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Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemitismus

  • Ersteller Ersteller medusa
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

Einerseits, ja. Andererseits hängt das Wohlbefinden von Menschen ganz entscheidend davon ab, in welcher Position sie in welchem Beziehungsgefüge stehen und da gibt es Konstellationen, die ein Wohlbefinden einfach unmöglich machen.

Sowieso.
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass die Suche nach den Ursachen von beispielsweise Judenfeindlichkeit nicht sehr sinnvoll ist, jedenfalls nicht zur Verhinderung dieser Feindlichkeit.
Irgendeine Dumpfbacke wird kaum geschichtliche Forschungen anstellen und nach Abwägung aller gefundenen Fakten zu grölen beginnen, oder es unterlassen.
 
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AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

Ja, selbst wenn alle Ursachen der Judenfeindlichkeit erforscht/ergründet/bekannt wären, wäre das noch keine Garantie dafür, daß die Judenfeindlichkeit auch verschwindet ....
Das gilt aber wohl auch für die Ursachen von anderen Arten der Feind-Seligkeit, die alles andere als Seligkeit ist ...
 
AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

Sowieso.
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass die Suche nach den Ursachen von beispielsweise Judenfeindlichkeit nicht sehr sinnvoll ist, jedenfalls nicht zur Verhinderung dieser Feindlichkeit.
Irgendeine Dumpfbacke wird kaum geschichtliche Forschungen anstellen und nach Abwägung aller gefundenen Fakten zu grölen beginnen, oder es unterlassen.

Stimmt. Das ist nicht anzunehmen.
 
AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

Meine Erklärung für Antisemitismus ist die :

Das Judentum ist sehr alt. Sagen wir mal, 3.500 Jahre (sicherlich diskutierbar).

1) Das Reich Juda existierte von 926 vor Chr. bis 586 vor Chr.

2)
(BEMERKUNG: „Juden" aus Aegypten ist hier das Them Diodors. Kolchis ist Chalkol, Sohn Serahs. Achten Sie darauf „Hebräer" für „Juden" zu lesen. Weder kann ein Umstand für die Existenz einer Religion, die Judentum genannt ist, noch für Leute, die Juden (Judäer) genannt werden, bis um 150 v. Chr. auf-gestellt werden. Außerdem war das Wort „Jude" ursprünglich ein Wort, das von Außenseitern auf die Judäer angewendet wurde. Es ist fraglich, ob die Judäer auf sich selbst als solche verwiesen haben, außer als auf einen ausschliesslich geographischen Ausdruck. Nie haben die Häuser Israels das Wort Jude (Griechiech: Ioudaios) auf sich anwenden lassen außer in diesem geographischem Sinn. Die Unterschiede zwischen Judentum und Hebräertum werden in den Kapiteln über das Haus Juda besprochen.)

3)
Capt fährt auf Seite 24 fort: „Die Nachkommen Dardanos herrschten das alte Troy seit einigen Jahrhunderten, bis die Stadt in dem berühmten ‚Kampf um Troja'. Aeneas, der letzte königlicher Abstammung (Serah-Juda), hat den Rest seines Volkes gesammelt und ist mit ihnen nach Italien gereist. Dort hat er die Tochter von Latinus, König der Römer, geheiratet, und anschließend das große Römische Reich gegründet. Aeneas Sohn (oder Enkelsohn) Brutus ist mit einer großen Gruppe von Troyanern nach Malta ausgewandert, und dort wurde ihm geraten sein Volk auf der ‚Großen Weißen Insel' (ein früher Name für Britannien aufgrund seiner Kalkklippen) wieder aufzunehmen. Dieser Ratschlag ist in einer veralteten, griechischen Form auf dem Tempel Dianas in Caer Troia (Neu Troja) verzeichnet. Ein historischer Stein steht noch in der Stadt Totnes, an der Küste bei Torbay und gedenkt seiner Ankunft. (circa 1103 v. Chr.). Brutus hat dann mit seiner Blutsverwandtschaft Kontakt aufgenommen und hat sich eine neue Hauptstadt, der er den Namen ‚Caer Troia', oder Neu Troja gegeben hat. Die Römer haben es später ‚Londinium' genannt, jetzt ist es als London bekannt."

