AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?
Kapitel 27:
Die Sorge des Abtes für die Ausgeschlossenen
Mit größter Sorge muss der Abt sich um die Brüder kümmern, die sich verfehlen, denn nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. (Mt 9,12)
Nach diesen teuflischen Anweisungen, was alles ein Mönch oder Bruder eben nicht tun soll, und sich jeder eben nur noch wie der letzte Dreck vorkommen kann und sich nur noch ausgeschlossen fühlen kann, plötzlich ein Einsehen wirkt fast höhnisch. Mindestens aber witzig und jeder halbwegs vernünftige Mensch fragt sich, warum einfach, wenn es auch komplizierter geht?
Daher muss der Abt in jeder Hinsicht wie ein weiser Arzt vorgehen. Er schicke Senpekten, das heißt ältere weise Brüder.
Na sowas habe ich gefressen wie grüne Seife und mir steht der Schaum vor dem Mund. Erst gibt es seitenlange Anweisungen dafür, wie ein Mensch fertig gemacht werden gemacht werden kann und dann soll er selbst wie ein weiser Arzt vorgehen. Verrückter geht es wohl nicht.
Diese sollen den schwankenden Bruder im persönlichen Gespräch trösten und ihn zu Demut und Buße bewegen. Sie sollen ihn trösten, damit er in nicht zu tiefe Traurigkeit versinkt. (2Kor 2,7)
Demut heißt mit Mut dienen und zwar dem Leben und alles was das Leben fördert. Buße bedeutet frohes gehen zu Gott. Reue kann demnach nur bedeuten, dass der Mensch bislang achtlos an seiner Freude vorbei gegangen ist und seine Bedeutung nicht wahrgenommen hat. In Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit zu versinken bedeutet keine Freude mehr wahrnehmen zu können. Da bedarf es kleiner und vorsichtiger Schritte immer mehr in die Freude zu gehen, um sich immer der Einheit mit Gott, dem Kosmos, dem Universum oder der größeren und gütigeren Macht um mich rum bewusst zu werden.
Es gelte, was der Apostel sagt: "Die Liebe zu ihm soll erstarken." (2Kor 2,8)- Alle sollen für ihn beten.
Na beten ist immer gut, nützt aber allein nichts. Eine Gemeinde die zulässt, das jemand ausgeschlossen wird, hat noch nichts von der Allmacht der Liebe Gottes verstanden und bedient lediglich ihre Gruppenneurose und produziert am laufenden Meter schwarze Schafe. Eine Begebenheit die mit den drei Gekreuzigten längst aufgehoben wurde. Es gibt immer eine Stimme in einem Menschen die einen selber verhöhnt und verspottet. Es gibt immer einen wirklich hilflosen und unschuldigen Teil in uns, der nicht weiß was das ganze soll? So gibt es auch einen Teil in uns, der sagt: "Ich hänge hier zu 'Recht."
Der Abt muss sich sehr darum sorgen und mit Gespür und großem Eifer danach streben, dass er keines der ihm anvertrauten Schafe verliert.
Na ja. Es ist halt eine Männerregel und dass mit dem Hirten und den Schafen ist so ausgelutscht und abgegriffen, das da heute im Atomzeitalter kaum noch jemand etwas mit anfangen kann. Wer will schon ein Schaf sein? Zum anderen, als ich mich einmal als Gottes Schäferhündin bezeichnet habe, in dem Benediktinerforum, was es nicht mehr gibt, wurde mir sogar Hochmut vorgeworfen. Ein willkommener Anlass dafür, den Kritiker ordentlich auf den Arm zu nehmen und zu schaukeln.
Er sei sich bewusst, dass er die Sorge für gebrechliche Menschen übernommen hat, nicht die Gewaltherrschaft über gesunde.
Endlich einmal ein vernünftiger Satz, aber wer weiß schon noch was tatsächlich gesund ist, wenn er mindestens zehn Jahre nach dieser Regel gelebt hat und darüber noch nicht verrückt geworden ist? Ganz zu schweigen nach zwei Weltkriegen in Europa und dem Mord an sechs Millionen Juden und etlichen anderen unliebsamen Personen in unserer Vergangenheit und der Tatsache, das Krieg immer noch als eine Geisel Gottes gesehen wird und ratlos mit den Schultern gezuckt wird.
Er fürchte das Drohwort des Propheten, durch das Gott sagt: "Was fett schien, habt ihr euch genommen, was schwach war habt ihr weggestoßen." (Ez 34,3-4)
Ich möchte es heute lieber damit übersetzen, was liebevoll ist reißt ihr an Euch und tut so als ob ihr gar nichts bekommen habt. Das ist ein großes Übel heute. oder war es schon immer so?
Er ahme den guten Hirten mit seinem Beispiel der Liebe nach: Neunundneunzig Schafe ließ er in den Bergen zurück und machte sich auf, um das verirrte Schaf zu suchen. (Lk 15,4-5)
Das Problem heute ist ja dass keiner ein Schaf sein möchte. Was ja auch richtig so ist. Heute sind wir lieber Wölfe im Schafspelz und wehe wer das Spiel entdeckt, der hat nichts mehr zu lachen.
Mit dessen Schwäche hatte er so viel Mitleid, dass er es auf seine Schultern nahm und so zur Herde zurücktrug.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
Dies sollte ein gutes Gefühl für jeden sein, der sich als schwarzes Schaf und ausgestoßen sieht. Zu wissen, dass ihn nichts von der Liebe Gottes trennen kann und er sich getragen weiß.
rg