Was hältst Du eigentlich vom Libet-Experiment der 80er Jahre?
Angeblich soll es widerlegt sein:
https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/hirnforschung/pwiedaslibetexperiment100.html
Weiß nicht!
Das Libet Experiment ist durchaus interessant aber – aus meiner Sicht – nicht geeignet, die Frage zu beantworten, inwiefern der Mensch einen freien Willen hat (oder eben nicht).
Einen anderen Ansatz, aber im Ergebnis ähnlich, sind mehrfach dokumentierte Experimente, bei denen Probanden Bilder gezeigt wurden, die unterschiedlich intensive Reaktionen hervorrufen (z. B. idyllische Landschaften, Bilder von Katastrophen, pornographische Bilder).
Dabei wurde gemessen, wo genau und mit welcher Intensität Gehirnregionen, beim Betrachten des Bildes, aktiviert wurden. Auch hier stellte sich heraus, dass die Aktivierung der jeweiligen Gehirnregion (und zwar genau auf das konkrete Bild bezogen) begann, bevor dem Probanden das Bild überhaupt gezeigt wurde.
Ich denke, es gibt keine Reaktion ohne Anlass, ohne einen Impuls oder eine Information.
Wieso aber reagiere ich auf etwas, bevor es von meinen ˋfünf Sinnenˋ erfasst werden konnte. Die Annahme, dass, die, von meinem Gehirn kontrollierten Sinne, nicht die einzigen Instanzen sind, die Informationen verarbeiten, drängt sich hier vehement auf.
Ich nehme wesentlich mehr wahr, als vom Gehirn verarbeitet werden kann. Diese „überschüssige“ Wahrnehmung, diese Information ist nicht verloren, sie „rutscht“ ins Unterbewusstsein ab und wirkt von dort aus, ohne im körperlichen Bewusstsein Einzug zu halten.
Kurze Begriffserklärung:
Das körperliche Bewusstsein, ist das eingeschränkte Bewusstsein, welches von meinem eigentlichen Bewusstsein übrigbleibt, nachdem es von meinem Gehirn ausgefiltert wurde. D. h. es ist der Pool, an Wahrnehmung und Information, der dem Menschen üblicherweise zur Verfügung steht.
Auf Grund seiner Beschränktheit, wird ein Großteil an Wahrnehmung im Unterbewusstsein gespeichert. In Wahrheit gibt es nur ein Bewusstsein. Das körperliche (ans Gehirn gebundene) Bewusstsein ist lediglich ein Auszug, der die Realität oft nur verzerrt wiederspiegelt.
Das ganze Bewusstsein (zugängliches und unzugängliches) werde ich im weitern Verlauf ´Reales Bewusstsein´ nennen.
Zurück zu den Experimenten.
Ich muss ja auch berücksichtigen, dass nicht nur mein Bewusstsein (incl. mein Unterbewusstsein) als Proband im Spiel ist, sondern auch das Bewusstsein (incl. das Unterbewusstsein) des Experimentators (oder ggf. weiterer am Experiment Beteiligter). Der Austausch von Unterbewusstsein zu Unterbewusstsein entzieht sich der Kontrolle aller Akteure und ist verantwortlich für die oft verblüffenden Ergebnisse. Auf dieser Ebene ist durch den Umstand, dass der Experimentator weiß, welches Bild er jetzt vorlegen wird, die Information auch schon nach draußen gehuscht. Im realen Bewusstsein gibt es keine „Geheimhaltung“, da hier alles lückenlos und ungefiltert eingeht. Es ist ein gemeinsames Bewusstsein, das ich mit jedem Gedanken, jeder Empfindung speise und aus dem ich Information abrufen kann, sofern meine Aufmerksamkeit dorthin geht. Nur läuft das eben unbewusst ab.
Wir kennen das ja aus der Physik. Der Umstand, dass bei Experimenten das Ergebnis durch die Anwesenheit des Beobachters beeinträchtigt wird und darüber hinaus auch noch die Erwartung des Beobachters eine Rolle spielt, zeigt wie weit der Einfluss des realen Bewusstseins greift (und nicht nur zwischenmenschlich).
Aus all dem leitet sich – für mich – eine absolute Notwendigkeit ab:
Der Irrglaube, dass es kein außerkörperliches Bewusstsein gibt (das Haupthindernis aller Entwicklung und Wahrheitsfindung) muss endlich aufgegeben werden. Es ist nicht so, dass es nicht genug ernstzunehmender Wissenschaftler gäbe, die der Wirklichkeit zu ihrem Recht verhelfen wollen, nur drängt man diese in eine Ecke, um nur ja nicht, indem man zugeben müsste, ´solange an einem Dogma festgehalten zu haben´, das Gesicht zu verlieren.
Aber es besteht Hoffnung; die Geschichte beweist, dass alle unterdrückten Erkenntnisse, sich dennoch ihren Weg bahnen.
Gruß * Helmfried