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Innere Unruhe-Hektik-Stress-Burnout! Wer hat damit Erfahrungen gemacht?

Ron 65

New Member
Registriert
26. August 2018
Beiträge
20
Hallo!
Mich interessiert es wirklich, was Menschen zu diesem Thema für Erfahrungen gemacht haben, wie Ihr damit umgegangen seit und was Ihr dagegen getan habt.
Vielen Dank im voraus für interessante Infos
 
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Ich denke, dieses Problem ist einerseits individuell, andererseits ein durch äußere Umstände immer stärker induziertes Massenphänomen.
Bei mir saß neulich ein Mädchen, was mit 14 bereits ernste Burnoutsymptome zeigte. Nur, in diesem Alter reagiert der Körper viel schneller auf Lösungen, als ein älterer.

Suchst du konkret für dich Lösungsvorschläge oder wollen wir über die äußeren Einflüsse und die Wirkung auf die Gemeinschaft und allgemeine Abhilfe reden?
 
Hallo!
Vielen Dank für die Antwort. Ich würde gerne mehr über die äußeren Einflüsse und Wirkungen erfahren und was am besten Abhilfe schafft .
Vielleicht sind ja auch eigene Erfahrungen gemacht worden .
Das auch schon so Junge Menschen unter solchen Symptomen leiden?! Ich denke mal der äußere Druck ist für viele Menschen zu groß geworden.
 
Hmm...
ich habe gerade Burn Out Betroffene bei einer Reha Maßnahme kennengelernt dabei gemerkt, dass ich schon in die Richtung unterwegs war, mir aber eine andere Erkrankung dazwischen kam.
Typisch ist sehr oft eine Begeisterung für den Job und der Glaube dass es ohne einen nicht geht. Die damit verbundene Verantwortung nimmt man dann auch bereitwillig( wenn auch nicht immer sehr gerne) an und arbeitet, arbeitet, arbeitet. Wenn nicht auf der Arbeit dann im Kopf zu Hause. Oder man stresst den eigenen Körperoder die Pyche in der Freizeitauch, weil einem Bewältigungsstrategien fehlen.
Typisch ist auch die eigene Selbstüberschätzung oder eben Bereitwilligkeit sich bis zum Zusammenbruch zu fordern. Es geht eben immer noc ein bisschen mehr.
So habe ich zB eine junge Frau kennengelernt( Diagnose Burnoutund ja da gabs viele) die das Sprtprogrmm bis zur Selbstgefährdung genutzt hat, weil sie keine Grenze akzeptieren konnte,( ist ohne jegliche Klettererfahrung und ohne Seil einen recht hohen Berg hinauf geklettert. Hat sich dabei gedacht , ok wenn ich da jetzt daben greife bin ich tot, konnte sich aber nicht als Schwache einer Gruppeouten)
Die Burn Outler da, waren aktiv ohne Ende- "wandern ist rennen" oder so. :eek:
Alles was gemacht wurde, wurde mit irgendwie mit hohen Ansprüchen an sich selbst gemacht.
Typisch für Burn- Out sind die Aussetzer, die dann am Ende auch oft dazuführen, dass der Betroffene sein Problem erkennt und etwas dagegen tut. Ich habe Leute kennengelent, die nicht mehr wussten wie von A nach B gelangt sind, also Erinnerungslücken hatten. Dann gibts noch körperliche Reaktionen. Gürtelrose kann zB eine Begleiterscheinung von Burn-Out sein.
 
Hallo!
Vielen Dank für diese Informationen .Ich bin deshalb auch sehr an diesem Thema sehr interessiert, weil ich in meinem persönlichen Bekanntenkreis auch solche Erfahrungen gemacht habe .Bei einem Freund von mir ist deshalb die Ehe kaputt gegangen, weil seine Frau dieses Syndrom hatte. Ihr Selbstvertrauen und das Vertrauen zu ihrem Ehemann waren komplett zerstört, obwohl es keinen Grund gab Misstrauisch zu sein. Mir sind aber auch schon andere Dinge aufgefallen, wo ich denke, daß es nicht Normal ist. Da macht man sich schon Sorgen. Genau aus diesem Grund möchte ich viel mehr darüber erfahren und freue über weitere Beiträge .Vielen Dank!
 
