• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Yoko Ono - John Lennon

Original geschrieben von Alzii
Aber ein nackter Mann und eine nackte Frau zusammen im Bett, Jahre nach den lockeren und uninszenierten Love-ins von "Hippie-WGs" - mir will sich nicht erschließen, was daran "revolutionär", "aufklärerisch" oder "friedensstiftend" gewesen sein soll. Ich empfand diese Aktionen als langweilig und spießig - "kleinbürgerlicher Mief".
Miefig war das nicht... Aber es war auch nicht die Aktion, die sie berühmt gemacht hat.
John war auch kein "Milchbubi ohne Eier", was sollen denn solche haltlosen Bemerkungen?
In der Beziehung haben die beiden einander GEGEBEN. Kleinbürgerlich empfinde ich, sich darüber aufzuregen, dass diese Beziehung anders gelebt wurde, wie unsereins sie sich vielleicht als GUTE Beziehung vorstellt.

"ICH hätte...blablabla, DANN wäre es ´revolutionär´ gewesen..."
Was tust DU denn, um (im positiven Sinn) "revolutionär" zu sein? ;)

Gysi
 
Werbung:
Na ja, um jeden Preis "revolutionär" sein zu wollen - zum Selbstzweck? - das wäre pupertär gewesen. Ich fand nackte Leute - ob nun als Kommune-Bewohner in Berlin, als Zappa auf dem Klo oder eben JL und Ono im Bett - nie besonders aufregend, obwohl ich damals noch ziemlich klein war und mir meine "Kicks" beim Anschauen der Dessous im Otto-Katalog holte :D

Aber wenn ich mir angucke, wie sich meine Exmutter und ihre Generation nicht mehr einkriegen konnte - in der Zeit wurde eine meiner Pflegeschwestern als 16-jährige schwanger (huch!!!) - wie peinlich - natürlich war man erschüttert und konnte nur hinter vorgehaltener Hand drüber reden - das war so die Zeit. Und ob Nacktheit nun "revolutionär" war - die war ja keine neue Erfindung - ich denke mal, die offensive Darstellung war's, was sie revolutionär sein ließ. Und wieso sollte Yoko ihre Beziehung mit JL nicht als "Aktionskunst" darstellen? Er machte willig mit. Ich konnte mit dieser Art Kunst zwar nie viel anfangen (bis heute nicht - mich reißt's nicht vom Hocker wenn sich jemand mit halben Schweinen behängt und das "Schwestern im Geiste" nennt) - aber damit erreichten sie Aufmerksamkeit und auch, daß die Leute darüber redeten. Wenn's dazu geführt hat, daß Menschen generell ihre Beziehungsvorstellungen in Frage stellten - na wieso auch nicht? Es war damals so 'ne Aufbruchsstimmung, und die Leute haben jeden Pups sexualisiert und als Mittel zur Beseitigung verstaubter Moralvorstellungen einzusetzen versucht. War sicher viel albernes Zeugs dabei, aber welche Zeitgeistströmung hat das nicht?

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Miefig war das nicht...

Damals habe ich das jedenfalls so empfunden, Gysi.
Es war "lame" :D (lahm, nicht überzeugend).

Meine Einstellung kommt wohl daher, daß sich die älteren Damen einen Beatle als Schwiegersohn wünschten und ich musikalisch eher auf der Linie der Stones lag.

Stell Dir vor, Mick Jagger nackt mit einer Frau im Bett - das wäre für seine Fans wirklich schockierend gewesen, aber von JL hat man nichts anderes erwartet - für ihn war eine Frau wohl schon mehr als genug ... ;) :p


>>>>>>Gisbert>>>>>>>> Aber es war auch nicht die Aktion, die sie berühmt gemacht hat. <<<<<<

Ja, sehe ich auch so.


>>>>>>Gisbert>>>>>>>> John war auch kein "Milchbubi ohne Eier", was sollen denn solche haltlosen Bemerkungen? <<<<<<<<<<<

Zumindest wirkte er so auf mich. Mit "Eiern" hätte er sich selbst eine Geliebte gesucht.


