Ev. Zusammenhänge?
Salut!
Es fehlt mir auf, dass oft Sachen angesprochen werden, die man sehr schnell wieder fallen lässt, obwohl eine Entwicklung 'draussen' stattfand und möglicherweise an Wichtigkeit sogar mit der Zeit gewinnen wird. Heisst das, alle sind mittlerweile bestens informiert, oder einfach nur: 'gut haben wir auch mal da drüber geredet' ? Ich komme darauf auch gleich im übernächsten Absatz zurück.
Die ursprüngliche Frage 'Wird Amerika wieder demokratisch?' stellt sich, obwohl nicht unbedingt schon für die nächsten Wahlen und trotzdem, dass sich nichts Wichtiges ändern wird.
Gerade Robins 'der Sieg zählt' und 'Populismus findet unendlichen Nährboden' möchte ich in Zusammenhang mit San Francisco stellen. Allerdings kenne ich den Inhalt des 'Spiegel'-Artikels nicht, sollte er sich irgendwie mit den folgenden Ausführungen decken oder kreuzen, möge man mir das nachsehen.
Die im Auftrag von Gouverneur Schwarzenegger beim Obersten Gerichtshof Kaliforniens eingereichte Klage wurde abgewiesen, die bisher ausgestellten Trauscheine werden nicht annulliert. Dies ist selbstverständlich als absolut positiv zu werten!
Eine gewisse Brisanz hat die Sache aber trotzdem. Es stellt sich die Frage, ob da eventuell ein neuer Präsidentschaftskandidat sorgfältig aufgebaut werden soll.
Mit seiner Entscheidung über die Homo-Ehen hat sich Newsom auch international 'vorgestellt'. Bereits vor fünf Jahren - also mit 31! - äusserte er sich in einem Interview dahingehend, dass wolle man als Politiker etwas erreichen, müsse man so erfolgreich wie möglich sein, wobei die einflussreichste Position die des Präsidenten ist. Damals eine scheinbar harmlose Äusserung, bekommt heute vielleicht einen tieferen Sinn.
Als Grund für den Entscheid, in 'seiner' Stadt jegliche Diskriminierung zu unterbinden, gibt er die Rede des Präsidenten zur Lage der Nation an, in der sich Bush für die Heiligkeit der Ehe zwischen Mann und Frau aussprach und drohte, 'aktivistische Richter' mit einem Verfassungszusatz zurückzubinden.
Newsoms Stärke ist die Rhetorik; zu Freunden der Familie Newsom zählt Gordon Getty und Gavin Newsom ist sein Protégé; seine Wahl zum Bürgermeister wurde von Clinton und Gore unterstützt; dass er der Rede des Präsidenten beiwohnen dürfte, verdankt er der Einladung einer führenden Demokratin im Repräsentantenhaus, die ihn seit Jahren als Hoffnungsträger der Partei fördert, und mit der er auch seine Pläne bez. den Homo-Ehen vorgängig besprach. Madame Pelosi versprach, den von Bush verlangten Verfassungszusatz mit allen Mitteln zu bekämpfen. Auf die Frage zweier Senatorinnen, ob die Heiratslizenzen den Demokraten in diesem Wahljahr nicht schaden werden, antwortete Newsom clever und laut: 'In unserer Partei ist es Tradition, für Zivilrechte zu kämpfen! Es ist eine Chance, unsere Unterstützung ausserhalb der Partei auszuweiten, unter all jenen, die an Freiheit und Gerechtigkeit für alle glauben'. Zwar haben sich die Demokraten Kerry und Edwards gegen die Ehen ausgesprochen, 'dies widerspricht aber ihrem Streben nicht' - so Newsom. (?)
Optisch und herkunftsmässig 'passt' er und an Charisma fehlt es ihm auch nicht. Obwohl er lachend erklärt, er mache sich über seine politische Zukunft keine Gedanken, gibt er auch zu, ein 'Produkt' der Parteileitung zu sein. Es fällt also schwer zu glauben, dass er aufgebaut wird, um geopfert zu werden. Vielmehr scheint plausibel, dass 'später' das Thema 'Homo-Ehen' generell zu seinen Gunsten entschieden sein wird, und er der Held der ersten Stunde wird wagen können - weitere Unterstützung der Partei vorausgesetzt - in den Wahlkampf zu steigen. Ist der Weg das Ziel? Ist das der Stoff, aus dem die Präsidenten gemacht werden? -grins