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Darf man Falsches lehren?

kleine Wolke schrieb:
Bemerkenswert - also für dich gibt es keine Wahrheit. Was verstehst Du unter Wahrheit?
Und wenn es keine geben soll: gibt es dann wenigstens wahre/falsche Aussagen?
du gibst dir selbst eine antwort:
( resp. ob der Weise die Weisheit der Gesetze in seiner Weiseheit weiß)
ja, für mich gibt es keine wahrheit, zumindest nicht in bezug auf dinge die nicht ganz klar definier bar sind. es gibt z.b. keine frage darüber ob ich nun aufgestanden bin oder nicht (außer man hinterfragt ab wann es denn aufstehen bzw. stehen ist). es gibt aber die frage ob es richtig war, dass ich aufgestanden bin.
besonders die gut böse, richtig falsch fragen, alle fragen die wir mit adjektiven beantworten können, sind nicht definierbar.
wer das gegenteil behauptet bekommt von mir die menschheitsaufgabe: definieren sie adjektive, es ist wirklich egal welches, einfach definieren.
aussnahme: wahre falsche aussagen z.b. da kann ich aber auch wieder mit einer unwiderlegbaren gegebenheit antworten, dem ist so, es gibt keine zwei möglichkeiten, entweder ich bin tod oder nicht.
die dazugehörige aussage kann auf solche fragen wahr oder falsch sein, aber z.b. nicht in bezug auf fragen nach gott, oder ob die wahrheit sagen immer richtig ist.

was verstehe ich unter wahrheit.
wahrheit ist ein wort, kein anderes wie tisch auch.
es lässt sich als adjektiv nutzen (bzw. da heißt es dann adverb glaube ich, die wahrheit), hat weiter aber keine große bedeutung ohne die präzise frage.

ciao
 
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Heide schrieb:
Was mir nicht ganz klar ist: wo ist der Unterschied zwischen wenn-dann und Ursache-Wirkung?

Wenn die Planeten von einem bestimmten Ort aus gesehen ein bestimmtes Muster darstellen, dann finden Ereignisse auf eine gewisse Art statt. Es ist aber kein direkter Zusammenhang nachweisbar. Das Muster der Planeten verursacht nicht die Ereignisse.

Wenn es bei uns Winter ist, dann ist es kälter als im Sommer. Dafür gibt es Ursachen, die erforscht und mit wissenschaftlich anerkannten Methoden bewiesen wurden.

Alles klar?

herzlich
lilith
 
tosto schrieb:
du gibst dir selbst eine antwort:

Das habe ich befürchtet! Du gibst mir keine.
Aber wie willst du wahr und falsch unterscheiden wenn es nicht das Kriterium der Wahrheit gibt?
Wahrscheinlich hast du deshalb svile unbeantwortbare Frage, weil es für dich keine Frage/Wahrheit gibt.

j
a, für mich gibt es keine wahrheit, zumindest nicht in bezug auf dinge die nicht ganz klar definier bar sind.
Also das liest sich doch schon ganz anders. Welche Dinge kannst du denn ganz klar definieren?


es gibt z.b. keine frage darüber ob ich nun aufgestanden bin oder nicht (außer man hinterfragt ab wann es denn aufstehen bzw. stehen ist). es gibt aber die frage ob es richtig war, dass ich aufgestanden bin.
Also das ist nicht wahr. Wenn ich das vergnüen hätte dich zu treffen und in diesem zusammenhang fragen würde ob du aufgestanden wärest - so gäbe es diese frsge doch, oder nicht?

alle fragen die wir mit adjektiven beantworten können, sind nicht definierbar.
Soll das eine definition sein?

wer das gegenteil behauptet bekommt von mir die menschheitsaufgabe: definieren sie adjektive, es ist wirklich egal welches, einfach definieren.
Na gut dann nehme ich die "menscheitsaufgabe" auf mich! Schreibe mir ein adjektiv und ich definiere es dir!

was verstehe ich unter wahrheit.
wahrheit ist ein wort, kein anderes wie tisch auch.
es lässt sich als adjektiv nutzen (bzw. da heißt es dann adverb glaube ich, die wahrheit), hat weiter aber keine große bedeutung ohne die präzise frage.

Also das dachte ich mir: Wahrheit ist unlogisch ausgedrückt - die Übereinstimmung meines denkens mit dem Gegenstand der denkenden Betrachtung (oder kurz des denkens)
Anders das was ich über X denke ob es mit dem X übereinstimmt (im denken) das nennt (nannte) man auch Wahrheit!

Wenn es für dich keine Wahrheit gibt, worüber schreibst du dann - unwahres -beliebiges etc.?

lg v kW
 
Hallo lilith,

lilith51 schrieb:
Wenn es bei uns Winter ist, dann ist es kälter als im Sommer.

entschuldige, aber was Du da formulierst ist wirklich banal, geradezu peinlich!

