• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

"An Kindes Statt"

Corsario

New Member
Registriert
6. Dezember 2007
Beiträge
248
Rheinische Post online, 10. 12. 2007:
Hongkong (RPO). Sieben Jahre nach der Adoption hat ein niederländisches Diplomatenpaar sein südkoreanisches Adoptivkind wieder in seine Heimat zurückgeschickt. Zur Begründung sagte das Paar, das Mädchen habe sich nicht in die Familie integriert, es möge zum Beispiel kein europäisches Essen…
Wenn ein Kind Vater und Mutter verloren hat, leuchtet es jedermann ein, dass man ihm sein An denken an die Eltern erhalten und pflegen muss – egal, was für krumme Hunde die zu Lebzeiten gewesen sein mögen: Ist doch dieses Andenken das Eigenste, was das Kind hat und das ihm verblieben ist.

Aber komisch. Erst müssen die Eltern gestorben sein. Denn solange sie leben, ist derlei
Taktgefühl gar nicht selbstverständlich. Sie die lebenden Eltern Versager, so glaubt man dem Kind einen Gefallen zu tun, wenn man sie vergessen macht; wen man ihm sagt: Denk nicht mehr daran, hier hast du neue Eltern, die sind viel besser für dich!

Das kann nicht gut gehen.

Sicher kann man mit Freundlichkeit und Güte eine Kind dazu bringen, einige Jahre lang gute Miene zu diesem Spiel zu machen. Aber früher oder später wird es sich dafür rächen, dass man es um einen Teil seiner Lebensgeschichte, ja um den Kern seiner personalen Identität betrügen wollte – so als dürfte man ihm selbst das Intimste noch fort nehmen, weil es eben "noch ein Kind" ist. (Und im Interesse des Kindes muss man sogar wünschen, dass es sich eher früher dafür zu rächen beginnt, als später.)

Es ist bestimmt keine Zufall, dass in unseren Kinderheimen der Anteil ADOPTIERTER Kinder so unvergleichlich viel höher liegt als in der Gesamtbevölkerung!

Denn nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Ersatz-Eltern ist das Mutter-und-Vater-Spielen eine Zumutung, der sie nicht gewachsen sein können.

Wie jedermann weiß, sind Kinder nicht zu allen Zeiten reizend. Sie geben auch immer wieder mal Anlas, sich von Herzen über sie zu ärgern; sie sind nämlich auch nicht besser als die Erwachsenen. Wo wäre die Mutter, wo der Vater, dem es bei solchen Gelegenheiten nicht schon einmal heiß durch den Kopf geschossen ist: "Wieso musste gerade ich so ein missratenes Kind bekommen?" Oder gar: "Wie gut haben es doch Leute, die ohne Kinder sind!"

Natürlich schämen sie sich schon Sekunden später so liebloser und undankbarer Einfälle: "Was einem doch im Zorn für irres Zeug in den Kopf kommt!" Und vielleicht ist ihnen in der Wut sogar ein ungedachtes Wort entfahren. Aber dann sagen sie sich, wenn sie durch Ratgebelektüre nicht zu verwirrt sind: Besser, die Seele macht sich mal Luft, als dass die Kinder dauernd in einer Hochdruckkabine schwitzen. Und mit Recht vertrauen die Eltern darauf, dass ihre Kinder, wen auch gekränkt, doch im Grunde wissen, dass es "nicht so gemeint" war.