4)
„Aber wie die schlechten Feigen so schlecht sind, daß man sie nicht essen kann, spricht der HERR, also will ich dahingeben Zedekia, den König Juda's samt seinen Fürsten, und was übrig ist zu Jerusalem und übrig in diesem Lande und die in Ägyptenland wohnen. Und will ihnen Unglück zufügen und sie in keinem Königreich auf Erden bleiben lassen, daß sie sollen zu Schanden werden, zum Sprichwort, zur Fabel und zum Fluch an allen Orten, dahin ich sie verstoßen werde;"

Zedekia und seine Nachkommen werden deutlich als die schlechten Feigen bezeichnet. Zedekias Töchter sind tatsächlich nach Spanien und Irland gewandert; und Jeremia hat unbeabsichtigterweise die Förderung der schlechten Feigen zur Herrschaft der Verlorenen Stämme unterstützt, indem er sie begleitet hatte. Das war trotz seiner eigenen Vorhersage gegen Zedekia, die er in Kapitel 27, Vers 12 bis 22 erneuert hat, wo er Zedekia wieder mit den schlechten Feigen identifiziert und der sich „zu ihren eigenen Nutzen" der Knechtschaft nicht unterwerfen wollte.

Es gibt nur eine mögliche Schlussfolgerung: „Schreibt an diesen Mann, der ohne Kinder ist" ist eine Redewendung. Es ist eine Klage über das Ende der aktiven Herrschaft der Monarchen Davids im Land von Juda. Zur gleichen Zeit bleibt Davids Thron in seiner ewigen Herrschaft, aber nur durch das schlechte Feigengeschlecht Zedekias!

5)
Es scheint allerdings, dass die Kennzeichnung der „guten Feigen" ein gelöstes Problem ist. Wie es sich herausstellt, hatte Maria, die Mutter Jesu, eine Cousine mit dem Namen Anna, wessen Vater Josef von Arimathäa war. Josef von Arimathäa, Marias Onkel, war ein Zinnkaufmann, der Minen in Großbritannien besaß. Nach der Kreuzigung hat Josef Anna, Maria, Josef, den Mann Marias und andere nach England genommen. Annas Tochter Penardim wurde danach mit König Lear verheiratet. So muss dies die Abstammung der „guten Feigen" sein, und diese sind nach Judäa nach der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt und lange genug geblieben, um Jesus Christus zur Welt zu bringen, und dann endlich nach England auszuwandern. Ich werde es anderen Forschern überlassen dieses Geheimnis weiter zu lösen. Es kann wesentliche politische Auswirkungen von so einer Forschung geben.

6)
Seit ungefähr 500 vor Christus heissen die Nachkommen Juden, nach Juda, dem vierten Sohn von Jakob

7) Was den Begriff *Juden* betrifft, wäre es wirklich sinnvoll, wenn mehr als nur belanglos differenziert würde.
3500 ist eine sehr übertriebene Aussage, selbst, wenn sie als argumentative These benutzt wird.
Juden gibt es noch gar nicht so lange und die Bezeichnung als Juden ist noch jünger und selbst Juda, auf den die Juden zurückgeführt werden, existierte erst ca. 1350 vor Chr. bis 1400..

