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Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

Liebe Gräfin,

ich bin schon groß, meine Erziehung ist abgeschlossen!
Sieh doch nicht alles so verbissen!
Manchmal macht der Mensch auch Scherze, um überhaupt alles ertragen zu können.
Weißt du nicht, dass Ärzte, die das größte Elend sehen, Tag für Tag, die schnodderigsten Witze reißen?

Cosim

Wie schade, mit Menschen mit abgeschlossener Erziehung habe ich noch nie etwas anfangen können. Ich tausche mich gerne mit Menschen aus, die bereit sind noch dazu zu lernen.

Ich beobachte Reinhard70 schon einige Zeit und er gehört, zu den Menschen, die aus allem einen Witz machen können. Dabei leider aber die Gabe der Unterscheidung vergessen einzusetzen, wann ein Witz angebracht ist und wann nicht.
Das weiß ich. Selber aus einem helfenden Beruf kommend ist manchmal ein Witz eine gute Entlastung um in diesem mühsamen Geschäft weiter zu machen. Die hier angesprochene doppelte Belastung der Frauen ist aber ein Symptom und zwar ein grundlegendes Symptom unserer kranken Gesellschaft und der Grund für Hass, Neid, Eifersucht und letztlich für Krieg.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

...so, so die Doppelbelastung der Frau ein Mensch und eine Gebärende zu sein für zum Krieg...

gruß fluuu
 
AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

...so, so die Doppelbelastung der Frau ein Mensch und eine Gebärende zu sein für zum Krieg...

gruß fluuu

Ich habe kein Wort verstanden, was Du hier sagen willst.
Es wäre nett, wenn Du Dich etwas deutlicher ausdrücken würdest, dann können alle hier weiter Denken.

ist nicht jede Frau schon von Geburt an eine Doppelbelastung?

fragt der Rote Baron

Solange das weibliche abgewertet wird ja! Dann wird mit ihrem nicht erkannten Minderwertigkeitskomplex jede Frau die ein Kind gebiert zur Doppelbelastung des Säuglings. Während der Mann noch die vage Hoffnung hegen kann bei seiner Frau Erlösung und Verständnis für sein Leiden des emotionalen Defizits zu bekommen, hat die Frau da geringe Chancen in einer Partnerschaft Verständnis für das eigene Leiden zu bekommen und es damit auszuheilen.
Auch im Kampf für mehr emotionale Gerechtigkeit, steht eine solche Frau meist alleine. Jede Bitte wird als eine Forderung der verinnerlichten und verdrängten Mutter angesehen, die jetzt im außen bekämpft wird. Ein Teufelskreis ohne Ende. Jedes warmherzige Gefühl was aufkommt wird wieder aus Angst vor der überfordernden Mutter :krokodil: verschluckt.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

Solange das weibliche abgewertet wird ja! Dann wird mit ihrem nicht erkannten Minderwertigkeitskomplex jede Frau die ein Kind gebiert zur Doppelbelastung des Säuglings. Während der Mann noch die vage Hoffnung hegen kann bei seiner Frau Erlösung und Verständnis für sein Leiden des emotionalen Defizits zu bekommen, hat die Frau da geringe Chancen in einer Partnerschaft Verständnis für das eigene Leiden zu bekommen und es damit auszuheilen.
Auch im Kampf für mehr emotionale Gerechtigkeit, steht eine solche Frau meist alleine. Jede Bitte wird als eine Forderung der verinnerlichten und verdrängten Mutter angesehen, die jetzt im außen bekämpft wird. Ein Teufelskreis ohne Ende. Jedes warmherzige Gefühl was aufkommt wird wieder aus Angst vor der überfordernden Mutter :krokodil: verschluckt.


Hallo Gräfin,

schön und gut, natürlich haben alle Männer eine Mutter und daher so ihre eigene Aufgabe, diese Muttergeschichte in ein bewußteres Licht zu rücken. Aber die Frauen haben ja auch alle einen Vater - und ebenso die Aufgabe, mit ihrer Vatergeschichte bewußt umzugehen.

Da wären aber die Frauen schön blöd, sich einen Partner zu angeln, bevor sie sichergehen können, daß unbewältigte Vatergeschichten ihrerseits da ungünstig reinfunken könnten, nicht? und, mein Gott, wie blöde muß man denn als Frau sein, sich einen Partner zu nehmen, der einen mit der Mutter verwechselt?