Wie anders die 'künstlichen' Eltern! Gedanken solcher Art dürfen sie vor sich selber gar nicht erst zulassen. Denn der Satz "wieso musste grade ich…?" erst einmal gedacht, dann folgt die Assoziation zurückgeben-umtauschen-abschaffen so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wenn sie gleich darauf vor Scham rot glühen und ihnen der Schweiß auf die Stirne tritt, dann… macht das die Sache noch schlimmer. Sie können sich nicht so leicht beruhigen: Ach, das musste mal raus, und: mein Kind wir es schon nicht so schwer nehmen, es weiß ja, dass wir es lieben…

Das 'angenommene' Kind kann ganz und gar nicht sicher sein, dass es – irgendwie – geliebt wird. Es wird nie genau erfahren, aus welchem Grund seine Ersatzeltern es eigentlich "haben wollten". Es ist von Anfang an auf der Hut: Was wollen die eigentlich von mir? Wie weit tragen ihre Versicherungen? Und natürlich wird es immer wieder die Tragfähigkeit der Eisdecke ausprobieren.

Da kommt ein Spirale in Bewegung, selbst wo man es kaum wahr nimmt. Je energischer das Ersatzkind die Ersatzeltern auf die probe stellt, umso stärker strapaziert es ihre Nerven. Umso öfter meldet sich der Verdacht, dass es ein Fehler war, dass man "ausgerechnet dieses Kind…"!

Und ist die Idee einmal da, sitzt sie wie ein Stachel im Fleisch. Man muss sie mit großem Aufwand niederkämpfen, indem man sich einredet, dass man sie… nie gehabt hat.

Der Gestus 'Ab heute bin ich deine Mutter' ist eine Lebenslüge, die dem Kind untergejubelt wird. Sie führt eine gründliche und wesentliche Unaufrichtigkeit in den Alltag der Ersatzfamilie ein. Nichts ist mehr selbstverständlich, alles unterliegt dem Zweifel: Ist das auch wahr? Auf was kann ich mich noch verlassen? Man belauert sich selbst und alle andern. Und das ist das Gegenteil von familiärer Geborgenheit, mit der die Ersatzelternschaft eigentlich begründet worden war.

Jede pädagogische Stätte, die darauf gegründet ist, dass den Kindern ANDERE ELTERN gegeben, und dass ihnen zugemutet wird, einen Teil ihres Lebens schlicht und einfach als ungeschehen zu betrachten, ist eine Zeitbombe auf dem Lebensweg. Das gute Gewissen der Erwachsenen von heute wird da erkauft mit einer Hypothek auf dem Lebensweg der Kinder – morgen.
 
Werbung:
AW: "An Kindes Statt"

hallo corsario,
aus meiner sicht ist es ein großes VERGEHEN, wenn einem kind die zuneigung zu den eigenen (= leiblichen) eltern erschwert wird.

auch wenn ein kind von fremden eltern aufgezogen wird (weil die leiblichen eltern es nicht können - aus welchen gründen auch immer), sollte ihm der zugang zu den eigenen wurzeln ermöglicht und aufbereitet werden.

das wäre das erste und wichtigste, das adoptiveltern wissen sollten.
dieses adoptierte kind gehört ihnen nicht.
sie stehen nur an "eltern statt"....und sie machen es den leiblichen eltern des kindes zu liebe.
wenn sie das nicht so sehen können, sind sie eigentlich dafür ungeeignet.
dann werden die probleme auf dem fuße folgen.

denn jedes kind muss sich irgendwann in seinem leben seinen wurzeln stelle und somit den eigenen eltern zuwenden.

falls da die adoptiveltern dazwischen stehen, dann muss sich das kind zwangsweise über sie hinwegsetzen.

lg kathi
 
AW: "An Kindes Statt"

Na ja, "den leiblichen Eltern zuliebe" ist wohl ein bissel übertrieben. Sagen wir: Den Kindern zuliebe. Aber vor allem auch: sich selbst und dem eigenen Liebesbedürfnis zuliebe! Das ist nicht illegitim und überhaupt die Voraussetzung dafür, dass irgendwas klappt. Aber eben auch eine günstige Voraussetzung dafür, dass einiges in die Hosen geht. Das Erzproblem bei Adoptionen ist: dass die Adoptiveltern die allerletzten sind, die für diese letztere Problematik einen KLAREN BLICK haben. Wenn sie was richtig machen, ist es ein Zufall; oder sagen wir menschenfreundlich: "Intuition". Aber der so gern zitierte "gute Wille" ist ein Pfahl im Augapfel.

