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Agenda 2010: Reform oder sozialer Kahlschlag?

Original geschrieben von Georg
Der Zeitfaktor!
Wir werden das leider nicht mehr erleben!
Na gut. Aber auf den Weg zu gehen, das schon. Wir SIND ja schon auf dem Weg.
Mit "gleich machen" habe ich aber nicht "sofort machen", sondern gemeint, gleiche soziale Standards zu schaffen... ;)

Gysi
 
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Original geschrieben von Georg
:D :D :D
Wat is? Haben wir nicht zwischen Preußen und Bayern gleiche soziale Standards geschaffen? (z.B. die selbe Sozialhilfe, ALG) Dann können sich auch andere Regionen zusammen schließen. Wo ist das Problem?
 
von Gisbert
Wat is? Haben wir nicht zwischen Preußen und Bayern gleiche soziale Standards geschaffen? (z.B. die selbe Sozialhilfe, ALG) Dann können sich auch andere Regionen zusammen schließen. Wo ist das Problem?


Fakt ist jedoch, daß Großfirmen wie z.B. Siemens weiter dabei sind und auch zukünftig planen, ihre Produktion immer mehr ins "billigere" Ausland (z.B. nach Polen) zu verlagern.

Das bedeutet für Deutschland in Zukunft nicht weniger, sondern noch mehr Arbeitslose.
Und genau das können die Politiker mit ihren "Demütigungen" :mad: gegen Arbeitslose nicht verhindern.

Stattdessen hätten die deutschen Bundespolitiker lieber die "Flucht" bzw. "Abwanderung" dieser Großfirmen verhindern sollen.
Doch wie man sieht haben sie versagt. Und nun wollen sie (die Täter) wiedermal ihre Schuld auf die Arbeitslosen (Opfer) schieben (siehe Medienkampagne gegen Arbeitslose).

Gruß
Georg
 
Eine internationale Angleichung der Sozialstandards ist grundsätzlich wünschenswert, aber ein Langzeitziel für nächsten 50 Jahre, da die Leistungsmöglichkeit der Volkswirtschaften zu unterschiedlich sind.
Der Zuzug hat die Arbeitslosigkeit tatsächlich drastisch erhöht, abzulesen an den Zahlen. Jeder Arbeitsplatz kann eben nur einmal vergeben werden. Das Hauptproblem ist, dass der überwiegende Teil keine qualifizierte Ausbildung hat und deshalb in den unteren Bereich des Arbeitsmarktes drängt. Gerade in diesem Niedriglohnbereich hat deshalb ein Verdrängungswettbewerb eingesetzt, der die Reallöhne nach unten gedrückt und die Position der Arbeitgeber ausserordentlich gestärkt hat.
Ein Ausländer, der einen Arbeitsplatz besetzt, ist dann zwar zugleich Konsument, erzeugt aber auf der anderen Seite enorme Kosten, wenn dadurch ein Deutscher Arbeitslosengeld bezieht.
Richtig wäre das Schweizer Modell gewesen. Dort wird die Aufenthaltsgenehmigung direkt an den Arbeitsplatz gebunden. Dadurch besteht die Möglichkeit, flexibel zu reagieren.
In Berlin ist die Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter exakt genauso hoch wie die Zahl der ausländischen Bauarbeiter, nicht vberücksichtigt die polnischen, ukrainischen und russischen Schwarzarbeiter.
Ich glaube nicht, dass wir uns angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage eine solche Grosszügigkeit noch leisten können.
 
von mavaho
Eine internationale Angleichung der Sozialstandards ist grundsätzlich wünschenswert, aber ein Langzeitziel für nächsten 50 Jahre, da die Leistungsmöglichkeit der Volkswirtschaften zu unterschiedlich sind.

Hab ich doch gesagt: Wir werden das nicht mehr erleben!


von mavaho
Der Zuzug hat die Arbeitslosigkeit tatsächlich drastisch erhöht, abzulesen an den Zahlen. Jeder Arbeitsplatz kann eben nur einmal vergeben werden. Das Hauptproblem ist, dass der überwiegende Teil keine qualifizierte Ausbildung hat und deshalb in den unteren Bereich des Arbeitsmarktes drängt. Gerade in diesem Niedriglohnbereich hat deshalb ein Verdrängungswettbewerb eingesetzt, der die Reallöhne nach unten gedrückt und die Position der Arbeitgeber ausserordentlich gestärkt hat.

