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Wir leben in einem Traum

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Hat nur bewiesen,. daß die sog. motorische Reaktion an erster Stelle auf der Zeitachse liegt auf der noch eine andere Entscheidungen möglich ist - wenn eben ein Widerspruch, oder andere Entscheidung gewollt ist. Der sog. freie Wille besteht in der Entscheidungsfreiheit zwischen verschiedenen Möglichkeiten.
 
Zitat vom Link: Unter allen Bedingungen zeigte sich, dass das Gehirn die Bewegung der Hand bereits zu einem Zeitpunkt vorbereitete, zu dem der Proband selbst noch gar nicht die Absicht gehabt hatte, die Bewegung tatsächlich auszuführen. Bis zu einer Sekunde vor der tatsächlichen Entscheidung signalisierte die Aktivität des motorischen Cortex bereits die erst später folgende Handlungsabsicht.

Tatsächlich ist es eine freie Entscheidung, wenn ich mich vorbereite.
Für den Fall dieses oder jenes passiert tue ich dies oder das.
Ich kann Handlungsketten vorkauen und so die spontane Handlung in eine geplante umwandeln.
Die Jäger haben auch schon darüber nachgedacht, wo und wie sie jagen werden, während sie ihre Speere geschnitzt haben, deshalb.

Vorbereitung macht die Freiheit aus. Dafür brauche ich vorher eine Auszeit. Habe ich keine Auszeit habe ich auch keine Absicht.

Heey das ist genial.
 
Wieso fällt es mir eigentlich so leicht, an metaphysische Wesenheiten zu glauben und wieso fällt es anderen so schwer?

Daran könntest du (selbstkritisch) ansetzen und eine Selbsterkenntnis ableiten. Im Grunde sagst du alles, was wirklich relevant ist, darin aus. Du "glaubst" und das ist es, was es zu realisieren gilt. Das, was als gesichertes Wissen gilt, wird von dir durch eine Glaubensbrille wahrgenommen und so (um)gedeutet, dass es in deine Glaubensvorstellungen passt und/oder diese bestätigt.

Ich bezeichnete das, was du hier entwirfst, vor einiger Zeit als unphilosophisch. Dieser Meinung bin ich unverändert und oben steht der Grund. Philosophie hebt sich ganz explizit von einem Erfassen der Phänomene aus subjektiver Deutung heraus ab und versucht, den Dingen ohne Phantasmen nachzuspüren. Derjenige, der kein Philosoph ist, lässt sich von Mythen fesseln und hält diese für plausibel, während der Philosoph gerade solche Arten der Seinsdeutung überwinden möchte, da er die starke subjektive und willkürliche Komponente darin erkennt und infrage stellt. Davon gilt es sich in erster Linie zu distanzieren, sofern man ernsthaft philosophieren möchte als Freund der echten, ursächlichen Welterkenntnis, als Freund der Weisheit eben - als Philosoph.

Es ist nicht verboten, dabei hin und wieder zu phantasieren und zu träumen, denn das ist menschlich und kann Erkenntnis sogar beflügeln. Der Traum und die Phantasie können also Hilfsmittel sein, um Erkenntnis über das Sein zu gewinnen, sofern man sie als Bewusstseinszustände wahrnimmt und einordnet. Wer meint, dass die Welt selbst ein Bewusstseinszustand (Traum, Idee etc.) ist, unternimmt- trocken gesagt - einen simplen Fehlschluss bzw. Kategorienfehler und bleibt, sofern er jenen Denkfehler nicht erkennt und aufarbeitet, in seiner subjektiven Weltsicht gefangen. Er nimmt die Welt weiterhin primär durch sich wahr und nicht als das, was sie an sich ist.
 
Wieso fällt es mir eigentlich so leicht, an metaphysische Wesenheiten zu glauben und wieso fällt es anderen so schwer?

Daran könntest du (selbstkritisch) ansetzen und eine Selbsterkenntnis ableiten. Im Grunde sagst du alles, was wirklich relevant ist, darin aus. Du "glaubst" und das ist es, was es zu realisieren gilt.

