.

lg,
Muzmuz
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ich glaube, hier gibt es 3 verschiedene Typen zu unterscheiden.

1.) Solche, die es nicht nötig haben zu arbeiten, beispielsweise reiche Erben.
Die Abneigung derer ist wohl auf Neid begründet.

2.) Solche, die nicht arbeiten können. Beispielsweise unverschuldet Arbeitslose, Kranke, Kinder, Alte, Behinderte.
Die Abneigung derer hält sich zumeist in Grenzen, manchmal ist aber auch hier Neid im Spiel. Vergleichbar mit einem der einen Blinden sein gutes Hörvermögen neidet.

3.) Solche, die nicht arbeiten könnten aber nicht wollen und trotzdem ein Einkommen fordern, weil sie es benötigen.
Das sind die Schmarotzer, deren Abneigung ich durchaus nachvollziehen kann.

4.) Er fordert, dass andere für ihn arbeiten sprich, dass andere seine Arbeit erledigen. Er erhebt sich dadurch über die Anderen, wie es der Adel in der Feudalherrschafft zu tun pflegte. Da mussten auch die Bauern für den Adel arbeiten, einfach weil der Adel meinte er hätte Anspruch darauf.
Funktionierte, bis sich die Bauern auflehnten.....

Zu 1.) Mit oder ohne Rechtschaffenheit erworben?
Zu 4.) Auch Feudalherren mußten arbeiten; sogar der König mußte es, wenn er nicht dazu unfähig war.

Was ist mit denen die anderweitig subventioniert wurden, oder bei den Subventionen zugreifen? Wo ist da denn Rechtschaffenheit?
 
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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Würde ich so nicht behaupten. Sozialleistungen sind auch Geldflüsse und Ehrenämter haben einen Wert, auch wenn sie nicht mit direkten Geldflüssen einhergehen. Somit trifft das Statement nur dann zu, wenn man Geld als den einzigen Maßstab von Wert heranzieht. Wenn du dich aber auf vorige Aussage stützt dass Arbeit irgendwas ist, wofür man nur bezahlt wird, dann entscheidet der Geldfluss nur darüber, ob eine Tätigkeit Arbeit ist oder nicht. Nicht aber, ob eine Tätigkeit einen Wert hat oder nicht.

Geld, oder auch andere materiellen Werte kann man sich verdienen, sie fallen einem zu oder werden geschenkt. Warum Herr Meier das Geld hat ist eigentlich nur von akademischem Interesse. Ich weiß nicht, worauf der Punkt mit "demütigen" hinauslaufen soll. Ist Geldverdienen gleichzusetzen mit Demütigung ? Klar, in verdienen steckt 'dienen', aber ich denke, dienen und sich demütigen lassen sind zwei verschiedene Dinge.

Warum Herr Williams in Luxus lebt fragst du am Besten die, die ihm letztendlich das Geld geben - also die Fans, CD-Käufer und Konzertbesucher. Frag sie, warum sie Geld für Herrn Williams Gesang ausgeben und nicht für den von Pepi, wo es doch er anscheinend nötiger hätte und auch singen kann.

lg,
Muzmuz

Demütigend finde ich es, wenn Menschen Dinge tun, von denen sie nicht überzeugt sind, die nicht sinnvoll sind und die keine Freude machen, nur aus dem einen Grund, weil sie dafür bezahlt werden. Aber das ist ein Nebenschauplatz und es macht nichts, falls Du das anders siehst.

Du hattest hier drei Typen definiert, die aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten und es stand die Behauptung im Raum, daß Einkommen, ohne Arbeit verachtet würden. Du hattest in Deiner Typologie dargelegt, daß Du die Verachtung für Menschen verstehen könntest, die für ihr Einkommen arbeiten könnten aber es nicht wollten, während Du Menschen mit geschenktem/geerbtem Einkommen und Menschen, die zu einer Arbeit gesundheitlich nicht fähig sind, wegen ihrer Nichtarbeit eher nicht verachtet sondern beneidet siehst.

Deine Typologie meinte ich zu ergänzen indem ich darlegte, wie aus meiner Sicht viele Menschen zwar ordnungsgemäß arbeiten und dafür ein Einkommen erhalten und deshalb sowohl einem Neid als auch einer Verachtung entgehen, obwohl ihre sogenannte Arbeit überflüssig bis schädlich ist und womöglich mehr Verachtung verdient hätte, als die vermeintliche Untätigkeit eines Beziehers von bedingungslosem Grundeinkommen.

Ist das eine Richtung, in die Du denken möchtest?
 
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