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Wollt ihr türkisch lernen?

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"wer sagt es marianne, wir leben nicht mehr im Neolithikum!"


Also, wie man sieht könnte ich genauso blöde Bemerkungen abgeben wie ihr. Nur einmal zur Ansicht, wie ihr argumentiert!
 
Rhona schrieb:
... , als dass nochmals Braunhemden durch unsere Straßen marschieren und Hakenkreuze Schaufenster verunzieren.

Es gibt einen Satz aus dem Wader-Lied "Stellungnahme", indem er dazu Stellung nimmt, dass inzwischen Neos seine Lieder grölen, und der heißt:

"Wenn die Feigheit und Dummheit der Vielen nicht auszurotten ist, ist es der Mut, die Vernunft und die Menschlichkeit der Wenigen auch nicht."

Rhona

warum?
warum kommt in jeder diskussion, in der multi-kulti, migration, ... kritisch reflektiert werden, immer und immer wieder stereotyp das braunhemden-, nazi-, neo-, fascho-, ... "argument".
hierbei handelt es sich doch um ein "totschlagsargument" mit dem du jeder sachlichen diskussion die grundlage entzieht. denn jeder der trotzdem kritisch weiterargumentiert setzt sich doch in einen "bösen", unerwünschten, vieleicht sogar strafrelevanten kontext, obwohl eine ganz andere intention dahinter steckt. das hat nichts mit freier diskussion und freier rede zu tun.
wer frei reden möchte, sollte frei denken können und wollen.
 
dextra schrieb:
warum?
warum kommt in jeder diskussion, in der multi-kulti, migration, ... kritisch reflektiert werden, immer und immer wieder stereotyp das braunhemden-, nazi-, neo-, fascho-, ... "argument".
wollen.


Vielleicht weil es das erste und einzige ist was den Leuten dazu einfällt?
Vielleicht weil allein die Aussicht darauf das sich gewisse Vorgänge wiederholen könnten den Menschen Angst macht?
Vielleicht weil niemandem eine andere Lösung einfällt?


Und zum Thema:
Ich finde das sich jeder ausländische Mitbürger den Gepflogenheiten des Landes anzupassen hat in dem er lebt. Zumindest was das öffentliche Leben betrifft, sollte eine Anpassung doch kein Problem sein. Was jeder in seinen eigenen vier Wänden macht geht niemanden was an. Ich empfände es als ziemlich arrogant mich in der Türkei einzunisten und dort weder die üblichen Umgangsformen noch die Sprache lernen zu wollen. Und umgekehrt empfinde ich nunmal dasselbe.


LG
Salem :zauberer1
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Salem schrieb:
Vielleicht weil es das erste und einzige ist was den Leuten dazu einfällt?
Vielleicht weil allein die Aussicht darauf das sich gewisse Vorgänge wiederholen könnten den Menschen Angst macht?
Vielleicht weil niemandem eine andere Lösung einfällt?

wenn es das einzige argument wäre, daß den diskussionspartnern dazu einfällt, dann ist und kann es um deren überzeugung nicht weit bestellt sein.
denn wenn mir etwas angst macht und ich aus tiefer innerer überzeugung heraus (nicht aufgrund angelernter und eingeprügelter "überzeugung") eben dieses verhindern will, dann bringe ich tatsächliche argumente, die die worte des anderen entsprechend entkräften.
das ist die lösung, mit der "die letzten von gestern" oder "die ersten von morgen" ins nichts versenkt werden können. aber "braunen gespenstern" die argumentationsgrundlage zu nehmen statt disputativ zu überzeugen ändert deren verhalten und deren einstellung nicht. im gegenteil, auch andere sehen wer welche "argumente" und auf welche weise bringt. mit toschlagsargumenten leisten diese leute ihrer überzeugung einen bärendienst.
zudem: wenn in jedem kritschen wort "brauner sumpf" vermutet wird, dann wird dieses "problem" auf eine zu hohe stufe gehoben ... .
 
dextra schrieb:
zudem: wenn in jedem kritschen wort "brauner sumpf" vermutet wird, dann wird dieses "problem" auf eine zu hohe stufe gehoben ... .