Das von dir gewählte Zitat ist sehr verkürzt, denn das Entscheidende kommt ja danach:

Wieso fällt es mir eigentlich so leicht, an metaphysische Wesenheiten zu glauben und wieso fällt es anderen so schwer? Wahrscheinlich liegt es daran: Ich weiß, dass wir in einem Traum leben, die anderen denken, sie leben in einer objektiven Wirklichkeit.
...
Engel, Dämonen, paranormale Ereignisse, Hellsehen, Geister, UFOs, Telepathie, Dimensionstore, Visionen, Channeling usw... Ja, wieso denn nicht? All das kann es doch durchaus geben in einem Traum, dessen Basis das Bewusstsein ist und nicht die Materie.

Also, ich liefere ja direkt die Erklärung nach, warum es mir so leicht fällt, an all diese Dinge zu glauben. Weil wir eben in einem Traumzustand leben, dessen Basis das Bewusstsein ist.

Das, was als gesichertes Wissen gilt, wird von dir durch eine Glaubensbrille wahrgenommen und so (um)gedeutet, dass es in deine Glaubensvorstellungen passt und/oder diese bestätigt.

Es gibt nur ein einziges gesichertes Wissen: Ich weiß, dass ich existiere (Ich als Bewusstseinszustand).

Ich bezeichnete das, was du hier entwirfst, vor einiger Zeit als unphilosophisch. Dieser Meinung bin ich unverändert und oben steht der Grund. Philosophie hebt sich ganz explizit von einem Erfassen der Phänomene aus subjektiver Deutung heraus ab und versucht, den Dingen ohne Phantasmen nachzuspüren.

Darum ging es ja schon in meinem Dialog mit Ewaldt:

...es ist süß, wie Du Naturgesetze verdrehst aus Jux und Tollerei.

Das ist mein Hobby und zugleich meine Berufung. Jemand muss sich der Chaosphilosophie hingeben.

Chaosphilosophie betreibe ich deshalb, weil ich nicht glaube, dass der menschliche Verstand dazu in der Lage ist, die göttliche metaphysische Ordnung auch nur im geringsten zu durchschauen. Also verzichte ich gleich auf jeden objektiven Wahrheitsanspruch und sage einfach, was ich denke, oftmals auch etwas aus dem Bauch heraus. der Intuition folgend oder wie Ewaldt es kürzlich nannte:

@Chris M... dass Deine Ansichten und Verhaltensweisen nicht zur Rettung der Menschheit dienen habe ich in einigen Beiträgen festgestellt, Du schießt auch gern aus der Hüfte mit Schrot in der Hoffnung irgendetwas wird schon treffen...

Ich fasse das nicht als Beleidigung auf, denn ich will die Menschheit nicht retten und ich weiß, dass meine Denke unkonventionell ist, außerdem ist sie nonlinear und enthält viele Widersprüche. Es kann sein, dass ich irgendwann gesetzter werde in meinem Denken, aber derzeit ist meine Art und Weise des Denkens in konstanter Entwicklung begriffen. Also ich denke heute schon wieder etwas anders als noch vor einem Monat, definitiv komplett anders als vor einem Jahr und vor zehn Jahren war ich noch ein anderer Mensch. Wo werde ich in zehn Jahren stehen? Who knows?

Wer meint, dass die Welt selbst ein Bewusstseinszustand (Traum, Idee etc.) ist, unternimmt- trocken gesagt - einen simplen Fehlschluss bzw. Kategorienfehler und bleibt, sofern er jenen Denkfehler nicht erkennt und aufarbeitet, in seiner subjektiven Weltsicht gefangen. Er nimmt die Welt weiterhin primär durch sich wahr und nicht als das, was sie an sich ist.

Ich kann die Welt nur durch mich wahrnehmen, wie denn auch sonst?

Aber generell weiß ich, was du meinst und verstehe dein Anliegen schon. Ich bin kein Philosoph im klassischen Sinne, das kann ich auch gar nicht sein, denn das Genie Arthur Schopenhauer hat das Meisterwerk Die Welt als Wille und Vorstellung geschrieben und egal, was ich schreiben werde, ich werde niemals auch nur ansatzweise an dieses Buch heranreichen können. Also wäre es Zeitverschwendung, zu versuchen, ein echter Philosoph zu sein, ich mache mein eigenes Ding und verweise auf den König der Philosophie, auf denjenigen, der am redlichsten versucht hat, die Welt zu verstehen. Bezeichnenderweise beginnt sein Buch aber mit dem legendären Satz:

Die Welt ist meine Vorstellung...

und damit ist er dann trotz allen Unterschieden gar nicht so weit von mir entfernt, wenn ich diesen Thread eröffnete mit:

Wir leben in einem Traum...
 
