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Planet der Nomaden - Herausforderung Migration

richtig miriam,
du hast von gleichen voraussetzungen geschrieben. aber genau darin liegt die crux. die gleichen voraussetzungen existieren nur in einem gringen bruchteil der fälle. bleiben wir mal beim problem der sprache. hier hat der zuwanderer eindeutig eine bringschuld die sprache des gastlandes, bzw. des erwünschten heimatlandes zu lernen. wer denn sonst sollte das tun? angebote bestehen en masse, werden jedoch nicht genutzt und daher wieder eingestellt. sollen denn wir diesen leuten denn unsere sprache einprügeln - das kann nicht der weg sein.
du kennst das problem mit "voraussetzungen"? wenn bestehende voraussetzungen nicht von genügend bewerbern erbracht werden können, oder es politisch gewünscht ist, bestimmte gruppen in bestimmte positionen zu bringen, dann wird an den voraussetzungen solange geschraubt, bis sie passen (beispiel: frauen in den kampftruppen der bundeswehr - mit der folge, daß nun auch männliche bewerber eingestellt werden müssen, die noch zu meiner zeit als untauglich ausgemustert worden wären).

nun, vielleicht haben in den von mir genannten staaten diese menschen die niederländische bzw. französische staatsbürgerschaft, aber das macht sie noch nicht zu kulturellen "echten" holländern oder franzosen. ich sehe keinen anlaß eine person mit deutschem paß, der weder unserer (bitte weitgefasst verstehen) kultur angehört, noch diese akzeptiert und lebt und zudem unsere sprache nur rudimentär radebrecht als "deutschen" zu bezeichen. gleiches gilt für österreich, holland, ... .

miriam, hier geht es in keiner weise um die vor 40 jahren als "gastarbeiter" zugereisten ausländer. diese haben in gegenseitigem geben und nehmen ihren zweck erfüllt. diese menschen hatten hier ihren broterwerb um ihre familien in deren heimat zu ernähren und ggf. einen kleinen wohlstand aufzubauen. unsere kapitalisten hatten billige arbeitskräfte und argumente für lohndumping. aber: diese menschen sind zum größten teil in ihre heimat zurückgekehrt oder haben sich in die gesellschaft integriert, sind verträglicher teil der gesellschaft geworden, der heute nicht mehr wegzudenken ist, wie einst die hugenotten. diese menschen haben ihre bringschuld erbracht und die sprache erlernt und in die gesellschaft eingegliedert. die gesellschaft hat wiederum ihre schuld erbracht und diese menschen aufgenommen. sie tun nun dienst als lehrer, polizeibeamte, soldaten, verwaltungsmenschen ... . daß sie sich mit ihren großtanten auf italienisch, spanisch, griechisch oder serbo-kroatisch unterhalten können und vielleicht deren alte volkstänze kennen und können, das ist doch schön - und DAS ist eine bereicherung für unsere gesellschaft.
aber das problem liegt in den in der folgezeit zugewanderten. bei denen die sich nicht integrieren wollen (weder sprachlich noch kulturell).
sicherlich hat hier die politik eine wesentliche mitschuld. selbst leute wie heiner geißler haben 1988 noch geäußert: " für ein land in der mitte europas ist die vision einer multikulturellen gesellschaft eine große chance. ... eine politik, die eine beteiligung von zuwanderern und ethnischen minderheiten anstrebt, wird multikulturell genannt. das konzept für eine multikulturelle gesellschaft fordert die anerkennung kultureller unterschiede und die bewahrung von eigenständigkei, respekt vor anderen religionen und traditionen."
aber was verschweigt diese definiton: die anerkennung kultureller unterschiede usw. wird faktisch nur von den bevölkerungen der länder gefordert, auf deren boden diese experimente stattfinden. im klartext: wir sollen die kulturellen eigenarten der asiaten (türken), afrikaner anerkennen - aber nicht umgekehrt.
nun gibt es aber auch noch diejenigen, die multikulti meinen aber mischkultur meinen. hier sollen zig millionen einheimische ihre kultur aufgeben um etwas neues, gemischtes zuz bilden. soweit kein selbsthaß oder die angelernten schuldgefühle eines volkes gehen. weder multikulti, noch mischkultur bringen einem volk etwas außer sich zuspitzende konflikte - weder wirtschaftlich noch kulturell.
"man muß schon eine sehr niedrige vorstellung von kultur haben, um die blose vermehrung des angebots auf dem jahrmarkt der lebensstile für eine kulturelle bereicherung und den synkretismus unvereinbarer weltentwürfe und weltanschauungen, der für zeiten des niedergangs typisch ist, für einen kulturellen fortschritt auszugeben" - Robert Hepp, Tübingen 1988 -.
seit 1988 hat sich die lange massiv zugespitzt. ich kenne kein land in dem das projekt multikulti geglückt ist. wie können wir jemals weltanschaulich und kulturell völlig fremde (großteils integrationsunwillige) zuwanderer integrieren, wenn wir es nicht einmal schaffen die eigene bevölkerung vollständig in das gesellschaftliche leben zu integrieren (wie im integrationsthread so passend von suche formuliert).
ich bin nun wohl von migration zu integration abgeschweift - aber ich glaube, daß diese theman zusammen gehören. ohne integration darf keine mirgration stattfinden. ohne migration wäre integration nicht (in diesem maße) nötig.