Somit hast du Orundellico, wenn ich gnädig bin, mindestens 2000 Jahre abzuziehen...., bei Ungnade, sogar fast 3000 Jahre..... :)
 
AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

das Judentum der Gegenwart scheint mir nicht sehr weit entwickelt zu sein
ich vermisse eine moralische Autorität bei politischen Fragen
und eine kritische Aufklärung der jüdischen Mythen

ps
wenn man den Matriarchatsflügel nimmt,
dann reicht das Christentum bis in in die Jungsteinzeit
 
AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

das Judentum der Gegenwart scheint mir nicht sehr weit entwickelt zu sein
ich vermisse eine moralische Autorität bei politischen Fragen
und eine kritische Aufklärung der jüdischen Mythen

dazu kommen noch die notwendigen Blutsbande,
um ein Jude sein zu können

für eine Religion ist so etwas superpeinlich
 
AW: Auf der Suche nach den Wurzeln des Antisemetismus

In Zvi Rudys Schrift "Soziologie des jüdischen Volkes" von 1965 wird der Antisemitismus aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt.
Es gebe ihn seit Beginn der Diaspora und der damit verbundenen Lebensweise innerhalb fremder Länder und Völker.
Im deutschen Sprachraum wurde der Begriff erstmals 1879 von einem gewissen Heinrich Marr verwendet (deutscher Schauspieler etc. s. Wikipedia)
Zu Beginn des 20. Jhdts. wurde der Begriff in die Regierungsprogramme einiger Staaten aufgenommen, was zum Ziel hatte, systematisch den Einfluß des Judentums auf die Völker zu bekämpfen.
In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung und im Mittelalter - und noch in der neueren Zeit war der Antisemitismus vorwiegend religiös oder wirtschaftlich begründet. In blutigen Überfällen auf die ortsansässige jüdische Bevölkerung machte sich der kollektive Antagonismus von Zeit zu Zeit Luft.
Der Vernichtungsfeldzug der Naziherrschaft hatte eine ganz andere Herkunft in Form der NS Rassenideologie. Ein Vertreter der damaligen Elite, Graf Coudenhove-Kalergi( gründete 1947 die EPU= europäische Parlamentarier-Union), ein ehemaliger Antisemit sah - zusammen mit anderen Prominenten die Wurzel des Antisemitismus vor allem im religiösen Fanatismus sowohl der Juden, als auch der christlichen Völker.
Der jüdische Nationalismus (Zionismus) unter Theodor Herzl (Der Judenstaat) hält den Antisemitismus für eine unmittelbare Folge der anomalen Situation der Juden in den Ländern der Diaspora, wo sie als Volk ohne eigenes Land und ohne eigenes national-staatliches Leben "dahinvegetierten".-
Interessant die sozialistisch/marxistische Einstellung: in dieser empfand man den Antisemitismus als rein ökonomische Frage, die sich mit der Liquidierung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung gleichsam von selbst lösen werde.
Schließlich hat die Psychoanalyse den AS als Folge des Überwertigkeitskomplexes der Juden analysiert. Juden betrachteten sich von altersher als das auserwählte Volk und glaubten in selbstherrlicher Isolierung von den anderen Völkern verharren zu müssen.-

Reicht das zunächst als Erklärung ?
Perivisor
 
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Funktionalisierter Antisemitismus ?

Robinato schrieb:
...
Ich würde daher die Frage von Wurzel auf Funktion umstellen.

Denn selbst wenn der Antisemitismus historische Wurzeln hat,
tritt er doch heutzutage fast nur funktionalisiert auf.

Dabei wird er von beiden Seiten funktionalisiert - und damit paradoxiert.

Robinato,
könntest du anhand eines Beispieles illustrieren,
was du mit "funktionalisiertem Antisemitismus" konkret meinst?

Mir ist vor allem nicht klar, was durch eine Umstellung der Suche
von den Wurzeln auf die Funktion gewonnen wird.

Meiner Meinung nach setzt ein Verständnis der Funktionalisierung
bereits die Kenntnis der vorhandenen Wurzeln (Klischees über Juden) voraus.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.


P.S.: Möglicherweise deuten wir den Begriff "Wurzel" unterschiedlich.

Du als "historische Entwicklung", und ich als "zugrundeliegende Mechanismen".


 
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