>>>>>>Gisbert>>>>>>>> In der Beziehung haben die beiden einander GEGEBEN. Kleinbürgerlich empfinde ich, sich darüber aufzuregen, dass diese Beziehung anders gelebt wurde, wie unsereins sie sich vielleicht als GUTE Beziehung vorstellt. <<<<<<<<<


Wie hier bereits mehrmals erwähnt, ist die Grundvoraussetzung einer freiwilligen Beziehung, daß sie auf gegenseitigem Geben und Nehmen beruht.

Das sieht Binchen wohl auch so und das ist auch nicht der Punkt.

Wer wie Yoko Ono eine Beziehung bewußt als Aktionskunst in der Öffentlichkeit zelebriert, setzt sich damit auch der öffentlichen Kritik aus.

Ich halte Yoko als Künstlerin eher für unbedeutend und phantasielos. Ihre wahre Kunst ist unbestritten, daß sie sich JL gekrallt hat. Aber die öffentliche Inszenierung war eher "bescheiden".


>>>>>>Gisbert>>>>>>>> "ICH hätte...blablabla, DANN wäre es ´revolutionär´ gewesen..."
Was tust DU denn, um (im positiven Sinn) "revolutionär" zu sein? ;) <<<<<<<<<<<<

Hast nicht Du zuerst in diesem Zusammenhang den Ausdruck "revolutionär" benutzt?
Dann erkläre mir bitte, was an einem nackten Mann und einer nackten Frau im Bett "revolutionär" gewesen sein soll.


Ich tue nichts, um revolutionär zu sein, denn "Revolutionen" sind lediglich eine "Umwälzung" von Äußerlichkeiten, die herkömmlichen Strukturen bleiben davon unberührt.


[Klugscheißmodus AN]
Eine wirksame Veränderung beginnt im Selbst.
[Klugscheißmodus AUS]
 
Original geschrieben von Alzii
Meine Einstellung kommt wohl daher, daß sich die älteren Damen einen Beatle als Schwiegersohn wünschten und ich musikalisch eher auf der Linie der Stones lag.
Schwiegersohns-Typen waren Leue wie Roy Black... Die Fans der Stones waren mehr die Prolls. Das war in den 60ern so. Ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist. N/A. (Nicht so richtig da /Auch noch nicht weg?:D ) In den 70ern war ich auch voll der Stones-Fan.

Ich halte Yoko als Künstlerin eher für unbedeutend und phantasielos. Ihre wahre Kunst ist unbestritten, daß sie sich JL gekrallt hat. Aber die öffentliche Inszenierung war eher "bescheiden".
So bescheiden, dass wir heute noch darüber reden...

Hast nicht Du zuerst in diesem Zusammenhang den Ausdruck "revolutionär" benutzt?
Nein.
[Klugscheißmodus AN]
Eine wirksame Veränderung beginnt im Selbst.
[Klugscheißmodus AUS]
DAS ist der Klugscheißermodus, den auch JL hatte - und nach ihm LEBTE! (Aber wir reden ja jetzt über Yoko.)

Gysi
 
klugscheissermodus an!!!

aber John war und blieb wohl Zeit seines Lebens ein Mutterbubi "ohne Eier".
pfui wie brutal!
aber
wo alzii recht hat hat er recht:
19.04.1980: Yoko verordnet John ein zehntägiges "Schweigegelübte"

30.04.1980: Mittags um 12.05 Uhr beendet John sein "Schweigegelübte". John rasiert sich den Bart ab.


yoko - der guru???

oder machte es ihr nur spass, sich zu beweisen welche macht sie über JL hatte?

da kann wirklich schnell der eindruck entstehen, daß er ein "mutterbubi" war, ja langsam zweifle ich auch dran ob die songs wirklich von ihm waren???

vielleicht tu ich in einem punkt yoko wirklich unrecht!
sie ist die künstlerin und JL nur ein aushängeschild eine puppe die ihre lieder populär machte!
sie mit ihrem namen wurde schon immer abgelehnt nicht aber john!:rolleyes:

hmm ganz neue aspekte?

john lennon songs nicht von ihm?

das würde auch erklären warum regelmässig neue "alte" lieder von ihm auf den markt kommen!


gruss binchen;)
 
WAs ist das? Comedie?