Da sind wir einer Meinung, keine Frage.

Im Übrigen waren meine Vermutungen als Einladung für die Anderen gedacht, mal ihre Argumente und Gedanken zu erläutern und somit indirekt auch auf dein "warum" zu antworten, dex :umarm:

Liebe Grüße
Salem
 
Gerne von mir aus wenn ein Tschetschene bei uns eine Gaststätte eröffnen will, bin ich der letzte, der ihm dies verweigern will. Aber ich will keine Mio Tschetschenen bei mir im Lande haben! Ist das schwer zu verstehen?

Ähm... Ja.

Eure Argumente sind doch wirklich Kindergartenreif.
Ich bemühe mich immer, in Augenhöhe mit den Gesprächspartnern zu kommunizieren.

ich habe in meinem Beitrag keine Verallgemeinerungen geäußert!
Niemals
wenn die Schwarzen damit ihre Probleme gelöst hätten.
zum Weitersuchen bin ich lediglich zu faul, würde aber bestimmt fündig...

Aber durch die schon fast gewaltsame Vermischung aller Kulturen,
Meine Sklavenhändler sind gerade wieder auf der Rückreise vom Kongo...Aber die Türken und Italiener habe ich nicht hergeschleppt!!! Das war jemand anders.

Ich lasse mich gern belehren. Also civiello:

Was ist Kultur?
Welche Musik sollte ich hören?
Wo ist die Trennung zwischen wirtschaftlichem und kulturellem Austausch?

Und, dito @dextra
Werde Dir mal einig mit Dir, mit wem Du kommunizierst, worauf Du eingehst...
Ich weiß, Du verallgemeinerst ja nicht. :) Aber irgendwie rutscht Dir immer wieder die Mehrzahl aus dem (schaumigen?) Mund...
 
reuther schrieb:
Also, wie man sieht könnte ich genauso blöde Bemerkungen abgeben wie ihr. Nur einmal zur Ansicht, wie ihr argumentiert!
Wie "argumentierst" du denn? Du bist ja auf meinen Beitrag nicht mal eingegangen? Überlesen?

Hier kannst du ihn gern noch mal nachlesen. Ich würde nämlich schon noch gern erfahren, was ihr - du und civiello - unter der "deutschen Reinkultur" versteht.
 
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Gysi schrieb:
Die Volkserziehung auf dem Boden des Islam ist eine unüberwindbare Hürde auf dem Weg in eine pluralistische Gesellschaft, die Toleranz und Demokratie erfordert. Atatürk hatte sich scharf gegen den Islam abgegrenzt, indem er ihn "als Gift des Gemeinwesens" bezeichnete. Das war ungeheuer mutig in einer muslimisch bestimmten Gesellschaft. Damit war er noch kein Demokrat. Aber denken wir bitte daran, dass faschistische Systeme zu seiner Zeit Hochkonjunktur hatten und nicht so wie heute verfemt waren. Er hatte sich scharf gegen den Islam gestellt. Daher ist er für mich der Wegbereiter in den Pluralismus für die Türkei.

Gisbert, wenn die Erziehung, die auf den Werten des Christentums beruht, keine unüberwindbare Hürde auf dem Weg in eine pluralistische Gesellschaft war, muss auch die auf dem Boden des Islam keine unüberwindbare sein! Aber da werden wir uns nicht einig, das wissen wir schon ;).
Mein Beitrag vom Januar

