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Etwas Unernstes -oder nicht?

Wer wird in den USA Präsident?

  • Bush

    Stimmen: 2 25,0%
  • Kerry

    Stimmen: 4 50,0%
  • Keiner von beiden- unentschieden

    Stimmen: 2 25,0%

  • Umfrageteilnehmer
    8
  • Umfrage geschlossen .
M

majanna

Guest
Also: Wer schafft es in den USA? Bush oder Kerry?


Wollen wir wetten?

Probier es mal ( zum ersten) mit einer Umfrage.


Vorsichtshalber sage ich meine Meinung: Kerry V

Wahrscheinlich ist es so, dass hier - wie bei mir auch bei den anderen - der Wunsch der Vater des gedanken ist.
 
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Der Wunsch war hier Mutter meines Gedankens. Leider ist es in den USA ja so, dass sich die Stimmmöglichkeiten auf eine Partei mit zwei Köpfen beschränkt. Die Umfrageergebnisse des letzten "Duells" zwischen den beiden starken Typen halte ich für ein Symptom des Übels - Gleichstand.
Als Bewohner des "alten Kontinents" muss ich befürchten, dass Kerrys Multilaterismus die Fronten auf dieser Welt durchaus verhärten könnte. Auch ziehe ich aus den "Duellen" (und Artikeln), die ich mir teilweise angetan habe, dass die Politik der beiden sich in wesentlichen Punkten kaum unterscheiden wird, auch wenn möglicherweise der Verkauf der Strategie zur Durchsetzung der Ziele anders aussehen würde.
 
Also bei mir war der Gedanke Wunsch des Vaters... :zunge 5:
Dass sich Kerry und Bush kaum unterscheiden, haben viele Kommentatoren bei Bush/Gore auch schon fatalerweise behauptet. Was heißt fatalerweise? Hat ja sowieso keinen Einfluss.
Ich stimme Jaques zu, dass das Hauptproblem darin liegt, immer nur zwei Alternativen zu haben. Im Thread "Amerika - du hast es besser?" wurde darüber, glaube ich, schon diskutiert, wenn auch nicht ausführlich genug.
Im Allgemeinen ist es schon absurd, dass die ganze Welt auf etwas schaut, was ein einziges Kasperltheater ist.

In ungewohnter Deutlichkeit.
 
Habe mich überzeugen lassen, .....

.... dass die amerikanische Wahl für uns Europäer (leider) nichts Unernstes ist. Meine Sympathie und mein Verstand sprechen für Kerry. Langfristig bin ich der Meinung, dass sich Europa wirtschaftlich und militärisch (somit auch politisch) weitgehend von den USA abnabeln soll.

Zeili
 
Ich schliesse mich dem Kasperltheater an, obwohl mein Gedanke weder vom Vater noch von der Mutter initiert wurde. Rein wirtschaftspolitische Überlegungen könnten es Kerry schaffen lassen. Sein Programm verspricht eine wirtschaftliche Stabilität (Rücknahme der Steuererleichterungen für Einkommen über 200 000 Dollar, Sanierung des Gesundheitswesens, steuerliche Bestrafung der Outsourcen/jobless recovery), der Bush nichts gegenzusetzen hat. Es kommt also darauf an, ob der Mittelstand, der damit entlastet wäre, bei den Wahlen auch entsprechend mitmacht. Die Ökonomen hat Kerry zu ca. 70% auf seiner Seite.
 
Es ist schon ein Unterschied, ob die Demokraten ihren Kanidaten durchbringen oder die Republikaner. Es ist schon ein Unterschied, ob der Fokus des politischen Handelns der Ausbau der sozialen Systeme, die Berücksichtigung internationaler Interessen und der militärische Frieden oder fast exakt umgekehrt, ausschließlich irreale, aufgeputschte Kriegsgeilheit und neurotisches, übertriebenes Schutzbedürfnis und die Missachtung der UNO und der internationalen Interessen, die/das alle anderen Interessen auf Null bringt. Das amerikanische Volk ist tief gespalten, und so verschieden sehen auch die Kandidaten aus. Natürlich bin auch ich für Kerry. Hab aber auf "unentschieden" geklickt.