Alle psychischen Symptome, so auch die von Burnout, haben vor allem innere Ursachen auch wenn es die Betroffenen nicht gerne wahrhaben wollen.
Es sind hauptsächlich die eigenen inneren seelischen Empfindungen die beeinträchtigt sind, die Wahrnehmung auf äußere Dinge kommt dann hinzu.
Deshalb erkranken manche Mensch an einer Überlastungsdepression und andere nicht, obwohl sie die selbe stressige Situation im Außen haben.
Jedoch wird die Psyche vor allem durch innere Veranlagungen gegenüber der Situation gestresst, keine Grenzen im Höher, Schneller, Weiter kennen
ist vor allem ein Defizit in der Prägung der Entwicklung einer Persönlichkeit. Der kapitalistische Aspekt der Gesellschaft mit Wachstum kommt dazu.
Wachsen als Solches ist jedoch weniger das Problem, das kann man auch ganz langsam mit viel Entspannung machen wie das Wachsen eines Kindes
über 18 Jahre bis es volljährig und für sich verantwortlich ist. Man kann 18 Jahre nicht beschleunigen, es sind stets 18 Jahre. Jedoch diese 18 Jahre
sind in der Obhut der Eltern, Großeltern, Verwandschaft, Schule, Verein, Klicke usw. da kann man lässig bleiben, will man das alles als Erwachsener
auch um sich haben wird es Stress und das meistens kompensiert in der Arbeitsstelle, die Hauptbeschäftigung eines Erwachsenen. Man kann noch so
schnell rennen, die Behütung von außen wie in der Kindheit erreicht man nie, diese liegt bei einem verantwortungsvollen Menschen im Inneren.
Da kann man ganz entspannt sein, den inneren Empfindungen ganz realistisch nachlauschen und so völlig in der Ruhe bleiben, vorausgesetzt man
kann sich sein eigenes Wesen bewusst machen ohne vor Schreck zu erstarren und am liebsten vor sich selbst reiß aus nehmen wollen.
Die Übung mit sich und der Umwelt Freundschaft schließen im Istzustand geht dem voraus, jedoch das sollte wieso eine alltägliche Übung sein.

Es ist viel mehr nicht normal als normal, das halte ich für völlig normal
 
Eine gute Voraussetzung für einen burnout ist, sich selbst zu etwas zu zwingen und das auf Dauer. Die Gründe dafür können aus dem inneren kommen oder von außen kommend, verinnerlicht worden sein und damit meint man, man verlange dies oder jenes von sich selbst. Oder umgekehrt, man meine, die anderen verlangen das von einem, aber dem ist garnicht so. Wie detailiert die Zusammenhänge ausgestaltet sind, ist dabei garnicht so wichtig, entscheidender sind die inneren Mechanismen, die Strategien, mit äußeren Einflüssen umzugehen, im weitesten Sinne Schönes zu bekommen und Unangenehmes zu vermeiden. Diese Strategien werden oft ein Leben lang beibehalten, obwohl sie in einem ganz anderen Zusammenhang, viel früher entwickelt wurden. Sowas aufzudecken und zu überprüfen, kann Teil einer Therapie sein. Manche Strategien sind einfach ungeeignet oder zumindest ungeeignet für den jeweiligen Menschen. Damit meine ich nicht nur Entspannungsmethoden, sondern grundlegenderes wie die generelle Einstellung "ich muss etwas leisten, damit ich sein darf...damit ich dazugehören darf, damit ich...".

Wenn jemand, wie in deinem Beispiel, Ron, nicht mehr vertraut, aber meint, sein Vertrauen in den anderen müsse "gefüttert" werden. Es bedürfe also eine Art fortlaufender Nahrung, positiver Beweise, zeugt das von einem inneren Stresszustand, der bei vielen Menschen vorhanden ist, aber erst durch Hinzukkommen anderer Faktoren eine erkennbare Form annimmt (z.B. Sucht, burnout, selbstverletzendes Verhalten...). Hier geht die Ursachensuche aber eher in die Richtung, die Ewaldt anspricht. Dort nutzt es nichts, jeden Tag 17.00 Uhr eine Teatime als Entspannungsritual einzurichten. Aber jede stille Minute in der nichts geschieht...ist für Betroffene eine Gelegenheit, ihre Unruhe erstmal selber zu bemerken. Vorher...oder vor laut rufenden Symptomen, wie einem Tinitus, wird der Betroffene dir kaum ernsthaft zuhören.
 
Ich hatte in meiner Firma in den letzten 15 Jahren drei Burnout-Fälle in leitenden Funktionen. Es waren interessanterweise die einzigen Frauen, die es bei uns in den letzten 20 Jahren in den Topfunktionen gab. Es waren auch die einzigen drei Leitungskräfte, welche mit der Firma (und ihrer Karriere) verheiratet waren. Zwei der drei Kolleginnen gingen nach dem Burnout bewusst vorzeitig in Rente, die dritte machte eine längere Kur und kehrte wieder zurück. Charakterlich sind die drei Frauen durchaus verschieden. Die Umstände, welche zum Zeitpunkt des Burnouts herrschten, hatten bei allen dreien aber durchaus strukturelle Ähnlichkeiten.
 
