Na Gysi - erstmal danke für Deine Offenheit
Weißt Du was? Bei uns in der Firma arbeitet ein echtes Genie (meine ich nicht ironisch) - dessem gesamte Lebensphilosophie in zwei Worte paßt: Shit happens Er hat 'nen höheren IQ als ich, also glaube ich ihm meistens
Was ich beschrieben habe, war eben NICHT ABM, das ist wichtig. Ich kenn mich mit ABM nicht genügend aus, aber meines Wissens sind diese AMB's im Lebenslauf als solche erkennbar, nicht? Das war mit meiner BSHG-Stelle nicht so, ich bekam nach Ablauf der Zeit ein ganz reguläres Zeugnis von meinem Arbeitgeber - einem gemeinnützigen Verein - als Verwaltungsangestellte mit Stellenbeschreibung und allem Schnickschnack. Das war wichtig. KEIN künftiger Arbeitgeber kann daraus ableiten, daß ich zeitweise auf dem zweiten Arbeitsmarkt tätig war (glücklicherweise konnte ich meine beiden langen Krankheitszeiten mal als Freiberuflerin, mal als Schülerin des zweiten Bildungswegs ausweisen, sonst sähe das sicher nochmal anders aus). Wenn in einem Lebenslauf eine Zeitspanne mit ABM und womöglich bei irgend'ner staatlichen Einrichtung angegeben ist - hrm, ich könnte mir denken, daß Arbeitgeber das abschreckt (ist das bei Dir der Fall?)
So, nun bist Du also ein studierter Ökonom (ist das sowas wie BWL?), bist unheimlich pfiffig, humpelst und kriegst seit wann keine Arbeitsstelle? Seit 1981?!
Nun denn - jetzt mutiere ich mal schnell wieder zum klugscheißerischen Kotzbrocken...
Ich hab' nen Handelsschulabschluß, bin auch unheimlich pfiffig hab'ne abgebrochene Berufsausbildung, Jobs in den unterschiedlichsten Bereichen und war noch nie länger als 4 Jahre irgendwo angestellt. Humpeln tu ich auch, bin außerdem kugelrund (glaub mir - das IST ein Kriterium bei der Stellenvergabe) und inzwischen 40. Bis auf die insgesamt 2 1/2 Jahre, die ich krankheitsbedingt nicht arbeiten konnte - und nochmal 1 1/2 Jahre, in denen ich diese BSHG-Stelle innehatte, war ich nie arbeitslos.
Und jetzt verstehe ich nicht: wie kann das sein, daß Du über 20 Jahre keine Arbeit finden konntest? Das soll nicht vorwurfsvoll klingen - ist nicht mein Ding. Ich KAPIER's nur nicht. Ich kapiere nicht, wie man dann zufrieden sein kann? Reich wird man auf die Weise ja nicht und stimmt: man kann mit verdammt wenig sehr gut leben (hab's nicht vergessen, was Du über all den Konsumfirlefanz geschrieben hast, den einige für existentiell halten). Aber: macht Dich so ein Leben "satt"? Wenn schon keine Kohle - na, warum dann nicht noch ein anderes Studium? Oder 'ne freiberufliche Tätigkeit? Du schreibst unheimlich gut: Du hast ja was publiziert (über einen Verlag?) - warum also nicht z.B. freiberuflicher Journalist? Nimm's mir nicht krumm, aber ich verstehe einfach nicht, wie man sich mit einem Leben so arrangieren kann - ich könnt's nicht.
Gysi, Du verplemperst Dich. Das meine ich nicht mal so sehr im Hinblick auf die Gesellschaft, sondern im Hinblick auf Dich selbst. Du bist ja ein Mann mit Fähigkeiten. Und Du WARTEST auf Angebote? Meine Güte... mich stellt keine Firma ein, die meine Unterlagen mit Bewerbungsfoto bekommt. Schmeckt mir nicht, ist aber so. Also bewerbe ich mich ohne Foto und marschiere nach 2 Tagen hin und mach die Leute "platt" mit meinen verbalen Fähigkeiten. Die meisten haben mich eingestellt - und bereut hat's (bis auf eine Ausnahme) niemand, mich eingestellt zu haben. Ich kann mir nicht denken, daß Du schüchtern bist - also warum tust Du das nicht?
Wie gesagt, meine Erfahrungen waren andere, aber egal: vielleicht hatte ich auch nur Glück.
Ich hoffe, daß ich Dir jetzt nicht zu nahe getreten bin - ich setze schonmal 'nen Sturzhelm auf in Erwartung der Gesinnungsschläge, die mir jetzt sicher gleich auf's Haupt prasseln werden *schlotter* Ich möchte verstehen können, warum Du aufgegeben hast.