Gruß
Corsario
 
AW: "An Kindes Statt"

hallo corsario,

ein kind abgetrennt von seinen eltern zu sehen, ist ein fehler.
ist es doch aus diesen beiden faktoren entstanden....so müssen auch diese beiden faktoren den gebührenden platz im ganzen quartett bekommen.

so einen fehler bei der adoption zu begehen muss ein MISSLINGEN der adoptovbeziehung hervorbringen.

wenn die adoptiveltern die "besseren eltern" sein wollen, trennen sie das kind sofort von seinen wurzeln ab....und das kann NIE gut gehen.


ein kind ist keine ware.
und kein hund.

ein kind ist das ergebnis von zwei menschen, die zu berücksichtigen sind.
egal, welche rolle sie in ihrem leben spielen.
sie bleiben die "echten" eltern ihres kindes. auch wenn sie schon tot sind.

keine adoptivmutti kann jemals den platz der leiblichen mutti einnehmen.
das braucht sie erst gar nicht anzustreben.
denn es wäre ein diebstahl......das muss ihr einmal klar sein.

ich meinte es ganz genau so, wie ich es schrieb.
 
AW: "An Kindes Statt"

zurückgeben-umtauschen-abschaffen

Diese Assoziation versuchen umzusetzen, dafür braucht es in der heutigen Zeit noch nicht mal zwingend Adoptiveltern.

Diese ungesunde Handlung wird von vielen Eltern/Müttern nicht nur gedacht, sondern auch vollzogen -die Ursachen hierfür mal außen vor gelassen.

Allein in unserem Land sind es dieses Jahr hunderte Kinder für die "zurückgeben-umtauschen-abschaffen" den Tod bedeutet hat.

Die leiblichen Kinder werden -wenn sie nicht freiwillig dem Jugendamt übergeben werden- erstickt, vergiftet, man läßt sie verhungern. Viele Adoptivkinder haben auch kein besseres Schicksal, auch ihnen blüht die "Rückgabe" oder schlimmeres.

Mich kotzt diese ganze Verantwortungslosigkeit nur noch an. Wegwerfgesellschaft, man kann, nein muss, es wirklich wörtlich nehmen.

Was ich sagen will, machen wir doch keine Unterschiede, leiblich oder nicht, spielt das in der Frage -Wieso tun Menschen das?- wirklich eine Rolle?
 
AW: "An Kindes Statt"

…Wenn ein Kind Vater und Mutter verloren hat, leuchtet es jedermann ein, dass man ihm sein An denken an die Eltern erhalten und pflegen muss – egal, was für krumme Hunde die zu Lebzeiten gewesen sein mögen: Ist doch dieses Andenken das Eigenste, was das Kind hat und das ihm verblieben ist.
….
Es ist bestimmt keine Zufall, dass in unseren Kinderheimen der Anteil ADOPTIERTER Kinder so unvergleichlich viel höher liegt als in der Gesamtbevölkerung!

Denn nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Ersatz-Eltern ist das Mutter-und-Vater-Spielen eine Zumutung, der sie nicht gewachsen sein können.

Wie jedermann weiß, sind Kinder nicht zu allen Zeiten reizend. Sie geben auch immer wieder mal Anlas, sich von Herzen über sie zu ärgern; sie sind nämlich auch nicht besser als die Erwachsenen. Wo wäre die Mutter, wo der Vater, dem es bei solchen Gelegenheiten nicht schon einmal heiß durch den Kopf geschossen ist: "Wieso musste gerade ich so ein missratenes Kind bekommen?" Oder gar: "Wie gut haben es doch Leute, die ohne Kinder sind!"

