AW: Gewalt an Kindern
Mindestens ebenso so verwerflich wie die körperliche Gewalt ist die Psychische. Kinder wurden immer geschlagen – wahrscheinlich gab es deshalb so viele Kriege.
Aber da es in diesem Thread „nur“ um körperliche Gewalt geht, werde ich mich darauf beschränken.
Kinderhäuser: Eine gute Idee, doch was, wenn die Eltern dem Kind nicht erlauben, dorthin zu gehen? Selbst wenn, die Angst vor den Konsequenzen, wenn die Eltern von der „Nestbeschmutzung“ erfahren, wäre zu groß.
Aufklärung in der Schule: Wenn es nur ein Kind davon abhalten könnte, später seine eigenen Kinder zu missbrauchen (beschimpfend, prügelnd oder sexuell), bringt es schon was. Aber bringt es wirklich was? In computertomogafisch gestützten Forschungen konnte festgestellt werden, dass Misshandlungen – auch seelische – im Gehirn Veränderungen bewirken. Die sind stärker als die gute Absicht.
Jugendamt und Polizei: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass von dort kaum Hilfe zu erwarten ist. Auf das „Vierte Gebot“ verwiesen zu werden, ist sicher nicht das, was sich ein Hilfe suchendes Kind oder Jugendlicher erhofft. Die verzweifelte Erniedrigung, die man dabei empfindet, kann wahrscheinlich nur jemand nachempfinden, der das selbst erlebt hat.
Selbsthilfegruppe prügelnder Eltern: Eine gute Möglichkeit. Auch wenn nur ein Bruchteil derer ihre Selbsthilfsbedürftigkeit einsieht und was dagegen unternimmt.
@ binchen
Ich verstehe Deine Argumentation. Doch hast Du bedacht, woher diese Kinderreaktionen kommen? Von welchen Vor-bildern? Und warum bist Du im A…., wie Du es bezeichnest? Oder wolltest Du sagen ein A….?
Mein Eindruck nach dem Lesen Deiner Postings: Du liebst Kinder nicht und kannst nicht mit ihnen umgehen. Und das Schlimme daran: Du weißt das nicht. Ich hoffe, Du willst nicht selbst Kinder, weil Du glaubst, Du würdest es besser machen. Ich bin überzeugt, Du würdest das nicht.
Kein Kind sucht sich seine Eltern aus. Das ist esoterischer Unfug, der dazu dienen soll, die Verantwortung vom Schuldigen auf das Opfer zu lenken, um nicht selbst Verantwortung übernehmen zu müssen.
@ ezzosDIARY
Wenn Du gemeint hast, dass solche demütigenden Äußerungen kommen können, hast Du leider Recht.
Möglicherweise hast Du selbst etwas Derartiges erlebt. Und es deshalb so lakonisch wiedergegeben, weil Dich eine andere Art darauf einzugehen, zu sehr geschmerzt hätte.
@ andi.hexe
Manche wissen es nicht besser, andere können es nicht besser, weil sie selbst seelisch ruiniert worden sind.
Weil der (Hirn)Stoffwechsel Amok läuft und man – weil Nichts im Leben funktioniert – emotional selbst Amok läuft. Seine Verzweiflung an denen auslässt, die da sind und als mindestens ebenso quälend empfunden werden – aber sich nicht wehren können.
Wie es z. B. meinen Eltern ging.
Ich denke, die einzige Möglichkeit, ein Kind gut zu erziehen, ist, sich selbst gut zu benehmen. Ein positives Vorbild sein. So lernt ein Kind am besten, wie es geht, ohne dass es später selbst gegenüber Kindern ausrastet.
Zu guter Letzt doch noch etwas zum Thema Psychische Gewalt: Einem Kind keine Grenzen zu setzen, ist ebenfalls eine Form der Gewalt – eine sehr subtile und nicht minder gefährliche.
In den sechziger Jahren gab es das Schlagwort „antiautoritäre“ Erziehung (nicht zu verwechseln mit gewaltfreier Erziehung). Die Kinder, die diese Art der Erziehung erfahren mussten, wurden selbst sehr autoritäre Menschen. Nicht selten gefürchtete Schläger. Wenn sie nicht rechtzeitig in psychiatrische oder psychotherapeutische Betreuung kamen.