Wenn die Planeten von einem bestimmten Ort aus gesehen ein bestimmtes Muster darstellen, dann finden Ereignisse auf eine gewisse Art statt. Es ist aber kein direkter Zusammenhang nachweisbar. Das Muster der Planeten verursacht nicht die Ereignisse.

Was soll ich damit anfangen??? Das ist doch einfach "Wortmüll" und zeigt deutlich die ganze Hilflosigkeit der Astrologie!

Ich z. B. bin im Sternzeichen des Widder geboren. Dem Widder sagt man gewisse Eigenschaften nach. Ich verkörpere kaum eine dieser Eigenschaften.

Also schmeiss doch die Astrologie dorthin, wo sie hingehört: auf die Müllhalde der Geschichte!

Gruss
Hartmut
 
lilith51 schrieb:
Wenn die Planeten von einem bestimmten Ort aus gesehen ein bestimmtes Muster darstellen, dann finden Ereignisse auf eine gewisse Art statt. Es ist aber kein direkter Zusammenhang nachweisbar. Das Muster der Planeten verursacht nicht die Ereignisse.

Wenn es bei uns Winter ist, dann ist es kälter als im Sommer. Dafür gibt es Ursachen, die erforscht und mit wissenschaftlich anerkannten Methoden bewiesen wurden.

Alles klar?

hm, nein, eigentlich nicht.
Beides sind erst einmal wenn-dann-Sätze. Du hast nur Unterschiede im Zusatz gemacht.
Wenn auf der Nordhalbkugel Winter ist, dann stehen die Planten und Sterne in einer ganz bestimmten Konstellation. Ursache ist die Neigung der Erdachse und die Rotation der Erde um die Sonne. Wobei dieses Ursache sowohl auf die Konstellation als auch auf das Wetter zu beziehen ist.

Dein erstes Beispiel ist nicht einleuchtend. Wenn ein bestimmtes Ereignis immer und immer wieder beobachtet wird, dann gibt es ein Ursache-Wirkungsprinzip, auch wenn man nicht unbedingt sofort herausfindet, warum diese Ursache jene Wirkung hat. Wenn man aber überhaupt keinen Zusammenhang nachweisen kann, dann gibt es eben auch nicht die Beobachtung, dass dieses oder jenes immer dann so passiert wenn die Punkte am Himmel genau so stehen. Dann ist der Wenn-dann-Fall überhaupt nicht gegeben!
Man müsste jetzt anfangen über notwendige und hinreichende Bedingungen zu diskutieren. Aber dafür ist es mir noch zu früh am Tag:)
 
Hartmut, Heide!

@Hartmut!
Banal ist nicht falsch, oder? Peinlich? Mir sind einfache Dinge nicht peinlich, warum auch!

Mein "Wortmüll" zeigt nicht die Hilflosigkeit der Astrologie, sondern deine Hilflosigkeit angesichts des Unbekannten. Allerdings drückst du mit deinem Urteil sofort Ablehnung aus. So wird es schwer möglich sein, sich mit einem Bereich, den man überhaupt nicht kennt, ernsthaft zu beschäftigen.

@Heide
Ich hab versucht, den Unterschied der Betrachtungsweise zu erklären. Auch wenn ich dafür mehrere Sätze brauche, ist doch klar was ich meine.

So, das war mein letztes Wort zu diesem Thema. Ich bin kein Anwalt der Astrologie und auch kein Missionar. Es zeigt sich ja schon, dass ihr nicht wissen wollt, sondern widerlegen, und zwar auf die Art, wie es die Wisschenschaftler eben gewöhnt sind. Das interessiert mich nicht! Die Übersicht zu haben geht eben nicht, wenn man alles in kleine Stückchen zerlegt (analysiert) und vergisst, dass es immer noch ein großes Ganzes ist.

:winken1:
 
lilith51 schrieb:
@Heide
Ich hab versucht, den Unterschied der Betrachtungsweise zu erklären. Auch wenn ich dafür mehrere Sätze brauche, ist doch klar was ich meine.

Nicht die Zahl der Sätze ist das Problem, sondern dein Unterscheidungskriterium.
Als
- wenn-dann, aber keine Frage nach dem Warum = Astrologie
- wenn-dann, Frage nach dem Warum = Wissenschaft
würde ich es formulieren.

bei Dir ist es eher ein
wenn-dann, aber das Wenn hat nichts mit dem Dann zu tun. = Astrologie
Und das macht eben keinen Sinn.
Ich glaube auch nicht, dass das die gängige Auffassung von Astrologie ist.