Was hältst Du eigentlich vom Libet-Experiment der 80er Jahre?
Angeblich soll es widerlegt sein:
https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/hirnforschung/pwiedaslibetexperiment100.html
Weiß nicht!

Das Libet Experiment ist durchaus interessant aber – aus meiner Sicht – nicht geeignet, die Frage zu beantworten, inwiefern der Mensch einen freien Willen hat (oder eben nicht).
Einen anderen Ansatz, aber im Ergebnis ähnlich, sind mehrfach dokumentierte Experimente, bei denen Probanden Bilder gezeigt wurden, die unterschiedlich intensive Reaktionen hervorrufen (z. B. idyllische Landschaften, Bilder von Katastrophen, pornographische Bilder).
Dabei wurde gemessen, wo genau und mit welcher Intensität Gehirnregionen, beim Betrachten des Bildes, aktiviert wurden. Auch hier stellte sich heraus, dass die Aktivierung der jeweiligen Gehirnregion (und zwar genau auf das konkrete Bild bezogen) begann, bevor dem Probanden das Bild überhaupt gezeigt wurde.
Ich denke, es gibt keine Reaktion ohne Anlass, ohne einen Impuls oder eine Information.
Wieso aber reagiere ich auf etwas, bevor es von meinen ˋfünf Sinnenˋ erfasst werden konnte. Die Annahme, dass, die, von meinem Gehirn kontrollierten Sinne, nicht die einzigen Instanzen sind, die Informationen verarbeiten, drängt sich hier vehement auf.
Ich nehme wesentlich mehr wahr, als vom Gehirn verarbeitet werden kann. Diese „überschüssige“ Wahrnehmung, diese Information ist nicht verloren, sie „rutscht“ ins Unterbewusstsein ab und wirkt von dort aus, ohne im körperlichen Bewusstsein Einzug zu halten.
Kurze Begriffserklärung:
Das körperliche Bewusstsein, ist das eingeschränkte Bewusstsein, welches von meinem eigentlichen Bewusstsein übrigbleibt, nachdem es von meinem Gehirn ausgefiltert wurde. D. h. es ist der Pool, an Wahrnehmung und Information, der dem Menschen üblicherweise zur Verfügung steht.
Auf Grund seiner Beschränktheit, wird ein Großteil an Wahrnehmung im Unterbewusstsein gespeichert. In Wahrheit gibt es nur ein Bewusstsein. Das körperliche (ans Gehirn gebundene) Bewusstsein ist lediglich ein Auszug, der die Realität oft nur verzerrt wiederspiegelt.
Das ganze Bewusstsein (zugängliches und unzugängliches) werde ich im weitern Verlauf ´Reales Bewusstsein´ nennen.
Zurück zu den Experimenten.
Ich muss ja auch berücksichtigen, dass nicht nur mein Bewusstsein (incl. mein Unterbewusstsein) als Proband im Spiel ist, sondern auch das Bewusstsein (incl. das Unterbewusstsein) des Experimentators (oder ggf. weiterer am Experiment Beteiligter). Der Austausch von Unterbewusstsein zu Unterbewusstsein entzieht sich der Kontrolle aller Akteure und ist verantwortlich für die oft verblüffenden Ergebnisse. Auf dieser Ebene ist durch den Umstand, dass der Experimentator weiß, welches Bild er jetzt vorlegen wird, die Information auch schon nach draußen gehuscht. Im realen Bewusstsein gibt es keine „Geheimhaltung“, da hier alles lückenlos und ungefiltert eingeht. Es ist ein gemeinsames Bewusstsein, das ich mit jedem Gedanken, jeder Empfindung speise und aus dem ich Information abrufen kann, sofern meine Aufmerksamkeit dorthin geht. Nur läuft das eben unbewusst ab.
Wir kennen das ja aus der Physik. Der Umstand, dass bei Experimenten das Ergebnis durch die Anwesenheit des Beobachters beeinträchtigt wird und darüber hinaus auch noch die Erwartung des Beobachters eine Rolle spielt, zeigt wie weit der Einfluss des realen Bewusstseins greift (und nicht nur zwischenmenschlich).
Aus all dem leitet sich – für mich – eine absolute Notwendigkeit ab:
Der Irrglaube, dass es kein außerkörperliches Bewusstsein gibt (das Haupthindernis aller Entwicklung und Wahrheitsfindung) muss endlich aufgegeben werden. Es ist nicht so, dass es nicht genug ernstzunehmender Wissenschaftler gäbe, die der Wirklichkeit zu ihrem Recht verhelfen wollen, nur drängt man diese in eine Ecke, um nur ja nicht, indem man zugeben müsste, ´solange an einem Dogma festgehalten zu haben´, das Gesicht zu verlieren.
Aber es besteht Hoffnung; die Geschichte beweist, dass alle unterdrückten Erkenntnisse, sich dennoch ihren Weg bahnen.
Gruß * Helmfried
 