Alle psychischen Symptome, so auch die von Burnout, haben vor allem innere Ursachen auch wenn es die Betroffenen nicht gerne wahrhaben wollen.
Es sind hauptsächlich die eigenen inneren seelischen Empfindungen die beeinträchtigt sind, die Wahrnehmung auf äußere Dinge kommt dann hinzu.
Deshalb erkranken manche Mensch an einer Überlastungsdepression und andere nicht, obwohl sie die selbe stressige Situation im Außen haben.
Jedoch wird die Psyche vor allem durch innere Veranlagungen gegenüber der Situation gestresst, keine Grenzen im Höher, Schneller, Weiter kennen
ist vor allem ein Defizit in der Prägung der Entwicklung einer Persönlichkeit. Der kapitalistische Aspekt der Gesellschaft mit Wachstum kommt dazu.
Wachsen als Solches ist jedoch weniger das Problem, das kann man auch ganz langsam mit viel Entspannung machen wie das Wachsen eines Kindes
über 18 Jahre bis es volljährig und für sich verantwortlich ist. Man kann 18 Jahre nicht beschleunigen, es sind stets 18 Jahre. Jedoch diese 18 Jahre
sind in der Obhut der Eltern, Großeltern, Verwandschaft, Schule, Verein, Klicke usw. da kann man lässig bleiben, will man das alles als Erwachsener
auch um sich haben wird es Stress und das meistens kompensiert in der Arbeitsstelle, die Hauptbeschäftigung eines Erwachsenen. Man kann noch so
schnell rennen, die Behütung von außen wie in der Kindheit erreicht man nie, diese liegt bei einem verantwortungsvollen Menschen im Inneren.
Da kann man ganz entspannt sein, den inneren Empfindungen ganz realistisch nachlauschen und so völlig in der Ruhe bleiben, vorausgesetzt man
kann sich sein eigenes Wesen bewusst machen ohne vor Schreck zu erstarren und am liebsten vor sich selbst reiß aus nehmen wollen.
Die Übung mit sich und der Umwelt Freundschaft schließen im Istzustand geht dem voraus, jedoch das sollte wieso eine alltägliche Übung sein.

Es ist viel mehr nicht normal als normal, das halte ich für völlig normal
Hallo!
Ja das ist in der Tat so! Ich denke mal, daß es mehr verantwortungsbewusste als verantwortungslose Menschen mit diesen Symptomen gibt. Wer ehrgeizig und verantwortungsbewusst ist, macht sicher einen guten Job in sämtlichen privaten als auch beruflichen Bereichen, achtet dabei aber auch zu wenig auf sich selbst. Als man noch bis 18 in der Obhut der Anderen war hatte man diese Last nicht selbst zu tragen. Vielen Dank für diesen Beitrag!
 
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Eine gute Voraussetzung für einen burnout ist, sich selbst zu etwas zu zwingen und das auf Dauer. Die Gründe dafür können aus dem inneren kommen oder von außen kommend, verinnerlicht worden sein und damit meint man, man verlange dies oder jenes von sich selbst. Oder umgekehrt, man meine, die anderen verlangen das von einem, aber dem ist garnicht so. Wie detailiert die Zusammenhänge ausgestaltet sind, ist dabei garnicht so wichtig, entscheidender sind die inneren Mechanismen, die Strategien, mit äußeren Einflüssen umzugehen, im weitesten Sinne Schönes zu bekommen und Unangenehmes zu vermeiden. Diese Strategien werden oft ein Leben lang beibehalten, obwohl sie in einem ganz anderen Zusammenhang, viel früher entwickelt wurden. Sowas aufzudecken und zu überprüfen, kann Teil einer Therapie sein. Manche Strategien sind einfach ungeeignet oder zumindest ungeeignet für den jeweiligen Menschen. Damit meine ich nicht nur Entspannungsmethoden, sondern grundlegenderes wie die generelle Einstellung "ich muss etwas leisten, damit ich sein darf...damit ich dazugehören darf, damit ich...".

Wenn jemand, wie in deinem Beispiel, Ron, nicht mehr vertraut, aber meint, sein Vertrauen in den anderen müsse "gefüttert" werden. Es bedürfe also eine Art fortlaufender Nahrung, positiver Beweise, zeugt das von einem inneren Stresszustand, der bei vielen Menschen vorhanden ist, aber erst durch Hinzukkommen anderer Faktoren eine erkennbare Form annimmt (z.B. Sucht, burnout, selbstverletzendes Verhalten...). Hier geht die Ursachensuche aber eher in die Richtung, die Ewaldt anspricht. Dort nutzt es nichts, jeden Tag 17.00 Uhr eine Teatime als Entspannungsritual einzurichten. Aber jede stille Minute in der nichts geschieht...ist für Betroffene eine Gelegenheit, ihre Unruhe erstmal selber zu bemerken. Vorher...oder vor laut rufenden Symptomen, wie einem Tinitus, wird der Betroffene dir kaum ernsthaft zuhören.


Dem muss ich vollkommen zustimmen. Es ist allerdings immer sehr Schade, wenn durch diesen Zustand Familien zerbrechen oder Freundschaften auseinander gehen. Jeder Betroffene ist sicher der Meinung er sei sehr stark nach" außen hin" aber im Inneren sieht es dann doch ganz anders aus.
 
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