abschweifenderweise
dex

ps. miriam, zahlen zu diesem thema sind schall und rauch. jede statistik kann mit gegenstatistiken widerlegt werden. je nach politischer intension kann ich, allein durch die art der fragestellung, mein wunschergebnis generieren. daher werde ich hier nicht mit zahlen aufwarten oder zahlen widerlegen.
das aus dem täglichen erleben genährte "bauchgefühl" ist nicht minder zuverlässig.
 
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Noch einmal Grundsätzliches zum Eröffnungsstatement des threads.

Weil Rassismus weltweit geächtet ist, muss man um, „Minderwertiger“ habhaft zu werden sich in Kulturalismus machen. Wenn schon keinen Rassenfeind gibt, dann muss es einen Kulturfeind geben um der wichtigen, edlen und von der Vorsehung ausersehenen historischen Aufgabe nachkommen zu können, die eigene Kultur „rein“ und in ihrem Wert zu erhalten. Insofern ist das 3. Reich immer noch mitten unter uns.

Ich bin nun einmal Österreicher und komme mit so manchen Kulturvorstellungen nicht zurecht, die derart kleinkariert sind, dass das Karo nur mit Hilfe eines Mikroskops in den vom Auge auflösbaren Bereich gebracht werden kann, „Einheitlich“ ist dennoch was ganz anderes. Historisch war Österreich immer ein Durchzugsgebiet, nicht nur in ethnischer sondern auch kultureller Hinsicht.

Um zu zeigen, wie sehr sich Kulturen immer in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen entwickelt haben, möchte ich nur zwei Städte als charakteristische Beispiele erwähnen:

Die erste ist Prag im 14 Jahrhundert, mitten in Tschechien, wo noch Böhmenkönige herrschten. Hier wurde nicht nur die erste Deutsche Universität, sondern die erste mitteleuropäische Universität gegründet, die ursprünglich selbst wieder multikulturell strukturiert war. Ihr Gründer, Karl IV beherrschte selbst fünf Sprachen perfekt: Tschechisch, Deutsch, Französisch und Italienisch, Latein, wahrscheinlich auch hinreichend polnisch. Prag war multiethnisch. Das „Pragerdeutsch“, mitten in Böhmen, war die Wurzel des Hochdeutsch im österreichischen Raum und unseres Burgtheaterdeutsch und ist somit von gesamtdeutscher Bedeutung.