LG, wirrlicht
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Wirrlicht, ich verrat dir mal etwas von meinem beruflichen Werdegang: Industriekaufmann 1969. 1981 Diplom in Ökonomie gebaut. Seitdem nur ABM´s, keinen einzigen Job auf dem 1. Arbeitsmarkt. NIE ein Angebot abgelehnt. Nagut: 1983 einen kleineren Unfall gehabt. Gut: einen schweren: Gehirnriss, seitdem humple ich. Das isses aber auch! (Keine Tabletten, wacher Geist - hoffe ich doch! )
Weißt Du was? Bei uns in der Firma arbeitet ein echtes Genie (meine ich nicht ironisch) - dessem gesamte Lebensphilosophie in zwei Worte paßt: Shit happens Er hat 'nen höheren IQ als ich, also glaube ich ihm meistens
Was ich beschrieben habe, war eben NICHT ABM, das ist wichtig. Ich kenn mich mit ABM nicht genügend aus, aber meines Wissens sind diese AMB's im Lebenslauf als solche erkennbar, nicht? Das war mit meiner BSHG-Stelle nicht so, ich bekam nach Ablauf der Zeit ein ganz reguläres Zeugnis von meinem Arbeitgeber - einem gemeinnützigen Verein - als Verwaltungsangestellte mit Stellenbeschreibung und allem Schnickschnack. Das war wichtig. KEIN künftiger Arbeitgeber kann daraus ableiten, daß ich zeitweise auf dem zweiten Arbeitsmarkt tätig war (glücklicherweise konnte ich meine beiden langen Krankheitszeiten mal als Freiberuflerin, mal als Schülerin des zweiten Bildungswegs ausweisen, sonst sähe das sicher nochmal anders aus). Wenn in einem Lebenslauf eine Zeitspanne mit ABM und womöglich bei irgend'ner staatlichen Einrichtung angegeben ist - hrm, ich könnte mir denken, daß Arbeitgeber das abschreckt (ist das bei Dir der Fall?)
So, nun bist Du also ein studierter Ökonom (ist das sowas wie BWL?), bist unheimlich pfiffig, humpelst und kriegst seit wann keine Arbeitsstelle? Seit 1981?!
Nun denn - jetzt mutiere ich mal schnell wieder zum klugscheißerischen Kotzbrocken...
Ich hab' nen Handelsschulabschluß, bin auch unheimlich pfiffig hab'ne abgebrochene Berufsausbildung, Jobs in den unterschiedlichsten Bereichen und war noch nie länger als 4 Jahre irgendwo angestellt. Humpeln tu ich auch, bin außerdem kugelrund (glaub mir - das IST ein Kriterium bei der Stellenvergabe) und inzwischen 40. Bis auf die insgesamt 2 1/2 Jahre, die ich krankheitsbedingt nicht arbeiten konnte - und nochmal 1 1/2 Jahre, in denen ich diese BSHG-Stelle innehatte, war ich nie arbeitslos.
Und jetzt verstehe ich nicht: wie kann das sein, daß Du über 20 Jahre keine Arbeit finden konntest? Das soll nicht vorwurfsvoll klingen - ist nicht mein Ding. Ich KAPIER's nur nicht. Ich kapiere nicht, wie man dann zufrieden sein kann? Reich wird man auf die Weise ja nicht und stimmt: man kann mit verdammt wenig sehr gut leben (hab's nicht vergessen, was Du über all den Konsumfirlefanz geschrieben hast, den einige für existentiell halten). Aber: macht Dich so ein Leben "satt"? Wenn schon keine Kohle - na, warum dann nicht noch ein anderes Studium? Oder 'ne freiberufliche Tätigkeit? Du schreibst unheimlich gut: Du hast ja was publiziert (über einen Verlag?) - warum also nicht z.B. freiberuflicher Journalist? Nimm's mir nicht krumm, aber ich verstehe einfach nicht, wie man sich mit einem Leben so arrangieren kann - ich könnt's nicht.
Original geschrieben von Gisbert Zalich
ICH bewerbe mich nicht mehr! Ich habe aufgegeben. Nicht dass es mir schlecht geht, aber ich richte mich mit dem, was ich JETZT bin und habe, ein. Eine ABM oder andere staatliche Maßnahme würde ich SOFORT annehmen. Aber die müsste mir schon angeboten werden. ICH kümmere mich um Maßnahmen oder Jobs nicht mehr. 2001 hatte ich um einen Platz in einer Übungsfirma noch gekämpft. Ergebnis: Von 10 verschiedenen Zeitarbeitsfirmen, in denen ich als Arbeitssuchender eingetragen bin, bekam ich - lass mich mal nachrechnen - (das was ein Scherz...) - NULL Angebote.
Gysi, Du verplemperst Dich. Das meine ich nicht mal so sehr im Hinblick auf die Gesellschaft, sondern im Hinblick auf Dich selbst. Du bist ja ein Mann mit Fähigkeiten. Und Du WARTEST auf Angebote? Meine Güte... mich stellt keine Firma ein, die meine Unterlagen mit Bewerbungsfoto bekommt. Schmeckt mir nicht, ist aber so. Also bewerbe ich mich ohne Foto und marschiere nach 2 Tagen hin und mach die Leute "platt" mit meinen verbalen Fähigkeiten. Die meisten haben mich eingestellt - und bereut hat's (bis auf eine Ausnahme) niemand, mich eingestellt zu haben. Ich kann mir nicht denken, daß Du schüchtern bist - also warum tust Du das nicht?
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Unser Thema war ABMs und andere staatliche Eingliederungsmaßnahmen: Wenn man so was bekommt: O.K.! Aber für der ERSTEN Arbeitsmarkt bringen sie nichts!
Wie gesagt, meine Erfahrungen waren andere, aber egal: vielleicht hatte ich auch nur Glück.
Ich hoffe, daß ich Dir jetzt nicht zu nahe getreten bin - ich setze schonmal 'nen Sturzhelm auf in Erwartung der Gesinnungsschläge, die mir jetzt sicher gleich auf's Haupt prasseln werden *schlotter* Ich möchte verstehen können, warum Du aufgegeben hast.
LG, wirrlicht