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Agenda 2010: Reform oder sozialer Kahlschlag?

Agenda 2010

Original geschrieben von Nina
(...), es ist alles so ätzend geworden politisch hier in D, oft denke ich ans Auswandern, fragt sich nur wohin:rolleyes: ...
lG
Och, vielleicht nach Bayern? :D
Meine Prophezeiung: Die Agenda 2010 wird jämmerlichen Schiffbruch erleiden: Die Arbeitlosenzahl wird weiter nach oben gehen. Dann darf man endlich über Konzepte nachdenken wie Arbeitszeitverteilung und Sachen, die in die lafontain´sche Richtung gehen. If not to late...

Gysi
 
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Da man nur das verteilen kann, was da ist und jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann, wird sich die Lage nicht bessern. Der Wendepunkt war die Finanzierung der Wiedervereinigung, für die damals gemachten Fehler zahlen wir noch in 50 Jahren. Ohne diese Zahlungen ginge es uns blendend. Die Politiker doktern an den Symptomen herum, ohne an die Ursachen zu gehen. Dazu kommt die fehlende Professionalität. Eine Firma, die so geführt würde, wäre längst pleite.
Was zu tun wäre, ist allen klar. Wir haben kein Erkenntnis- sondern ein umsetzungsdefizit. Dies gilt für alle Parteien.
 
Och, vielleicht nach Bayern?
(Text von Gisbert)
:p

Meine Prophezeiung: Die Agenda 2010 wird jämmerlichen Schiffbruch erleiden: Die Arbeitlosenzahl wird weiter nach oben gehen. Dann darf man endlich über Konzepte nachdenken wie Arbeitszeitverteilung und Sachen, die in die lafontain´sche Richtung gehen. If not to late...
(Text von Gisbert)

M.M. wird eine Arbeitszeitverteilung (hoffentlich habe ich es richtig verstanden) keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Der Trend geht ja jetzt schon dahin, dass Arbeitnehmer teilweise auf Gehalt verzichten und länger arbeiten aus Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Der Staat muss in die Wirtschaft eingreifen, wie kann es angehen, dass selbst die Deutsche Bank 5000 Arbeitsplätze nach Indien und Osteuropa verlagert, das ist doch alles nicht mehr normal:rolleyes: .
lG
 
Original geschrieben von Nina
verlieren. Der Staat muss in die Wirtschaft eingreifen,
Ja. Warum kann er dann nicht die Wochenarbeitszeitverkürzung (bei Lohnkürzung natürlich) bei gleichzeitiger Arbeitsplatzschaffung diktieren?

Gysi
 
Ja. Warum kann er dann nicht die Wochenarbeitszeitverkürzung (bei Lohnkürzung natürlich) bei gleichzeitiger Arbeitsplatzschaffung diktieren?
(Text von Gisbert)

Oje, das sollte er lieber nicht können dürfen. Wenn jemand noch weniger verdient als bisher kann er für seine laufenden und immer weiter steigenden Kosten nicht mehr aufkommen und wäre auf staatliche Unterstützung angewiesen.
lG
 
Original geschrieben von Nina
Oje, das sollte er lieber nicht können dürfen. Wenn jemand noch weniger verdient als bisher kann er für seine laufenden und immer weiter steigenden Kosten nicht mehr aufkommen und wäre auf staatliche Unterstützung angewiesen.
Die Wenigverdienenden sollen nicht noch weniger haben. Wie ist aber der durchschnittliche Nettomonatslohn? 1500 €? Was bekommt der arbeitswillige Arbeitslose? Ich denke, ein bisschen mehr Solidarität zwischen Arbeitenden und Arbeitslosen wäre schon angesagt...
(Wie kostbar frei bestimmbare Zeit sein kann, wird man überigens SEHR SCHNELL lernen...)

Gysi
 
Die Wenigverdienenden sollen nicht noch weniger haben. Wie ist aber der durchschnittliche Nettomonatslohn? 1500 €? Was bekommt der arbeitswillige Arbeitslose? Ich denke, ein bisschen mehr Solidarität zwischen Arbeitenden und Arbeitslosen wäre schon angesagt...
(Wie kostbar frei bestimmbare Zeit sein kann, wird man überigens SEHR SCHNELL lernen...)
(Text von Gisbert)