Das ist nicht so neu und überraschend, dass Erwartungen enorme Aktivitäten im Gehirn auslösen können. Es ist auch bekannt, dass nicht die aktuellen Sinnesreize die Informationen liefern müssen,
eine Vorstellung von erholsamer Landschaft, Naturkatastrophe oder Sex, eine Vision mit viel Fantasie oder eine Erinnerung von erlebten reichen völlig aus und im Gehirn sind dieselben Areale
genauso intensiv aktiv wie beim realen Erleben auch. Deshalb wird Imagination schon seit längerem zur Heilung von Störungen im Gehirn angewendet. Deshalb muss ich nicht alles kaufen und
besitzen, die virtuelle Vorstellung ist genauso gut und spart eine Menge. Deshalb schreiben wir hier in der virtuellen Welt, der eine mehr, der andere weniger kreativ und aussagestark.
Das im Gehirn mehr passiert als nur die Verarbeitung der Reize über die Sinne ist schon länger bekannt und belegt. Das ist die Stärke das Bewusstsein, es kann nicht nur aus dem Unbewussten
schöpfen, die Quelle eines Riesen Reservoirs, sondern es kann sich selbst etwas suggerieren. Das Gehirn mit all den Speichern und Vernetzungen kann selbst Reize produzieren, die es dann
wie war erlebt und verarbeitet. Das ist das Problem bei psychischen Störungen, da sind diese Vorgänge beeinträchtigt und es führt zu Konflikten im Alltagsverhalten. Jedoch das soll uns hier
in der virtuellen Welt nicht weiter interessieren, hier taucht dieses Verhalten nicht auf, höchstens in Form von Ausdruck mit Text, das dann um so deutlicher.
Empathie z.B. sich in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Gegenübers versetzen geht mit den normalen Sinnen nicht, man muss vom eigenen Inneren weg zum Inneren des Gegenübers hin denken,
eine gewagte und riskante Sache, man macht sich nackig sozusagen, aber das Gehirn ist über die reine Vorstellung in der Lage, das innere Gespür des Gegenübers zu verarbeiten.
Der Automatismus dafür sind die Spiegelneuronen, schaue ich zu wie sich jemand weh tut, tut es bei mir auch weh und das Gehirn feuert gewaltig sozusagen.
Das Gehirn ist also mehr mit der Verarbeitung von Erinnerungen, von abgespeicherten und somit virtuellen Informationen beschäftigt, als mit aktuellen Reizen.
Kurz gesagt, das Gehirn schafft sich den freien Willen selbst und überrascht sich selbst, je nach Fähigkeit der kreativen Denkweise und dabei ist das Bewusstsein oft nicht beteiligt
denn es mahnt zur Ordnung nur die realen Reize über die Sinne zu akzeptieren, wie armselig. Die Imagination und die Suggestion machen die Welt bunt und reich, immer mit der Realität als Grundlage.
 
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Aber was Dir der Traumzustand bedeutet, ist doch
etwas ganz anderes als Schopenhauers Feststellung:
"Sein" alles entscheidender -dieser angeborene-
Wille!

Es ist sicherlich einer der am schwersten nachvollziehbaren Aspekte von Schopenhauers Lehre, dass die Vorstellungswelt, die wir erleben, genau das ist, was wir durch unseren Willen erleben wollen. Denn das beinhaltet ja auch alles negative, was wir erleben. Es ist eben der Wille, der an sich selber zehrt, und nur so kann es sein. Ich glaube, wenn man das wirklich verstehen könnte, hätte man seinen Frieden. Ich kann es zwar in der Theorie verstehen, aber nicht in der gefühlten Praxis.
 
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