Immer wieder fasziniert das Medium Internet durch die Möglichkeiten welches es bietet – sowohl was die Information, aber auch was die Kommunikation betrifft.
Wir bewegen uns, oberflächlich betrachtet, in einer vollkommenen Anonymität, können endlich mal die Hüllen fallen lassen, die uns Erziehung, Zivilisation, oder Konvention auferlegt haben.
Nun, natürlich ist auch unsere Anonymität im Internet eine reine Illusion – aber es scheint doch, dass wir sie sehr benötigen. Denn nirgends scheinen sich zwei sehr unterschiedliche Begrifflichkeiten so nah zu kommen wie hier – und zwar die Anonymität und die Intimität.
Ich schrieb zuvor, dass die Anonymität rein illusorisch ist – da man einen jeden heute leicht identifizieren kann, z.B. durch die IP-Adressen.
Nun stelle ich mir die Frage, ob auch die Intimität vielleicht doch nicht so ganz echt ist, wie es uns erst scheinen mag.
Intimität würde bedeuten, dass man sich in erster Linie selbst so gibt wie man ist, seine Gedanken so preisgibt wie sie unzensiert und auch nicht selbstzensiert ausgedrückt werden.
Natürlich gibt es auch Soziologen die meinen, dass eine Intimität allgemein betrachtet nur ganz eingeschränkt bestehen könnte (siehe Richard Sennett oder auch Luhmann) – aber dies möchte ich nicht noch zusätzlich thematisieren.
Doch was uns erst als Enthüllung der eigenen echten Persönlichkeit erschein, könnte im Grunde genommen etwas ganz anderes sein: eine umfassende und ungehemmte Selbstdarstellung – und die beinhaltet natürlich ganz andere Elemente, in erster Linie nicht wie einer eigentlich ist, sondern wie er sein möchte.
Anders ausgedrückt: es ist ein sehr plakatives Ich, dem wir gegenüber stehen – aber welches wir auch dem Gegenüber bieten. Natürlich sind die Anteile an echt oder plakativ, von Person zu Person sehr unterschiedlich.
Er/sie spielt die Rolle die ihm im RL nicht zuteil wurde – und so gerät auch diese scheinbare Nähe die wir im Dialog oder in Diskussionen meinen zu erkennen, zum Rollenspiel – ein Spiel welches manchmal nicht erwidert wird, welches einseitig weitergespielt wird.
Der Anlass der mich dazu gebracht hat über dieses Thema nachzudenken, ist eben ein solcher: jemand der/die seit Jahren attackiert - und die attackierte Person so ausschmückt, wie er/sie dies für seinem Rollenspiel benötigt.
(Eine Fortsetzung folgt noch da anders der Beitrag zu lang geworden wäre – wenn Ihr aber möchtet, könnt Ihr Euch zum Thema schon jetzt äußern)
Liebe Grüße
Miriam
Wir bewegen uns, oberflächlich betrachtet, in einer vollkommenen Anonymität, können endlich mal die Hüllen fallen lassen, die uns Erziehung, Zivilisation, oder Konvention auferlegt haben.
Nun, natürlich ist auch unsere Anonymität im Internet eine reine Illusion – aber es scheint doch, dass wir sie sehr benötigen. Denn nirgends scheinen sich zwei sehr unterschiedliche Begrifflichkeiten so nah zu kommen wie hier – und zwar die Anonymität und die Intimität.
Ich schrieb zuvor, dass die Anonymität rein illusorisch ist – da man einen jeden heute leicht identifizieren kann, z.B. durch die IP-Adressen.
Nun stelle ich mir die Frage, ob auch die Intimität vielleicht doch nicht so ganz echt ist, wie es uns erst scheinen mag.
Intimität würde bedeuten, dass man sich in erster Linie selbst so gibt wie man ist, seine Gedanken so preisgibt wie sie unzensiert und auch nicht selbstzensiert ausgedrückt werden.
Natürlich gibt es auch Soziologen die meinen, dass eine Intimität allgemein betrachtet nur ganz eingeschränkt bestehen könnte (siehe Richard Sennett oder auch Luhmann) – aber dies möchte ich nicht noch zusätzlich thematisieren.
Doch was uns erst als Enthüllung der eigenen echten Persönlichkeit erschein, könnte im Grunde genommen etwas ganz anderes sein: eine umfassende und ungehemmte Selbstdarstellung – und die beinhaltet natürlich ganz andere Elemente, in erster Linie nicht wie einer eigentlich ist, sondern wie er sein möchte.
Anders ausgedrückt: es ist ein sehr plakatives Ich, dem wir gegenüber stehen – aber welches wir auch dem Gegenüber bieten. Natürlich sind die Anteile an echt oder plakativ, von Person zu Person sehr unterschiedlich.
Er/sie spielt die Rolle die ihm im RL nicht zuteil wurde – und so gerät auch diese scheinbare Nähe die wir im Dialog oder in Diskussionen meinen zu erkennen, zum Rollenspiel – ein Spiel welches manchmal nicht erwidert wird, welches einseitig weitergespielt wird.
Der Anlass der mich dazu gebracht hat über dieses Thema nachzudenken, ist eben ein solcher: jemand der/die seit Jahren attackiert - und die attackierte Person so ausschmückt, wie er/sie dies für seinem Rollenspiel benötigt.
(Eine Fortsetzung folgt noch da anders der Beitrag zu lang geworden wäre – wenn Ihr aber möchtet, könnt Ihr Euch zum Thema schon jetzt äußern)
Liebe Grüße
Miriam