Die zweite ist Czernowitz, das ab 1775 als Hauptstadt der Bukowina von türkischer Verwaltung in die österreichische überging. Hier lebten nicht nur Ukrainer, Rumänen, Polen, Ruthenen, Juden, Deutsche und andere und auch alle Religionen friedlich nebeneinander und zusammen, schon unter türkischer Herrschaft. Gewiss, seinen kulturellen Aufschwung erlebte die Stadt unter österr Verwaltung, aber sie verlor nichts an ihrer kulturellen Bedeutung, als sie 1918 an Rumänien fiel. Die heute für den deutschen Sprachraum berühmtesten und bedeutendsten Kinder der Stadt stammen vorwiegend aus dieser rumänischen Zeit: Rose Ausländer, Paul Celan, Erwin Chargaff, Eugen Ehrlich, Gregor von Rezzori, Elieser Steinbarg, Karl Emil Franzos. – Was aber ganz wesentlich ist: Die deutsche Gründlichkeit, mit der Juden und andere Volksgruppen nach dem Einmarsch deutscher Truppen im 2. WK vernichtet bzw. vertieben worden sind, hat diese Hochkultur absolut beendet.

Ich könnte auch über Wien sprechen, dem wohl größten Schmelztiegel aller europäischen Kulturen, zu welchem auch das alte osmanische Reich "Teile" geliefert hat. Aber das würde wohl die meisten überfordern

Wir können aus der gesamten europäischen Geschichte, bis in die Urgeschichte hinein sehen, dass sämtliche wesentlichen kulturellen Impulse immer in den kulturellen Mischungszentren entstanden sind, nicht erst oder nur im alten Rom. Gerade weil Österreich immer schon Grenz- und Mischungszone war und ist, lässt sich hier durchgehend veranschaulichen, dass österreichische Kultur immer entstanden ist aus einem Nebeneinander UND einem Miteinander, eine Erfahrung, die den Deutschen, so scheint es, zu einem großen Ausmaß fehlt.

diethelm
 
Wie oft werden „Wirklichkeiten“ vorgestellt, die, weil von vielen akzeptiert, auch wirksam werden, obwohl ihnen primär die Tatsächlichkeit völlig fehlt.

Es stimmt, wir haben vor kurzem den 40. Jahrestag der Gastarbeiteranwerbung „gefeiert“, aber noch immer keinen einzigen der Beendigung dessen.

Die EU ist kein Einwanderungsland, das stimmt auch. Es gibt daher auch nicht so was wie eine Einwanderungspolitik. Aber was heißt das? In die EU dürfen 1. nur jene, die ein Recht auf Asyl haben. Über die herrschende restriktive Asylpolitik brauchen wir wohl nicht diskutieren, das sind extrem wenige und diese machen unser Ausländerarbeitskräftekraut bei weitem nicht fett.

Wann können also Nicht-EU-Bürger ohne Asylbegehren einreisen? Wenn sie schon lange genug mit einem EU-Bürger verheiratet waren, oder als Ehefrau oder als Minderjährige den Erziehungsberechtigten mit vorhandener Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis nachfolgen wollen. Das hat am Anfang eine größere Rolle gespielt, ist aber zumindest laut österr. statistischem Zentralamt (ich nehme an, wir laufen mit Deutschland größenordnungsmäßig parallel) nunmehr marginal. Woher also die vielen? Oder sind es überhaupt so viele?

Nicht EU-Bürger können noch immer aber nur dann einreisen, wenn die Wirtschaft Bedarf nach ihnen hat, sie somit problemlos eine Arbeitsbewilligung bereits vorweisen können. Im Moment sind es in erster Linie Saisonarbeitskräfte im Gastgewerbe und in der Landwirtschaft, einige davon bleiben, im gegenseitigen Einverständnis mit den Arbeitgebern, illegal.