Gysi
 
Na ja, ich weiss nicht so recht. Auch Kerry ist für eine rigorose Durchsetzung amerikanischer Interessen, das hat er mehrfach betont. Ob er dabei irgendwelche "internationalen Interessen" berücksichtigt, ist eine Definitionssache (also eine Angelegenheit der USA, der Definitionsmacht schlechthin), die von seinem diplomatischen Geschick abhängt. Auch kann man bei Kerry ein "übertriebenes Schutzbedürfnis" ausmachen, schliesslich warf er Bush im letzten "Duell" ja vor, er liesse die Grenzen nicht gut genug bewachen und auch er ist für militärische Präventivschläge (er lehnt den Krieg im Irak nicht grundsätzlich ab, sondern stimmte sogar dafür). Dass Kerry die Big Brother-mässigen und m.E. antidemokratischen Verfügungsrechte für die polizeilichen Instanzen rückgängig macht, ist nicht annehmbar (und genau hier handelt es sich um die Verstärkung einer Grauzone in einem demokratischen Staat, wo sich sehr gut totalitäre Züge festmachen lassen). Kerry wird den lauteren "Krieg gegen den Terrorismus" voraussichtlich weiterführen, darüber besteht geringer Zweifel. Die Kandidaten unterscheiden sich inhaltlich nun wirklich nicht so gross voneinander (entschuldigung, aber die von Kerry angekündigten "sozialen Reformen" sind ein Witz!), der Stil mag anders erscheinen und klar: die meisten Republikaner stehen für einen massiveren Abbau in staatlichen Bereichen und würden das bestehende Defizit wahrscheinlich noch erhöhen. Wenn Kerry dieses Defizit abbauen möchte, muss er den Dollar tief halten, was Europas Exportwirtschaft kaum bekommen dürfte. Ob Kerry zu einer stabilere Wirtschaftslage beitragen würde, bleibt fraglich.
Ich fürchte mich wirklich vor einem "Aufatmen" der Welt, würde Kerry gewählt. Ich bin mir wirklich nicht sicher, welcher der beiden gefährlicher ist...
 
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Es dürfte sich aussenpolitisch wenig ändern, wer immer das Rennen gewinnt. USA wird auch in Zukunft die Interessen des eigenen Landes an die erste Stelle stellen, auch die geopolitischen, der Rest der Welt kommt später.
Sich von den USA abzunabeln, wie hier ein Teilnehmer blauäugig meint, ist wohl recht unrealistisch. Immerhin handelt es sich um die grösste Wirtschafts- und - militärmacht der Welt und unseren, nach der EU, grössten Exportmarkt. Wir sind wirtschaftlich auf vielen Ebenen von den USA abhängig.
Auch im Iraqu wird sich wenig ändern. Einen Abzug der Truppen zum jetzigen Zeitpunkt kann niemand verantworten, bevor sich nicht die innenpolitische Lage stabilisiert hat, da ändert auch Kerry nichts. Sollte vor oder nach der Wahl ein neuer Terroranschlag in den USA stattfinden, werden die Karten ohnehin neu gemischt. Dass dieser statfindet, ist sicher nur eine Frage der Zeit.
Wer immer das Rennen gewinnt, wir müssen versuchen, ein normales diplomatisches Verhältnis herzustellen, um auch unsere berechtigten Interessen zu wahren. Mit Putin trotz Tschetschien, aber auch mit China und jetzt Lybien, funktioniert dies doch auch. Die USA permanent kräftig gegen das diplomatische Schienbein zu treten, um dabei innenpolitisch ein paar Wählerstimmen zu sichern, ist dabei wenig hilfreich. Diplomatie ist auch die Kunst des Möglichen. Es wird Zeit, sich daran zu erinnern.
Ohnehin schien mir die deutsche Berichterstattung über den Wahlkampf recht einseitig, wurde doch schwerpunktmässig vor allem das gebracht, was für Kerry und gegen Bush sprach. Die innenpolitische Gemütslage der USA- Bevölkerung wurde damit falsch dargestellt, wenn man damit USA-Zeitungen vergleicht.
 
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