Natürlich schämen sie sich schon Sekunden später so liebloser und undankbarer Einfälle: "Was einem doch im Zorn für irres Zeug in den Kopf kommt!" Und vielleicht ist ihnen in der Wut sogar ein ungedachtes Wort entfahren. Aber dann sagen sie sich, wenn sie durch Ratgebelektüre nicht zu verwirrt sind: Besser, die Seele macht sich mal Luft, als dass die Kinder dauernd in einer Hochdruckkabine schwitzen. Und mit Recht vertrauen die Eltern darauf, dass ihre Kinder, wen auch gekränkt, doch im Grunde wissen, dass es "nicht so gemeint" war.

Wie anders die 'künstlichen' Eltern! Gedanken solcher Art dürfen sie vor sich selber gar nicht erst zulassen. Denn der Satz "wieso musste grade ich…?" erst einmal gedacht, dann folgt die Assoziation zurückgeben-umtauschen-abschaffen so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wenn sie gleich darauf vor Scham rot glühen und ihnen der Schweiß auf die Stirne tritt, dann… macht das die Sache noch schlimmer. Sie können sich nicht so leicht beruhigen: Ach, das musste mal raus, und: mein Kind wir es schon nicht so schwer nehmen, es weiß ja, dass wir es lieben…

Das 'angenommene' Kind kann ganz und gar nicht sicher sein, dass es – irgendwie – geliebt wird. Es wird nie genau erfahren, aus welchem Grund seine Ersatzeltern es eigentlich "haben wollten". Es ist von Anfang an auf der Hut: Was wollen die eigentlich von mir? Wie weit tragen ihre Versicherungen? Und natürlich wird es immer wieder die Tragfähigkeit der Eisdecke ausprobieren.

Da kommt ein Spirale in Bewegung, selbst wo man es kaum wahr nimmt. Je energischer das Ersatzkind die Ersatzeltern auf die probe stellt, umso stärker strapaziert es ihre Nerven. Umso öfter meldet sich der Verdacht, dass es ein Fehler war, dass man "ausgerechnet dieses Kind…"!

Und ist die Idee einmal da, sitzt sie wie ein Stachel im Fleisch. Man muss sie mit großem Aufwand niederkämpfen, indem man sich einredet, dass man sie… nie gehabt hat.

Der Gestus 'Ab heute bin ich deine Mutter' ist eine Lebenslüge, die dem Kind untergejubelt wird. Sie führt eine gründliche und wesentliche Unaufrichtigkeit in den Alltag der Ersatzfamilie ein. Nichts ist mehr selbstverständlich, alles unterliegt dem Zweifel: Ist das auch wahr? Auf was kann ich mich noch verlassen? Man belauert sich selbst und alle andern. Und das ist das Gegenteil von familiärer Geborgenheit, mit der die Ersatzelternschaft eigentlich begründet worden war.

Jede pädagogische Stätte, die darauf gegründet ist, dass den Kindern ANDERE ELTERN gegeben, und dass ihnen zugemutet wird, einen Teil ihres Lebens schlicht und einfach als ungeschehen zu betrachten, ist eine Zeitbombe auf dem Lebensweg. Das gute Gewissen der Erwachsenen von heute wird da erkauft mit einer Hypothek auf dem Lebensweg der Kinder – morgen.

Danke für Deinen Denkanstoß.

Ich war ein unerwünschtes Kind von Eltern, die nie Kinder haben wollten. Ein gehasstes Kind, das nie geboren werden hätte werden sollen.
Ein Kind mit einer unsäglich qualvollen Kindheit, das u. a. wegen der verwahrlosten Eltern schon früh ausgestoßen von der Gemeinschaft war. Und das zusehen musste, wie die viel, viel jüngeren Geschwister z.T. wesentlich besser behandelt wurden. Sie wurden nicht verantwortlich gemacht für all das Schlechte in der Familie.

Wie oft habe ich mir gewünscht, meine Eltern hätten mich zur Adoption freigegeben.

