rotegraefin
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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
rg
Na das ist ja einmal wieder ein gutes Futter für unser Unterbewusstsein:"heilig genannt werden wollen, bevor man es ist....." Junge, Junge sind das nicht all die schwierigen Leute, die es immer besser wissen als man selber und die einem immer so gute Ratschläge, die auch Schläge sind, geben. Davon ist doch wirklich die Welt und unsere Klöster bis zum Erbrechen voll. Dann kommen noch all diejenigen hinzu, die notwendiger Weise darin enttäuscht werden müssen, einen auf einen Sockel stellen zu wollen, damit sie ihre eigene Heiligkeit entdecken können. Da kann dann ein endloser Machtkampf entbrennen, der zur Klärung der eigenen Position und Autonomie notwendig ist.Kapitel 04:
62. Nicht heilig genannt werden wollen, bevor man es ist, sondern es erst sein, um mit Recht so genannt zu werden.
Das ist super leicht, für diejenige/denjenigen der/die erkannt hat, dass er/sie ohne Gott keinen einzigen Schnaufer tun kann. Das Leben ist eben ein Spiel und wer es recht zu spielen weiß gelangt ans große Ziel.63. Gottes Weisungen täglich durch die Tat erfüllen.
Upps, das habe ich noch nie gewusst, was das eigentlich ist. Ich habe auch nie gefragt. In meiner Kindheit herrschten zwanghafte paradiesische Verhältnisse. Als ich über dreißig war, durfte ich noch immer nicht das Bad zu schließen vor meinem neun Jahre jüngeren Bruder.64. Die Keuschheit lieben.
Schon wieder so ein fetter Trog voll für den inneren Schweinhund in uns: Hassen, eifersüchtig sein, aus Neid handeln, den Streit lieben und Überheblich sein. Oh wie schön, da ärgern sich aber alle Tugendbolzen, die zu ärgern gehört doch glatt zu meiner Lieblingsbeschäftigung.65. Niemanden hassen. 66. Nicht eifersüchtig sein. 67. Nicht aus Neid handeln. 68. Streit nicht lieben.69. Überheblichkeit fliehen.
Dann kann ich das auch gerne einhalten, wenn ich mir das oben Stehende erlaube.70. Die Älteren ehren, 71. die Jüngeren lieben.
Na ja ist ja logisch, in einer Welt, wo jeder die Liebe hasst wie die Beulenpest, da hilft wirklich nix anderes als da Gebet. Sonst wird der Mensch noch ganz verrückt.72. In der Liebe Christi für die Feinde beten. (Mt 5,44)
Oft hilft hier nur die bittere Erkenntnis, dass es dann erst nur einmal, um den Frieden im eigenen Herzen geht und der kann eben erst nur mit dem Zulassen der ganzen Gefühlen von verzweifelter und hilfloser Wut bis hin zu den erlösenden Tränen erreicht werden.73. Nach einem Streit noch vor Sonnenuntergang zum Frieden zurückkehren. (Eph 4,26)
Wer bei der Liebe zu sich selbst und zu seinem Nächsten stehen bleibt, wird wohl oft verzweifeln. Bis langsam aber sicher die Erkenntnis kommt: Ich kann und darf mich auch selber lieben und brauche nicht zu verzweifeln, das irgend jemand verflucht oder verdammt ist.74. Und an Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln.
Ja eine sehr merkwürdige und verworrene Mischung von Gut und Böse.75. Das sind also die Werkzeuge der geistlichen Kunst.
Ja da besteht dann auch wirklich noch Hoffnung. Der jüngste Tag ist immer heute und jeden Tag neu.76. Wenn wir sie Tag und Nacht unaufhörlich gebrauchen und sie am Tag des Gerichts zurückgeben, werden wir vom Herrn jenen Lohn empfangen, den er selbst versprochen hat:
Ja wir tappen tatsächlich wie blinde Hühner durchs Leben und es braucht in der Tat oft ganz lange bis uns ein Licht aufgeht. Spätestens dann, wissen wir, dass wir göttlich und okay sind.77. "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, hat Gott denen bereitet die ihn lieben." (1Kor 2,9)
Na immer langsam mit den jungen Pferden. Das habe ich mal geglaubt, heute kann ich leider nur feststellen, dass eben der kreative Mensch immer in der Lage ist, aus dem Besten das Schlechteste zu machen und umgekehrt.78. Die Werkstatt aber, in der wir das alles sorgfältig verwirklichen sollen, ist der Bereich des Klosters und die Beständigkeit in der Gemeinschaft.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
rg