Die Arbeitnehmer haben je nachdem ca. 30- 50 % Abzüge! Sie zahlen einen Riesenbetrag u.a. in die Rentenkasse und müssen sich nebenbei privat zusatzversichern, weil nur ein Bruchteil ausgezahlt wird. Von den zusätzlichen Belastungen durch die Gesundheitsreform will ich gar nicht erst anfangen. Es wird eingezahlt und man bekommt keine Leistung mehr dafür, bzw. nicht im richtigen Verhältnis.
Was gut wäre für Arbeitslose: ein Arbeitsloser sollte vom ersten Tag an seiner Arbeitslosigkeit 100% bekommen und das ganze für ein Jahr. Heutzutage wird man schneller arbeitslos als man denkt und die kompetentesten, erfolgreisten Leute kann es treffen. Sie hätten dadurch wenigstens für ein Jahr lang Rückhalt und könnten sich etwas neues suchen, sich selbständig machen oder ihr Leben komplett umändern, ohne dass sie gleich in die Sozialhilfe rutschen. Einerseits soll der Kündigungsschutz "gelockert" werden und andererseits werden Arbeitslose diskriminiert, das ist richtig gemein.

Es wird immer Menschen mit mehr und mit weniger Einkommen geben, es wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre und sich das Arbeiten nicht mehr lohnen würde und man kann von niemandem erwarten, der einen höheren Lebensstandard hat und ihn sich selber erarbeitet hat, dass er darauf freiwillig verzichtet, ansonsten geht der Schuss nach hinten los und es gibt nur noch Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft in D.
Man kann sich keine Jobs "teilen", die Lebenshaltungskosten und und und sind zu hoch und die Preise werden weiterhin steigen.
Das Einzige wäre evtl., dass es wieder mehr Grossfamilien geben müsste. Alle werfen jeden Monat etwas in einen Topf und könnten dadurch Geld sparen ohne Ende. Aber nein, viele einzelne oder zu zweit lebende Menschen haben einen eigenen Haushalt und ein Haushalt mit allem drum und dran kostet sehr viel. Jemand, der sehr wenig Geld verdient oder Unterstützung bekommt, würde in einer Grossfamilie besser dastehen und könnte sich auch mal dieses oder jenes leisten ohne immer ständig sparen zu müssen. Und wenn er so viel Zeit hat, kann er ja auf die Kinder der Schwester aufpassen als Beispiel, während sie arbeiten geht.
Sparsamkeit ist ja gut und schön, aber was hier in D zur Zeit alleine im Einzelhandel los ist, ist schädlich für die Wirtschaft und schafft dadurch keine neuen Arbeitsplätze.
Das ist so meine Meinung, mehr nicht.
lG
 
Im Jahre 2010 werden wir voll Nostalgie auf das Jahr 2003 zurückblicken als die gute alte Zeit.
Unmittelbar bevor steht die Erweiterung der EU in Richtung Osten, also Polen,Tschechei, Slowakei, Ungarn und die Baltischen Staaten. In diesen Ländern herscht heute zum Teil eine Arbeitslosigkeit von 40 % und die Bereitschaft, für Minimallöhne zu arbeiten. Was deshalb von dieser Seite in den Deutschen Arbeitsmarkt drängt(und in die Sozialsysteme), wird unsere Belastbarkeit weit überschreiten.
Ich sehe Verteilungskämpfe auf uns zukommen, die nicht mehr gewaltlos ablaufen werden.
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Ja. Warum kann er dann nicht die Wochenarbeitszeitverkürzung (bei Lohnkürzung natürlich) bei gleichzeitiger Arbeitsplatzschaffung diktieren?

Ganz einfach, weil sich Industrie und Dienstleister dann in Länder verziehen, wo noch lang und billig malocht wird.

Dank der EU und der ständigen Erweiterung (Agent 2010 und die Lizenz zum Erweitern) ist es bequem und sehr gewinnbringend möglich, im billigsten Land zu produzieren und von dort Dienste anzubieten, und trotzdem noch auf deutschen Märkten abzukassieren.


Ein Hoch auf die EU und ihre Sozialverträglichkeit!
 
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Original geschrieben von Alzii
Ganz einfach, weil sich Industrie und Dienstleister dann in Länder verziehen, wo noch lang und billig malocht wird.
Ich rede für eine Arbeitsplatzverteilung, die nichts kostet! RUNTER mit den Lohnnebenkosten! Ihre Verwirklichung scheitert diesmal ausnahmsweise nicht am Profitstreben der Unternehmer, sondern am unsolidarischen Eigennutzdenken der Arbeitenden gegenüber den Arbeitslosen! Im Übrigen dürfte auch der Unternehmer kein Interesse daran haben, die konsumtionelle Potenz der Deutschen zu schmälern. Aber es geschieht! Das liegt nicht an der Interessenlage der Unternehmer, das ist pure Dummheit! (Oder es ist meine Dummheit, weil ich nicht sehe, was Sache ist...)

Gysi
 
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