Von den ca. fünfzig Kindern im Kinderheim war nur eines ein Adoptivkind, und das wurde von den Adoptiveltern weder weggeben noch weggenommen, sondern es fuhr selbst ins Heim, weil es von seinem ebenfalls adoptierten leiblichen Bruder sexuell missbraucht worden war.

Ich hatte mir immer vorgestellt, wie schön es (gewesen) wäre, wenn ich (Adoptiv)Eltern (gehabt) hätte, die mich lieben. Die meine Existenz nicht als unerträgliche Katastrophe empfanden.

Nach Deinem Beitrag sehe ich die Sache etwas differenzierter. Das Gefühl, den Leuten dankbar sein zu müssen, weil sie mir die "Gnade" einer Adoption zukommen ließen. Das Gefühl, dass die Eltern vielleicht bereuen "ausgerechnet mich" adoptiert zu haben. Das Gefühl, wenn mich schon meine eigenen Eltern nicht annehmen konnten, wie sollten es die Adoptiveltern können? Was muss ich für ein schlechtes, minderwertiges, der Mutterliebe nicht würdiges Wesen sein.

Eigentlich unterscheidet sich das Gefühl nicht wesentlich von dem Gefühl, das ich als Kind (und bis heute) hatte. Nur mit dem Unterschied, dass es bei Adoptiveltern zwei Elternpaare gibt, denen man nicht gerecht werden kann.

Mein Vater hat immer wieder gesagt, dass er mich am liebsten gleich nach der Geburt "mit der Kotbürste zerdrückt und ins Klo geworfen" oder "mit dem nassen Bodenfetzen erschlagen und im Häus’l runtergespült" hätte.
Sein Morddrohungen "einmal erschlage ich Dich und dafür, dass Du nicht mehr existierst, setze ich mich gerne für zehn Jahre ins Häf’n", klangen immer weniger nach leeren Drohungen. Zumal er mich immer brutaler, immer lebensbedrohlicher misshandelte. Meine Mutter war nicht besser, nur körperlich misshandelte sie mich nicht. Dazu war sie zu träge. Das ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt an Grausamkeiten, die ich hier erwähne.

Nach Deinem Gedankenanstoß weiß ich, dass meine Kindersorgen nicht geringer, sondern nur anders gewesen wären, denn die Kombination meiner Erbanlagen mit dem Trauma, das ich als kleines Kind erfahren hatte, hätten aus mir sicher auch bei Adoptiveltern kein glückliches Kind gemacht.

Der Gestus 'Ab heute bin ich deine Mutter' ist eine Lebenslüge, die dem Kind untergejubelt wird. Sie führt eine gründliche und wesentliche Unaufrichtigkeit in den Alltag der Ersatzfamilie ein. Nichts ist mehr selbstverständlich, alles unterliegt dem Zweifel: Ist das auch wahr? Auf was kann ich mich noch verlassen?

So ähnlich hätte wahrscheinlich auch ich empfunden.
 
Werbung:
AW: "An Kindes Statt"

Klugbeisserin: Ich hatte von Berufs wegen in den 'therapeutischen' Kinderheimen nicht nur mit adoptierten Kinder zu tun, sondern gelegentlich auch mit den Adoptiveltern. Da ich sie also kennen gelernt hatte, war für mich der Verdachte einer 'bösen Absicht' ganz ausgeschlossen. Aber wie der Volksmund treffend sagt: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Es ist ganz lebensfremd zu meinen, dass es eine Liebe gäbe, die völlig frei wäre von eigensüchtigen Motiven; und zu meinen, dass jemand alle seine Motive restlos kennt! Das Adoptieren ist ein Lotteriespiel. Aber der Einsatz sind - das muss man sich doch klar machen! - die Lebensschicksale von wirklichen Leuten. Da muss man sich seiner Sache schon ganz, ganz, ganz sicher sein können, ehe man sich auf sowas einlässt.
 
Zurück
Oben