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Bedingungsloses Grundeinkommen

AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Ich meine, dass es vielmehr an den Ansprüchen liegt, ob man nun Gewinner oder Verlierer ist - und ich ziehe auch eher von "sich als Gewinner bzw Verlierer fühlen" sprechen.
Um beim Beispiel Hinterdorf gegen Barcelona zu bleiben:
Auch wenn Barcelona 10:0 gewinnen mag, können die Gefühle der Beteiligten doch völlig anders aussehen - die Spieler Barcelonas möglicher Weise ohne große Beteiligung ob des Pflichtsieges bei einem für sie bedeutungslosen Spiel, die offensichtlichen Verlierer aber glücklich und stolz sind, gegen so einen Verein gespielt zu haben. Oder aber sie verlieren 15:1, dann werden sie sich einen Haxn ausfreuen über das erzielte Tor und der Torschütze wird ewiglich als Dorfheld in den Annalen aufgeführt werden.
Sie haben es auch hier selbst in der Hand, sich als Gewinner oder Verlierer zu fühlen. So wie hierzulande die angeblichen Verlierer des 'Systems', die sich aber in Bezug auf Lebensqualität trotzdem unter den top 15% der gesamten Menschheit befinden.

Ja, ich verstehe: Es ist tatsächlich in weiten Grenzen subjektiv, wie sich jemand fühlt. Also ist es nur ein Frage der Psychotherapie, um aus Verlierern Gewinner zu machen?

Aber was tun, wenn sich eine ganze Kultur von Gewinnern hartnäckig als Verlierer fühlt? :dontknow:
 
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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Leider gibt es so viele Verlierer die keine Gewinner sein wollen, sie nehmen bescheiden die Demütigung hin und warte auf die nächste Fütterung.
Solche freiwilligen Verlierer sind vom Wohlstand gezüchtet und werden mit der Erniedrigung was das Jammern angeht bei Laune gehalten.
Auch für sie wäre des bedingungslose Grundeinkommen das Ende ihrer unterwürfigen Haltung und der Zwang zur Eigenverantwortung.
Eine völlige Überforderung bei Menschen die sich darauf eingerichtet haben mitleidig von Allmosen zu leben und damit zufrieden sind.
Den Verlierern tut man keinen Gefallen wenn man ihnen eine Geldsumme gibt mit der sie selbstständig voller Verantwortung ihr Leben in die Hand nehmen können.
Das ginge nach meinen Forschungsergebnissen mit dem heutigen
Transfer-Leistungssatz jedoch auch schon für denjenigen der aus dem Sumpf raus will.
Das Einkommen eines 'Professionellen Verlierers' ist das Allmosen aber nicht die größere Summe die ein schlechtes Gewissen macht da sie Gegenleistung verlangt.
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

ja doch, ich verstehe sehr wohl, was ihr meint. Unser Katzenviech nervt mich ständig, versucht den ganzen Tag, mir abzunötigen, was es gerne hätte: mehr und besseres Futter, lass mich rein! Lass mich raus! Finger weg! Ich bin ein reiner Nehmer, geben mag ich als stolze Katze nicht! Sie ist total verwöhnt, möchte am Liebsten drinnen (schön warm und sicher, nahe dem Futter) sein, aber auch immer draußen, weil interessanter. Und so geht es dan ganzen Tag. Nie ist sie zufrieden, immer am Jammern. Manchmal könnte ich sie an die Wand schmeißen, so nervt sie mich. Obwohl ich konsequent bleibe, gibt sie nicht auf. Sie hatte noch nie Erfolg, erntet immer nur Aggression, nichts hilft. Menschen sind oft auch so. Wollen nur haben. Deshalb verlange ich ja auch nur, dass der Rest an Sozialleistungen anders verteilt wird - mehr nicht. Der Anzreiz zur Leistung muss bleiben.

Thema kalte Progression. In Deutschland zahlen die kleinen Steuerzahler immer mehr, weil die Inflationsrate nicht berücksichtigt wird. So gibt es nominell mehr, also steigt der Steuersatz, unter dem Strich schrumpft aber die Kaufkraft. Da es in der Regel aber ohnehin keinen Lohnzuwachs mehr gibt, ist es praktisch auch nicht so wichtig. Interessanterweise haben sich die Regierenden diese automatische Anpassung selbst spendiert, für den Rest aber abgelehnt. Begründung: Es ist kein Geld da.
 
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

von sciberius:

Sie hatte noch nie Erfolg, erntet immer nur Aggression, nichts hilft. Menschen sind oft auch so. Wollen nur haben.

Sind Menschen denn wirklich so?

Hast du noch nie von deiner Katze eine Maus geschenkt bekommen?

Der Anzreiz zur Leistung muss bleiben.

Wieso sollte der Anreiz auf Leistung bei einem bedingungslosen Grundeinkommen nicht gegeben sein? :dontknow:

Um mal von mir auszugehen, ich habe den Beruf, der mir nicht nur am meisten entspricht, sondern der mir auch Spaß macht. Selbt in Stress-Zeiten gehe ich dennoch gerne arbeiten.

Selbt bei einem bedingungslosen Grundeinkommen würde ich nicht auf meine Arbeit verzichten wollen, denn sie gibt mir ja auch etwas.