Es ist nicht nur für viele Baufirmen interessanter „neue Türken“ im Niedriglohnsektor einzustellen, als „alte“ weiter zu beschäftigen. Auch wenn sie völlig ungebildet sind, dumm sind sie deswegen noch lange nicht und nach einiger Zeit wissen sie sich gegen die Ausbeutungsmechanismen der Arbeitgeber zu wehren und somit werden sie für letzteren uninteressant. Arbeiter können ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. In Ö gibt es nur zwei Ausnahmen: eine Frau im Mutterschutz oder bei Vorliegen „sozialwidriger“ Gründe, ein ausgesprochen seltener Fall.

So kommen also noch jede Menge untergebildete Arbeitskräfte nach, die, beileibe nicht aus eigener Schuld, nach einiger Zeit das Sozialsystem belasten. Eine Rückkehr in ihre Heimat war nie und ist noch immer nicht einfach, weil ihre ehemalige Position im heimatlichen Arbeitsprozess schon längst von anderen eingenommen worden ist. Da hülfe nur ein Anwerbeverbot für derartig unqualifizierte Arbeiter, dagegen stemmen sich mit aller Gewalt die Arbeitgeberverbände. Sie müssen also, ob sie es wollen oder nicht, versuchen hier ihre Pensionsberechtigung zu erreichen.

Es gibt also keine „Einwanderer“ im ursprünglichen Sinne, wie einst viele und heute noch so manche Europäer nach Amerika oder Australien ausgewandert sind oder auswandern, sondern es sind welche, die mit einer Arbeitsbewilligung verlockt wurden. „Wirtschaftsflüchtlinge“ werden schon lange beinhart returniert

Diethelm

P.S.: Es ist der Vorteil von Statistiken, dass sie widerlegt werden können. Bei Bauchgefühl ist das prinzipiell nicht möglich, da fehlt sogar diese Zuverlässigkeit.
 
Lieber Diethelm,

immerwieder kehre ich zu deinen letzten Beiträgen zurück - weil mich hauptsächlich diese Schmelztiegel der Kulturen - du beschreibst ja zwei wichtige davon - faszinieren. Hauptsächlich zu Czernowitz habe ich eine innere Beziehung, einerseits weil ein großer Teil meiner Familie (eigentlich ein angeheirateter Zweig), von dort stammt. Aber wahrscheinlich verbindet mich am meissten mit dieser wunderbaren Kulturstadt Paul Celan, den ich so liebe und manchmal nicht ganz verstehe (dies schließt sich nicht aus - wäre aber ein anderes Thema). Doch Czernowitz ist auch die Stadt aus der Teil der hauptsächlich jüdischen Bevölkerung die die KZ's überlebt hatte, ein zweites mal, nun von den Russen als Burjuis nach Sibirien deportiert wurde. Eine meiner Cousinen lernte ich so erst in Israel kennen, sie kam aus Sibirien nach 17 Jahren Zwangsarbeit.

Dies war eine kleine Einführung, um es mir nun zu erlauben mit meiner eigenen Heimatstadt etwas zu strunzen (strunzen=prahlen - ich denke, dass das kölsch ist). Ja, auch so ein Schmelztiegel der Kulturen dieses Temesvar oder Timisoara, welches bis 1918 eigentlich zur K.u.K.-Monarchie gehörte, erst durch den Friedensvertrag von Trianon gehörte Temesvar zu Rumänien.

Wichtige Persönlichkeiten die aus dieser Stadt stammen sind z.B. der Psychiater Erwin Ringel, der Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holaender, übrigens mein Schulkollege (nicht Klassenkollege!), der Regisseur Robert Dornhelm, last but not liest: Johnny Weismüller (Tarzan), etc....
Weg vom Strunzen: ich denke, dass man geprägt wird durch den internationalen Geist einer solchen multinationalen und multikulturellen Stadt - nichteinmal während des Krieges opferte man diese Zusammengehörigkeit. Manch Jude wurde durch einige deutschstämmigen Familien versteckt, so wie die Juden später ihre deutschen Nachbarn beherbergten, bis die Deportationswelle zur Zwangsarbeit nach Russland, vorüberging.

