AW: Bedingungsloses Grundeinkommen
Ja, in Ö ist es ziemlich genau so. Ob und wie sehr da aber jemand mitmacht, muss und kann jeder selbst entscheiden. Wenn 3 Urlaube pro Jahr obligat sind, das Auto eine Premiummarke sein muss, Klamotten vom Designer, etc...dann muss man auch entsprechend was dafür tun. Wenn meine Frau und ich einkaufen oder in der Stadt herumbummeln, dann beobachten wir, wie um uns herum gehetzt wird und freuen uns darüber weil wir es nicht tun. Wenn jemand hetzen will, soll er das tun. Wenn nicht, muss er es nicht tun. Aber das Wesen des Suderers ist so, dass er hetzt, weil er etwas will. Sei es nun Zeit sparen, sei es hundert Termine am Tag schaffen oder sonstwas. Aber die Verantwortung für seine Entscheidung will er nicht übernehmen. Darum sagt er "ich muss" anstatt "ich will" bzw "ich nehme es in Kauf", was korrekter wäre.
Die Gier des Finanzmarktes war nie geringer als heute. Der erste 'schwarze Freitag' war vor knapp hundert Jahren und diverse Crashes gibt es, seit es Märkte (nicht nur Finanzmärkte) gibt.
Dass jeder versucht, möglichst viel Profit in seine eigene Tasche zu scheffeln, ist klar. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Punkt, denn Märkte haben eine inhärente Selbstregulierung. Ford, selbst mit einem persönlichen Hang zur Ausbeutung hat das schon erkannt. Wenn er seinen Mitarbeitern keinen anständigen Lohn zahlt, kann niemand seine Autos kaufen und er verliert dadurch selbst wieder.
Wenn du dich selbst aus dem Konsumzwang befreit hast, dann kann ich dir nur gratulieren. Das ist der Ausweg, der jedem offen steht und auch der einzig wirksame, wenn man mit dem System ein Problem hat. Es ist ähnlich dem Abgewöhnen vom Rauchen. Man muss es nur wollen, sich selbst kontrollieren und bereit sein, die Kosten zu tragen - dann ist man idR erstaunt, wie einfach es ist und wie wenig man tatsächlich aufgibt.
Diese Entscheidung obliegt aber letztendlich jedem selbst. Sich nicht trauen, sich nicht anzustrengen und die Schuld dann auf "die Gesellschaft" schieben, ist jedoch nicht der richtige Weg.
lg,
Muzmuz
"sudern", den Begriff kenne ich noch nicht, aber ich verstehe schon, was es wohl bedeutet. Und ja: da kann ich zustimmen. Auch ich sehe, was gut ist und bin dankbar dafür. Sehe aber in meinem gesamten Umfeld, dass fast alle unter ihren Arbeitsbedingungen leiden. Das ist meine Motivation - ich selbst habe es ja hinter mir. Nein, damals war es nicht viel schlimmer. Wir hatten damals nominell viel weniger zur Verfügung, aber, ich wiederhole mich, wir durften neben der Erwerbsarbeit noch leben. Wer lieber eine weitere Arbeit nebenher erledigen wollte, der hat es getan (auch ich!), hätte es aber auch sein lassen können. Und heute? Alles rennt wie von Furien gehetzt durch die Gegend, schon auf dem Weg zur Arbeit wird gedrängelt: Platz da! Ich habe es eilig! Es ist furchtbar, ein heilloses Gewusel in den Betrieben und auch auf den Straßen, in den Geschäften, auf den Rolltreppen. Ist das bei euch in Österreich anders?
Ja, in Ö ist es ziemlich genau so. Ob und wie sehr da aber jemand mitmacht, muss und kann jeder selbst entscheiden. Wenn 3 Urlaube pro Jahr obligat sind, das Auto eine Premiummarke sein muss, Klamotten vom Designer, etc...dann muss man auch entsprechend was dafür tun. Wenn meine Frau und ich einkaufen oder in der Stadt herumbummeln, dann beobachten wir, wie um uns herum gehetzt wird und freuen uns darüber weil wir es nicht tun. Wenn jemand hetzen will, soll er das tun. Wenn nicht, muss er es nicht tun. Aber das Wesen des Suderers ist so, dass er hetzt, weil er etwas will. Sei es nun Zeit sparen, sei es hundert Termine am Tag schaffen oder sonstwas. Aber die Verantwortung für seine Entscheidung will er nicht übernehmen. Darum sagt er "ich muss" anstatt "ich will" bzw "ich nehme es in Kauf", was korrekter wäre.
Dann widerspreche ich dir in dem Punkt, dass die Zustände tatsächlich der Globalisierung geschuldet sind, energisch. Sie sind die direkte Folge der Gier des Finanzmarkts, der seine Aktionäre stopfen will, ohne Rücksicht auf die Bedingungen der Bevölkerung. Die Profite aus der Realwirtschaft fließen weitgehend direkt in wenige, private Taschen. Du beschönigst da etwas, aus mir nicht erfindlichen Gründen. Gleichwohl sage auch ich, dass jeder aus der gegebenen Situation das Beste machen sollte. Mir könnte das ziemlich egal sein. Ich habe das Glück, fast alles selbst zu können, bin auf Input nur bei Hightechprodukten angewiesen, auf die ich aber auch gut verzichten könnte. Wir haben ein eigenes Haus mit Garten, nutzen Sonnenenergie, heizen mit selbstgeschlagenem Holz, sind relativ autark. Wir klnnen noch kochen und backen, brauchen den ganzen Industriemüll, der die Supermarktregale füllt, ohnehin nicht. Wenn ich mich hier einsetze, dann aus altruistischen Gründen. Außerdem suche ich ohnehin das Heil im Inneren, nicht in irgend etwas, das von er blöden Konsumwelt abhängt. Aber, damit gehöre ich zu einer Minderheit.
Die Gier des Finanzmarktes war nie geringer als heute. Der erste 'schwarze Freitag' war vor knapp hundert Jahren und diverse Crashes gibt es, seit es Märkte (nicht nur Finanzmärkte) gibt.
Dass jeder versucht, möglichst viel Profit in seine eigene Tasche zu scheffeln, ist klar. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Punkt, denn Märkte haben eine inhärente Selbstregulierung. Ford, selbst mit einem persönlichen Hang zur Ausbeutung hat das schon erkannt. Wenn er seinen Mitarbeitern keinen anständigen Lohn zahlt, kann niemand seine Autos kaufen und er verliert dadurch selbst wieder.
Wenn du dich selbst aus dem Konsumzwang befreit hast, dann kann ich dir nur gratulieren. Das ist der Ausweg, der jedem offen steht und auch der einzig wirksame, wenn man mit dem System ein Problem hat. Es ist ähnlich dem Abgewöhnen vom Rauchen. Man muss es nur wollen, sich selbst kontrollieren und bereit sein, die Kosten zu tragen - dann ist man idR erstaunt, wie einfach es ist und wie wenig man tatsächlich aufgibt.
Diese Entscheidung obliegt aber letztendlich jedem selbst. Sich nicht trauen, sich nicht anzustrengen und die Schuld dann auf "die Gesellschaft" schieben, ist jedoch nicht der richtige Weg.
lg,
Muzmuz