Eine Bekannte von mir erzählte mir erst vor Kurzem, dass sie "viel zu früh" aufgehört hat zu arbeiten.
Sie muss nicht, sie ist sehr gut versorgt, kann sich das Nicht-Arbeiten-gehen sehr gut leisten.

Aber es fehlt ihr etwas!

Klar, bei einem bedingungslosen Grundeinkommen wird es sicher manche geben, die nicht bereit sich sich in den Arbeitsprozess einzugliedern, aber die gibts ja auch so.

Meiner Meinung nach wären bei einem bedingunslosen Grundeinkommen viele Probleme erledigt.

:winken3:

liran
 
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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

Sind Menschen denn wirklich so?

Hast du noch nie von deiner Katze eine Maus geschenkt bekommen?

die meisten sind nicht so, diejenigen, die aber so sind, werden doch als Rechtfertigung genommen, um das ganze Ansinnen hier als falsch zu bewerten.

Nein, dieses Exemplar lässt seine Opfer am Tatort liegen. Von anderen Individuen schon.

Wieso sollte der Anreiz auf Leistung bei einem bedingungslosen Grundeinkommen nicht gegeben sein? :dontknow:

Um mal von mir auszugehen, ich habe den Beruf, der mir nicht nur am meisten entspricht, sondern der mir auch Spaß macht. Selbt in Stress-Zeiten gehe ich dennoch gerne arbeiten.

Selbt bei einem bedingungslosen Grundeinkommen würde ich nicht auf meine Arbeit verzichten wollen, denn sie gibt mir ja auch etwas.

Eine Bekannte von mir erzählte mir erst vor Kurzem, dass sie "viel zu früh" aufgehört hat zu arbeiten.
Sie muss nicht, sie ist sehr gut versorgt, kann sich das Nicht-Arbeiten-gehen sehr gut leisten.

Aber es fehlt ihr etwas!

Klar, bei einem bedingungslosen Grundeinkommen wird es sicher manche geben, die nicht bereit sich sich in den Arbeitsprozess einzugliedern, aber die gibts ja auch so.

Meiner Meinung nach wären bei einem bedingunslosen Grundeinkommen viele Probleme erledigt.

sage ich doch gar nicht, denke aber schon, dass ein zu hoch bemessener Freibetrag zu viele ungünstige Effekte hätte, die Sogwirkung nach außen und auch eine Förderung der Verwahrlosung im Inneren. Ich kenne reichlich junge Leute, die nur unter äußerem Druck das Nest verließen, aber viel lieber noch bei den Eltern geblieben wären, ohne sich den tatsächlich kaum zumutbaren Bedingungen der heutigen Arbeitswelt auszusetzen. Freiwillig will da kaum jemand mehr hinein, vor allem, wenn sie bereits drin waren. Der Arbeitnehmer ist heute Freiwild, ein Abhängiger, mit dem man fast alles machen kann. Nach außen wird aber überall das Lied des humenen Arbeitsplatzes gesungen. Dass man dort aber dauernd unter so hohem Druck und Überwachung steht, den kaum noch jemand aushält, das bestreiten sie natürlich.

Ich freue mich für dich, wenn es bei dir noch passt, was ganz sicher oft der Fall ist. Auch bei mir war es die meiste Zeit meines Berufslebens so. Dann aber kamen Alterungsprozess und permanant steigende Anforderungen, was nicht gut ging. Jetzt könnte ich sagen: ich habe mich übernommen, bin halt zu schwach, Rente und gut. Aber das ist zum Normalfall geworden und die Politik sieht weg. Wo ich hinschaue geht es den abhängig Beschäftigten ähnlich. Hast du schon selbständige Handwerksmeister weinen sehen? Und von einem Suizidabsichten anvertraut bekommen? Und von Abteilingsleitern gehört, dass man die Regierung aufhängen sollte? Sicher nicht, ich schon. Meine Frau rennt von einem Arzt zum anderen, ist gesundheitlich arg ramponiert, die Rentenanstalt sieht sie aber noch als zu gesund an für eine Reha. Unseren Freunden geht es nicht anders, Abteilungsleiter, Marktleiter, Betriebsrat, wer noch drin ist (und älter als ca. 45) geht am Stock. Selbst unsere Jugend, alle in qualifizierten Berufen tätig, kommen nur noch deshalb halbwegs klar, weil ihre Reserven es noch hergeben. Stöhnen tun sie auch alle. Das Prinzip "Alles oder Nichts" müsste dringend beendet werden. Echte Teilzeitjobs wären von Nöten. Sind aber nicht erwünscht. Alles giert nach billiger Arbeitskraft. Das nächste Prinzip lautet "den Letzten beißen die Hunde". Auch das ist hier kein Naturgesetz, sondern so arrangiert gegen die Interessen des Volkes. Wenn erkannt wurde, dass die Arbeitstätigen systematisch ausgelaugt werden, sollte etwas dagegen unternommen werden. Man kann es aber auch ignorieren, wie all die anderen Probleme auch. Ich habe auch viel zu lange gedacht "es muss gehen", und "ich darf die Rentenkasse nicht belasten". Die Rente wurde mir von außen empfohlen, ich lehnte länger ab. Heute weiß ich, dass ich keine Chance mehr hatte und die Firmen, bei denen ich vorstellig wurde, mich zurecht abgelehnt haben. Sie wussten eher als ich, dass ich ihren Anforderungen nicht mehr gerecht werde.
 
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