Auch dem kann ich nur zustimmen.

Ich würde auch sagen, wenn schon Reformen (Kürzungen), dann aber auch in diesem Bereich.
Und eine intensive Bekämpfung und höhere Bestrafung der Schwarzarbeit!

Gruß
Georg
 
Original geschrieben von Georg
Fakt ist jedoch, daß Großfirmen wie z.B. Siemens weiter dabei sind und auch zukünftig planen, ihre Produktion immer mehr ins "billigere" Ausland (z.B. nach Polen) zu verlagern.
Deswegen sage ich doch, dass sie sozialen Standards internationalisiert werden müssen, wie die Wirtschaft sich auch internationalisiert. Das ist aus dem einen Fakt eine logische Konsequenz. Du sagst: Nicht machbar! Aber hallo ist das machbar! Wir werden Konsquenzen zu tragen haben, die uns dazu zwingen, das machbar zu machen! (PS.: Polen kommt 2004 in die EG). Du wirst sagen, wenn auch in Polen bald die Löhne nach oben schießen, dann fliehen die Großkonzerne nach Asien. Du hast recht, wenn du sagst, dass wir die Freiheit der Kapitalbewegung einschränken müssen.

Gysi
 
Man sollte doch unterscheiden zwischem dem, was kurzfristig machbar ist, als innerhalb der kommenden zehn Jahre, um die derzeitigen wirtschaftlichen Problem zu lösen, und zwischen Langzeitzielen, die man in kleinen Schritten anstreben kann. Zu den Langzeitzielen gehört natürlich der Angleich von Sozialstandards, was ich auch mittelfristig machbar(30 bis 50 Jahre) halte. Die internationalen Geldströme einer kontrollierten Gesetzmässigkeit zu unterwerfen, ist eine Illusion, da es nur funktionieren würde, wenn sich alle Staaten dieser Welt einig wären. Wer daran glaubt, glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Bleiben wir realistisch, nicht einmal in Europa herscht darüber Einigkeit, die Steueroasen Lichtenstein, Luxemburg, Schweiz und die englischen Kanalinseln sind Beispiele dafür.
 
Original geschrieben von mavaho
Man sollte doch unterscheiden zwischem dem, was kurzfristig machbar ist, als innerhalb der kommenden zehn Jahre, um die derzeitigen wirtschaftlichen Problem zu lösen, und zwischen Langzeitzielen, die man in kleinen Schritten anstreben kann.
Ja, gewiß, das ist wohl wahr.
Und wie ist deine Prognose? Dass wir MACHTLOS sind? Und dass die Arbeitslosigkeit VIEL weiter steigen wird? Das würde Deutschland (u.a.) auch als Absatzmarkt immer unattraktiver machen und zur wirtschaftlichen Wüste Europas machen. Ich denke nicht, dass Europa DAS zulassen würde... Auch all das schöne Humankapital - die qualifizierten Arbeiter zögen nicht alle ins Ausland weg... Also - nach dem (fast gewissen) Scheitern der Agenda 2010: WAS wird geschehen?:confused:

Gysi
 
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von Gisbert
Ich denke nicht, dass Europa DAS zulassen würde...

Der europäische Einheitsgedanke ist leider nur ein schönes theoretisches Ideal, wie es davon sehr viele gibt.
In der Realität und in der Praxis läuft es aber leider anders.

von Gisbert
Und dass die Arbeitslosigkeit VIEL weiter steigen wird?

Wie ich schon sagte, die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen, weil die bisher beschlossenen "Demütigungen" der Arbeitslosen, keine Lösung sind, und nicht zur Beseitung der Arbeitslosigkeit, sondern nur zu einer neuen "Verarmung" führen werden.

Die Politiker haben sich nun mal in diese Richtung verlaufen, und werden die Arbeitslosen immer weiter demütigen.

Die Bundespolitiker haben einfach die Orientierung verloren, verennen sich immer weiter, und haben keine anderen Konzepte mehr (siehe auch bisherige und aktuelle Tagespolitik).

Gruß
Georg
 
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