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Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

MissVerstehen

New Member
Registriert
31. Oktober 2010
Beiträge
154
Hallo,

ich lese gerade in den letzten Zügen dieses Buch und würde mich über einen Austausch darüber sehr freuen...:)

Hat es wer gelesen, und wie fandet ihr es?
 
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AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Hm... aus dem Link konnte ich erstmal wenig Fruchtbares heraus lesen.

Schmidt-Salomon in seinem Buch schafft sozusagen die Kategorien des Guten und des Bösen ab und ruft zum absoluten Determinismus auf.

Kann man das teilen?
 
AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Ich habe das Buch auch nicht gelesen, aber den Film "Jenseits von Eden" gesehen.:mad:

Aber mal ernsthaft:

Schmidt-Salomon in seinem Buch schafft sozusagen die Kategorien des Guten und des Bösen ab und ruft zum absoluten Determinismus auf.

Kann man das teilen?

Selbstverständlich nicht, wenn er wirklich absoluten Determinismus predigt, denn dieser ist, wie immer, nicht zu widerlegen.
 
AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Ich habe das Buch auch nicht gelesen, aber den Film "Jenseits von Eden" gesehen.:mad:

Aber mal ernsthaft:

Selbstverständlich nicht, wenn er wirklich absoluten Determinismus predigt, denn dieser ist, wie immer, nicht zu widerlegen.
Naja, es spricht vieles dafür. Er argumentiert sehr schlüssig. Ich bin ja auch großer Fan des Determinismus.

Nur: ob man dann soweit gehen muß wie er, und bis hin zum "Du kannst nichts dafür" kommt - was letztendlich dem "Gott lenkt alle unsere Geschicke" gleich kommt - sehe ich nicht. Das weist zum einen nämlich jede Verantwortung des Menschen für sein Tun von sich, und zum anderen bleibt uns dann nichts weiter, als sich selber beim Leben nur zuzuschauen.
 
AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Damit hast Du die zentralen Knackpunkte ja schon selbst angesprochen.
Möglicherweise argumentiert Schmidt-Salomon ja sehr virtuos, das weiß ich nicht, ich habe mal - einige Monate her - seine Website durchforstet, wo Passagen oder Thesen des Buches aufgelistet sind, hat mich nicht weggehauen.

Aber im Grunde ist es, wie Du sagstm der freie Wille ist perdu, was daran so beglückend sein soll, hat mir bis heute nicht eingeleuchtet.
Eingesperrt wird man dennoch, wenn man die Kronjuwelen klaut, Einsicht und Besserung ausgelschlossen, es sei denn Schicksal oder Hirn meinen es - dann zufällig - gut.

Aber nun will ich nicht länger meckern, um Dir den Lesespaß nicht zu versauen.
 
AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Ich mag Typen nicht, die anderen erzählen wollen, was oder wie sie zu glauben haben. Schon garnicht, wenn sie sich daran bereichern.

Pro- und contrareligiöse in die Arena und wenn sie sich gegenseitig ausgemerzt haben, hat der Rest seine Ruhe.
 
AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Damit hast Du die zentralen Knackpunkte ja schon selbst angesprochen.
Möglicherweise argumentiert Schmidt-Salomon ja sehr virtuos, das weiß ich nicht, ich habe mal - einige Monate her - seine Website durchforstet, wo Passagen oder Thesen des Buches aufgelistet sind, hat mich nicht weggehauen.

Aber im Grunde ist es, wie Du sagstm der freie Wille ist perdu, was daran so beglückend sein soll, hat mir bis heute nicht eingeleuchtet.
Eingesperrt wird man dennoch, wenn man die Kronjuwelen klaut, Einsicht und Besserung ausgelschlossen, es sei denn Schicksal oder Hirn meinen es - dann zufällig - gut.
Naja, selbst wenn man den freien Willen negiert, kommt es ja immernoch auf die praktischen implikationen an, die die jeweilige Denke mit sich bringt. Und da denke ich, liegt auch die Lösung darin, den Determinismus und die Eigenverantwortlichkeit doch nebeneinander stehen zu lassen.

Aber nun will ich nicht länger meckern, um Dir den Lesespaß nicht zu versauen.
Ich freu mich immer an klarer Argumentation, auch wenn ich die Argumente nicht teile. Und es gefällt mir um Längen besser als sein erstes Buch ("Manifest des Evolutionären Humanismus").

Ansonsten: sehr rücksichtsvoll, danke...:)
 
AW: Michael Schmidt-Salomon: "Jenseits von gut und böse"

Ich mag Typen nicht, die anderen erzählen wollen, was oder wie sie zu glauben haben. Schon garnicht, wenn sie sich daran bereichern.

Pro- und contrareligiöse in die Arena und wenn sie sich gegenseitig ausgemerzt haben, hat der Rest seine Ruhe.
Naja, stell Dir vor, was wäre wenn niemand einem anderen irgendeine Denke aufschwätzen wollte? Wir würden noch im Mittelalter leben, bestenfalls...

Ich finde es schon gut, wenn der öffentliche Weltbilddiskurs stattfindet. Mir stehen hier die Kirchen zu positiv da, aber die Art Atheismus, wie sie hier propagiert wird ("wir fahren mal mit einem Bus umher, um den dummen Religiösen zu zeigen, daß sie falsch liegen" - allerdings auch nichts anderes als Mission...), ist auch nicht mein Ding.
Gläubige haben wenigstens was zu "verkaufen", Atheisten haben nur die Idee, andere vom Glauben abzubringen und mehr Haltlosigkeit ins Leben zu bringen.

Nicht eben anziehend.
 
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Zu viel Relativismus.

MissVerstehen schrieb:
Schmidt-Salomon in seinem Buch schafft sozusagen die Kategorien des Guten und des Bösen ab
und ruft zum absoluten Determinismus auf.

Kann man das teilen?

Mich verwundert ein wenig, dass MSS in diesem Buch so radikal argumentieren soll,
in einer TV Live-Diskussion hat er auf mich viel moderater und konzilianter gewirkt,
und eher in die Richtung eines "deterministischen Chaos" argumentiert.

Bei der Frage Ethik greife ich lieber auf Karl Raimund Popper zurück, der in seiner Abhandlung
"Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" mMn viel Zutreffendes über Gut oder Böse,
Richtig oder Falsch, Wahr oder Unwahr, in Wissenschaft und Religionen geschrieben hat.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
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