Binchen, bitte: Klugscheißermodus "aus"... :rolleyes:

Was ist? Gestern zu lange in der Sonne gewesen? :D Macht nichts, schreiben wir ebenein paar MOND-Reime... :p
 
WAs ist das? Comedie?

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Binchen, bitte: Klugscheißermodus "aus"... :rolleyes:

Was ist? Gestern zu lange in der Sonne gewesen? :D Macht nichts, schreiben wir ebenein paar MOND-Reime... :p
oki doki:

wieder zurück zum thema yoko ono - john lennon!

aber ohne witz!
kannst du mir sagen warum sie john ein schweigegelübte auferlegte???:confused:

dieses schweigegelübte war auch 1980 - sie interessierte sich doch kaum noch für ihn, war schon hinter green hinterher!

was soll das??

und john??
ich konnte leider nirgends lesen ob er von dem verhältnis mit green wusste?
und was er dazu sagte?

du wirst es wissen oder?

dann sprich, bitte


gruss binchen:)
 
Original geschrieben von Binchen
aber ohne witz!
kannst du mir sagen warum sie john ein schweigegelübte auferlegte???:confused:
Worum ging es da nochmal? Das war direkt nach dem "Lost weekend". Aber ich weiß nicht mehr, worum es da ging.
Aber John folgte gerne ihren Ideen. Wenn umgekehrt Frauen den Ideen ihrer Männer folgen, die teilweise durchaus dööfer als gerade Yoko sind, dann sagt keiner was dagegen. Aber den großen John an die Kandare nehmen? Frevelhaft!

dieses schweigegelübte war auch 1980 - sie interessierte sich doch kaum noch für ihn, war schon hinter green hinterher!
John und Yoko waren IMMER EIN Team! Die Monogamie hatte nur nicht die hier im Westen übliche Bedeutung. Hab ich aber schon ein paarmal gesagt...

und john??
ich konnte leider nirgends lesen ob er von dem verhältnis mit green wusste?
Keene Ahnung.


Gysi
 
Werbung:
Info

EIN LEBEN ALS MUSICAL
Wie lange ist John Lennon noch tot?

In der Mitte der Bühne steht ein weißer Flügel, dahinter wechseln auf einer Dia-Projektion Songtitel von Lennon mit Zitaten von ihm, die um die Welt gingen. Das Instant Karma wird heraufbeschworen oder Give peace a chance oder schlicht und einfach nur Yes. John Lennons Botschaften waren zuweilen schlagend simpel: Der Krieg ist vorbei, wenn Ihr es wollt, ließ er die Massen wissen.

Das Musical, das seinen Namen trägt, hat allerdings nicht die Absicht, seine Botschaften in Frage zu stellen. Seit fast 25 Jahren ist das Musikgenie tot, aber die Legende wächst, und ein Liedtitel von Ben Becker mag einer anderen Wirklichkeit in paradigmatischer Umkehrung entsprechen: Wie lange ist John Lennon noch tot? So ganz hat man wohl dem Zauber nicht vertraut, weshalb die Uraufführung nicht in New York stattfand, wo Lennon bis zuletzt lebte, sondern im fernen San Francisco. Waren am ersten Abend mindestens ein Fünftel der Plätze leer, so gilt das Haus seither als ausverkauft. Auch Yoko Ono, die Rechte-Inhaberin aller Lennon-Aktivitäten, war zur Premiere angereist. Sie gab von Anfang an ihren Segen dazu und steuerte sogar zwei unveröffentlichte Lieder bei.