Und so sehe ich wahrscheinlich diesen Planeten der Nomaden anders als einige andere. Ich sehe eher den großen Gewinn durch das Näherrücken, ohne blauäugig die Schwierigkeiten zu übersehen. Doch das Aufzählen der negativen Aspekte ist für mich ein Zerrbild.
Meisst ist es kein gewolltes Verzerren, sondern einfach nachgeplapperte Schattenseiten, die dann ein düsteres Bild ergeben.

Liebe Grüße in die Runde der Diskutanten

Miriam
 
Miriam schrieb:
... z.B. der Psychiater Erwin Ringel, der Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holaender, übrigens mein Schulkollege (nicht Klassenkollege!), ... Miriam
Von Holaender habe ich es gewusst, dass Ringel auch von dort kam, wusste ich nicht. Ich habe viele seiner Vorträge gehört und einige seiner Vorlesungen besucht.

Eine persönliche Erfahrung mit unseren Mitmenschen mit migrantischen Ursprungs möchte ich betonen: Wann immer mir jemand die Tür eines Öffis offen hält, dem ich nacheile, damit ich noch mitfahren kann, dann ist ein „Migrant“, zu allermeist ein Türke. Meine allerliebsten Mitmenschen Wienerischer Herkunft schauen mit freundlichem Grinsen zu, wenn das Öffi mir vor der Nase davonfährt.

Im Augenblick bin ich mit der Studie unserer Innenministerin bezüglich der Integration muslimischer MitbürgerInnen in Österreich beschäftigt. Wie meinte Otto Waalkes so treffend: Studien haben ergeben: 10 von 100 Menschen verstehen nichts von Prozentrechnung. Das sind mehr als 17%!“ und so ähnlich sieht erstens die Studie aus und zweitens macht die Frau Innenministerin den gleichen Fehler nochmals mit den vorgelegten „Schlüssen“, nur dass dieser zweite den ersteren nicht kompensiert sondern verstärkt.

Aber es scheint, als wollte diese Frau für den kommenden Wahlkampf die Werbung durch rassistische Hetze um Stimmen aus dem rassistischen Wählerpool den Blaue - Orangen mit einer Scheinbegründung nicht allein überlassen.

Liebe Grüße, diethelm
 
Marianne schrieb:
ein Bild zum Planeten der Nomaden




http://img263.imageshack.us/my.php?image=imgp15405rl.jpg

Die kleine Blonde ist eine Cousine von Madamchen, die kleine Braune, Irsani, ihr Bruder ist Beisangur.

Bei uns im Garten - Familie Ayubow zu Besuch.

Marianne
Leider sieht man solche Bilder viel zu selten. Unser bester Freund ist türkischer Abstammung. Er ist hier geboren, hat die österr.Staatsbürgerschaft und fühlt sich als Österreicher.
Die Türken sagen: "Du bist kein Türke mehr" und die Österreicher: "Du wirst nie ein Österreicher sein!"
Es tut mir jedesmal in der Seele weh, wenn er mich traurig fragt: "Kannst Du mir sagen was ich bin?"
Ich weiß nicht, ob es ihn wirklich tröstet wenn ich sage: "Du bist und bleibst mein bester Freund, weil Du bist wie Du bist!"
Für den Moment sicher, aber wenn er wieder wie er es nennt, wenn er nach Hause geht, "in die feindliche Welt hinaus muß?"
Auf beiden Seiten gibt es Integrationsunwillige. Wieviel % es sind ist im Grunde wurscht. Jeder einzelne ist zuviel.
Wenn ich wüßte wie man es ändern kann, ich würde es in die Welt hinausschreien.
Wie ich es mache, erscheint ja als undurchführbar, unrealistisch und was weiß ich noch alles.
Ich muß aufhören, denn je mehr ich darüber nachdenke, desto zorniger werde ich. Und Zorn ist ein schlechter Ratgeber.
Bleibt mir trotzdem gewogen. Eure momentan recht ratlose eule
 
Liebe Eule!