Und welche Frau wäre ernsthaft so verantwortungslos, ein Kind in die Welt zu setzen, wenn der Partner dafür nicht taugt? Das würde ja fast schon an Selbstmord grenzen...

Der Rote Baron
 
AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

Hallo Gräfin,

schön und gut, natürlich haben alle Männer eine Mutter und daher so ihre eigene Aufgabe, diese Muttergeschichte in ein bewußteres Licht zu rücken. Aber die Frauen haben ja auch alle einen Vater - und ebenso die Aufgabe, mit ihrer Vatergeschichte bewußt umzugehen.
Nicht nur alle Männer haben eine Mutter, stell Dir vor alle Frauen haben ebenfalls eine Mutter. Wo sind oder waren die Väter? Auf der Arbeit oder sonstwo. Sie mussten sich schließlich um Männersachen kümmern. Der Weiberkram durften ja die Frauen erledigen, wenn es ganz übel kam durfte er den Stock über seine ungezogene Brut schwingen. Kinder hatten doch zu funktionieren oder?

Da wären aber die Frauen schön blöd, sich einen Partner zu angeln, bevor sie sichergehen können, daß unbewältigte Vatergeschichten ihrerseits da ungünstig reinfunken könnten, nicht? und, mein Gott, wie blöde muß man denn als Frau sein, sich einen Partner zu nehmen, der einen mit der Mutter verwechselt?
Ach steht das einem Mann auf der Stirn:"Ich habe mein Kindheitstrauma noch nicht bewältigt?" So ein Mann ist mir noch nicht begegnet.

Und welche Frau wäre ernsthaft so verantwortungslos, ein Kind in die Welt zu setzen, wenn der Partner dafür nicht taugt? Das würde ja fast schon an Selbstmord grenzen...

Der Rote Baron
Nein es endet mit dem seelischen Mord des Kindes, weil das Kind in seiner Lebendigkeit an das eigene verdrängte Leben erinnert. Meist kommt es zu verwirrenden doppelten Botschaften wie "Komm, geh!" Egal was das Kind dann macht es ist falsch. Dagegen hilft nur den eigenen klaren Willen zu stärken.

meint :gitarre: :schaf: rg
 
AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

Ach steht das einem Mann auf der Stirn:"Ich habe mein Kindheitstrauma noch nicht bewältigt?" So ein Mann ist mir noch nicht begegnet.


niemand hat jemals sein Kindheitstrauma bewältigt, wenn das so etwas wie eine finale Feststellung sein soll. Aber diese Versuchung ist bei Menschen so groß: zu glauben, irgendeine Wegmarke auf dieser Welt böte wenigstens so viel Halt, daß sie erreichbar wäre. Das ist die überall auftauchende Illusion von der Machbarkeit. Der Beherrschbarkeit. Aber nichts ist jemals erreichbar oder beherrschbar gewesen. Nur der Tod bietet als einziges einen erreichbaren Punkt.

Und weil das so ist, bewegt sich alles im Rahmen differenzieller Vorwärts- oder Rückwärtsschritte, deren Richtungsvektor aber auch nur wieder reine Konvention ist. Nehmen wir aber zu unserem Trost an, daß man mit Kindheitstraumata arbeiten kann und auf diese Weise zu größerer Bewußtheit kommt. Meine persönliche Erfahrung ist, daß es weiterhilft, um in sozialen Geflechten nicht so hilf- und ratlos den Dynamiken ausgeliefert zu sein, wie es sonst der Fall wäre.

Aber es ist und bleibt nur eine Idealvorstellung vom anderen Menschen, vom "Traumpartner", daß der/die "Richtige" vor einem stünde. Auch wenn des Kriterium der "Richtigkeit" mithilfe psychologischer Konzepte und Methoden festgelegt wird und man tatsächlich eine Menge schwieriger Arbeit mit sich selbst bereits auf der imaginären Habenseite verbuchen mag. In Wirklichkeit steht man, wenn sich denn das berühmte Herzklopfen wieder einmal einstellen mag, doch wieder am Anfang, mag gar nicht glauben, daß die gespürte Kleinmädchen- oder Kleinjungenunsicherheit die eigene Abgebrühtheit locker hinwegspült...