Es zeigt sich ja schon, dass ihr nicht wissen wollt, sondern widerlegen, und zwar auf die Art, wie es die Wisschenschaftler eben gewöhnt sind. Das interessiert mich nicht! Die Übersicht zu haben geht eben nicht, wenn man alles in kleine Stückchen zerlegt (analysiert) und vergisst, dass es immer noch ein großes Ganzes ist.

Doch, ich will schon wissen, das ist ja gerade das Problem! Es gibt aber anscheinend nichts zu wissen, wenn ich deinen Satz richtig verstehe.

Um eine Übersicht zu haben, muss man zumindest einen Teil der Stückchen kennen.
 
Heide schrieb:
Doch, ich will schon wissen, das ist ja gerade das Problem! Es gibt aber anscheinend nichts zu wissen, wenn ich deinen Satz richtig verstehe.

Im Gegenteil, es gibt sehr viel zu wissen, das fängt schon bei der Fragestellung an.

Ich erinnere mich an Tage und Nächte, wo ich mit Freunden in elendslangen zähen bis heftigen Diskussionen genau die Fragen gestellt habe, die du jetzt stellst. Irgendwann hat es dann auf einmal KLICK gemacht und ich hab begriffen, dass ich mit meiner bisher gewohnten Art des Denkens nicht weiterkomme.
Aber ich kann dir das nicht einfach so kurz erklären. Weil ich derzeit genug anderes zu tun habe und weil ich mich auch nicht als Lehrerin der Astrologie bzw. der esoterischen Weltsicht verstehe.

herzlich
lilith
 
Absolute Wahrheit - Empirische Wahrheit

kleine Wolke schrieb:
Soll das heissen das es keine Wahrheit gibt? Und wahr oder falsch einerlei ist?

tosto schrieb:
genau das.
bis auf das einerlei.
das eine erfordert das andere, sie sind aber beide nicht egal und somit auch nicht einfach für den jeweiligen standpunkt vertauschbar.

Da steckt meines Erachtens eine Überlegung, die für unser menschliches Dasein von großer Bedeutung ist:
Es ist glaube ich nicht schwierig sich darüber zu einigen, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Das ist eine philosophische bzw. eine metaphysische Überlegung, die jeder Mensch gelegentlich bei bestimmten Umständen in seinem Leben zeitweilig anstellt.

Jedoch wäre es unrealistisch und auch verhängnisvoll zu leugnen oder zu negieren, dass „falsch“ und „wahr“ in unserem menschlichen Dasein, unserem menschlichen Denken und unseren menschlichen Erkenntnissen nicht existieren können, keine Rolle spielen bzw. beliebig vertauschbar sind. Ein Zusammenleben wäre dann nämlich konkret nicht möglich, schon allein wenn nur zwei Personen eine gemeinsame Handlung planen würden. Allein jede belanglose Handlung oder Abstimmung zwischen zwei Menschen setzt nämlich eine ganze Menge von impliziten Informationen voraus, die diese beiden Menschen gemeinsam als „wahr“ oder „falsch“ ansehen müssen. Ein Satz wie zum Beispiel: „Ich treffe Dich morgen um 12:OO Uhr am Südeingang vom Hauptbahnhof in Kassel“ enthält eine ganze Menge (impliziten) Informationen, die jeder als wahr oder als falsch erachten muß, damit überhaupt etwas passieren kann.

Es ist z.B. auch nicht egal und vertauschbar anzunehmen, dass Herr Müller seinen Nachbarn erschlagen hat, oder ob es Herr Mayer war.

Wie es also „wahr“ und „falsch“ in unserem Alltagsleben existiert, existiert auch „wahr“ und „falsch“ in der Wissenschaft. Hier möchte ich einfach eine Aussage von Karl Popper stellen, die diese Überlegung meiner Meinung nach einfach und prägnant formuliert:

"Es gibt keine Autorität der Wissenschaft. Die Wissenschaft ist etwas Wunderbares. Trotzdem wissen wir nichts. Das heißt, in unserer Wissenschaft stecken viele Irrtümer. Das war immer so. Der wissenschaftliche Fortschritt besteht darin, diese Irrtümer zu finden und durch etwas Besseres zu ersetzen: durch eine bessere Hypothese. Er besteht darin, Irrtümer loszuwerden."

(Karl Popper)




Liebe Grüße
Jocelyne Lopez
 
Zuletzt bearbeitet:
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lilith51 schrieb:
Irgendwann hat es dann auf einmal KLICK gemacht und ich hab begriffen, dass ich mit meiner bisher gewohnten Art des Denkens nicht weiterkomme.


Die Art des Denkens ist manchmal ein Problem, stimmt. Ein Aha-Erlebnis kann man nicht wirklich steuern, manchmal bleibt es aus. Ist aber auch nicht schlimm.

schönen Tag trotz grauer Wolken,
Heide
 
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