Ich tröste mich in meinen Wüten ( Wut als Einzahlwort ist mir zu gering) immer mit unserem alten Femispruch aus den 7ozigern:

WUT TUT GUT


Mir selber verhilft es zum Kick - zum Mut, gegen den Strom zu schwimmen.

Aber, es gefällt mir absolut, eine Mit - gegen - den - Strom - Schwimmerin gefunden zu haben.


Wenn wir zu viel Wasser im Mund haben, lachen wir uns einfach an - ja?


Merhaba - Gülle, Gülle
Baba

Marianne
 
Wohl mehr für Wiener: die Wahr/Falsch Ausstellung

Marianne schrieb:
… Femispruch aus den 7ozigern: WUT TUT GUT
dann zählen wohl Männer nicht mehr, dennoch:

http://www.wahrfalsch.com/ausstellung.php

„die wahr/falsch inc.“ ist ein Ausstellungsprojekt im Stadtraum von Wien, das danach fragt, wie Wissenschaft funktioniert und in unser Leben eingreift. Sie liefert keine Antworten, weil Wissenschaft und Kunst nie Antworten liefern, sondern immer nur neue Fragen stellen können. „die wahr/falsch inc.“ stellt Fragen in Form von Bildern, Installationen und Hörspielen.

Die Ausstellungsmodule

Elf Module, elf kleine Ausstellungen an verschiedenen Orten behandeln unterschiedliche Themen. Jedes Modul ist einem Thema gewidmet: Doping, Migration von Wissenschafter/-innen, das Ende der Erdölvorräte, die Biodiversität sind nur einige davon.

Die Besuchsrouten

Wir schlagen den Besuch der Module entlang fünf thematischer Routen vor; jede Route behandelt ein übergreifendes Thema.

Die Ausstellungsmodule liegen an der U1, sind also bequem mit der U-Bahn zu erreichen und lassen sich im Rahmen eines Grätzelspaziergangs besuchen.

Besonders das „Büro für wissenschaftliches Strandgut“ möchte ich ans Herz legen, darum stelle ich das Thema auch hier herein.

In diesem Zusammenhang wurde auch ermittelt, dass mehr als die Hälfte aller Asylanten für die Arbeit, die sie verrichten dürfen/müssen, überqualifiziert sind. In Deutschland aber ist die Situation nicht wesentlich anders. Gerade für diese Personen ist daher der germanophone Raum so es nur irgendwie geht, ein Durchgangsraum. Insgesamt sind 44% der in Ö. arbeitenden Menschen mit migrantischem Hintergrund für ihre Tätigkeit überqualifiziert. Die €uropäische Green Card erweist sich ebenso als ein Versuch, Fremdenfeindlichkeit zu begründen.

Zu meinem vorhergehenden Beitrag einen Nachtrag, Standard Leser werden ihn wohl gelesen haben:
http://fluechtlingsdienst.diakonie....ql31y/Martin Schenk - Verfreundete Feinde.pdf.

Liebe Grüße, diethelm
 
Werbung:
Was sagtest Du denn dazu, Diethelm, wenn Eule und ich in einer einsamen Nachtsitzung Dich zur Ehrenfemistin männlichen Geschlechts ernennen würden?
Werde Eule noch heftig kontaktieren, wir werden Memos verfassen und dann wirst Du von uns beiden verständigt, ob oder ob nicht.


Die Ausstellung kann ich leider nicht besuchen - bin erst im Herbst wieder in Wien.
ein paar lebendige Fakts zu dem, was Du oben widergibst

Auch " mein einer tschetschenischer Freund - Aslan - arbeitet heute als Hilfsarbeiter. Er war Nachrichtensprecher im TV in Grosny.
Eine ( Hilfs) krankenschwester, die mich einmal betreute, war ausgebildete Internistin und musste sich von "unserer" Stationsschwester schurigeln lassen - habe ich selbst beobachtet.

Na ja - wir haben noch viele Stromschnellen raufzuhüpfen !

Liebe Grüße

Marianne
 
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