In jedem Anfang liegt ein Zauber inne, und genau diesen Zauber, diese Verliebtheit suchen wir ja beim Partner. Und andererseits wissen wir in diesem zauberhaften Moment noch nicht, daß wir auch im Begriff sind, unseren größten Feind ins Leben einzuladen... schließlich, und das behaupte ich einfach ganz frech, sucht sich das Unbewußte immer die größten Herausforderungen...

Der Rote Baron
 
AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

niemand hat jemals sein Kindheitstrauma bewältigt, wenn das so etwas wie eine finale Feststellung sein soll. Aber diese Versuchung ist bei Menschen so groß: zu glauben, irgendeine Wegmarke auf dieser Welt böte wenigstens so viel Halt, daß sie erreichbar wäre. Das ist die überall auftauchende Illusion von der Machbarkeit. Der Beherrschbarkeit. Aber nichts ist jemals erreichbar oder beherrschbar gewesen. Nur der Tod bietet als einziges einen erreichbaren Punkt.
Deswegen ist der Augenblick so wichtig. Den kann jeder Mensch in jedem Moment neu gestalten.

Und weil das so ist, bewegt sich alles im Rahmen differenzieller Vorwärts- oder Rückwärtsschritte, deren Richtungsvektor aber auch nur wieder reine Konvention ist. Nehmen wir aber zu unserem Trost an, daß man mit Kindheitstraumata arbeiten kann und auf diese Weise zu größerer Bewußtheit kommt. Meine persönliche Erfahrung ist, daß es weiterhilft, um in sozialen Geflechten nicht so hilf- und ratlos den Dynamiken ausgeliefert zu sein, wie es sonst der Fall wäre.
Wenn ich mich entschlossen habe zu lieben, weil ich selber geliebt worden bin oder die Idee der Liebe zu allen Menschen bei mir nicht verschüttet ist, dann ist jede Konvention eine Vehikel dafür. Jedes Thema und jede Gegelegenheit.

Aber es ist und bleibt nur eine Idealvorstellung vom anderen Menschen, vom "Traumpartner", daß der/die "Richtige" vor einem stünde. Auch wenn des Kriterium der "Richtigkeit" mithilfe psychologischer Konzepte und Methoden festgelegt wird und man tatsächlich eine Menge schwieriger Arbeit mit sich selbst bereits auf der imaginären Habenseite verbuchen mag. In Wirklichkeit steht man, wenn sich denn das berühmte Herzklopfen wieder einmal einstellen mag, doch wieder am Anfang, mag gar nicht glauben, daß die gespürte Kleinmädchen- oder Kleinjungenunsicherheit die eigene Abgebrühtheit locker hinwegspült...
Wir müssen die Menschen nehmen wie sie sind.
Es gibt keine anderen.

In jedem Anfang liegt ein Zauber inne, und genau diesen Zauber, diese Verliebtheit suchen wir ja beim Partner. Und andererseits wissen wir in diesem zauberhaften Moment noch nicht, daß wir auch im Begriff sind, unseren größten Feind ins Leben einzuladen... schließlich, und das behaupte ich einfach ganz frech, sucht sich das Unbewußte immer die größten Herausforderungen...

Der Rote Baron
Da ich den Zauber immer wieder und ewig haben will, bleib ich beim Anfang und räume die Steine weg, die mir da immer wieder entgegen rollen. Ich habe aufgehört auf den großen Retter oder Ritter zu warten. Das macht meine Doppelbelastung aus.

Hilf Dir selbst
so hilft Dir Gott

meint :gitarre: :schaf: rg
 
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AW: Alice Schwarzer - Frauen sterben früher

Wie schade, mit Menschen mit abgeschlossener Erziehung habe ich noch nie etwas anfangen können. Ich tausche mich gerne mit Menschen aus, die bereit sind noch dazu zu lernen.

Nur Kinder werden erzogen!

Wer will sich denn anmaßen, Erwachsene erziehen zu wollen!
Weiterentwicklung ist eine ganz andere Geschichte!

Du solltest vielleicht deinen eigenen Vorschlag beherzigen

Wir müssen die Menschen nehmen wie sie sind.
Es gibt keine anderen.​

So ist es nämlich!

Und wer die Welt verbessern will, sollte bei sich selber anfangen.​

Das war ein kluger Spruch meiner Mutter. Leider hat sie ihn nie auf sich selber angewendet, wie das mit klugen Sprüchen eben so ist.
Daran halten sollen sich immer nur die anderen, man selber ist ja perfekt :) !

Cosima
 
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