Zweifellos war Lennon schon zu Beatles-Zeiten der Charismatischste der Pilzköpfe, und machte nach dem Auseinanderdriften der Gruppe am meisten Furore: das Leben mit seiner Partnerin Yoko Ono wurde als Kunst vermarktet, er gab ellenlange Interviews und über all dem ragte die Musik, bei der es ihm wie bei keinem Zweiten gelang, aus ganz persönlichem Kram, aus psychischen Frustrationen und überschwänglichen Glücksmomenten unvergessliche Melodien zu zaubern. Brechtsche Verfremdung und Distanz war seine Sache gewiss nicht. Bei jedem geringer Begabten wären diese Offenbarungseide nur peinlich geraten.

Das Musical Lennon verfolgt mehr oder weniger chronologisch diesen Lebensweg, der stets eine Gratwanderung war. 28 Lieder werden präsentiert, wobei nur drei aus dem Beatles-Repertoire sind. Dazwischen gibt es Lennon-Statements, nachgespielte Szenen mit authentischen Dialogen, begleitet und unterlegt von einem Zehn-Mann-Orchester. Neun Schauspieler verschiedener Nationalitäten teilen sich die personality Lennon in wechselnden Charakterrollen auf - eine Idee, die vermutlich John gefallen hätte, fühlte er sich doch die meiste Zeit seines Lebens als zutiefst zerrissene Person.

Es beginnt mit Imagine: Auf einer riesigen Leinwand sieht man einen Astronauten im All schweben; dahinter den blauen Erdball. Es heißt, die Astronauten hätten dieses Lied täglich während ihres Weltraumaufenthaltes gehört. Sodann abrupter Szenenwechsel. Fliegeralarm, Bombengetöse, Zweiter Weltkrieg. Einer der Schauspieler mimt Winston Churchill und verkündet Johns Geburt. Es ist der 9. Oktober 1940. Bilder aus dem Familyalbum erscheinen im Bühnenhintergrund, und dabei erfahren wir die traurige Kindheitsgeschichte vom verschwundenen Vater, vom Aufwachsen bei Tante Mimi und dem frühen Unfalltod der Mutter, mit dem das erste Lebenstrauma manifest wurde. Mother don´t go, father come home lautete Jahrzehnte später der Verzweiflungsschrei in Form eines selbsttherapierenden Liedes. ...

Die Anekdoten eines im Wesentlichen bekannten Lebens werden aneinandergereiht: Hamburger Starclub, Besuch bei der Queen, später beim Maharishi, und schließlich die Begegnung mit ihr: Yoko Ono. Wie es im Leben war, so spielt auch im Stück die Liebes-, Lebens- und Künstlerbeziehung des Paares die tragende Rolle. Doch vielleicht beginnt hier das Problematische der Inszenierung. Alles, was die Beiden damals machten, stiftete Unruhe, provozierte, stieß auch auf Ablehnung. Die Inszenierung bebildert zwar das Biographische, kann aber den Geist dieser Verstörung nicht einfangen. Choreographisch bietet das gesamte Schauspielerensemble The ballad of John und Yoko als rasanten Tanz dar, als Sinnbild für den Sechziger-Zeitgeist. Dann die Ernüchterung, das Dogma der Wirklichkeit und die Selbstreflexion auf den Soloplatten. The dream is over - die Bühne ist leer. Das Lied God, in dem John uns wissen lässt, dass er vielen Illusionen aufgesessen sei, wird vorgetragen. Und wieder erfahren wir Verstiegenes und Intimes: Ich war das Walross, sagt er. Jetzt bin ich John. Danach ist erstmal Pause.

Am Ende wird das Publikum mit einem positiven Bild entlassen. Noch einmal wird Imagine herbeizitiert. John sitzt am weißen Flügel, Yoko setzt sich zu ihm. Man kann sich an dieser Stelle kaum mehr vorstellen, dass es derselbe John ist, der in einem anderen Lied die Zeilen schrieb: "Gott ist ein Konzept, an dem wir unseren Schmerz messen."
 
Zurück
Oben