https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=44381#post44381

war Dir nicht mal mehr einer Antwort wert. Leider kann ich aber nur dort anknüpfen, wo ich damals aufgehört habe.
Ich gebe Dir weitgehend recht, wenn ich sage, dass es ohne Atatürk die heutigen Debatten um Türkei-EU-Beitritt bestimmt gar nicht gäbe.
Wenn Du hier aber 'Her mit Leuten wie Atatürk' schreibst, kann ich mich dem nicht einfach anschliessen, dem zustimmen. Dir geht es lediglich um seine kategorische Ablehnung des Islam, alles andere blendest Du aus. Gerade Du solltest es aber nicht tun, denn Deine Forderung nach Kritikmöglichkeiten sollte nicht nur die Möglichkeit Islam zu kritisieren, umfassen.
Das Wort 'faschistisch' vermied ich in voller Absicht - es wurde zwar nicht in diesem Zusammenhang in die Diskussion aufgenommen, aber die Folgen in der Diskussion kann nun jeder nachlesen. Die Schuld liegt keinesfalls bei Dir, das möchte ich betonen.
Wenn Du aber Atatürk den Islam 'verteufelnd' zitierst, solltest Du seine anderen Zitate nicht vergessen:
'Ich befehle Euch nicht den Angriff, ich befehle Euch zu sterben!' lautete sein Befehl und 250 000 Türken verloren allein in den Çanakkale Kriegen ihr Leben, um die Ehre der Nation den Entente Staaten gegenüber zu wahren.
Und als die Griechen besiegt wurden, flohen 900 000 Christen aus dem Reich.

'Die Staatsgewalt soll nur dem Volke gehören' und 'Die Presse muss absolute Freiheit haben. Sie darf aus keinem Grund unter Druck gesetzt werden!' Diese Zitate stammen ebenfalls von Kemal Atatürk als 1923 die erste Regierung der türkischen Republik gebildet und er als Präsident gewählt wurde.
Als die Rufe nach mehr Demokratie im Lande immer lauter und stärker wurden, liess er eine Oppositionspartei gründen, um sie aber sehr kurze Zeit später wieder zu verbieten. Kritik und Konkurrenz ertrug er nicht im Geringsten.

Den Fez wie auch andere religiöse Symbole hat er verboten, dafür den Hut vorgeschrieben. Der Widerstand dagegen wurde durch Hinrichtung von etwa 100 Männern gebrochen.
Es galt nur eins: eine autoritäre Diktatur. Sogar das Parlament wurde wieder abgeschafft und die Kurdenaufstände -derselben Kurden, die ihn im Unabhängigkeitskrieg unterstützten- blutig zerschlagen. Und obwohl die Türken erst im 11. Jh. nach Anatolien kamen, hiess es auf einmal, 'die ganze Menschheit wäre ursprünglich türkisch und Türkisch die Mutter aller Sprachen'. Und diesen Kemal Atatürk hättest Du nun wirklich gerne hier, Gisbert?

Die Gegensätze: hier der Nationalheld und Visionär, ein Diktator par excellence, der auch heute noch -eigenartig ist es schon- in der Türkei nicht kritisiert werden darf und auf der anderen Seite die Islamisten. Er hielt die türkische Gesellschaft mit eiserner Hand zusammen, die heute sehr gespalten da steht, das bleibt unbestritten. Aber ob das der richtige Weg war?

Fast bin ich versucht zu sagen, er würde Dich an seiner Seite gegen den Koran kämpfen lassen, um Dich dann zu verraten. Ähnlich, wie er es mit den Jungtürken der Militärakademie tat. Sie orientierten sich mehr nach der franz. Revolution, schauten gleichermassen auch nach England, während er die italienischen Faschisten und auch Lenin und Stalin als Leitfiguren wählte.

Dass einige Deutsche und deutsche Juden in der Türkei z.Z. des NS Zuflucht fanden, hatten sie nur der Tatsache zu verdanken, dass sie Wissenschaftler und Gelehrte waren, die er für den Aufbau des Hochschulwesens dringend brauchte. Jedes gerettete Leben zählt sehr viel, aber die Motivation darf man auch da nicht vergessen.

Eine charismatische Persönlichkeit war er ganz zweifellos. Vielleicht mit Tito oder noch besser mit Castro vergleichbar. Hätte er sich nicht zu Tode getrunken, müssten wir uns jetzt nicht in Spekulationen ergehen, wohin sich dieTürkei mit ihm entwickelt hätte, denn er hätte sicher noch mindestens 10 - 15 Jahre länger regiert, natürlich nur, hätte nicht eine andere Gruppierung mit Erfolg geschafft, was die Jungtürken versucht haben ;). Sonst wäre es wie bei Castro: ein Revolutionär geht nicht in Pension ;).

So aber? Von mir ein Nein.
 
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